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Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: BigDADDY am 24.07.2009, 12:36 Uhr
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Liebe Mitreisende,
soeben zurück aus dem wohl zweitschönsten Urlaubsland der Welt (Bella Italia) möchte ich etwas zur Kaffeekultur in den USA wissen: klar, es gibt Cafés, aber das ausgiebige Aufenthalt in eben solchen scheint nicht die Angewohnheit des Amerikaners zu sein (Little Italy in SF nehme ich mal aus). Man nimmt halt seinen Kaffee lieber mit. Täusche ich mich da oder sind meine Beobachtungen regional zu differenzieren?
Und: besitzt überhaupt jemand in den USA ein Kaffeegedeck, wie es bei uns üblich ist, d.h. Kaffeetasse mit Untertasse oder süffelt man grundsätzlich aus den Mugs?
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Das ist uns auch aufgefallen, wobei wir persönlich die amerikanische Art (Coffee to go) dem stundenlangen Rumsitzen in Cafes bevorzugen
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möchte ich etwas zur Kaffeekultur in den USA wissen: klar, es gibt Cafés, aber das ausgiebige Aufenthalt in eben solchen scheint nicht die Angewohnheit des Amerikaners zu sein (Little Italy in SF nehme ich mal aus). Man nimmt halt seinen Kaffee lieber mit. Täusche ich mich da oder sind meine Beobachtungen regional zu differenzieren?
Da taeuschst du dich. Wenn man Zeit hat, sitzt man stundenlang mit Freunden/innen im Coffeehouse und unterhaelt sich.
Freundinnen treffen sich allerdings eher zu Hause zum Kaffee, und das schon morgens, sobald die Kinder aus dem Haus sind :lol:
Unter Maennern geht es allerdings eher in eine Bar, auch tagsueber.
Und nein, das ist nicht regional.
Und: besitzt überhaupt jemand in den USA ein Kaffeegedeck, wie es bei uns üblich ist, d.h. Kaffeetasse mit Untertasse oder süffelt man grundsätzlich aus den Mugs?
Oh ja, ich kenne keinen Haushalt der kein Kaffeegedeck hat, vom teuersten Porzellan (mit Untertassen und Desserttellern, Zuckerdosen und Milchkaennchen) bis zum preiswerten Geschirr aus Japan.
Schau mal naechstes Mal bei Walmart da findest du billige Geschirrgarnituren, also auch die Unterschicht kauft die.
Die Mugs sind fuer den taeglichen Gebrauch sehr beliebt weil sie praktisch sind.
In besseren Restaurants und Cafes wird der Kaffee auch in Tasse mit Untertasse serviert.
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Also ich habe in den div. Coffee Shops mit Sitzgelegenheiten eigentlich zu allen Tageszeiten auch immer Leute sitzen und in Ruhe etwas Trinken, Lesen, Reden sehen. Und damit meine ich jetzt nicht erkennbare Touris. In den Großstädten (NYC, SFO, CHI etc.) sowieso, aber auch in kleineren Käffern. Habe nicht den Eindruck, dass alle überall nur rein- und gleich wieder rausrennen.
Ich süffele zuhause übrigens am Liebsten aus einer Mug. Da passt mehr rein und wenn das Teil dann noch ein schönes (Urlaubs-)motiv hat, umso besser :wink:
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In besseren Restaurants und Cafes wird der Kaffee auch in Tasse mit Untertasse serviert.
Da hat man mich noch nicht reingelassen...
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Da hat man mich noch nicht reingelassen...
Dann wird es Zeit, dass du dich mal fein machst, und das "andere" Amerika kennenlernst. :lol:
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Mein Eindruck ist auch eher, dass in den Coffeeshops in den USA durchaus gemütlich und in Ruhe Kaffee getrunken wird (wobei das auch nur an der Bar im Denny's oder dem örtlichen Diner sein kann. In den kleinen Bars in Italien sehe ich eigentlich die Italiener meist nur einen schnellen Espresso schlürfen.
Diese Cooffee-to-go-Nummer ist wohl leider mittlerweile ein internationales Phänomen. Den Pappbecher mit dem Schnabeltassen-Aufsatz in der einen, das iPhone in der anderen Hand, den Laptop unterm Arm und das lokale Börsenblatt in der Manteltasche... das weiss man gleich: ein wichtiger Mensch... (nur die richtig wichtigen habe ja in der Regeln weder Laptop noch Handy).
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Den Pappbecher mit dem Schnabeltassen-Aufsatz in der einen, das iPhone in der anderen Hand, den Laptop unterm Arm und das lokale Börsenblatt in der Manteltasche... das weiss man gleich: ein wichtiger Mensch... (nur die richtig wichtigen habe ja in der Regeln weder Laptop noch Handy).
:lachroll: :lachroll: so sad but oh so true !
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Hallo,
In den kleinen Bars in Italien sehe ich eigentlich die Italiener meist nur einen schnellen Espresso schlürfen.
Kaffekultur in Italien ist auch weniger Kaffeehauskultur (die in Oberitalien z.T. auch den Österreichern entlehnt ist, die dort lange genug Fremdherrschaft ausübten - nicht umsonst heißt das bekannteste Kaffee in Venedig Florian) als spezifische Qualitätsanforderung an das Getränk; da geht es um die richtige Crema auf dem Caffè (Espresso).
Klassischerweise wird der Caffè (=Espresso) im Stehen an der Bar geschlürft (nachdem er zuvor an der Kasse bezahlt und dann gegen Übergabe des Bons an der Theke ausgehändigt wird). Dasselbe gilt für den Cappuccino zum Frühstück, zu dem allenfalls noch ein kleines Teilchen im Stehen reingeschoben wird.
Mit die schönsten Kaffeehäuser überhaupt habe ich allerdings in Turin (also ohne österreichischen Einfluß) erlebt; z.B. Baratti oder Bicerin (http://www.bicerin.it) (wo es den nach diesem Haus genannten Kaffemix gibt: je ein Drittel flüssige schwarze Schokolade, Kaffee und geschäumte Milch in Schichten - Ihr seht, ich komme ins Schwärmen).
An etwas ähnliches in den USA kann ich mich kaum erinnern - es ist aber auch nicht das, was wir gemeinhin suchen würden. Auf Anhieb fallen mir nur ein Café am Washington Square in SFO ein (Cafe Divine (http://www.cafedivinesf.com/)) und ein von zwei Schweizerinnen geführtes Cafe in Cottonwood, AZ (das ich nicht mehr finde - vielleicht gibt es das auch nicht mehr).
NB: Trink mal einen richtigen Espresso aus dem Mug :lol: :lol:
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Starbucks hat heute Morgen in Seattle ein neues Cafe eröffnet: 15th Ave. Coffee &Tea (http://starbucks.tekgroup.com/article_display.cfm?article_id=250)
Es soll mehr in Richtung Kaffeehaus gehen und der Name Starbucks wird wohl auch nicht verwendet.
This coffeehouse design is reminiscent of a European mercantile and draws inspiration from the original Starbucks location opened in Seattle’s Pike Place Market 38 years ago.
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Diese Woche will Starbucks ja auch versuchsweise Bier und Wein in einem seiner Laeden in Seattle anbieten. Vielleicht ist das derselbe.
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Kaffeekultur in Amerika?
Nee! Vieles ist imitiert, meist sehr schlecht. Mir gehts auch gar nicht um Tassen oder Untertassen oder all dem Firlefanz. Der Kaffee an sich schmeckt nicht! Meist nur ein "Boden-seh-Kaffee", selten stark. Klar, bei Starbuck u.ä. versucht man über flavours an guten Geschmack zu kommen. Aber ein echt guter Espresso oder Mokka oder ...
Hab ich noch nicht bekommen.
Dafür jede Menge ohne koffein und anderem Mist.
Nee, nee. Wenn ich in Amerika immer leben sollte, hätte ich an dieser Stelle ein echtes Problem.
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Kaffeekultur in Amerika?
Nee, nee. Wenn ich in Amerika immer leben sollte, hätte ich an dieser Stelle ein echtes Problem.
Mir gehts ähnlich.
Da wir ja nun tatsächlich vor einigen Wochen hierher gezogen sind, stellt sich allmählich die Frage, woher nehme ich gescheiten Kaffee???
Mein mitgebrachter Vorrat geht langsam zu Ende
Außerdem habe ich selbstverständlich meinen Kaffeevollautomaten aus Deutschland mitgebracht, d.h. der wird mit ganzen Bohnen gefüttert.
Man bekommt die zu kaufen, kein Problem, aber dafür musste schon nen Kleinkredit aufnehmen.
Ob die Bohnen schmecken kann ich dir nicht sagen, weil noch nicht probiert.
Im Laden haben wir ne reguläre Kaffeemaschine ausm Walmart, mit dem Kaffee von Maxwell zwar kein echter Genuss, aber trotzdem gut trinkbar.
Fakt ist, man gewöhnt sich anscheinend dran...
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Kaffeekultur in Amerika?
Nee, nee. Wenn ich in Amerika immer leben sollte, hätte ich an dieser Stelle ein echtes Problem.
Mir gehts ähnlich.
Da wir ja nun tatsächlich vor einigen Wochen hierher gezogen sind, stellt sich allmählich die Frage, woher nehme ich gescheiten Kaffee???
M.W. gibt es zumindest in Houston einen WorldMarket - da findest Du ausser gutem Kaffee [aus aller Welt] noch vieles anderes... :wink:
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M.W. gibt es zumindest in Houston einen WorldMarket
Ist das so ne Art Intershop? :lol:
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Ich war in SFO mal in nem WorldMarket (unweit Pier39). Die verkauften Einrichtungsgegenstände und internationale Lebensmittel. Da fand sich dann Löwensenf, Nutella und Pumpernickel neben zahlreichen italienischen, mexikanischen und sonstigen Produkten aus allen möglichen Regionen.
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Kaffeekultur in Amerika?
Nee! Vieles ist imitiert, meist sehr schlecht. Mir gehts auch gar nicht um Tassen oder Untertassen oder all dem Firlefanz. Der Kaffee an sich schmeckt nicht! Meist nur ein "Boden-seh-Kaffee", selten stark. Klar, bei Starbuck u.ä. versucht man über flavours an guten Geschmack zu kommen. Aber ein echt guter Espresso oder Mokka oder ...
Hab ich noch nicht bekommen.
Dafür jede Menge ohne koffein und anderem Mist.
Nee, nee. Wenn ich in Amerika immer leben sollte, hätte ich an dieser Stelle ein echtes Problem.
Das dünne Zeug als Kaffee zu bezeichnen ist es natürlich masslos übertrieben...deswegen kann man es literweise trinken...Allerdings weine ich, wenn ich dort im Urlaub bin, keinesfalls dem deutschen Filterkaffee, den man auch daheim selten in einer vernünftigen Qualität bekommt.
Aber: bei Starbucks kann man schon einen sehr guten Espresso bekommen, Cappuccino ist auch OK.
Die anderen aromatisierten Getränke zählen für mich nicht als Kaffee.
Und für alles gilt: das ist meine subjektive Meinung, weil Geschmack eben eine mehr als subjektive Sache ist.
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Hallo,
In den kleinen Bars in Italien sehe ich eigentlich die Italiener meist nur einen schnellen Espresso schlürfen.
Kaffekultur in Italien ist auch weniger Kaffeehauskultur (die in Oberitalien z.T. auch den Österreichern entlehnt ist, die dort lange genug Fremdherrschaft ausübten - nicht umsonst heißt das bekannteste Kaffee in Venedig Florian) als spezifische Qualitätsanforderung an das Getränk; da geht es um die richtige Crema auf dem Caffè (Espresso).
Klassischerweise wird der Caffè (=Espresso) im Stehen an der Bar geschlürft (nachdem er zuvor an der Kasse bezahlt und dann gegen Übergabe des Bons an der Theke ausgehändigt wird). Dasselbe gilt für den Cappuccino zum Frühstück, zu dem allenfalls noch ein kleines Teilchen im Stehen reingeschoben wird.
Mit die schönsten Kaffeehäuser überhaupt habe ich allerdings in Turin (also ohne österreichischen Einfluß) erlebt; z.B. Baratti oder Bicerin (http://www.bicerin.it) (wo es den nach diesem Haus genannten Kaffemix gibt: je ein Drittel flüssige schwarze Schokolade, Kaffee und geschäumte Milch in Schichten - Ihr seht, ich komme ins Schwärmen).
An etwas ähnliches in den USA kann ich mich kaum erinnern - es ist aber auch nicht das, was wir gemeinhin suchen würden. Auf Anhieb fallen mir nur ein Café am Washington Square in SFO ein (Cafe Divine (http://www.cafedivinesf.com/)) und ein von zwei Schweizerinnen geführtes Cafe in Cottonwood, AZ (das ich nicht mehr finde - vielleicht gibt es das auch nicht mehr).
NB: Trink mal einen richtigen Espresso aus dem Mug :lol: :lol:
Stimmt alles – und dank der italienischen Kaffeekultur kann man dort in der simpelsten Bar im kleinsten Dorf irgendwo in der Provinz damit rechnen, dass man einen guten Espresso bekommt.
Das ist in Deutschland schon erheblich schwieriger, in den USA fast (und bei Starbucks komplett) unmöglich. Den ganzen Kaffee-Mumpitz à la "Low Fat De-caf Amaretto-Frappuccino" kann ich leider nicht als Kaffee durchgehen lassen (was nicht heissen soll, dass es nicht manchem schmeckt).
Gottlob gibt es in den USA mehr und mehr unabhängige, kleine, lokale, europäisch angehauchte Cafés, die einen alte Gaggia oder Faema haben und damit einen sehr ordentlichen Espresso zubereiten - vermutlich an der West- oder Ostküste eher als in Idaho...
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"Low Fat De-caf Amaretto-Frappuccino"
Du hast vergessen "mit zuckerfreiem Sirup" ;)
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"Low Fat De-caf Amaretto-Frappuccino"
Du hast vergessen "mit zuckerfreiem Sirup" ;)
Stimmt... und die Kellnerin besteht zu wenigstens 10% aus Silikon ;-)