Natürlich hat sich auch in Deutschland sehr viel verändert. In USA kommt aber eben noch der extreme Bevölkerungszuwachs, speziell im Süden und Westen, hinzu. Und dieser resultiert zu einem nennenswerten Anteil aus der Zuwanderung, was die Bevölkerungsstruktur in einem Ausmaß verändert hat, wie es in Deutschland an den meisten Orten nie der Fall war. Seit meinem Geburtsjahr 1945 beträgt die Einwohnerzahl meiner Heimatstadt Itzehoe in Schleswig-Hostein konstant 33 - 36.000 Einwohner. Wir haben eine historische Altstadt, die restauriert, aber nicht platt gemacht wurde. Da ist es doch klar, dass die Veränderungen in amerikanischen Städten, die in meiner Aupair-Zeit in USA 1964/65 vielleicht von 36.000 auf 200.000 Einwohner wuchsen, dramatischer als zuhause sind, zumal in Amerika alte Innenstädte oft - bis auf ein paar wenige erhaltenswerte Gebäude - einfach abgerissen wurden.
Positiv finde ich natürlich die drastisch verbesserten Einkaufsmöglichkeiten in USA, vor allem auf dem Land.
Ein bisschen weine ich hingegen den Traumautos der Fünfziger und Erste-Hälfte-Sechziger Jahre nach. Das seinerzeitige Straßenbild würde heute so manchem Oldtimerliebhaber die Tränen in die Augen treiben. Die Amischlitten waren halt damals wunderschön, majestätisch, anmutig, teils futuristisch. Ich hatte viele Fotos von ihnen geschossen und könnte fast ein Buch daraus machen. Auch meine Aupair-Eltern und deren Verwandte und Freunde hatten tolle Autos. Zuhause fuhren wir nur VW Käfer. Was für ein Unterschied! Mein Mann und ich hatten im diesjährigen Urlaub einen Chevrolet Impala als Mietwagen, ein vollkommen unattraktives, seelenloses, langweiliges und wenig hochwertig wirkendes Auto. Schade!