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Autor Thema: Klapperschlangen in Slot Canyons ?  (Gelesen 3899 mal)

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Hank

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Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« am: 10.06.2003, 08:06 Uhr »
Bekannte von mir (mit ausgeprägter Schlangenphobie) fragten mich am Wochenende, ob das Gerücht stimmt, daß man in Slot Canyons öfter mal auf verirrte rattlesnakes treffen kann. Die sollen wohl häufiger mal "von oben hineinfallen" und finden dann natürlich nicht mehr heraus.

Kann das jemand bestätigen ?

Ich stelle mir das nicht sehr witzig vor, zumal die Viecher ja überall hocken können, es z.T. auch dunkel ist und man nicht sieht, wo man hingeht bzw. -greift. Außerdem dürften sie aus Mangel an Nahrung und Streß auch agressiver sein als in freier Natur.

Eure Meinung ?  
Cheers,

Hank !




Juergen

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #1 am: 10.06.2003, 13:10 Uhr »
Hallo,

ich bin u.a. im Grand Staircase - Escalante Nat. Monument in ca. ein Dutzend engen "Slot" Canyons gewesen und dabei insgesamt - soweit ich sie gesehen habe - auf eine tote Klapperschlange sowie eine kleine (20 cm, fingerdick), lebende (aber recht schlappe) Schlange anderer Art gestoßen. Jedes Mal heftig erschrocken, aber nichts weiter passiert (wie auch, bei toten oder "so kleinen" ??? Schlangen).

Dies belegt aber die These, dass ab und zu mal eine Schlange "reinfällt". Ob aber hungrige Schlangen eher agressiv oder eher schlapp werden (wohl eine Frage, wie hungrig ?) ist mir nicht bekannt.

Was die Dunkelheit in den Canyons anbelangt ist es (selbst bswp. im Pee-a-Boo-Gulch) aber nicht so dunkel. dass man eine Schlange nicht sieht. Es ist allenfalls etwas dämmrig, aber ausreichend sehen kann man meines Wissens immer (außer nachts oder bei drohendem Gewitter aber da hat man eh draußen zu bleiben).

Es bleibt das Restrisiko, dass man beim "Boulder-Hopping" oder "Chimneying" wohl oder über mal irgendwo hinpacken muss, wo man nicht vorher hinschauen kann. Das halte ich persönlich aber für gut vertretbar ...

So long Jürgen
Nur wo man zu Fuß war, war man wirklich ... [/color] [/b]

Hank

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #2 am: 10.06.2003, 13:26 Uhr »
Hm, es könnte höchstens noch die fehlende (Sonnen-)Wärme für die Schlappheit der Kriechtiere sprechen. Hunger eher nicht, da Schlangen recht lange ohne Nahrung aushalten - ohne nennenswert Agilität einzubüßen.

Im Buch "Slot Canyons" von Bernd Konrad werden auch richtig dunkle Teilstrecken beschrieben, natürlich nicht in den Tourie-Canyons Antelope.
Cheers,

Hank !




Karsten

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #3 am: 10.06.2003, 19:30 Uhr »
Bin in den letzten Jahren auch den einen oder anderen Canyon "geslottet", habe aber bis dato noch keine Schlangenerscheinungen zu verbuchen. Gewarnt werde ich aber diesbezüglich von den Rangern jedes Mal (wohl auch, weil ich immer alleine unterwegs bin), und so ist man schon etwas vorsichtig, wo man hinlangt (besonders bei Klettereinlagen).
Denke aber auch, daß die Schlangen nicht freiwillig da reingehen, sondern eher unabsichtlich reinfallen. Richtig wohl werden sich die Schlangen in den kühlen Slots eh nicht fühlen, wenn sie denn überhaupt den Sturz überleben.  ;)
Karsten

Hank

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #4 am: 10.06.2003, 19:38 Uhr »
@Karsten,

ist vielleicht etwas OT, aber wie oft bist Du schon wo und was für Schlangen begegnet ?
Cheers,

Hank !




Karsten

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 Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #5 am: 10.06.2003, 20:05 Uhr »
@Hank
Hab gerade mal angestrengt überlegt und bin zum Ergebnis gekommen, daß ich bis auf einer Begegnung mit einer nichtidentifizierbaren, kleineren Schlange in den Blue Mountains, Australien, noch nie ne Schlange in freier Wildbahn gesehen habe.
Gestehe aber auch, daß ich mich in "Schlangenverseuchten" Ländern wie eben z.B. Oz als Solotrekker auf meinen Wanderungen nicht wirklich wohl gefühlt habe.
Anders sieht es da mit Spinnengetier aus: Die amerikanische Hauptstadt der Taranteln ist ja anscheinend das Valley of Fire, denn dort habe ich selbst schon mehrfach Taranteln aus nächster Nähe gesehen, und war dort zudem Zeuge eines Tarantelbisses bei einem "armen" Kameramann.
Naja, und auf Reunion und den Seychellen sieht man eh dutzende der handtellergroßen Seidenspinnen. ;D
Auch wenn die Spinnen um einiges ekliger sind, sind sie mir aber doch lieber als Schlangen, weil in der Regel nicht so gefährlich. ;)
Karsten

Hank

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #6 am: 10.06.2003, 20:38 Uhr »
@Karsten,

das beruhigt mich schon ein wenig, obwohl ja Dein "Jünger" Gambas letztens sogar in Old Paria (?) einer rattlesnake begegnet ist.

Was ist dem Kameramann passiert nach dem Tarantelbiß und wie groß war die denn ?
Cheers,

Hank !




Hans

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #7 am: 10.06.2003, 21:08 Uhr »
Hallo,

da ich in meinen Urlauben und Bergwanderungen regelmäßig Schlangenbegegnungen habe, interessiert mich dieses Thema und ich habe mich über google ein wenig schlau gemacht.

Tja, in den (Slot) Canyons scheint es tatsächlich zu klappern.

www.go2usa.de warnt vor Klapperschlangen auf Trails in Slot Canyons (hier im Grand Staircase Escalante NM), und auch andere weisen auf diese Gefahr hin.

Klapperschlangen in Höhlen (aber nicht in Slot Canyons) spielen übrigens auch literarisch eine (grausliche) Rolle; etwa bei Tony Hillerman oder Thomas Sanchez.

Lässt einen ein wenig erschauern, wenn man an einen eigenen Urlaub im Südwesten denkt.

Hans

Karsten

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #8 am: 10.06.2003, 21:43 Uhr »
@Hank
Das war während meines Besuchs im Valley of Fire im Herbst 2000. Am Parkplatz zum Rainbow Vista war damals ein mächtiger Auflauf mit einer Filmcrew die einen Werbetrailer für eine Autofirma drehten. War wohl gerade Drehpause, als einer der Guys hinkend und lautfluchend aus dem Gebüsch zurückwatschelte. Ich konnte raushören, daß er gerade beim Pieseln von einer Tarantel gebissen wurde (Er war übrigens mit Trekkingsandalen unterwegs).
Naja, ist wohl vergleichbar mit einem heftigen Bienen- bzw. Wespenstich, dennoch möchte ich's nicht unbedingt testen...  ;D
Hab den Vorfall auch nochmal in meinem Valley of Fire Bericht geschildert.
Auf der Zufahrt von Las Vegas zum Valley of Fire sollte man übrigens nach dem Abzweig von der I-15 die Augen offen halten. Habe auf der Strasse 169 schon mehrfach Taranteln entdeckt, die anscheinend die Strasse queren wollten. Bei den meisten blieb es allerdings beim Wunschgedanken, denn sie waren platt wie 'ne Flunder!  ;D
Ach ja, die Größe der von mir gesichteten Taranteln war ungefähr vergleichbar mit einer Kinderhand.

@Hans
Hast Du natürlich recht. Warnungen liest und hört man überall, und wie man bei Volker sieht, tauchen sie schon ab und zu mal auf. Doch wie zitierte Volker doch so schön: "Ich würgte dann die Klapperschlang, bis Ihre Klapper schlapper klang." ;D
Ich hab mir seit meinem Australienbesuch 1995 angewöhnt, bie heiklen Passagen immer richtig schwer aufzutreten und "some noise" zu machen. Den Tipp hat mir damals ein Aussie- Ranger gegeben, denn durch die Erschütterungen werden die Schlangen vorgewarnt und haben meistens bereits die Flucht ergriffen, bevor man sie überhaupt zu Gesicht bekommt.
Richtig brenzlig wird es eigentlich nur, wenn man sie überrascht.
Karsten



Lal@

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #9 am: 10.06.2003, 22:28 Uhr »
Hier mein Schlangenevangelium :
Die einzige Begegnung mit einer schlappen Klapper (der spruch ist natürlich von heinz erhard) war im Paria Movie Set, das Tierchen schlich ganz gemütlich etwa 2 Meter vor mir her und wurde erst etwas nervös, als ich die Camera aus dem Auto geholt hatte und etwas näher an sie ran wollte.
Hätte ich auch mit zoom machen können, ich weiß.....
ein stativ hatte ich aber zur vorsicht in der hand.
Fazit : das ding hatte mehr angst vor mir als ich vor ihm....
sonst happich noch nie so nen tierchen gesehen....

Wo sind eigentlich die anderen 11?
hätte mal wieder lust auf ein grill-abendmahl.....

Hank

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #10 am: 31.07.2003, 13:55 Uhr »
Ach Du liebe Güte ...  :o

Zitat
An diesem Tag wollten wir früh  in den Antelope Canyon absteigen. Also fuhren wir los, und bogen gleich an der ersten Ausfahrt ab. Es stellte sich heraus das es einen Upper und einen Lower Antelope Canyon gibt. Hier mußte man erst noch mit dem Jeep fahren, genauer man wird gefahren, und da war bereits alles ausgebucht. Aber ein Stück weiter auf dem Highway  war noch die Einfahrt zu dem anderen Teil des Antelope Canyon und dort konnte man selbst absteigen.

Wir und noch eine deutsche Familie wurden von einem Navajo zum Abstieg hingeführt, und konnte dann allein den Slot Canyon erforschen.  Wir ließen der Familie den Vortritt an der schmalen Leiter, und die Tochter kletterte runter, nur um gleich wieder hochzukommen, mit den Worten "Eine Schlange, eine Klapperschlange". Diese hatte es sich gleich hinter der Leiter in einer Nische gemütlich gemacht und war wenig erfreut über die Störung.

Nach kurzer Diskussion kletterte die Mutter der Familie die Leiter herunter. Da die anderen Familienmitglieder noch zögerten, kletterten wir als nächste runter. Die Klapperschlange lag immer noch zusammengerollt in ihrer Nische und beobachtete das Treiben. Manitou sei dank, war sie noch nicht sehr groß. Ich weiß ja, dass das bei Giftschlangen nicht unbedingt ausschlaggebend ist, damals fand ich das aber irgendwie beruhigend.

Sie hatte keine Rückzugsmöglichkeit und warnte daher, ihr nicht zu Nahe zu kommen. Aber mal ganz ehrlich, wer ist da schon scharf drauf. Alle hielten gebührenden Sicherheitsabstand und so konnten wir unversehrt in den Canyon absteigen.

Wir liefen los, hörten aber noch, dass auch die anderen dem Beispiel ihrer Mutter gefolgt waren. Der Canyon war sehr schön und wirklich teilweise ganz schön eng. Die Lichtspiele waren irre. Am Ende hatte man die Wahl an der Wand hochzuklettern, oder über Leitern nach oben zu steigen. Wir entschieden uns für letztere Variante, da wir ja auch noch den Rest der Reise antreten und nicht als Skelette eine weitere Attration des Canyons darstellen wollten ...


::)

Source
Cheers,

Hank !




GreyWolf

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #11 am: 31.07.2003, 22:06 Uhr »
Meine einzige schlappe Klapperschlange habe ich auf einem Weg in den Grand Canyon gesehen. Die Dinger gibt es halt überall, auch wenn man sie normalerweise nicht sieht. Also gibt sie es auch in Slots, ob absichtlich oder verunfallt.
Auch ich habe mir angewöhnt, kräftig aufzutreten und nach unten zu schauen beim Laufen.

Im Übrigen klappern halt die meisten Klapperschlangen, bevor sie zubeißen. Das ist doch wirklich nett und minimiert die Chancen, von ihnen wirklich gebissen zu werden.  
Man sollte so einen Klapperschlangenbiss zwar nicht unterschätzen, aber auch nicht überschätzen. Das Gift wirkt relativ langsam. Wenn man also in den nächsten Stunden einen Arzt erreicht, sind die Überlebenschancen sehr hoch, praktisch 100 Prozent.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

arizona

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #12 am: 01.08.2003, 08:34 Uhr »
Zitat von: GreyWolf link=board=usa;num=1055225213;start=0#11 date=07/31/03 um 22:06:13
Die Dinger gibt es halt überall, auch wenn man sie normalerweise nicht sieht.


Stimmt ich habe dieses Jahe eine am Red Hill Amphitheather in Denver gesehen.
Da hätte ich sie nicht erwartet. In den Cojotte Buttes habe ich mehr Bedenken gehabt, aber da war nichts.

gruss
arizona

Bubbels

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #13 am: 01.08.2003, 12:22 Uhr »
Also ich muss dazu sagen, dass ich dieses Jahr bei meiner USA-Tour im Mai/Juni reichlich mit gefährlichen Tierbegegnungen gesegnet wurde!

Als erstes war die schwarze Witwe im Antelope  Canyon an der Reihe, das hat mich ja schon fast umgeschmissen. Aber nach der Begegnung mit irgendeiner gelb/schwarz gestreiften Schlange im Zion und dem netten Schwarzbär im Sequoia der unseren Weg kreuzte wollte ich nur noch squirrels sehen, das könnt ihr mir glauben!

Bubbels

Hank

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Re: Klapperschlangen in Slot Canyons ?
« Antwort #14 am: 01.08.2003, 12:33 Uhr »
Die schwarz-gelbe Schlange war bestimmt "nur" eine Strumpfbandnatter. Wo war die Schwarze Witwe ?
Cheers,

Hank !