Heute ist der 8.11.2022.
Der Tag, an dem sich die USA entscheiden, welche Richtung sie für die absehbare Zukunft einschlagen wollen. Midterm Elections.
Kommt der "
orangefarbene, blondgelockte Teufel" etwa wieder zurück?
Einiges spricht dafür. Sehr wahrscheinlich werden wir es sehr bald wissen. Er wird sich bald erklären.
Ich sehe dem Wahlergebnis mit
sehr großem Unbehagen entgegen.
Ich hoffe, die bisherigen Prognosen liegen falsch, aber es hat den Anschein, dass die Republikaner die Mehrheiten übernehmen und dem "
orangefarbene, blondgelockte Teufel" den Weg für eine Rückkehr ins Amt 2024 bereiten werden. Und bis dahin könnten sie auch noch dafür sorgen, dass das Wahlrecht in den Bundeststaaten dahingehend "reformiert" wird, dass die Repulikaner später die deutlich besseren Chancen haben.
Wie kann so etwas sein? Wie kann jemand, der aktive Hetze betreibt, der die Realitäten leugnet, in einem Paralleluniversum lebt und der sich derart viel hat zu Schulden kommen lassen abermals für dieses Amt überhaupt in Frage kommen?
Da fehlen mir sowohl die Worte, wie auch das Verständnis!!
Und es läßt mich Zweifeln und auch Verzweifeln.
Denn es ist ja nicht alleine ER (und seine politische Gefolgschaft), um den es hier geht.
Es ist vielmehr ein nicht ganz unerheblicher Teile der amerikanischen Bevölkerung, die nicht unbedingt alle dem "Trumpismus" anhängen, die aber dennoch die Republikaner wählen und damit zumindest billigend in Kauf nehmen, dass ER es wieder machen kann.
Das macht mir inzwischen regelrecht Angst.
Hier geht es ja längst nicht mehr um Politik alleine. Hier geht es um eine gänzlich "andere" Wahrnehmung von Realität, hier geht es die Abkehr von Demokratie, hier geht es um krude Verschwörungstheorien , hier geht es um darum, nicht mehr mit dem Anderen zu sprechen und hier geht es auch um Extremismus.
Schlußendlich geht es hier auch um körperliche Gewalt.
Ich empfehle hier bspw. die ZDF-Reportage "Auslandsjournal - Trumps langer Schatten". Ist derzeit noch in der ZDF-Mediathek verfügbar (
https://www.zdf.de/politik/auslandsjournal/auslandsjournal---die-doku-trumps-langer-schatten-vom-2-november-2022-100.html)
U.a. findet Ihr in diesem Beitrag - etwa bei 32:00' - ein Interwiew mit Leesa Bolden (Chefredakteurin der Patriots Free Press aus Arizona). Schaut Euch das doch bitte einmal an.
Danach gefragt, ob sie die Todesstrafe für sogenannte "RINO's" (Repulican In Name Only) in Erwägung ziehen würde, bejaht sie dies und fügt noch an,
dass in Erwägung zu ziehen wäre, dass man vielleicht ein Exempel statuieren müsse und Leute wie die Clintons enthaupten müßte. ENTHAUPTEN!
Wow!
Da bleibe ich geschockt, sprachlos und ratlos zurück!!
Und so etwas kann man dort inzwischen öffentlich und vor Kameras äußern. Einfach so. Vollkommen "akzeptabel".
Natürlich ist das keine allgemeine, republikanische Meinung. Jedoch die Meinung eines kleineren Teils. Und der größere Teil, der vielleicht deutlich weniger extrem ist, nimmt billigend in Kauf, dass Politiker, die zumindest mit dafür verantwortlich sind, dass solche Meinungen frei geäußert werden können, womöglich für die Wahl gewinnen.
Leider haben die Demokraten schon derzeit dem Ganzen einen alten, gelegentlich sogar desorientierten Präsidenten entgegenzusetzen. Biden vertritt - im Großen und Ganzen - wohl unsere Werte. Er steht aber nicht für eine demokratische Zukunft. Wo ist ein Nachfolger? Was ist eigentlich mit Kamala Harris? Somit tragen auch die Demokraten eine deutliche Mitverantwortung für die Situation, in die Amerika (leider!!) wieder kommen wird.
Ich habe bisher - für mich - immer die Meinung vertreten, dass ich nicht wegen (oder: trotz) der gerade regierenden Partei/des gerade amtierenden Präsidenten gerne die USA besuche (sondern wg. Landschaft und Menschen), aber diese, bisherige Meinung ist im Begriff zu bröckeln. Deutlich zu bröckeln.
Ich denke, ich liege nicht ganz verkehrt, wenn ich annehme, dass wir deutschsprachigen USA-Touristen im Zweifel mehrheitlich den Demokraten und den von ihnen vertretenen Werten zuneigen.
Auf dieser Basis werden wir - früher oder später - womöglich auch zu "Hass-Objekten" in stark republikanisch geprägten Gegenden der USA.
Vielleicht noch nicht heute, aber vielleicht übermorgen. Also ich hätte keine Lust darauf, ob meiner Herkunft dort auch nur schief angesehen zu werden. Von Pöbeleien oder gar Angriffen ganz zu schweigen.
Da würde ich meine freie Zeit zukünftig doch lieber anderswo verbringen.
Mir wird angesichts der gut möglichen, nächsten Zukunft Amerikas regelrecht übel.
Quo vadis, America?