Ich (w) bin Jahrgang 1945 und war nach meinem Abitur für ein Jahr 1964/65 als Aupair in San Diego. Das war ein traumhaftes Jahr! Ich hatte eine ganz liebe Gastfamilie, der Vater war 707-Pilot bei Pan Am, die Mutter von drei wirklich tollen Kindern Hausfrau und Lehrerin. Wir hatten viele Ausflüge und schöne Urlaube gemacht, so dass ich auch nach Los Angeles, San Francisco, Sacramento, Las Vegas, Phoenix und Tucson kam, sowie viele Attraktionen wie Grand, Zion, Bryce Canyon, Yosemite, Lake Tahoe etc. zu Gesicht bekam. Danach studierte ich in Deutschland, bekam selbst drei Kinder und arbeitete viel. So ergab es sich, dass ich erst jetzt wieder, gerade frisch in Pension und zusammen mit meinem Mann, nach USA zurückkehrte. Wir hatten sechs Wochen lang im September/Oktober 2010 den Südwesten bereist. Es war ein sehr schöner Urlaub, aber ich war schon erschrocken darüber, wie viel sich verändert hatte. Zuvor hatte ich mir meine über Tausend Farbdias von 1964/65 angesehen, um das Gedächtnis aufzufrischen. Die Einwohnerzahl von Kalifornien ist von 18 auf 37 Millionen gestiegen und es ist schier unglaublich, was in den 45 Jahren gebaut wurde. Nicht alles zum Vorteil! Shopping Malls, Fast Food Restaurants etc. allerorten, viel Rummel und Verkehr, wo es früher ruhig und einsam war. Auch der Optimismus scheint verflogen, wir hatten den Wahlkampf live miterlebt. Und unglaublich viele Hispanics, unzählige abgeschlampt angezogene Leute und eine Verfettung, wie sie früher gänzlich unbekannt war. Fernsehen, Radio, Werbung: der Wahnsinn! Auch diese omnipräsente Paranoia war damals so gut wie unbekannt. Welche Unterschiede sind euch zu eurem ersten USA-Aufenthalt aufgefallen?