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Autor Thema: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?  (Gelesen 4824 mal)

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Erika1945

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Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« am: 11.11.2010, 17:26 Uhr »
Ich (w) bin Jahrgang 1945 und war nach meinem Abitur für ein Jahr 1964/65 als Aupair in San Diego. Das war ein traumhaftes Jahr! Ich hatte eine ganz liebe Gastfamilie, der Vater war 707-Pilot bei Pan Am, die Mutter von drei wirklich tollen Kindern Hausfrau und Lehrerin. Wir hatten viele Ausflüge und schöne Urlaube gemacht, so dass ich auch nach Los Angeles, San Francisco, Sacramento, Las Vegas, Phoenix und Tucson kam, sowie viele Attraktionen wie Grand, Zion, Bryce Canyon, Yosemite, Lake Tahoe etc. zu Gesicht bekam. Danach studierte ich in Deutschland, bekam selbst drei Kinder und arbeitete viel. So ergab es sich, dass ich erst jetzt wieder, gerade frisch in Pension und zusammen mit meinem Mann, nach USA zurückkehrte. Wir hatten sechs Wochen lang im September/Oktober 2010 den Südwesten bereist. Es war ein sehr schöner Urlaub, aber ich war schon erschrocken darüber, wie viel sich verändert hatte. Zuvor hatte ich mir meine über Tausend Farbdias von 1964/65 angesehen, um das Gedächtnis aufzufrischen. Die Einwohnerzahl von Kalifornien ist von 18 auf 37 Millionen gestiegen und es ist schier unglaublich, was in den 45 Jahren gebaut wurde. Nicht alles zum Vorteil! Shopping Malls, Fast Food Restaurants etc. allerorten, viel Rummel und Verkehr, wo es früher ruhig und einsam war. Auch der Optimismus scheint verflogen, wir hatten den Wahlkampf live miterlebt. Und unglaublich viele Hispanics, unzählige abgeschlampt angezogene Leute und eine Verfettung, wie sie früher gänzlich unbekannt war. Fernsehen, Radio, Werbung: der Wahnsinn! Auch diese omnipräsente Paranoia war damals so gut wie unbekannt. Welche Unterschiede sind euch zu eurem ersten USA-Aufenthalt aufgefallen?    

BigDADDY

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #1 am: 11.11.2010, 17:32 Uhr »
Welche Unterschiede sind euch zu eurem ersten USA-Aufenthalt aufgefallen?    

Der Dollar ist günstiger geworden...
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Manwi72

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #2 am: 11.11.2010, 17:34 Uhr »
Das ist eben der Lauf der Dinge, alles ändert sich mit der Zeit.... vielleicht auch nicht immer zum positiven. Denke aber das ist kein amerikanisches Phänomen sondern überall so. Den Ort, in dem ich in den 70ern aufgewachsen bin, erkenne ich heute auch kaum wieder und die Spielwiesen die wir hatten sind zugebaut...


Palo

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #3 am: 11.11.2010, 17:41 Uhr »
Erika, hast du dich in 45 Jahren verändert?

Gruß

Palo

Erika1945

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #4 am: 11.11.2010, 17:53 Uhr »
Oh ja, natürlich habe ich mich verändert, vor allem im Umfang, hi, hi! Früher gertenschlanke 54 kg auf 1,70 m, heute 81 kg, also die Hälfte mehr, leider :(

BigDADDY

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #5 am: 11.11.2010, 17:57 Uhr »
Früher gertenschlanke 54 kg auf 1,70 m, heute 81 kg

Kann ich locker überbieten :|

Hat Deutschland sich etwa weniger verändert als die USA oder fällt es Dir einfach nicht so auf, weil es ja um Dich herum langsam geschehen ist, wenn man ein Land nach einer gewissen Zeit nicht besucht, hat man dann ja den Veränderungseffekt plötzlich. Also, wenn ich meine Stadt Berlin anschaue, vor 20 Jahren und heute (nun gut, ist ein Extrembeispiel).
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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #6 am: 11.11.2010, 18:07 Uhr »
Der Frankfurter Flughafen von 1964 ist heute nicht mehr wieder zu erkennen ;-)
Gruß

Palo

dschlei

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #7 am: 11.11.2010, 18:17 Uhr »
Ich habe diese Veraenderungen waerend der letzten paar und 30 Jahren life miterlebt.  ich muss sagen, viele Veraenderungen sind eigentlich zum Vorteil der hier lebenden Menschen.

1960 hatten die USA eine Einwohnerzahl von etwa 179.323.175 Menschen, und 2010 leben hier etwa 309,162,581 Menschen.  Mit anderen Worten, die Einwohnerzahl hat sich fast verdoppelt!

Da diese Menschen natuerlich auch irgendwo leben und einkaufen muessen, musste halt sehr viel gebaut werden!

Als Beispiel, der Ort in dem ich lebe hatte um 1980 nur ein paar kleine Geschaefte und ein etwas groesseres Lebensmittelgeschaeft (auf keinen Fall so gross wie ein Supermarkt).  Fue fast alle Einkaeufe mussten wird mussten wir 30 oder mehr Kilometer nach St. Paul oder Minneapolis fahren.  Heute hat unser Ort ein Super Target, einen WalMart, 3 Baumaerkte, 2 grosse Supermaerkte, Aldi und jede Menge kleinere Geschaefte.  Das heisst, nun koennen wir fast alle unsere Beduerftnisse hier im Ort erfuellen (und sparen jede Menge Benzin dabei  :D).  Natuerlich wuchs die Gemeinde auch von ein paar tausend Einwohnern auf nun 30.000 Einwohner.  Aber wenn man damit langsam waechst, faellt das nicht negativ auf.

Jedes mal wenn ich nach Deutschland komme, stelle ich grosse Veraenderungen fest (in meinen Augen meistens eher negativ als positiv), aber ob die Bewohner das so sehen?
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2x4

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #8 am: 11.11.2010, 18:29 Uhr »
Ich selbst habe im Sommer in Reno ein Ehepaar kennengelernt.
Er war damals als Soldat in Deutschland stationiert, sie kam aus Italien, war jedoch als Krankenschwester in Deutschland beschäftigt.

Er war ganz erschrocken über den jetzigen Zustand in Deutschland. Ihm hat es richtig zugesetzt, oder besser gesagt beiden, daß hier soviele muslimische Menschen leben, viele mit Kopftuch und all die Städte in Deutschland mit diesen nicht einmal deutsch sprechenden Immigranten damit überschwommen sind.

Anbei fiel ihm noch auf, daß der Deutsche inzwischen mit gesenktem Haupt durch die Gegend läuft, früher war noch ein Stolz zu erkennen.
Also fallen selbst den Amerikanern die Unterschiede in Deutschland auf und wie du schon sagtest, wie es hier die unzähligen Immigranten sind, ist es in Kalifornien mit den Hispanics das selbe.

Leider...Es macht schon fast keinen Spaß mehr durch L.A oder San Francisco zu fahren, weil alles mit denen "überschwemmt" zu sein scheint. Schlimm ist es dann auch in den Outlets, denn selten sieht man den typischen Amerikaner. Im Südwesten eher 98% Hispanics und oben in Washington (Seattle) sind es die Inder.
August  2010 SFO-YOSEMITE-CRATER LAKE-RAINIER-SEATTLE-VANC
Februar 2011 JOSHUA-GC-PAGE-VALLEY-MOAB-BRYCE-ZION
Juli       2011 SEATTLE-OLYMPIC-VANC-BANFF-JASPER-YELLOWSTO-DEN-FLORIDA
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BigDADDY

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #9 am: 11.11.2010, 18:32 Uhr »
Leider...Es macht schon fast keinen Spaß mehr durch L.A oder San Francisco zu fahren, weil alles mit denen "überschwemmt" zu sein scheint. Schlimm ist es dann auch in den Outlets, denn selten sieht man den typischen Amerikaner. Im Südwesten eher 98% Hispanics und oben in Washington (Seattle) sind es die Inder.

Man könnte ja Reservate ausweisen :whistle:
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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #10 am: 11.11.2010, 18:36 Uhr »
Man könnte ja Reservate ausweisen :whistle:

Wie wäre es mit Abschiebungen, nachdem man einmal in den USA rechtskräftig verurteilt wurde ?
Schreckt ab und wen es nicht abschreckt, der zieht halt seine Lehre :whistle:

Ich kann mir gut vorstellen, daß der Großteil der amerikanischen Mittelschicht das selbige denkt, anhand der zahlreichen und meist weißen Mittelschicht-Suburbs erkenne ich, daß meine These wohl korrekt sein wird.

( Das selbige Wünsche ich mir natürlich auch für den Rest der westlichen Staaten ;) )
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Palo

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #11 am: 11.11.2010, 19:14 Uhr »
Oh ja, natürlich habe ich mich verändert, vor allem im Umfang, hi, hi! Früher gertenschlanke 54 kg auf 1,70 m, heute 81 kg, also die Hälfte mehr, leider :(


Tröste dich, die Bevölkerung der Welt hat sich seit dem auch verdoppelt ;-)

Vielleicht ist die one child policy in China gar nicht so schlecht, die können sich auf was anderes konzentrieren.

Gruß

Palo

Palo

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #12 am: 11.11.2010, 19:17 Uhr »

Man könnte ja Reservate ausweisen :whistle:


Willst du Indianerkriege herauf beschwören?



Gruß

Palo

Kauschthaus

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #13 am: 11.11.2010, 22:40 Uhr »

Anbei fiel ihm noch auf, daß der Deutsche inzwischen mit gesenktem Haupt durch die Gegend läuft, früher war noch ein Stolz zu erkennen.
Also fallen selbst den Amerikanern die Unterschiede in Deutschland auf und wie du schon sagtest, wie es hier die unzähligen Immigranten sind, ist es in Kalifornien mit den Hispanics das selbe.

Leider...Es macht schon fast keinen Spaß mehr durch L.A oder San Francisco zu fahren, weil alles mit denen "überschwemmt" zu sein scheint. Schlimm ist es dann auch in den Outlets, denn selten sieht man den typischen Amerikaner. Im Südwesten eher 98% Hispanics und oben in Washington (Seattle) sind es die Inder.

Genau, wir brauchen mal wieder stolz erhobene Häupter. Passt ja auch fast zum heutigen Datum.  :roll:



Vielleicht würdest du dich in USA auf dem Land wohler fühlen? Irgendwo im Redneck Paradies?  :wink:



Zum Thema:
Ich war 1978 zum ersten Mal in den USA, und dann erst wieder 2005. Ich fand den Unterschied auch heftig, selbst wenn man vielleicht etwas verklärte Erinnerungen hatte.

Zwei Sachen sind mir auf Anhieb aufgefallen:

Die Seitenstreifen der Straßen waren 1978 viel dreckiger als heute. Überall lag Müll rum.

Und der "Kleinstadt Charme" mancher Städte ist wohl unwiderbringlich weg.

Dafür ist anderes aber auch deutlich besser geworden. In NYC zum Beispiel haben mir damals die Ohren geklingelt, was man als Tourist alles meiden sollte. Heute ist das kaum mehr ein Thema.

Gruß, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

wolfi

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Re: Oh Amerika, wie hast du dich verändert!?
« Antwort #14 am: 11.11.2010, 23:15 Uhr »
Als ich 1985 (oder war es schon 1984 ?) zum ersten Mal geschäftlich in USA war, stand der Dollar gerade bei 3,30 DM - das hat sich zum Glück für uns Reisende geändert ...
 
Ansonsten möchte ich den anderen zustimmen - die USA haben sich "zum Besseren" geändert, mal abgesehen von den Sachen die auch bei uns schlechter geworden sind:
 
Das Fernsehprogramm, die Zahl der Autos, die vielen Schnellimbisse , ...
 
Ich fahrte/fliege jedenfalls gerne wieder rüber - in den letzten 25 Jahren fast jedes Jahr ein Urlaub - und wenn es nur eine Woche NY oder Miami sind ...