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Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: EasyAmerica am 20.11.2008, 15:10 Uhr

Titel: Naturereignisse
Beitrag von: EasyAmerica am 20.11.2008, 15:10 Uhr
Hallo zusammen,
meine Thematik hat nichts mit Katastrophen-Tourismus oder Vojeurismus zu tun. Ich frage aus rein naturwissenschaftlichem Interesse, weiß aber, dass sich das kaum von menschlichen Schicksalen als Folge eines solchen Ereignisses abgrenzen lässt. In erster Linie geht es mir aber um das Naturereignis selbst.

Umwälzende Naturereignisse werden immer dann zur Katastrophe, wenn Menschen betroffen sind. Es gab sie aber auch schon, als es noch keine Menschen gab und sie werden noch sein, wenn es keine Menschen mehr gibt. Es geht mir also nicht um die "Katastrophen", sondern um die Naturgewalten, die mich allerdings sehr faszinieren. Sie zeigen uns auch, wie gering wir Menschen wirklich sind.

In Nordamerika sind folgende schwerwiegenden Naturereignisse ja beinahe an der Tagesordnung:

- Hurrikane,
- Blizzards,
- Tornados,
- Feuersbrünste,
- Erdbeben
- Überschwemmungen ganzer Landstriche.

Ich selbst habe noch nie ein derartiges Ereignis mitgemacht, die Folgen aber schon einige Male gesehen. Ich habe also auch noch nicht erlebt, wie sich z. B. ein starkes Erdbeben anfühlt. War von euch schon mal jemand betroffen? Mag jemand davon erzählen?
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: BigDADDY am 20.11.2008, 15:15 Uhr
Ein kleineres Erdstoßen in SF, mitten in der Nacht: ich dachte zunächst, ein Schrank sei umgefallen, aber am nächsten Morgen war's ein Gesprächsthema auch unter den "erprobten" Einheimischen....
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: magnum am 20.11.2008, 15:20 Uhr
Erdstoß, aber hier in Deutschland.

Ich bin aufgewacht und habe meine Frau gefragt, warum sie so am Bett rüttelt. Sie selbst lag aber ebenfalls im Bett und blickte mich nur verständnislos an....

Ansonsten brauche ich keine Naturkatastrophen, ich bin selbst eine ;)
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: grille am 20.11.2008, 15:41 Uhr
Hi!

Ich habe sowas (zum Glück) bis jetzt noch nicht erlebt, muss das auch nicht haben  :zuberge:
Mir reicht es schon, wenn ich im Fernsehen nur die Bilder sehe, das macht mir echt Angst, aber nicht soviel, dass ich dort nicht mehr hinfahren würde.

Allerdings plane ich den Zeitraum eines Urlaubs schon ein wenig nach der Unwahrscheinlichkeit solcher Katastrophen (zumindest was Hurrikans etc. angeht).
Feuer, Erdbeben und Überschwemmungen kann man ja nicht vorhersehen und es gibt auch keine "typische" Zeit dafür.

LG
Ilka
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: magnum am 20.11.2008, 15:50 Uhr
Ich bin ja grundsätzlich kein ängstlicher Mensch, auch vor einem heranziehenden Gewitter habe ich keine Angst.

Aber wenn ich mir vorstelle, daß so ein wildgewordener Tornado auf mich zu kommt....  :shock:

Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: americanhero am 20.11.2008, 16:16 Uhr
1986 ein Tornado in Detroit bei unseren Verwandten. Da mussten wir dann in den Keller gehen, aber der Tornado zog dann ein paar  Meilen weiter vorbei.
2003 beim Anflug nach Newark in einen riesigen Blizzard gekommen, der die ganze Ostkueste betraf. Mehere Stunden rumkreisen und dann Notlandung in Newark. Durfte dann mal die Rutsche austesten gehen :zwinker:
Im gleichen Urlaub dann ein Erdbeben der Staerke 5,2 in Washington DC. ich wunderte mich nur, warum man die Metro ploetzlich so laut hoerte. es grummelte gewaltig, wackelte und vibrierte fuer ein Weilchen. Und dann gingen in der gesamten Downtown Area alle Feueralarme los  :wink: ist aber nix grossartig passiert
Ansonsten bin ich ja eher der Spezialist fuer garstige Sandstuerme.....


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: Scooby Doo am 20.11.2008, 16:24 Uhr
Bisher habe ich nur 3 Erdbeben in Deutschland miterlebt, eines sogar stark genug, in unserer Wohnung einiges umzuwerfen - aber ich habe sie allesamt verschlafen. Ich habe nur die Auswirkungen gesehen, sie selbst aber gar nicht erlebt.
Meinen Freunden in der Schule ging es gleich. Einer wurde auch in der Nacht nach einem Beben vom Telefon geweckt, hat das Beben aber verschlafen: "Gab's bei dir auch gerade ein Erdbeben?" "Erbeeren? Um diese Zeit? Ne, danke!"
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: mrh400 am 20.11.2008, 16:49 Uhr
Hallo,
ich kann mich an zwei (leichte) Erdbeben vor einigen Jahrzehnten erinnern:
Nicht wirklich als erlebt bezeichnen kann ich einen Waldbrand in Portugal - der war nämlich ziemlich weit entfernt. Dennoch war das "Schauspiel" der Flammen beeindruckend und nicht gerade ermutigend. Wir haben das wie man so schön sagt "großräumig umfahren". Viele Jahre später sind wir wieder durch Portugal gefahren, wenige Wochen nach großen Bränden. Da war schon bemerkenswert, wie unmittelbar neben bebauten Grundstücken alles verkohlt war. Auf unmittelbares Erleben solcher Situationen lege ich keinen Wert.
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: gensungen am 20.11.2008, 22:44 Uhr
Ich war am 19.09.1985 im Chapultepec Hotel in Mexico City, als das grosse Erdbeben, auf der Richterskala mit 8,1 gemessen, losging.

Dazu aber noch die Vorgeschichte. Da ich zu dieser Zeit (war von 1982-1986 in Mexico) recht häufig FRA-MEX, immer mit Zwischenlandung in Texas unterwegs war,
die 747-200 brauchte das damals noch. Also ich war mit einem Kollegen unterwegs, als so mitten über dem Atlantic eine Ansage des Piloten kam, meine Damnen und Herren
wir haben einen Ausfall zweier Triebwerke können jedoch den Flug ohne Probleme bis Texas fortführen. So war es dann auch, auch wenn es etwas still wurde im Flieger.
Nach der Landung mussten wir alle in den Transitraum, die Maschine wurde repariert. Nach 3 Stunden die Ansage alles ok, es geht weiter. Nun um es kurz zu machen, der erst
Startversuch wurde abgebrochen, wieder alles zurück, nach 2 Stunden wieder in die Maschine mit dem Resultat, dass auch der 2. Startversuch abgebrochen werden musste.
Beim hinausgehen hörte ich wie die eine Stewardess zur anderen sagte, die ersten 20 Paxe könnten noch auf die Nachtmaschine der Aeromexico mitkommen, die anderen müssten übernachten. Da wir uns auskannten, kam es, dass wir auf die Aeromexico Maschine gebucht wurden und so kamen wir dann irgendwann so gegen 3 Uhr nachts an.
Unser Fahrer war natürlich weg und so nahmen wir ein Taxi in das o.g. Hotel. Gegen 7 Uhr in der früh wurde ich durch irgendwas wach, d.h. vom Gefühl drehte sich das ganze Zimmer. Ein Blick nach draussen mit weiter entfernten Staubwolken, sagte mir, sch.... ein Erdbeben. Da ich so ungefähr im 30. Stockwerk ein Zimmer hatte, bin ich im Schlafanzug die 30 Stockwerke in Weltrekordzeit die Feuertreppe nach unten. Zum Glück war damals das Hotel neu und erdbebenfest gebaut worden. Also wieder zittrig nach oben, angezogen, Koffer gepackt und wieder nach unten wo bereits auch mein Kollege war. Dann mit einem Taxi nach Puebla gefahren, da haben wir gearbeitet, und dann später im Fernsehen gesehen was da wirklich passiert ist. Am nächsten Morgen in der eigenen Wohnung in Puebla um wieder gegen 7 Uhr früh, ein Nachbeben in MEX mit 7,5 Stärke. Also in den Türrahmen gestellt bis es vorbei war. Hört sich einfach an, war es aber bei weitem nicht, da es auch in Puebla gewaltig geschwankt hat.
Also dann ab ins Werk und hörten dann, dass wir kommunikationstechnisch völlig von der Aussenwelt abgeschnitten sind, d.h. Kein Telefon und kein Fax funktionierte mehr. War hektisch nicht nur für uns sondern auch für unserer Angehörigen in Deutschland, die das Erdbeben im Fernsehen sahen, wir jedoch
nicht erreichbar waren. Die Firma har dann ein Flugzeug gemietet, das von Puebla in die USA flog, von dort wurde die Konzernzentrale informiert, dass in Puebla alles klar war, keine Toten und keine Verletzten. Der Konzern hat dann (waren zum damaligen Zeitpunkt ungefähr 130  Deutsche) alle Familienangehörigen angerufen, dass alles in Ordnung ist.
Nach ungefähr Woche gingen dann auch wieder die Telefone wieder und wir konnten selber wieder mit unseren Angehörigen telefonieren.
Wenn ich heute starke Erdbeben im Fernsehen sehe, kommt in mir die eigene Erfahrung/Vergangenheit immer wieder hoch.
Grüsse gensungen
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: FSU-Seminoles am 20.11.2008, 23:23 Uhr
Uns hat der Hurricane Georges im September 1998 auf der Dom. Rep. überrascht. Einen Tag vor dem Rückflug mussten wir in einer Turnhalle evakuiert werden. Im Laufe des Tages wurden mit dem Bagger am Strand Schutzwälle errichtet und sämtliche Fenster der Ferienanlage mit Holzbretter geschützt. Wir harrten die ganze Nacht bis zum nächstem Abend in einer Turnhalle aus  :? Zum Glück ging es einigermassen glimpflich aus, zumindest dort, wo wir uns befanden

 Click Georges  (http://en.wikipedia.org/wiki/Hurricane_Georges)


Gruß Marcus
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: atecki am 20.11.2008, 23:46 Uhr
Hi,

habe in 29Palms im Oktober '99 ein kleineres Nachbeben mitgemacht. Bei dem Hauptbeben am Tag vor unserm Abflug ist ein Zug entgleist (hbatte wohl 5,x auf der Richter Skala), mitten in der Wüste ;-)

Als wir dann ein paar Tage später eben in 29palms ein Nachbeben mitgemacht. Wir haben abends auf dem Bett gesessen und ein Bierchen getrunken und Nachrichten geschaut, als auf einmal das Bett gewackelt hat. Da haben wir noch gedacht, daß ein schwerer LKW am Hotel (Super8) vorbeigefahren ist. Kurz darauf kam dann noch ein kleineres Nachbeben, bei dem haben wir dann begriffen was los ist  :lol:

Als wir am nächsten Tag in Amboy mit der Dame vom Postoffice gequatscht haben, hat sie uns die Risse im Postamt gezeigt, die am Vorabend entstanden sind. Lt. Ihrer Aussage hatte das Beben eine Stärke von 4 komma irgendwas...

Ach ja, als ich so 4 Jahre war, habe ich ein schweres Erdbeben (war 1976 im Friaul...http://de.wikipedia.org/wiki/6._Mai#Katastrophen ) - bei dem wir eben noch die Ausläufer in Tirol gespürt haben. Jedenfalls habe meine Eltern mich schlafendes Kind aus dem Bett geholt und sind nach draußen gerannt (bei uns gab es zum Glück keinerlei Schäden..)

Grüße

Axel
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: ratlady am 21.11.2008, 00:12 Uhr
Selbst miterlebt: Hurrikan - 1x Volltreffer (wobei der Sturm selbst eigentlich das "kleinere Uebel" war im Vergleich zur "aftermath"), 1x near miss, einige Auslaeufer...

Ansonsten lebe ich lieber mit dem Hurrikan-Risiko als mit dem von Tornados, Blizzards, Waldbraenden oder (schweren) Erdbeben... auch wenn mich Naturgewalten durchaus irgendwo faszinieren, persoenlich brauche ich die Erfahrung nicht unbedingt  :oops:
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: Eisi am 21.11.2008, 02:37 Uhr
Hab schon mit einigen Naturereignissen zu tun:

Blizzard: War mal für ne Woche in Jackson WY zum Skifahren. Wegen einem Blizzard konnten wir dnn leider nur an 3 Tagen die Pisten geniessen.
Tornado: In der nhe von Oklahoma City mussten ich mal in den Sturmkeller eines Motels. Der Tornado ist dann aber eine Meile am Motel vorbeigezogen. So eine Situation möchte ich nicht nochmal erleben.
Feuersbrünste: jetzt eben hier in LA. Bin heute auf der 210 an den abgebrannten Häsern vorbeigefahren.  :(
Erdbeben: auch schon mehrmals.

Gruss aus LA

Eisi
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: leia am 21.11.2008, 07:35 Uhr
Ich hatte die Ausläufer bzw. Vorlaufer von Hurrikan Floyd und Irene 1999 in Florida erlebt sowie Orkan Lothar an Weihnachten 1999 der bei uns ringsherum des gesamten Wald niedergemacht hat...

Mehr davon brauche ich auch ganz sicher nicht :shock:
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: freddykr am 21.11.2008, 07:49 Uhr
Heinz, da fehlt ein "Vulkanausbruch".  8)
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: DocHoliday am 21.11.2008, 08:07 Uhr
Zum Glück habe ich bisher nur drei oder vier leichte Erdbeben miterleben "drürfen", sowohl hier als auch in den USA. Auf mehr habe ich aber auch gar keine Lust.
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: wuender am 21.11.2008, 08:14 Uhr
Das einzige Naturereignis bei uns bis jetzt war - glücklicherweise - dieses Jahr das Gunbarrel Fire westlich von Cody. Aus der Ferne (z.B. von den Bighorn Mountains aus gesehen) wirkten die Rauchschwaden ziemlich bedrohlich. Von Cody selber aus lag der Rauch direkt in Richtung des Sonnenuntergangs, so dass sich am Abend eine zimlich apokalyptische Stimmung ergab.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Naturereignisse
Beitrag von: EasyAmerica am 21.11.2008, 11:13 Uhr
Heinz, da fehlt ein "Vulkanausbruch".  8)
Allerdings! Der Mt. St. Helens ist ja allen noch in bester Erinnerung. Ein Freund von mir war damals ein Jahr vor dem Ausbruch dort und hat sich deshalb ein Jahr nach dem Ausbruch die "Veränderungen" angesehen. Seine Dias zusammen mit seinen persönlichen Eindrücken werde ich nie vergessen.
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Zwei Jahre später wollten wir gemeinsam die USA bereisen. Aus familiären Gründen konnte ich nicht und plötzlich zeitversetzt doch wieder. Als ich zurückkam, erfuhr ich, dass er in einem Provincial Park bei Vancouver abgestürzt und seine Leiche erst nach zwei Wochen in einer Schlucht gefunden worden war. Oft denke ich: Wären wir zusammen gereist, wäre nicht alleine in die Berge gegangen und würde heute noch leben.