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Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: Steven 1000 am 16.11.2019, 08:53 Uhr

Titel: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Steven 1000 am 16.11.2019, 08:53 Uhr
Ich bin gerade aus den USA zurückgekommen. Ich war in Nevada, Kalifornien und Arizona.
Ich war nach Frühjahr 2016 das erste Mal wieder in den USA.
Zum Thema "Kosten" würde ich hier gerne mal einige Eindrücke posten und wissen ob ihr das genau so empfunden habt.
Das Essen (gehen) ist teilweise teuerer geworden.
Als Beispiel - bei Pizza hut bezahle ich mittlerweile für eine Mittlere Pizza + Getränk und Tip 24 Dollar nach alten Rechnung die ich mal nachgeschaut habe ca. 10 Dollar mehr.
Auch mal ein Steak zu essen ist ca. 15 bis 20 Dollar teurer geworden.
Da war die Outback-Kette noch mit am günstigsten.
Die geben übrigens mittlerweile auf das Rechnung ein Tip von mind. 18 % vor(Kartenzahlung).
Auch bei den Las Vegas Buffets werden, wenn man mit Karte bezahlt, mittlerweile ein Tip von 18 % vorgegeben.
Die Bagels bei Walmart kosten weiter 59 C :-).
Die Spritpreise speziell in Kalifornien scheinen mittlerweile auch angestiegen zu sein. Es werden dort für eine Gallone 4+ Dollar verlangt (in Arizona b.z.w. Nevada lag der Preis knapp über 3 Dollar).
Das Parken an den Casinos ist kaum noch kostenfrei möglich.
Auch am Outletcenter Nord werden mittlerweile ein Gebühr von 7 Dollar verlangt, das war vor 2 Jahren noch kostenfrei.
Natürlich ist der schlechte Wechselkurs zum Dollar auch ein wichtiger Faktor das die Reisen teuerer geworden sind.





Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: aef am 16.11.2019, 09:20 Uhr
Am Outletcenter werden Parkgebühren verlangt?
Hoffentlich macht das keine Schule. Essen gehen ist schon teuerer geworden. Aber so viel innerhalb der letzten 2 Jahre?

Dass der Urlaub an sich wegen dem schlechten Wechselkurs teuerer geworden ist, ist ja klar. Ich denke noch an die Zeiten als 1 Euro noch 1,40 Dollar Wert war.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Steven 1000 am 16.11.2019, 09:38 Uhr
Das sind natürlich nur sehr individuelle Eindrücke.
Ich gehe halt aus Tradition auch 2-3 mal bei Pizza hut essen oder kaufe mir abends noch Walmart 2-3 Bagels.  :D
Das schmeckt dann nach "Urlaub"
Ich habe mir mal die Mühe gemacht meine alten Kreditkartenabrechnungen herauszusuchen und zu vergleichen.
2016 lag der Wechselkurs bei 1.14 Dollar für den € jetzt liegt er bei 1.10 Dollar.
Für die Pizzahut Geschichte habe ich damals  um die 15 Dollar bezahlt.

Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: miwunk am 17.11.2019, 14:03 Uhr
Hallo Steven,
Deine Erfahrung kann ich voll unterstreichen, obwohl wir die Differenz nicht so schlimm empfinden, da wir jedes Jahr mindestens einmal drüben sind. Dadurch fallen die Preiserhöhungen nicht so auf.

Aber auch die Hotelübernachtungen sind sehr viel teuerer geworden. Nur zum Beispiel: wir haben vor 4 Jahren in einem Hotel südlich LA, direkt an der Küste für 99 $ übernachtet. Jetzt wollten wir dort wieder die letzte Nacht vor dem Rückflug bleiben, aber das kostet jetzt 240 $!!!!! (selbe Reisezeit). Das ist zwar ein  besonders krasses Beispiel, aber es bestätigt die Richtung der Preise.

Nachdem wir aber sowieso meistens mit Wohnmobil unterwegs sind, stört uns das nicht so viel. Die Preise für Wohnmobile und die Campinggebühren sind in den letzten Jahren gleich geblieben. Auch die Preise in den Supermärkten haben nicht so viel angezogen.

Teuer ist alles geworden, dass für Touristen interessant ist, also z.B. auch Touren (Antelope Canyon etc). Und das lässt sich auch erklären: Angebot und Nachfrage! Der Tourismus in USA (übrigens auch in Kanada) boomt, und die vielen Asiaten die dort inzwischen unterwegs sind, zahlen ohne nachzudenken jeden Preis.


Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Steven 1000 am 18.11.2019, 06:41 Uhr
Das die Hotels teils arg teuer geworden sind kann ich wohl bestätigen.
Das allerdings nicht durchgehend.
Ähnlich wie in Page oder Moab wo der Zimmerpreis seit Jahren immer mehr angestiegen ist , gab es auf meiner Strecke einige Ort wo der Zimmerpreis bei Hotels auf "HolidayInn Niveau" deutlich über 150 € lagen.
Manchmal konnte man dann ein oder 2 Orte weiter suchen und der Preis war erträglicher.
Alternativ in einfacheren, teilweise abgewohnteren Hotel unterzukommen ist für mich dann nicht wirklich eine Lösung.
Ich reise alleine und ein gutes, wohnliches Hotelzimmer ist ein wichtiger Faktor für mich, die auch die Qualität des Urlaubs definiert .
Da fahre ich dann lieber nur alle 2 oder sogar 3 Jahre in die USA.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: mrh400 am 18.11.2019, 08:29 Uhr
Die geben übrigens mittlerweile auf das Rechnung ein Tip von mind. 18 % vor(Kartenzahlung).
Das ist uns vor ein paar Wochen rund um die großen Seen auch aufgefallen. Auf nahezu allen Restaurantrechnungen war eine Vorauswahl für den Tip angegeben. Bei den "anständigeren" 15% - 18% - 20%, bei den "frecheren 20% - 25% - 30%
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Thomas am 18.11.2019, 08:51 Uhr
Die geben übrigens mittlerweile auf das Rechnung ein Tip von mind. 18 % vor(Kartenzahlung).
Das ist uns vor ein paar Wochen rund um die großen Seen auch aufgefallen. Auf nahezu allen Restaurantrechnungen war eine Vorauswahl für den Tip angegeben. Bei den "anständigeren" 15% - 18% - 20%, bei den "frecheren 20% - 25% - 30%

Ich erinnere mich dunkel an die guten alten Zeiten® - da waren die 18% nur bei Gruppen obligatorisch. Wobei wenn ich nun etwas länger nachdenke: in einem Lokal an der Fishermans Wharf in San Francisco ging es damals auch schon generell los, in Vegas dann so schleichend.

Ich habe aber auf gemeinsamen Reisen auch bei Freunden unbelehrbare Hardcore-Trinkgeldverweigerer erlebt ("ist doch eh schon alles bezahlt!"), da muß man sich nicht wundern...
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Bandito1011 am 18.11.2019, 08:59 Uhr
Leider Normal.

Ein Ami, der vor Jahren mal auf dem "German Oktoberfest" war, dürfte sich auch arg über die Preise wundern beim nächsten Besuch.
Ganz ehrlich, ich finde das bei uns noch schlimmer als in den USA. Wenn man hier einen Freizeitpark etc. besucht muss man für Essen
und Getränke ein Vermögen bezahlen, selbst auf einer Kirmes. Das ist in den USA keine so auffällige Abzocke. Übrigens auch an den
Flughäfen nicht. Ich komme aus einer kleinen Stadt in NRW, mein Leben lang wusste ich immer genau wo ich noch kostenlos dort parken
kann. Mittlerweile keine Chance mehr einen kostenlosen Parkplatz zu ergattern. Es gibt einfach keine mehr.

In den USA sind die gestiegenen Hotel/Motel Preise schon deutlich auffällig, unterm Strich sind die Urlaube aber noch immer bezahlbar.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Thomas am 18.11.2019, 09:06 Uhr
Hallo zusammen,

eines möchte ich aber nicht unterwähnt lassen, was ein dicker Pluspunkt in den USA ist: kostenlose Toiletten!  :klo:

Eine echte Erholung für alle Sanifair und Sanitär-Wachhund Geschädigten!
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Simone_JJ am 18.11.2019, 20:56 Uhr
Und eigentlich sind die „Örtchen“ in Amerika immer sehr sauber.  :dafuer:
Auch bei den Las Vegas Buffets werden, wenn man mit Karte bezahlt, mittlerweile ein Tip von 18 %
Das regt mich auch auf! An den Touch Pads skippe ich das mit dem roten X, fragt die Kassiererin, sage ich dass ich gerne wie gewohnt am Tisch tippen möchte. Wird auch nicht komisch reagiert, machen die meisten Amis nämlich auch so. Ernsthaft!? 18% für das Abräumen von 2 bis 6 Tellern!?  :P

P.S. Parken am Outlet South ist weiterhin kostenfrei.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 18.11.2019, 22:34 Uhr
P.S. Parken am Outlet South ist weiterhin kostenfrei.

Ja. Aber am North Outlet ist es (seit eh und je) kostenpflichtig.

Ich kann sonst die hier propagierten Preissteigerungen in dieser Größenordnung nicht nachvollziehen. Natürlich muss man die Inflation immer berücksichtigen und der Wechselkurs ist ja auch auch nicht vorhersehbar. Aber dass ein Steak Dinner als Differenz 15$ mehr kostet, kann ich nicht nachvollziehen. Wie schon oft gesagt, ist unsere Lieblingskette in den USA das "Texas Roadhouse". Und da kostet ein 11Oz. Steak inkl. 2 Beilagen ca. 16-18$ (plus Tax und Tipp). Wie soll das vorher um 15$ billiger gewesen sein??

Hier ist das Menu des Texas Roadhouse in Las Vegas (relativ neu), inkl. Preise https://forms.texasroadhouse.com/NMotion/Menus/Menu%20(1903-7-T67-A).pdf Das Steak des Hauses ist das SIrloin Steak in 4 Größen (6, 8, 11, 16 Oz.). Ich bestelle meistens das 11er für 16,99€ plus Tax und Tipp. Selbst bei 20% Tipp und 10% Tax bin ich bei 22,50$. Wie soll das denn um 15 bis 20$ billiger gewesen sein und wann??

Ja, einiges ist teurer geworden, aber man kann es auch übertreiben. Auch Motels gibt es nach wie vor für deutlich unter 100$, ich muss nicht mitten im Nationalpark übernachten.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: mrh400 am 18.11.2019, 22:45 Uhr
Ja. Aber am North Outlet ist es (seit eh und je) kostenpflichtig.
Zumindest "seit eh und je" kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann mich nicht erinnern, dort 2011 etwas gezahlt zu haben und finde auch in meinen Aufzeichnungen nichts entsprechendes.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Steven 1000 am 19.11.2019, 06:29 Uhr
Bezüglich der Parkhäuser am Las Vegas North Outlet weiss ich halt, das 2016 und früher keine Parkgebühren fällig waren. 2015 -2007 bin ich jedes Jahr dort gewesen.
Was die Preissteigerungen in den Steakhäuser angeht habe ich halt auch alte Kreditkartenabrechnungen durchgesehen und die genannten Preisunterschiede beziehen sich darauf, wobei bei es sich bei den diesjährigen Restaurants verstärkt um Läden in Kalifornien handelt. In Las Vegas hatte ich diesbezüglich keine "Recherche" betrieben, da ich dort die Buffets genutzt habe.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 19.11.2019, 13:04 Uhr
Was die Preissteigerungen in den Steakhäuser angeht habe ich halt auch alte Kreditkartenabrechnungen durchgesehen und die genannten Preisunterschiede beziehen sich darauf

Bei Kreditkartenabrechnungen kann man aber nicht sehen, was man bestellt hat. In "casual dinings" und Steakhäusern a la Texas Roadhouse, Logans Roadhouse, Outback usw. kommt man pi mal Daumen auf 30$ am Abend (eine Person), wenn man ein ordentliches Steak nimmt (s.o. - 11 Unzen) mit Beilagen und dazu 2-3 Bier (hängt von der Größe ab) plus Tip und Tax.  Das wäre mein typischer Konsum. Und da kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das vor nur 2 Jahren 15$ (oder sogar mehr) billiger war, das entspräche einer Preissteigerung um mindestens 100% (in zwei Jahren, wohlgemerkt).

Vielleicht hast Du auch einfach teurere Speisen gehabt, mehr Getränke gehabt, oder was auch immer. Aber eine Differenz von 15-20$ für ein einziges Diner (wohlgemerkt nicht "fine dining", da sind 15$ nicht viel Geld, das kann auch schnell mal ein paar hundert kosten) in normalen Steakhäusern, das kann ich weder bestätigen noch nachvollziehen. Und wir sind auch wirklich jedes Jahr drüben.

Was für die Hotels sicherlich zu berücksichtigen ist, in der Tat werden die "Hotspots" (Page, Springdale, Moab usw.) wirklich immer teurer, aber die saisonalen Preisunterschiede sind auch gigantisch. In Page beispielsweise knicken die total überzogenen Preise massiv ab ca. Anfang November ein. Da fallen bei manchen Motels (gute Motels, nicht HolidayInn - das ist mir zu teuer - aber auch Comfort Inn und Konsorten) die Preise aus dem 300$ Bereich bis an die 50$ Marke. Und auch im Frühjahr (und Du erzählst weiter oben, dass Ihr zuletzt im Frühjahr dort wart) sind die Preise teilweise empfindlich unter den Saisonpreisen (die im Oktober durchaus noch anhält). Das ist bei solchen Vergleichen unbedingt zu berücksichtigen. Einen richtigen Vergleich  kann man eigentlich nur machen, wenn man wirklich DIESELBE Leistung (Ort, Zeitpunkt, Qualität) vergleicht. Und dann muss man immer noch schwankende Wechselkurse und last not least Inflation herausrechnen.

Obwohl wir seit weit über 20 Jahren regelmäßig in die USA fahren, kann ich für UNS feststellen, dass sich INSGESAMT die Kosten für den Urlaub nur marginal verändern. Natürlich gibt es Schwankungen aus verschiedenen Gründen, aber die Gesamtkosten für den Urlaub schwanken stets zwischen 9.000,-€ (dieses Jahr und im Jahr 2007, da waren wir im Yellowstone usw., das war besonders teuer) und Minimum 6.500,-€ (Texas 2013, war mit Abstand der günstigste Urlaub). Da ist ein BusinessClass Flug für 2 Personen inkludiert, wodurch der Preis von vorneherein recht hoch liegt. Aber "Im Schnitt" liegen wir fast immer bei 7.500 - 8.000,-€, obwohl die Hotels teurer werden, obwohl die Restaurants teurer werden, obwohl der Dollarkurs schwankt. Es gleicht sich auch oft dadurch aus, dass wir entweder in preisgünstigeren Regionen sind (Süd-Arizona ist beispielsweise nach wie vor bezahlbar), oder weniger teuer essen gehen (eine Zeit lang haben wir relativ teure Steakhäuser besucht, beispielsweise das "Gun Barrel" in Jackson, da waren wir problemlos 120,-$ los, ohne das Gefühl zu haben, ein besonderes Essen bekommen zu haben), heute essen wir auch mal einfach nur ein Hähnchen aus dem Supermarkt. Weniger um gezielt Geld zu sparen, sondern weil uns nicht nach Essen gehen ist.

Auf gar keinen Fall haben sich die Gesamtkosten für unseren USA Urlaub irgendwie und irgendwann verdoppelt. Der allererste Urlaub überhaupt (1996), damals konnten wir uns auch natürlich keine BusinessClass leisten, hat 14.000,-DM gekostet. Wenn man bedenkt, wie lange das her ist, eine überraschende Preiskonstanz.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: thorsti am 09.12.2019, 13:59 Uhr
  bei den "frecheren 20% - 25% - 30%

30% Trinkgeld ist aber schon heftig! Gibt es wirklich leute die soviel geben?
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: richie63 am 01.02.2020, 02:22 Uhr
  bei den "frecheren 20% - 25% - 30%

30% Trinkgeld ist aber schon heftig! Gibt es wirklich leute die soviel geben?

Muss jeder für sich selbst entscheiden. Grundsätzlich halte ich Trinkgelder von 30% für völlig überzogen. 10 - 20% erachte ich für okay kommt dann aber auch auf den Service an. Ich habe selbst in Deutschland schon ca. 20% gegeben wenn es angemessen war. Meiner Meinung nach sind Urlauber nicht dafür zuständig, dass die Betreiber von Restaurants und oder ähnliches die Gehälter für deren Angestellten finanzieren.
Die Problematik in den USA ist mir durchaus bewusst nur ändern wird sich nichts wenn die Urlauber weiterhin für teilweise miserablen Service noch zusätzlich in die Tasche greifen. Trinkgelder sind für mich eine Anerkennung eines besonderen Services. Ich habe seinerzeit ( ich glaube Furnace Creek) nicht einen Cent Trinkgeld gegeben. Grund das miserabelste Essen während der ganzen Reise und Service schlechter als jede Dönerbude in meiner Heimatstadt. Als Gegenbeispiel muss ich allerdings auch bemerken, dass wir in Springdale einen super Service bekommen haben der dann auch entsprechend gewürdigt wurde. Letztendlich also entscheidend was geliefert wird. Service in Ordnung 15% Service gut 20%, Service herausragend bis zu 25%. Service nicht in Ordnung 0%.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 04.03.2020, 15:32 Uhr
  bei den "frecheren 20% - 25% - 30%

30% Trinkgeld ist aber schon heftig! Gibt es wirklich leute die soviel geben?

Meiner Meinung nach sind Urlauber nicht dafür zuständig, dass die Betreiber von Restaurants und oder ähnliches die Gehälter für deren Angestellten finanzieren.
Die Problematik in den USA ist mir durchaus bewusst nur ändern wird sich nichts wenn die Urlauber weiterhin für teilweise miserablen Service noch zusätzlich in die Tasche greifen. Trinkgelder sind für mich eine Anerkennung eines besonderen Services.

Ich sehe da gewisse "Unrundheiten" in Deiner Argumentation, richie63.

Zum einen schreibst Du, dass die Urlauber aus Deiner Sicht heraus nicht für die Entlohnung der Service-Angestellten (über das Trinkgeld) zuständig sind (was man aus Kenntnis der hiesigen Trinkgeldpraxis vielleicht noch verstehen könnte), dann schreibst Du aber von der Problematik in den USA, der Du Dir durchaus bewusst wärest und dann wiederum drehst Du wieder eine Kurve, um zu schreiben, dass mangelnder Service in den USA nicht durch Trinkgeld belohnt werden sollte.

Wenn Du Dir der "amerikanischen Problematik" tatsächlich bewusst wärest, dann wüsstest Du, dass Trinkgeld in den USA nicht für einen besonders guten, zuvorkommenden Service gezahlt wird, sondern tatsächlich fester Bestandteil des Einkommens ist. Hier geht es nicht um das Goutieren einer besonderen Leistung, sondern - schlichtweg - um die Zahlung von Einkommen. Und das ist eben ANDERS, als bei uns. Da kannst Du eben nicht mit einer traditionellen "deutschen Denke" rangehen. Ist in den USA eben so, wie es halt ist. Schon seit ewigen Zeiten. Müssen wir nicht gut finden, müssen wir aber auch nicht ändern. Nur eben gedanklich berücksichtigen.

Wenn Du mit der Leistung eines US-Servicemitarbeiters mal unzufrieden bist, dann lässt Du ihn das wissen, indem Du ihm einen Tip an der unteren Grenze (bspw. 15%) gibst.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 04.03.2020, 19:39 Uhr
Wenn Du mit der Leistung eines US-Servicemitarbeiters mal unzufrieden bist, dann lässt Du ihn das wissen, indem Du ihm einen Tip an der unteren Grenze (bspw. 15%) gibst.

Das ist ja genauso inkonsequent, wenn "Trinkgeld in den USA nicht für einen besonders guten, zuvorkommenden Service gezahlt wird". Demnach ist die Höhe des Trinkgelds ja unabhängig von der Leistung des Kellners - fragt man sich schon, warum sollte man überhaupt variabel tippen? Dann zahlt man eben immer 15% und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, dass diese Unsitte endlich beendet wird und durch ein angemessenes Fixgehalt ersetzt wird. Dann wird auch das Trinkgeld wieder den Sinn bekommen, sehr wohl für einen besonders guten, zuvorkommenden Service gezahlt zu werden.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 04.03.2020, 20:54 Uhr
Wenn Du mit der Leistung eines US-Servicemitarbeiters mal unzufrieden bist, dann lässt Du ihn das wissen, indem Du ihm einen Tip an der unteren Grenze (bspw. 15%) gibst.

Das ist ja genauso inkonsequent, wenn "Trinkgeld in den USA nicht für einen besonders guten, zuvorkommenden Service gezahlt wird". Demnach ist die Höhe des Trinkgelds ja unabhängig von der Leistung des Kellners - fragt man sich schon, warum sollte man überhaupt variabel tippen? Dann zahlt man eben immer 15% und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, dass diese Unsitte endlich beendet wird und durch ein angemessenes Fixgehalt ersetzt wird. Dann wird auch das Trinkgeld wieder den Sinn bekommen, sehr wohl für einen besonders guten, zuvorkommenden Service gezahlt zu werden.

Wie zuvor bereits erwähnt:

Versuche erst gar nicht, dies mit einer "deutschen Denke" zu erklären oder zu begründen. Ist hier fehl am Platz. Das läuft in den USA eben "anders".
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 04.03.2020, 23:49 Uhr
Ne, so kommst Du aus der Nummer nicht heraus. Das ist jetzt reine Logik und hat mit deutscher Denke nichts zu tun, Logik ist Logik und nicht von Land zu Land verschieden. In den USA ist eins und eins auch zwei. Wenn denn das Trinkgeld nichts damit zu tun hat, eine besondere Leistung zu honorieren oder eben auch nicht, dann hat es keinerlei Aussage für den Kellner, wenn man ihm "nur" 15% Tip gibt. Und also hat es auch keine Aussage, wenn man ihm mehr gibt. Das ist ja genau Deine Aussage, das Trinkgeld wird NICHT für eine besonders gute Leistung gegeben. Das gibt man offensichtlich nur, weil man es geben MUSS und die Höhe ist anscheinend subjektive Willkür oder was auch immer. Mit der Leistung hat es jedenfalls nichts zu tun, das hast Du klipp und klar so geschrieben.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Bandito1011 am 05.03.2020, 10:07 Uhr
Ne, so kommst Du aus der Nummer nicht heraus. Das ist jetzt reine Logik und hat mit deutscher Denke nichts zu tun, Logik ist Logik und nicht von Land zu Land verschieden. In den USA ist eins und eins auch zwei. Wenn denn das Trinkgeld nichts damit zu tun hat, eine besondere Leistung zu honorieren oder eben auch nicht, dann hat es keinerlei Aussage für den Kellner, wenn man ihm "nur" 15% Tip gibt. Und also hat es auch keine Aussage, wenn man ihm mehr gibt. Das ist ja genau Deine Aussage, das Trinkgeld wird NICHT für eine besonders gute Leistung gegeben. Das gibt man offensichtlich nur, weil man es geben MUSS und die Höhe ist anscheinend subjektive Willkür oder was auch immer. Mit der Leistung hat es jedenfalls nichts zu tun, das hast Du klipp und klar so geschrieben.


Natürlich hat es auch was mit der Leistung zu tun. Man gibt in der Regel immer 15-20 % Trinkgeld, wenn der Service als außergewöhnlich empfunden wird kann man das mit entsprechend höherem Trinkgeld honorieren. Wenn man denn möchte. Ändert aber nichts daran das die Trinkgelder in den USA grundsätzlich zur guten Sitte gehören und ganze Branchen davon abhängig sind. Das ist die Kultur und so funktioniert das System, tatsächlich ohne Zwang. Für uns ja eher Weltfremd, daher gibt es in touristischen Gegenden ja auch den automatisch einkalkulierten Tip. Man zahlt den Tip schon für die erbrachte Leistung an sich, auch wenn sie nicht der Brüller war. Das ist auch kein "Problem" da drüben, sondern die Service-Kultur. Dadurch soll ja auch der Service auf einem hohen Level gehalten werden. Der Kunde ist hier entsprechend tatsächlich König, da er entscheiden kann ob er einen Standard-Tip gibt oder die Leistung überdurchschnittlich honoriert. Was du subjektive Willkür nennst ist eigentlich viel mehr der Appell an ein gesundes Verantwortungsbewusstsein. Darauf basieren Gesellschaften.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 05.03.2020, 10:15 Uhr
Natürlich hat es auch was mit der Leistung zu tun.

Ist das so selbstverständlich? Wie beurteilt man denn die Leistung, wenn man, wie es seit einiger Zeit u.a. in Las Vegas bei den Buffets üblich ist, bereits VOR dem Essen den Tip bemessen muss (nämlich an der Kasse vor dem Betreten des Saals)?
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 05.03.2020, 11:21 Uhr
Natürlich hat es auch was mit der Leistung zu tun.

Ist das so selbstverständlich? Wie beurteilt man denn die Leistung, wenn man, wie es seit einiger Zeit u.a. in Las Vegas bei den Buffets üblich ist, bereits VOR dem Essen den Tip bemessen muss (nämlich an der Kasse vor dem Betreten des Saals)?

Wenn ich Deine Postings zum Thema zu überfliege kann man den (falschen!) Eindruck bekommen, dass sich der "Unmut" zu einer schlechten Serviceleistung nur durch das Weglassen des Tip darstellen lässt.

Ich muß es leider nochmal wiederholen, aber der "Regel-Tip" (meinetwegen 15-20%) dient in den USA nicht dem "goutieren" einer guten Leistung, sondern ist ein Standard-Bestandteil des Einkommens einer Servicekraft. Ob wir das hier gut, richtig, nachvollziehbar oder vernünftig finden ist WURSCHTEGAL. Das ist Teil der amerikanischen Realität, die sich über (mindestens) Jahrzehnte hinweg so ausgebildet hat. Als deutscher Tourist ändern wir das auch nicht. Wenn man nicht wirklich sehr unangenehm auffallen möchte, sollte man diese "landestypischen Sitten" beherzigen. Im Übrigen verlangt das auch manch einer von "uns" von anderen, wenn es sich dabei um Menschen mit "anderslautender Herkunft" geht, die sich gefälligst den hiesigen Gepflogenheit anpassen sollen.

Ich würde also weiterhin für das Geben der minimal 15% plädieren.

Um es nochmals auf "unsere Heimat" zu übertragen, die ja auch Servicekräfte kennt:
Hier verdient die Servicekraft 100%. Auch bei schlechten Leistungen. Durch gute Leistungen kann Sie - via Trinkgeld - 100%plus verdienen.

In den USA verdient die Servicekraft zunächst mal nur 85%. Nur über den "Regel-Tip" kommt sie auf das "volle" Gehalt von 100%. Erst wenn Sie dann wirklich gut arbeitet und der Tip entsprechend über den "Regel-Tip" hinausgeht, kann Sie auf 100%plus kommen.

Meiner Erfahrung aus gut 25 USA-Reisejahren nach führt das tendenziell dazu, dass die US-Servicekraft motivierter ist, freundlich zu sein und eine gute Leistung abzuliefern. Leider wird das dann gerade von uns deutschen Touristen vielfach nicht hinreichend goutiert, weil wir uns sehr gerne und häufig mit dem niedrigen "Regel-Tip" aus der Affäre ziehen (und wir die 15% als verdammt-noch-mal genug erachten!).

Darüber hinaus hat Jedermann selbstverständlich auch noch zusätzlich die Möglichkeit, der Servicekraft gegenüber das Missfallen über die Serviceleistung zum Ausdruck zu bringen. Das wäre dann für die Servicekraft zumindest auch noch ein gezielter Hinweis, an welcher Stelle die Verbesserung ansetzen kann.

Zusätzlich - dann hätte ich aber vorher zunächst mit der Servicekraft selbst gesprochen - kann man in besonders schwerwiegenden Fällen ja auch noch versuchen, mit dem Vorgesetzten der Servicekraft zu sprechen.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 05.03.2020, 12:17 Uhr
Wenn ich Deine Postings zum Thema zu überfliege kann man den (falschen!) Eindruck bekommen, dass sich der "Unmut" zu einer schlechten Serviceleistung nur durch das Weglassen des Tip darstellen lässt.

Wo auch immer Du das gelesen hast, geschrieben habe ich es nicht. Verwechselst Du mich mit "richie"?

Ich muß es leider nochmal wiederholen, aber der "Regel-Tip" (meinetwegen 15-20%) dient in den USA nicht dem "goutieren" einer guten Leistung...

Usw. -- alles nichts neues. Aber Du selbst schlägst vor, eine schlechte Leistung zu "honorieren", indem man das Trinkgeld auf 15% beschränkt. Das ist aber in Anbetracht Deines ewig gleichen Sermons, dass Trinkgeld NICHTS mit der Leistung zu tun hat, vollkommen sinnfrei. In der Tat bist Du es doch, der durch vermeintlich geringes Trinkgeld auf eine schlechte Leistung hinweisen will (und nicht ich, wie Du oben unterstellst).

Wenn das überhaupt irgendeinen Sinn bekommen soll, dann kann eine wirklich schlechte Leistung ausschließlich(!) damit quittiert werden, den Geschäftsführer zu unterrichten. Wieso ausgerechnet Du nicht auf diese selbstverständliche Idee kommst und stattdessen empfiehlst, ein möglichst minimales Trinkgeld zu geben, muss man nicht verstehen. Und die Tatsache, dass man in Las Vegas mittlerweise dazu übergegangen ist, das Trinkgeld VORHER zu erheben, nimmt Dir sogar die Möglichkeit vollständig, auf Deine Weise auf eine schlechte Leistung aufmerksam zu machen, denn das würde voraussetzen, dass Du in die Zukunft schauen könntest.

Meine persönliche Meinung zu dem ganzen Problem ist, dass das Tippen in den USA außer Kontrolle geraten ist und solche Auswüchse wie in Las Vegas, dass vor dem Essen schon der Tip erhoben wird, ist ein ziemlich schlimmes Beispiel für das entartete Tippen. DIe Amerikaner sind selbst nicht mehr glücklich mit dieser Situation und dazu gehört auch die Problematik, dass die vorgeschlagenen Prozentpunkte immer weiter nach oben gehen, vor 10 Jahren und mehr waren 15% vollkommen normal und ausreichend. Und da Prozente die angenehme Eigenschaft haben, bei Preissteigerungen ebenso mitzusteigen, kann man wohl auch schlecht argumentieren, dass die Löhne der Angestellen im Laufe der Jahre ansteigen müssten durch Anheben der Prozente.

Ich kann jedenfalls den Unmut sehr gut nachvollziehen, wenn ernsthaft um 30% Tip angehalten wird, einfach so, das ist schlicht und ergreifend durchgeknallt. Und das sehen viele Amerikaner ganz genau so, das Internet ist voll von entsprechenden Diskussionen. Immerhin gibt es inzwischen einige mutige Restaurantbesitzer, die konsequent den Tip abgeschafft haben. Der in der jetzigen Form allenfalls mißbraucht wird, um vom Geschäftsführer einen Teil des unternehmerischen Risikos auf die Angestellten abzuwälzen. Genau darauf läuft es nämlich hinaus und fehlende Sozialleistunden runden das Paket ab.

Zusätzlich - dann hätte ich aber vorher zunächst mit der Servicekraft selbst gesprochen - kann man in besonders schwerwiegenden Fällen ja auch noch versuchen, mit dem Vorgesetzten der Servicekraft zu sprechen.

Das ist zu schwach - erstens muss man GRUNDSÄTZLICH den Geschäftsführer o.ä. verlangen, wenn wirklich so eine schlechte Leistung vorliegt und zweitens geschieht das selbstverständlich, BEVOR Du bezahlst. Ich lasse den Geschäftsführer entscheiden, welche Form und was er mir anbietet als Ausgleich für die schlechte Leistung. Anders kann es doch gar nicht gehen.

Und was Deine pauschale Unterstellung anbetrifft, deutsche Touristen würden schlecht tippen: zum einen bist Du selbst deutscher Tourist (wie übrigens so gut wie alle hier), zum zweiten bezweifle ich, dass Du regelmäßig siehst, wieviel Tip ein deutscher Tourist gibt und drittens kann ich Dir versichern, dass ich persönlich gerne und gut tippe. Aber auch mir fällt das schwer, wenn ein Kellner keinen Bock hat (und das kommt zum Glück selten vor, aber es ist  durchaus schon passiert und ich mag einfach nicht, wenn der Salat fehlt und/oder die Hauptspeise eiskalt und verspätet an den Tisch kommt). So ist es zufällig im letzten Urlaub bei einem Dennis geschehen, da habe ich dann an der Kasse meinen Unmut zur Sprache gebracht. Wenn ich einfach wortlos 15% Tip gebe ist das doch totaler Käse. Und der Bedienung brauche ich das wohl kaum zu sagen, die weiß selbst am besten, dass sie Mist gebaut hat.

P.S.: Was schreiben Amerikaner dazu? Hier ein paar Zitate aus amerikanischen Beiträgen:

Zitat
I remember when 10%-15% was the accepted norm. Then a few years ago, people started saying 15%-18%. Now it's apparently 18%-20%. What's causing this creep upward, and why is it justified?

Five years ago, 15% would have been a generous tip. Now it's called "being cheap".

Sehe ich auch so!


Zitat
But nothing about tipping is supposed to make sense. It's a gratuity, leave what you wish. Does a waiter in a $100 per plate restaurant work so much harder than a waiter in a $15 per plate restaurant? Then why does one receive a $40 tip per couple and the other $6?

Auch das habe ich immer schon eigenartig gefunden.


Zitat
15% standard. Above that for exceptional service. Below that for sub-standard service.

Remember, tipping is customary -- not mandatory.

Ooups - doch nicht "selbstverständlich"?


Zitat
I tip 20% always.

Jeder wie er will....


Zitat
We tip 15% for decent service in California. In some other states we tip more, because servers make much less than minimum wage. But in California and Oregon we don't feel as badly for the hard-working staff as we do in some other places.

Interessant - in einigen Bundesstaaten (u.a. California und Oregon) erhalten Servicekräfte per Gesetz den Mindestlohn (i.e. $8,75).

Usw. etc. pp.  - das Thema beschäftigt Amerikaner genauso wie alle anderen auch und es ist offensichtlich überhaupt nicht einfach und einheitlich, wie es gehandhabt wird und wie es sein sollte.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 05.03.2020, 13:56 Uhr
@ Jack Black:

Für meine Begriffe wurde der Zeilen bereits genug gewechselt. Wir kommen vom Verständnis her einander nicht näher.

Was mich angeht, soll es hiermit in diesem Thread ein Ende haben. Ich haber weder die Energie, geschweige denn die Zeit, Dir gegenüber immer wieder zu retournieren,

Betrachte und handhabe es ganz einfach nach Deiner Facón.

Sagen wir doch einfach, dass Du das alles richtig verstehst und siehst.

Und gut ist es ...
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 05.03.2020, 14:06 Uhr
Betrachte und handhabe es ganz einfach nach Deiner Facón.

Sagen wir doch einfach, dass Du das alles richtig verstehst und siehst.

Ich mache es genau wie Du, der ja für alle besser weiß, wie man tippen muss und wie nicht. Päpstlicher als der Papst resp. amerikanischer als Amerikaner.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 05.03.2020, 14:23 Uhr
@ Jack Black:

Vielleicht weiß ich es besser. Ich bin vielleicht der Papst.

Du hingegen weißt es ganz bestimmt am besten. Du bist (der liebe) Gott.   :)

So kenne ich es auch noch von "früher".
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Thraciel am 07.03.2020, 14:12 Uhr
Natürlich hat es auch was mit der Leistung zu tun.

Ist das so selbstverständlich? Wie beurteilt man denn die Leistung, wenn man, wie es seit einiger Zeit u.a. in Las Vegas bei den Buffets üblich ist, bereits VOR dem Essen den Tip bemessen muss (nämlich an der Kasse vor dem Betreten des Saals)?

Wenn ich Deine Postings zum Thema zu überfliege kann man den (falschen!) Eindruck bekommen, dass sich der "Unmut" zu einer schlechten Serviceleistung nur durch das Weglassen des Tip darstellen lässt.

Ich muß es leider nochmal wiederholen, aber der "Regel-Tip" (meinetwegen 15-20%) dient in den USA nicht dem "goutieren" einer guten Leistung, sondern ist ein Standard-Bestandteil des Einkommens einer Servicekraft. Ob wir das hier gut, richtig, nachvollziehbar oder vernünftig finden ist WURSCHTEGAL. Das ist Teil der amerikanischen Realität, die sich über (mindestens) Jahrzehnte hinweg so ausgebildet hat. Als deutscher Tourist ändern wir das auch nicht. Wenn man nicht wirklich sehr unangenehm auffallen möchte, sollte man diese "landestypischen Sitten" beherzigen. Im Übrigen verlangt das auch manch einer von "uns" von anderen, wenn es sich dabei um Menschen mit "anderslautender Herkunft" geht, die sich gefälligst den hiesigen Gepflogenheit anpassen sollen.

Ich würde also weiterhin für das Geben der minimal 15% plädieren.

Um es nochmals auf "unsere Heimat" zu übertragen, die ja auch Servicekräfte kennt:
Hier verdient die Servicekraft 100%. Auch bei schlechten Leistungen. Durch gute Leistungen kann Sie - via Trinkgeld - 100%plus verdienen.

In den USA verdient die Servicekraft zunächst mal nur 85%. Nur über den "Regel-Tip" kommt sie auf das "volle" Gehalt von 100%. Erst wenn Sie dann wirklich gut arbeitet und der Tip entsprechend über den "Regel-Tip" hinausgeht, kann Sie auf 100%plus kommen.

Meiner Erfahrung aus gut 25 USA-Reisejahren nach führt das tendenziell dazu, dass die US-Servicekraft motivierter ist, freundlich zu sein und eine gute Leistung abzuliefern. Leider wird das dann gerade von uns deutschen Touristen vielfach nicht hinreichend goutiert, weil wir uns sehr gerne und häufig mit dem niedrigen "Regel-Tip" aus der Affäre ziehen (und wir die 15% als verdammt-noch-mal genug erachten!).

Darüber hinaus hat Jedermann selbstverständlich auch noch zusätzlich die Möglichkeit, der Servicekraft gegenüber das Missfallen über die Serviceleistung zum Ausdruck zu bringen. Das wäre dann für die Servicekraft zumindest auch noch ein gezielter Hinweis, an welcher Stelle die Verbesserung ansetzen kann.

Zusätzlich - dann hätte ich aber vorher zunächst mit der Servicekraft selbst gesprochen - kann man in besonders schwerwiegenden Fällen ja auch noch versuchen, mit dem Vorgesetzten der Servicekraft zu sprechen.

Na aber genauso wie ein Berufskraftfahrer sich an die Regeln halte sollte, da er eben auf seinen Schein angewiesen ist, muss eine Servicekraft unter diesen Bedingungen eben auch aufpassen, dass sie gut arbeitet. Uns ist es genau einmal passiert, beim Dennys in Page haben wir keinen Tip gegeben. Aber wer lieber mit dem Handy spielt, mit der Family ratscht und weder einen Refill anbietet noch fragt ob man gerne einen Nachtisch hätte sondern kommentarlos ohne die Leute am Tisch anzuschauen die Rechnung hinknallt der braucht auch kein volles Gehalt zu erwarten.

Andererseits stört mich das prozentuale am Trinkgeld. Nur weil ich etwas teures esse steigt nicht die Servicequalität. Das führt bei mir manchmal zu prozentual niedrigeren Tips aber sicherlich nicht zu einer Unterbezahlung des Personals. Oder kann mir jemand erklären wieso es mehr Geld dafür gibt Bier & Steak auf den Tisch zu stellen als nur einen Salat und Tap Water?
Da rechne ich dann schon in Absolutbeträge um. 20$ Trinkgeld bei ner $100 Rechnung bei der Cheesecake Factory finde ich bissel viel, das ist ein ordentlicher Stundenlohn von dem manch einer nur träumen dürfte.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: miwunk am 07.03.2020, 14:22 Uhr
also wenn ich so manche kommentare hier lese, fällt mir immer ein schlimmes sprichwort aus veergangener zeit ein "Am deutschen wesen soll die welt genesen!"

anscheinend hat sich in vielen köpfen nicht viel geändert. könnt ihr nicht ganz einfach akzeptieren, dass andere länder andere sitten und bräuche haben. muss überall in der welt alles nach deutschen regeln laufen?
den amerikanern ist es egal, wenn ihr meint als deutsche könnt ihr eure regeln von daheim mitbringen. ihr hinterlasst damit aber einen recht schlechten eindruck vom geizigen und immer recht haben wollenden deutschen. wollt ihr das?
für meine gefühle gibts dafür einen ausdruck:" fremdschämen"



Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 07.03.2020, 15:55 Uhr
also wenn ich so manche kommentare hier lese, fällt mir immer ein schlimmes sprichwort aus veergangener zeit ein "Am deutschen wesen soll die welt genesen!"

anscheinend hat sich in vielen köpfen nicht viel geändert. könnt ihr nicht ganz einfach akzeptieren, dass andere länder andere sitten und bräuche haben. muss überall in der welt alles nach deutschen regeln laufen?

Absolut.

Leider ist das so.

Einige User vergessen, dass sie hier unter "American Life" und nicht unter "German Life" posten. Man muß die dortigen, abweichenden Sitten und Gebräuche natürlich nicht gut finden. Man sollte sie aber dennoch respektieren .

Es kommt halt nur leider immer wieder die "Deutsche Denke" inklusive ihrer zugehörigen Logik (plus: darauf basierende Argumentation/darauf basierendes Wertesystem) auf die Tagesordnung. Diese Logik funktioniert hierzulande, jedoch nicht in den USA. Dort gibt es eine andere Sitten und Gebräuche, die aber zumindest in der Praxis vielfach nicht zur Kenntnis genommen, geschweige denn verstanden werden.

Und jetzt kommt wahrscheinlich bald wieder das nächste Posting mit "Ja, aber   ... "
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: miwunk am 07.03.2020, 15:57 Uhr

Und jetzt kommt wahrscheinlich bald wieder das nächste Posting mit "Ja, aber ..."

genau, warten wir's ab
 :lolsign: :rotor: :lachroll:

Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: andreas0401 am 07.03.2020, 21:11 Uhr
also wenn ich so manche kommentare hier lese, fällt mir immer ein schlimmes sprichwort aus veergangener zeit ein "Am deutschen wesen soll die welt genesen!"

anscheinend hat sich in vielen köpfen nicht viel geändert. könnt ihr nicht ganz einfach akzeptieren, dass andere länder andere sitten und bräuche haben. muss überall in der welt alles nach deutschen regeln laufen?
den amerikanern ist es egal, wenn ihr meint als deutsche könnt ihr eure regeln von daheim mitbringen. ihr hinterlasst damit aber einen recht schlechten eindruck vom geizigen und immer recht haben wollenden deutschen. wollt ihr das?
für meine gefühle gibts dafür einen ausdruck:" fremdschämen"

Erkläre das doch mal bitte genauer. Für was benutzt Du den Begriff "fremdschämen" ?
Ich blick da gerade nicht durch was Du meinst.
Und welche Sitten und Bräuche meinst Du eigentlich ? Wie sollte sich Deiner Meinung nach ein Kellner beim Service verhalten um z.b. 15 Prozent Trinkgeld zu bekommen ?  Und was für 25 Prozent ?

Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: miwunk am 07.03.2020, 21:48 Uhr

Erkläre das doch mal bitte genauer. Für was benutzt Du den Begriff "fremdschämen" ?
Ich blick da gerade nicht durch was Du meinst.
Und welche Sitten und Bräuche meinst Du eigentlich ? Wie sollte sich Deiner Meinung nach ein Kellner beim Service verhalten um z.b. 15 Prozent Trinkgeld zu bekommen ?  Und was für 25 Prozent ?

ich schäme mich für all diejenigen, die meinen, deutsche regeln ins ausland übertragen zu müssen. also in diesem fall: wir geben in deutschland nicht so viel trinkgeld also gebe ich in usa auch nicht, egal wie dort die regeln sind.

und das ganze hat mit dem verhalten des service-personal gar nichts zu tun. in usa ist nun mal die regel, mindestens 15 - 20 % trinkgeld zu geben. und da ich dort gast bin, halte ich mich an die regeln, ob ich diese verstehe oder gut finde ist völlig egal.




Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: andreas0401 am 08.03.2020, 08:24 Uhr

Erkläre das doch mal bitte genauer. Für was benutzt Du den Begriff "fremdschämen" ?
Ich blick da gerade nicht durch was Du meinst.
Und welche Sitten und Bräuche meinst Du eigentlich ? Wie sollte sich Deiner Meinung nach ein Kellner beim Service verhalten um z.b. 15 Prozent Trinkgeld zu bekommen ?  Und was für 25 Prozent ?

ich schäme mich für all diejenigen, die meinen, deutsche regeln ins ausland übertragen zu müssen. also in diesem fall: wir geben in deutschland nicht so viel trinkgeld also gebe ich in usa auch nicht, egal wie dort die regeln sind.

und das ganze hat mit dem verhalten des service-personal gar nichts zu tun. in usa ist nun mal die regel, mindestens 15 - 20 % trinkgeld zu geben. und da ich dort gast bin, halte ich mich an die regeln, ob ich diese verstehe oder gut finde ist völlig egal.

Jetzt verstehe ich auch was Du meinst

Nur mal so ein Beispiel
Meine Frau und ich gehen in ein Restaurant, neben uns setzt sich zeitgleich ein anderes Paar hin.
Unser Kellner lässt sich erstmal nicht blicken. Nebenan kommt sofort ein anderer Kellner und nimmt zügig die Bestellung auf und bringt auch zeitnah die ersten Getränke und kurz darauf ein leckeres heißes essen. Alles supi also.

Unser Kellner kommt mit genervten Blick und fragt total unfreundlich was wir an seinem Tisch wollen und nimmt dann total gelangweilt unsere unverschämte Bestellung auf.

In der Zwischenzeit war der nette Kellner am Nebentisch schon zweimal da und hat Getränke nachgeschüttet und netten Smalltalk geführt.

Unser Kellner bringt inzwischen die falschen Getränke. Aber egal.

Der Nachbartisch bekommt inzwischen den Nachtisch. Auf Empfehlung vom Kellner ein super leckeres Eis.

Unser Essen steht mittlerweile in der Essensausgabe. Unser Kellner aber unterhält sich gerade mit seinem Kumpel draussen vorm Laden. Danach muss er noch mit seinem Smartphone ne Nachricht schreiben. Unser Essen wurde immer noch nicht gebracht.

Am Nachbartisch wird gerade gezahlt und der Kellner bekommt 25 Prozent Trinkgeld für den super Service.

Unser Kellner bringt uns unser lauwarmes Essen und übersieht unsere leeren Gläser und Tassen. Auf Nachfrage nach Getränken bekommen wir nen langes Gesicht zu sehen. Natürlich lässt er sich danach nicht mehr blicken. Leider steht er wieder in der Ecke und unterhält sich mit einem Arbeitskollegen.

Egal, wir würgen unser Essen trocken runter. Nach gefühlter Ewigkeit sprechen wir den netten Kellner von nebenan (der inzwischen das zweite Paar bedient hat) ob er seinem Kollegen Bescheid geben kann ob er mal zu unseren Tisch kommen könnte.

Für diese Unverschämtheit lässt sich natürlich unser Kellner extra Zeit. Auf die Frage nach Nachtisch bekommen wir nur zur Antwort das er gleich Feierabend hat und uns lieber sofort die Rechnung bringen möchte (mit einem Hauch von lächeln).

Also geben wir ihm satte 25 Prozent Trinkgeld für den schlechten Service. Schließlich hat der Service mit dem Trinkgeld rein gar nix zu tun. Und wir deutschen stehen dann auch nicht als geizig da und Du brauchst Dich nicht fremdschämen.

Jetzt würde mich aber interessieren ob Du Dich auch für den Kellner mit dem schlechten Service fremdschämst ?

Ganz ehrlich, natürlich gebe ich dem schlechten Kellner 0 Prozent Trinkgeld. Es ist mir total Latte ob sich andere für irgendwas fremdschämen. Der Kellner sollte sich schämen weil er seinen netten Kollegen mit in die Scheiße zieht. Schließlich spricht sich so ein mieser Service rum und dem netten Kellner fehlen dann die Gäste.

Ich finde, leider hat sich der Kellner an seine Regeln nicht gehalten (der Nachbar Kellner hat es schließlich vorgemacht). Also ignoriere ich auch meine Regeln. Und das hat nix mit deutscher Mentalität zu tun.


Ach ja, noch zum eigentlichen Thread
Ich finde auch das alles deutlich teurer in den USA geworden ist. Hauptsächlich die Hotels an den Hotspots.

Gruß
Andreas
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Thraciel am 08.03.2020, 09:34 Uhr

ich schäme mich für all diejenigen, die meinen, deutsche regeln ins ausland übertragen zu müssen. also in diesem fall: wir geben in deutschland nicht so viel trinkgeld also gebe ich in usa auch nicht, egal wie dort die regeln sind.

und das ganze hat mit dem verhalten des service-personal gar nichts zu tun. in usa ist nun mal die regel, mindestens 15 - 20 % trinkgeld zu geben. und da ich dort gast bin, halte ich mich an die regeln, ob ich diese verstehe oder gut finde ist völlig egal.

Das ist definitiv nicht so und könnte man genauso als "deutsche Denke" auslegen. Auch Amis geben kein Trinkgeld bzw. machen da ggf. noch eine viel größere Szene draus. Da darf dann der Manager am Tisch antreten und es wird öffentlich, für alle hörbar ausdiskutiert. Wie lange der betreffende Kellner nach so einer Nummer noch bei dem Lokal arbeitet kann man sich denken...

Übrigens ist gerade dieses zwanghafte Anpassen an lokale Gegebenheiten genauso deutsch. Grundsätzlich finde ich das auch gut und man kann ein Mindestmaß an Rücksichtnahme und Respekt vor anderen Bräuchen und Kulturen an den Tag legen. Gerade wenn man es selbst erwartet.

Meine Frage wie der prozentuale Wert in eure Argumentation passt ist ja leider unbeantwortet geblieben. Da zieht man sich lieber auf Allgemeinplätze und Lächerlichkeiten zurück... :roll:

Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: miwunk am 08.03.2020, 09:35 Uhr
nein, da gibst du natürlich keine 25 % sondern 15 % und sagst ihm auch weshalb. aber 0 trinkgeld geht gar nicht, denn das trinkgeld ist, wie jetzt schon so oft erwähnt, bestandteil des lohnes. du kannst ja in deutschland nicht auch einfach weniger fürs essen zahlen, wenn der kellner unhöflich war. denn in deutschland ist das trinkgeld in den speisepreisen eingerechnet. du sagst also, der kellner war unhöflich, also zahle ich für mein schnitzel keine 15 euro sondern nur 12 ????? probiers mal!!!

aber abgesehen davon, so was oder auch nur ähnliches haben wir in 30 jahren usa-reisen noch nie erlebt.


ps. thraciel kam dazwischen. mein beitrag war auf den beitrag von andreas geschrieben.
zum post von  thraciel sage ich lieber nichts. er zeigt genau das verhalten, für das ich  mich schäme.





Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Thraciel am 08.03.2020, 10:22 Uhr
nein, da gibst du natürlich keine 25 % sondern 15 % und sagst ihm auch weshalb. aber 0 trinkgeld geht gar nicht, denn das trinkgeld ist, wie jetzt schon so oft erwähnt, bestandteil des lohnes.
Das ist schon mal nicht pauschal so.
Dein Vergleich mit Deutschland hinkt in sofern, dass das Trinkgeld auch in den USA eine freiwillige Leistung ist wohingegen der Preis des Essens das kostet was draufsteht.

Wer drauf angewiesen ist muss sich halt entsprechend verhalten. Ist doch bei Vertrieblern mit Provisionsmodell nicht anders. Schon mal erlebt, dass die ihre Kunden anblaffen? Wenn sie nix verkaufen gibts halt nur ein mageres Grundgehalt und dabei ist die eigene Leistung nur ein kleiner Faktor.

Zitat
ps. thraciel kam dazwischen. mein beitrag war auf den beitrag von andreas geschrieben.
zum post von  thraciel sage ich lieber nichts. er zeigt genau das verhalten, für das ich  mich schäme.
Na dann schäm dich mal  :roll: dann brauch ich kein schlechtes Gewissen haben  :D
Schade nur, dass meine Frage nach wie vor unbeantwortet bleibt.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 08.03.2020, 12:17 Uhr

Dein Vergleich mit Deutschland hinkt in sofern, dass das Trinkgeld auch in den USA eine freiwillige Leistung ist wohingegen der Preis des Essens das kostet was draufsteht.


Nein. Ganz so ist es eben nicht.

Auch wenn der Vergleich ein klein wenig hinken mag:

(Allgemein) sind Preise, die in den USA ausgewiesen werden "Netto-Werte" ohne Steuern. Das gilt - nicht nur, aber auch - für Speisekarten.

Und daher bezahlt man in den USA im Regelfall nicht nur den Betrag der auf dem Preisschild oder der Preisekarte steht, sondern man bezahlt mehr. Nämlich den Betrag zuzüglich der Steuern.

Auch das kennt man als Endverbraucher hierzulande nicht. Und auch hier muß man dieses System nicht gut finden. Aber auch hier ist es nunmal so, wie es ist. Und wir sollte es als einfach so zur Kenntnis nehmen, nicht endlos und letztenendes unnütz über Sinn und Zweck diskutieren und - statt dessen - respektieren.

Auch wenn der "Minimal-Tip" natürlich keine Steuer ist (und im Regelfall auch nicht auf der Rechnung steht), so könnte man es dennoch für sich so abspeichern, um VIELLEICHT dann "besser damit fertig zu werden".

ABGESEHEN DAVON:

... kann man hier den Eindruck bekommen, in den USA mehrheitlich einen miesen Service zu bekommen. Das ist - und ich sage das mit 25-jähriger USA-Erfahrung - definitiv NICHT so!!

Selbstverständlich kann man in den USA auch mal an schlechtes Servicepersonal geraten, ja. Das "Risiko" hierzulande an entsprechendes, schlechtes Servicepersonal zu geraten, ist leider größer.

UND:
... wenn einem mal ein schlechter Service zuteil wird, dann KANN es - im Einzelfall natürlich! - auch mal am eigenen Auftritt gegenüber dem Personal liegen, der vielleicht nicht so hanz "optimal" ist.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Thraciel am 08.03.2020, 13:06 Uhr
Auch das kennt man als Endverbraucher hierzulande nicht. Und auch hier muß man dieses System nicht gut finden. Aber auch hier ist es nunmal so, wie es ist. Und wir sollte es als einfach so zur Kenntnis nehmen, nicht endlos und letztenendes unnütz über Sinn und Zweck diskutieren und - statt dessen - respektieren.
Was heißt denn respektieren? Ich kann es mir jederzeit ausrechnen was ich zu zahlen habe. Das man den Bruttopreis in 2020 nicht aufs Preisschild schreiben kann verstehen selbst viele Amis nicht. So ziemlich jeder zuckt nur mit den Schultern und versteht es nicht. Aber das ist doch was völlig anderes. Bei uns stehen die Kosten pro 100g oder kg auf dem Schild. Das ist nichts freiwilliges, keine Kultur sondern schlicht und ergreifend eine gesetzliche Vorgabe. Zahlen muss man am Ende immer dasselbe.

Der wesentliche Unterschied ist und bleibt aber der prozentuale Wert. Bei Steuern geht es darum am Umsatz beteiligt zu sein. Für die Steuer erfolgt keine direkte Gegenleistung. Aber nochmal doppelt so viel Trinkgeld nur weil ein anderes Gericht auf dem Tisch steht ist einfach nicht Sinn der Sache. Genausowenig Trinkgeldhöhen, dass der Stundenlohn höher als mein eigener ist... (das kommt natürlich drauf an wie genau es das Personal mit der Steuer nimmt...)


Zitat
ABGESEHEN DAVON:

... kann man hier den Eindruck bekommen, in den USA mehrheitlich einen miesen Service zu bekommen. Das ist - und ich sage das mit 25-jähriger USA-Erfahrung - definitiv NICHT so!!

Selbstverständlich kann man in den USA auch mal an schlechtes Servicepersonal geraten, ja. Das "Risiko" hierzulande an entsprechendes, schlechtes Servicepersonal zu geraten, ist leider größer.
Den Eindruck habe ich nicht bekommen. Uns ist es wie gesagt auch nur einmal passiert. Ich gebe dir allerdings Recht, die Chance an wirklich netten Service zu geraten ist in den USA wesentlich höher wie hierzulande.

Zitat
UND:
... wenn einem mal ein schlechter Service zuteil wird, dann KANN es - im Einzelfall natürlich! - auch mal am eigenen Auftritt gegenüber dem Personal liegen, der vielleicht nicht so hanz "optimal" ist.
In anderen Bereichen würde man das Victim Blaming nennen...solange man nicht das Personal grundlos anschnautzt gehörts halt zum Job dazu. Ich kann auf Arbeit die Kunden meiner Firma auch nicht anblaffen weil sie sich ein bisschen hochnäsig benehmen. Da denk ich mir meinen Teil und steh drüber.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 08.03.2020, 14:19 Uhr
Zitat

Zitat

UND:
... wenn einem mal ein schlechter Service zuteil wird, dann KANN es - im Einzelfall natürlich! - auch mal am eigenen Auftritt gegenüber dem Personal liegen, der vielleicht nicht so ganz "optimal" ist.

In anderen Bereichen würde man das Victim Blaming nennen...solange man nicht das Personal grundlos anschnautzt gehörts halt zum Job dazu. Ich kann auf Arbeit die Kunden meiner Firma auch nicht anblaffen weil sie sich ein bisschen hochnäsig benehmen. Da denk ich mir meinen Teil und steh drüber.

Du bringst jetzt den Begriff Opfer ins Spiel.

Du siehst Dich in diesem Kontext also in einer Opferrolle.

Das ist natürlich schon ziemlich stärker Tobak, weil es dann offenkundig zu einem echten Problem für Dich geworden ist.

Soweit darf es natürlich nicht kommen. Das ist es nicht wert.

Du solltest Dir vielleicht Hilfe suchen, damit Du das wieder in die rechte angemessene Relation bekommst.

Ich wünsche Dir auf diesem Weg viel Erfolg.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Thraciel am 08.03.2020, 14:53 Uhr
Du solltest Dir vielleicht Hilfe suchen, damit Du das wieder in die rechte angemessene Relation bekommst.

Jetzt halt mal den Ball flach mein Freund. Statt hier anmaßende Unterstellungen rauszuhauen wären Inhalte deutlich angebrachter. Ausser "ich weiß es aber besser" war das bisher reichlich dünn.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 08.03.2020, 14:58 Uhr
Du solltest Dir vielleicht Hilfe suchen, damit Du das wieder in die rechte angemessene Relation bekommst.

Jetzt halt mal den Ball flach mein Freund. Statt hier anmaßende Unterstellungen rauszuhauen wären Inhalte deutlich angebrachter. Ausser "ich weiß es aber besser" war das bisher reichlich dünn.

@Thraciel:

- Vielleicht kennst Du mich, jedoch kenne ich Dich nicht. Auf dieser Basis kannst Du mein Freund (noch) nicht sein. Kann aber noch werden. Ich habe da keine Vorbehalte.

- Das "Dünne" ist für dich noch "dick" genug.

- Ja, ich nehme mir die Arroganz zu sagen, dass ich mehr im Thema bin, als Du es derzeit bist. Aber Du kannst daran arbeiten.

Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Dayhiker am 08.03.2020, 19:28 Uhr
Ach, wie oft ist diese Diskussion schon geführt worden, und hat sie jemals zu einem Ergebnis geführt? Es ist halt so. Das heisst nicht zwingend, dass es auch gut so ist. Der Einkäufer des Restaurants kann den letzten Mist kaufen - Hauptsache billig -, aus dem der Koch nichts vernünfitiges machen kann - der Einkäufer kriegt trotzdem sein Gehalt vom Chef (wenn er nicht selbst der Chef ist). Der Koch kann selbst bei guter Ware den letzten MIst zusammenkochen und bekommt sein salary vom Chef. Die Küchenhilfen haben ihren Stundenlohn; die Putzleute auch. Einzig und allein die Bedienung hat keinen Rechtsanspruch auf ihr Geld und muss beim Kunden betteln gehen. Ich finde das komplett krank.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Thraciel am 08.03.2020, 22:35 Uhr

@Thraciel:

- Vielleicht kennst Du mich, jedoch kenne ich Dich nicht. Auf dieser Basis kannst Du mein Freund (noch) nicht sein. Kann aber noch werden. Ich habe da keine Vorbehalte.

- Das "Dünne" ist für dich noch "dick" genug.

Offensichtlich nicht. Flüchtest du doch permanent auf irgendwelche Nebenschauplätze und wenn dir sonst nichts mehr einfällt kommt halt ein übliches Argumentum ad hominem.

Zitat
- Ja, ich nehme mir die Arroganz zu sagen, dass ich mehr im Thema bin, als Du es derzeit bist. Aber Du kannst daran arbeiten.
Selbstreflexion ist eine Fähigkeit die leider vielen verwehrt bleibt...aber wenn du dich dann besser fühlst  :roll:  :lol:
Eigentlich sollte ich Mitleid haben - dafür ist mir aber meine Zeit zu schade. Ich bin an der Stelle raus - dafür ist mir meine Zeit zu schade.


@Dayhiker
Wobei sich das ja teilweise auch ändert. Es dauert aber es tut sich was. Zumindest sind wir 2018 über das ein oder andere Restaurant gestolpert mit entsprechendem Hinweis, dass der Tip in der Rechnung eingeschlossen ist.

Ich bin grundsätzlich kein Freund von Trinkgeld, mir ist die Abgrenzung zu willkürlich. Wie du es so treffend beschreibst, wieso gebe ich Kellnern, Frisören und Taxifahrern ein Trinkgeld anderen Berufen hingegen nicht? Das genieße ich in Asien tatsächlich.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: NatureLover am 09.03.2020, 08:03 Uhr
Interessant finde ich vor allem, dass laut Diskussion 15% Trinkgeld als unterste Grenze ausdrücken, dass ich mit dem Service unzufrieden war.. dabei sind 15%, je nach Rechnungshöhe, gar nicht so wenig. Bei ner $100 Rechnung sind das immerhin $15.

Bei 25-30% (=guter Service) müsste ich mir wahrscheinlich überlegen, ob ich mir den Restaurantbesuch noch leisten kann (ich weiß, für viele hier im Forum unvorstellbar, da hier sowieso alle mindestens 5x im Jahr Business in die USA fliegen  :wink:).
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: motorradsilke am 09.03.2020, 10:10 Uhr

@Thraciel:

- Vielleicht kennst Du mich, jedoch kenne ich Dich nicht. Auf dieser Basis kannst Du mein Freund (noch) nicht sein. Kann aber noch werden. Ich habe da keine Vorbehalte.

- Das "Dünne" ist für dich noch "dick" genug.

Offensichtlich nicht. Flüchtest du doch permanent auf irgendwelche Nebenschauplätze und wenn dir sonst nichts mehr einfällt kommt halt ein übliches Argumentum ad hominem.

Zitat
- Ja, ich nehme mir die Arroganz zu sagen, dass ich mehr im Thema bin, als Du es derzeit bist. Aber Du kannst daran arbeiten.
Selbstreflexion ist eine Fähigkeit die leider vielen verwehrt bleibt...aber wenn du dich dann besser fühlst  :roll: 
Eigentlich sollte ich Mitleid haben - dafür ist mir aber meine Zeit zu schade. Ich bin an der Stelle raus - dafür ist mir meine Zeit zu schade.


@Dayhiker
Wobei sich das ja teilweise auch ändert. Es dauert aber es tut sich was. Zumindest sind wir 2018 über das ein oder andere Restaurant gestolpert mit entsprechendem Hinweis, dass der Tip in der Rechnung eingeschlossen ist.

Ich bin grundsätzlich kein Freund von Trinkgeld, mir ist die Abgrenzung zu willkürlich. Wie du es so treffend beschreibst, wieso gebe ich Kellnern, Frisören und Taxifahrern ein Trinkgeld anderen Berufen hingegen nicht? Das genieße ich in Asien tatsächlich.
Wo in Asien genießt du das? Mir ist außer Japan kein Land dort bekannt, wo kein Trinkgeld üblich ist.

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Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 09.03.2020, 10:20 Uhr
Interessant finde ich vor allem, dass laut Diskussion 15% Trinkgeld als unterste Grenze ausdrücken, dass ich mit dem Service unzufrieden war.. dabei sind 15%, je nach Rechnungshöhe, gar nicht so wenig. Bei ner $100 Rechnung sind das immerhin $15.

Bei 25-30% (=guter Service) müsste ich mir wahrscheinlich überlegen, ob ich mir den Restaurantbesuch noch leisten kann (ich weiß, für viele hier im Forum unvorstellbar, da hier sowieso alle mindestens 5x im Jahr Business in die USA fliegen  :wink:).

Schlussendlich - ich mag mich schon beinahe dafür entschuldigen - ist auch diese Betrachtungsweise wieder auf die zuvor mehrfach zitierte "Deutsche Denke" zurückzuführen und daher hier nicht zielführend.

Sowohl Systematik, Praxis und Tradition sind im US-amerikanischen Service Bereich damit nicht zu erfassen. Man mag dafür vielleicht kein Verständnis haben, man sollte es aber dennoch respektieren. Buche es vielleicht unter "Eigenart".

Neben dem hier zuvor bereits ausführlich Geschriebenen/Beschriebenen:

Schau Dir vielleicht VORHER mal die Speisekarte an. Dort solltest Du "Netto-Beträge" vorfinden. Die Besteuerung ist - je nach Bundesstaat - unterschiedlich. Wenn Du dafür aber bspw. 8% ansetzt. liegst Du wenigstens nicht vollkommen daneben. Nimm dazu den 15% "Regel-Tip", der es - obschon nirgends geschrieben - minimal sein sollte (weil es eben ein durchaus normaler Gehaltsbestandteil ist, der nicht vom Arbeitgeber bezahlt wird)

Wenn Du Dir - vor Steuern und Tip - einen Betrag von bspw. 50$ "netto" ausrechnen kannst, dann bezahlst Du zu guter letzt etwas um die 62 - 63$. Das als grobe Richtschnur.

Auf diese Art und Weise kannst Du Dir im vorhinein ein Bild davon machen, ob Du Dir einen Besuch in diesem Lokal leisten kannst/möchtest, ob Du vielleicht günstigere Gerichte wählst oder ob Du ein anderes Lokal auswählst.

_________________________________________________________________________________________________________________

... Ich bin grundsätzlich kein Freund von Trinkgeld, mir ist die Abgrenzung zu willkürlich. Wie du es so treffend beschreibst, wieso gebe ich Kellnern, Frisören und Taxifahrern ein Trinkgeld anderen Berufen hingegen nicht? ...

Das Erstgenannte macht Vieles in der "Argumentation" erklärlich.
Aber um auch in der Sache einen Antwortversuch zu wagen:
Vielleicht wird deswegen ganz primär in Serviceberufen mit Trinkgeld gearbeitet, weil insbesondere dort nicht gerade "reichlich" verdient wird.



Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: mrh400 am 09.03.2020, 10:30 Uhr
Wo in Asien genießt du das? Mir ist außer Japan kein Land dort bekannt, wo kein Trinkgeld üblich ist.
Singapur
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 09.03.2020, 11:57 Uhr
Schlussendlich - ich mag mich schon beinahe dafür entschuldigen - ist auch diese Betrachtungsweise wieder auf die zuvor mehrfach zitierte "Deutsche Denke" zurückzuführen und daher hier nicht zielführend.

Eigentlich bist nur Du es, der das als "Deutsche Denke" abtut. Wie oft hast Du eigentlich schon Amerikaner beobachtet, wieviel Tip sie wirklich geben? Ich weiß, Du wirst konsequent (wie immer) nicht auf diese Tatsachen eingehen, aber ich zitiere dennoch mal einen Beitrag eines amerikanischen Kellners über die Tips in seinem Restaurant (was mit absoluter Sicherheit zu 99% von Amerikanern besucht wird und nicht von Deutschen). Ich hatte ja auch oben schon Beiträge von Amerikanern zitiert, die klarstellten, dass Tip keine zwingende Leistung ist. Aber lesen wir den Beitrag eines Angestellten:

"The “standard” tip is 15%, great is 20%, and crappy is 10%, so let’s look at what my tips would be. .... We also do not ever have every table tip us 15–20%, and most of the time we actually get 5% or nothing at all."

Und das ist definitiv "Amerikanische Denke" und sonst gar nichts. Wie verträgt sich das mit Deinem Weltbild, willst Du nicht mal in amerikanischen Foren vorsprechen und denen mal zeigen wo der Hammer hängt? Die haben ja offensichtlich keinen Plan, wie man zu tippen hat! Das muss ihnen von einem Deutschen erklärt werden, der schließlich weiß, wie alle Amerikaner tippen und denken.

Auf der Seite sind übrigens noch ganz andere Schoten, diese fand ich besonder "genial" (auch alles Amerikaner). Auf so eine "abgefuckte" Idee muss man erst einmal kommen:

"I was a part time waitress at a restaurant when I was in high school and at home for college breaks. When I was in college there was this young businessman who came in regularly with clients he was always trying to impress. He would make a big deal out of paying for everyone's meal then leaving a HUGE tip, then, later he would call the restaurant and say he made a mistake and only meant to leave a five dollar tip."

Irre! Leider kein Deutscher, keine Deutsche Denke. Amerikanische Denke.

Usw.  - das Internet ist brechend voll von Beiträgen amerikanischer Gäste und Kellner, die alle eines gemeinsam haben: sie haben NICHTS gemeinsam mit Deiner rosaroten Brille über Amerikaner und das Tippen in Restaurants. Die "Deutsche Denke" ist ganz offensichtlich mächtig undeutsch.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: mrh400 am 09.03.2020, 12:49 Uhr
Das gibt es aber auch:
"After having to fetch their own utensils because the waitress was smoking a cigarette, followed by other indignities, the Pennsylvania group refused to pay pay a “mandatory” gratuity of $16.35 on a $73 check. The restaurant called the cops, who treated the matter as theft."
https://blog.timesunion.com/tablehopping/11470/college-students-arrested-for-not-paying-tip/ (geht nur über VPN)

Ist aber wohl eher die Ausnahme  :wink:
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 09.03.2020, 13:30 Uhr
Ist aber wohl eher die Ausnahme  :wink:

Und - vor allem - es ist eben ein "mandatory" gratuity. Das steht in der Karte und das ist dann quasi wie eine AGB. Und die Tatsache, dass es also explizit "mandatory" gibt und offensichtlich auch nicht gibt, bedeutet ja ganz sicher, dass ohne diesen Zusatz der Tip eben NICHT "mandatory" ist, wie uns Smokey-The-Bear beibringen will. Mir geht es auch überhaupt nicht darum, ob hier jemand Tip bezahlt oder nicht und wann wieviel Tip angemessen ist (das ist eine andere Frage), mir geht es um die ziemliche Unterstellung, keinen (oder wenig) Tip zu geben wäre "Deutsche Denke". Das ist es ganz offensichtlich NICHT und wie man am genannten Link erkennen kann, riskieren Amerikaner sogar eine Straftat, nur um keinen Tip bezahlen zu müssen. Das kann ja eigentlich gar nicht sein, wenn das Tippen so dermaßen im amerikanischen Blut verankert ist, wie uns Smokey-The-Bear hier vorträgt.

Nein, es ist ganz offensichtlich, dass sich Amerikaner mit dem Tippen sehr wohl schwer tun können, selbstverständlich ist da jedenfalls gar nichts. Und das hat überhaupt nichts mit "Deutscher Denke" zu tun.

P.S.: Interessant ist auch der Grund, warum die Gäste nicht zahlen wollten. Weil die Kellnerin geraucht hat und auch sonst demütigend war, haben sie ein Trinkgeld gänzlich abgelehnt. Das ist genau das Verhalten, was Smokey-The-Bear als "Deutsche Denke" ausführt, weil das Trinkgeld ja nichts mit der Leistung zu tun hätte und man sowieso 15% gibt. Tun Amerikaner aber wohl doch nicht. Ganz im Sinne einer Deutschen Denke....
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 09.03.2020, 13:32 Uhr
@ Jack Black:

Ich möchte vor allen Dingen nicht weiter mit Dir diskutieren, WEIL ICH DABEI OHNEHIN DEN KÜRZEREN ZIEHE.

You win, Jack Black.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 09.03.2020, 14:03 Uhr
Ich möchte vor allen Dingen nicht weiter mit Dir diskutieren, WEIL ICH DABEI OHNEHIN DEN KÜRZEREN ZIEHE.

Dann ziehst Du aber auch vor den anderen hier den kürzeren, denn es geht hier um die gleiche Sache. Also irgendwie hast Du Dich da in etwas hinein gesteigert, was in der Realität wohl dann doch nicht so stattfindet wie in Deiner Vorstellung. Fakt ist, dass auch in den USA viel über das Tippen diskutiert und gestritten wird und es keinesfalls einen eindeutigen Konsens gibt, wie es gehandhabt werden MUSS und wie nicht. Auch Amerikaner mögen es nicht, bei schlechter Bedienung einen feisten Tip zu geben. Und anscheinend geben sie selbst im Normalfall oft nicht die propagierten 15%. Das ist übrigens eine Erfahrung, die ich bereits bei unserem allerersten USA Besuch gemacht habe. Da haben wir nämlich beim Abendessen in San Diego zwei amerikanische Pärchen an der Bar kennengelernt und haben einen gemeinsamen Abend verbracht. Als es ans Bezahlen ging, habe ich natürlich (wie es im Reiseführer stand) ein angemessenes Trinkgeld hingelegt. Da ich das offen getan habe (ich kenne es Deutschland nur so, aber die Amerikaner zahlen das Trinkgeld eigentlich auch verdeckt), haben die beiden Paare das gesehen. Daraufhin hat einer der Männer fast schon empört mein(!) Trinkgeld zurückgenommen und mich aufgefordert, "max. 5%" liegen zu lassen. Auf meinen Einwand, man müsse doch 10-15% geben (laut Reiseführer) meinte er ernsthaft, das wäre die typische "Touristen Abzockerei". Kein Amerikaner käme auf die Idee, einfach so 15% Trinkgeld zu geben.

Tja, so war das damals, ich wußte nicht, ob nun der Reiseführer übertrieben hatte oder ob ich an einen "nickeligen" Amerikaner geraten war. Aber so habe ich von Anfang an begriffen, dass das Thema "Tippen" überhaupt nicht selbstverständlich gehandhabt wird, wie es u.a. von Leuten wie Dir dargestellt wird. Im Laufe der vielen Jahre sind auch viele Erfahrungen dazu gekommen und insbesondere ist in den letzten Jahren einiges "aus dem Ruder" gelaufen. Dazu gehört u.a. die unsägliche Steigerung des Trinkgeld (wie es auch hier besprochen wird), wofür es keine richtige Erklärung gibt, dazu gehört auch die neuerliche Unsitte, beim Buffet in Las Vegas VORHER den Tip zu erheben (das ist ja total kaputt, wenn man ehrlich ist) und was auch dazu gehört ist die Frechheit der Bellboys beim Valetparking inzwischen doppelten(!) Tip einzufordern, nämlich für das Entladen des Fahrzeugs (bis dato war das unentgeltlich) und nachher für das Bringen der Gepäckstücke (auf das Zimmer). Es war eigentlich immer üblich, beim Empfang auf dem Zimmer zu tippen und auch nur dort zu tippen. Jetzt wird man angeranzt, wenn man dem Bellboy am Auto nicht auch noch ein paar Dollars gibt. Passend dazu kostet das Valet Parking in Las Vegas in den meisten Striphotels auch eine feiste Gebühr (ca. 30$ pro Nacht), viele viele Jahre war das eine kostenlose Serviceleistung, aber trotz der feisten Gebühren können sie ihr Personal nicht bezahlen, der Tip für den Valet ist immer noch selbstverständlich. Ich habe mir jetzt angewöhnt, das auf "positive" Weise zu honorieren, bei kostenpflichtigem Valetparking geben ich den Standardtip (1-2 USD für das Holen), bei kostenlosem Valet mindestens 5, eher noch 10 USD. Und dann sage ich auch auf Nachfrage, warum ich soviel gebe. Vielleicht machen die Angestellten entsprechend Druck auf die Geschäftsleitung (allein, mir fehlt der Glaube...).
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: mrh400 am 09.03.2020, 14:37 Uhr
Und - vor allem - es ist eben ein "mandatory" gratuity. Das steht in der Karte und das ist dann quasi wie eine AGB.
auch dies ist - wie Du em Link entnehmen könntest, offenbar heftig umstritten.

Im übrigen kannst Du auf der von Dir zitierten (und nicht verlinkten) Seite jede Menge Posts lesen, daß nach "amerikanischer Denke" umfangreiches Tippen offenbar sehr wohl Standard ist und die wenig-Tipper die Ausnahme sind. Auch der Typ aus dem von Dir zitierten Vorfall wird im Gesamttext ja als ziemlich großes Ar....ch eingestuft (der eben nicht der "amerikanischen Denke" entspricht).
(die Quelle ist hier: https://www.quora.com/What-happens-if-you-leave-a-restaurant-without-leaving-a-tip )

Amerikanische Denke ist das da:
"On these occasions, your first instinct is not to leave a tip. But, we already discussed that tips are your server’s living wages. If you don’t tip your server, they aren’t making a decent wage, right?

Here are a couple suggestions if the service was awful:

If the food was slow to arrive, complain to the manager. Let him know his kitchen was slow. This isn’t your server’s fault. So, tip the server.
It took 10 minutes to get a new beer. Again, this may not be your server’s fault. Perhaps the bar was backed up. If so, this is on the manager for not staffing appropriately.
If your server was rude, definitely let the manager know. You still want to leave at least a 15% tip. After all, your server did bring you your drinks and your food. They fulfilled their basic requirement.
Here’s an example. Suppose you are an attorney. Your client comes to your office for a meeting. You’ve had a bad day, and you are incredibly grumpy to your client. You do your job, ask the questions and make a game plan for your client. But, you weren’t overly friendly, and you shuffled him out the door.

Do you still get paid? You bet you do. The bill goes out, and you get paid. Using this example, you can see that it’s only fair to tip the server.

Bad service is not an outright excuse to leave a small tip or no tip at all. (tweet this) Bad service is a reason to leave the minimum 15% tip. Good service deserves more.

Lastly, if you can’t afford to tip, choose a less expensive restaurant or one where you don’t have to tip at all."
Quelle: https://restaurantengine.com/not-leaving-the-right-tip/
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 09.03.2020, 23:18 Uhr
Auch der Typ aus dem von Dir zitierten Vorfall wird im Gesamttext ja als ziemlich großes Ar....ch eingestuft (der eben nicht der "amerikanischen Denke" entspricht).
(die Quelle ist hier: https://www.quora.com/What-happens-if-you-leave-a-restaurant-without-leaving-a-tip )

Du kannst es noch so schön reden und noch so viele andere Vorträge zitieren - es sind und bleiben Andersdenkende und Andershandelnde dabei und die sind hier auch alles ausnahmslos amerikanische Meinungen von Amerikanern. Niemand bestreitet, dass Amerikaner Arschlöcher sein können, aber diese amerikanischen Verhaltensweisen pauschal als Deutsche Denke abzuqualifizieren, das ist eine wilde Unterstellung. Das ist eine Denke, die ganz offensichtlich nichts mit der Herkunft der Menschen zu tun hat, und kein deutsches Monopol.

Warum Du als Deutscher gerne amerikanische Beiträge, deren Inhalt Dir nicht zusagt, lieber als Deutsche Denke verstehen willst, erschließt sich mir nicht.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: mrh400 am 10.03.2020, 09:29 Uhr
Warum Du als Deutscher gerne amerikanische Beiträge, deren Inhalt Dir nicht zusagt, lieber als Deutsche Denke verstehen willst, erschließt sich mir nicht.
Ich habe mich an keiner einzigen Stelle über "Deutsche Denke" ausgelassen, sondern nur dargestellt, was ich für die typische "Amerikanische Denke" halte. Daß es überall Leute gibt, die anders denken als der Mainstream, habe ich auch nicht bestritten.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: NatureLover am 10.03.2020, 09:40 Uhr
Ich glaube auch nicht, dass jemand bestreiten möchte, dass es sich gehört, in den USA Trinkgeld zu geben. Mich verwunderten nur die Beiträge, in denen es heißt, dass 15% die aller unterste Grenze seien. Gemeinsam mit der Diskussion über das Honorieren eines guten Services, heißt das nämlich, dass ich mich schämen müsste, nur 15% zu geben, weil das ja eigentlich bedeutet, ich sei nicht zufrieden gewesen. Und da hörts bei mir auf, Deutsche Denke hin oder her.

Zum Beitrag, dass es sich ein Geschäftsmann leisten könne, unfreundlich zum Kunden zu sein und dennoch sein Geld zu bekommen.. das sehe ich komplett anders. Wenn ich einen Auftrag an jemanden vergebe und der mich schlecht und unfreundlich behandelt, verliert er den Auftrag und ich gehe wo anders hin.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 10.03.2020, 11:20 Uhr
Zitat
Ich habe mich an keiner einzigen Stelle über "Deutsche Denke" ausgelassen, sondern nur dargestellt,

Ich aber, und das als Kern meines Beitrags. Wenn Du dem widersprichst, bedeutete das zwangsläufig, dass Du anscheinend doch der Meinung bist, wenig oder kein Trinkgeld geben wäre Deutsche Denke. Das ist ja der Aufhänger der Diskussion.

Was ich eigentlich noch überraschender finde (und da ist bisher niemand drauf eingegangen), ist ja die knüppelharte Aussage eines Kellners (s.o.), dass die meisten Gäste allenfalls 5% oder gleich gar nichts geben. Diese Aussage, die auch noch fatal ähnlich ist zu der Aussage der beiden Paare aus San Diego, siehe auch oben, dann würde damit die Mär vom trinkgeldfreudigen Amerikaner in sich zusammenstürzen wie ein Wolkenkuckuckshaus. Eine sehr, sehr bedenkliche Aussage, sollte das gelogen sein, wozu? In dem Board, wo ich das gefunden habe, äussert niemand Zweifel. Das ist ein Knaller und ziemlich desillusionierend.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 10.03.2020, 11:34 Uhr
Hallo Leute,

darf ich uns allen vielleicht eine Empfehlung aussprechen?

Vielleicht lassen wir es an dieser Stelle einfach mit dem ungeklärten "status quo" innerhalb
dieses Threads bewenden.

Ich glaube der Punkt ist fern, dass wir an eine Stelle kommen, an dem alle mit dem "Ergebnis" einverstanden und zufrieden
sein werden.

Und da mögen wir uns noch so lange Zitate, Links und Erfahrungen "um die Ohren hauen". Zu guter Letzt wird es dann mindestens den Einen gegen, der "mit Sicherheit weiß", dass alles andere Quatsch ist und er richtig (oder: "am richtigsten") liegt.    :D
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: mrh400 am 10.03.2020, 12:15 Uhr
Zitat
Ich habe mich an keiner einzigen Stelle über "Deutsche Denke" ausgelassen, sondern nur dargestellt,

Ich aber, und das als Kern meines Beitrags. Wenn Du dem widersprichst, bedeutete das zwangsläufig, dass Du anscheinend doch der Meinung bist, wenig oder kein Trinkgeld geben wäre Deutsche Denke. Das ist ja der Aufhänger der Diskussion.
Auch das ist nicht korrekt und geht an meiner Argumentation vorbei. Ich habe Dir insoweit widersprochen, als Du den Eindruck erwecken willst, daß wenig oder nichts zu geben in den USA ein übliches Verhalten sei. Dem widerspreche ich nach wie vor - auch wenn man natürlich viele Quellen finden kann, wo sich "Querdenker" äußern. Quellen wie Washington Post - https://www.washingtonpost.com/business/economy/tipping-fatigue-is-real-especially-for-travelers/2019/10/11/aefb8bb8-eb9e-11e9-9c6d-436a0df4f31d_story.html - oder repräsentative Umfragen - https://www.creditcards.com/credit-card-news/best-tippers-survey.php - dürften einen etwas breiteren Eindruck geben als irgendwelche Blogs.

Was ich eigentlich noch überraschender finde (und da ist bisher niemand drauf eingegangen), ist ja die knüppelharte Aussage eines Kellners (s.o.), dass die meisten Gäste allenfalls 5% oder gleich gar nichts geben. Diese Aussage, die auch noch fatal ähnlich ist zu der Aussage der beiden Paare aus San Diego, siehe auch oben, dann würde damit die Mär vom trinkgeldfreudigen Amerikaner in sich zusammenstürzen wie ein Wolkenkuckuckshaus. Eine sehr, sehr bedenkliche Aussage, sollte das gelogen sein, wozu? In dem Board, wo ich das gefunden habe, äussert niemand Zweifel. Das ist ein Knaller und ziemlich desillusionierend.
Ob solche Aussagen eine Mär zum Zusammenstürzen bringt, lassen wir einmal dahingestellt. Genauso könnte man umgekehrt sagen, daß die vielen anderslautenden Quellen die Mär vom trinkgeldverweigernden Amerikaner zum Einsturz bringen.

Im übrigen ist es schwierig auf eine Aussage einzugehen, ohne deren Kontext oder Quelle zu kennen. Diese Textstelle läßt sich nämlich leider nicht ergoogeln.

Zum Beitrag, dass es sich ein Geschäftsmann leisten könne, unfreundlich zum Kunden zu sein und dennoch sein Geld zu bekommen.. das sehe ich komplett anders. Wenn ich einen Auftrag an jemanden vergebe und der mich schlecht und unfreundlich behandelt, verliert er den Auftrag und ich gehe wo anders hin.
Natürlich geht man dann woanders hin - aber die bis dahin erbrachte Leistung muß man halt bezahlen. Das Restaurant sucht  man dann halt auch nicht mehr auf.

Vielleicht lassen wir es an dieser Stelle einfach mit dem ungeklärten "status quo" innerhalb
dieses Threads bewenden.
Meinen bereits angefangenen Post - ich hatte zwischenzeitlich noch anderes zu tun (es gibt tatsächlich wichtigeres :lol: ) wollte ich jetzt nicht einfach streichen. Aber jetzt gebe ich hier Ruhe.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 10.03.2020, 12:16 Uhr
Vielleicht lassen wir es an dieser Stelle einfach mit dem ungeklärten "status quo" innerhalb
dieses Threads bewenden.

Das kannst Du ja für Dich beschließen, immerhin ist es der Sinn von Foren, über solche Dinge zu diskutieren. Davon leben Foren.

Letztendlich kann jeder tippen wie er will und ich wehre mich lediglich gegen die pauschalen Verunglimpfungen, bestimmte Denkmuster wären angeblich Deutsche Denkmuster. Das ist einfach total verfehlt und wie man an man den vielen Beiträgen im Internet liest, handeln auch bei weitem nicht alle Amerikaner gleich. Ich persönlich habe Verständnis dafür, dass Gäste bisweilen dazu tendieren, den schlechten Service mit schlechtem Trinkgeld auszugleichen, immerhin ist das auch eine Frage der Gerechtigkeit, wieso sollte das Leistungsversprechen (Service gegen Trinkgeld) nur einseitig sein? Und das sage ich, obwohl ich definitiv noch nie aus einem solchen Grund keinen oder zu wenig Trinkgeld gegeben habe. Sehr wohl habe ich mich schon beschwert, was meistens dann doch in irgendeinem Nachlass resultiert. Aber ich kritisiere Leute nicht, die aus Enttäuschung weniger Trinkgeld geben und ich komme auch nicht auf die Idee, das als "Deutsche Denke" einzustufen. Das muss jeder selbst wissen.

Und jetzt steht auch noch so eine unglaubliche Aussage eines Angestellten im Raum, der da mal eben so nonchalant behauptet, seine Gäste (in Georgia, wenn ich es richtig behalten habe, mit Sicherheit zum Großteil Amerikaner) würden sowieso  "mostly" nur 5% oder weniger geben. Hammer! Und dann gibst Du die Empfehlung, nicht weiter zu diskutieren, obwohl genau diese Aussage so ziemlich allen Behauptungen in Sachen "Trinkgeld in den USA" den Stuhl unterm Hintern wegzieht.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 10.03.2020, 12:43 Uhr
Ich habe Dir insoweit widersprochen, als Du den Eindruck erwecken willst, daß wenig oder nichts zu geben in den USA ein übliches Verhalten sei.

Es ist zumindest üblicher, als es hier dargestellt wird. Ich sehe es nämlich genau anders herum - hier wird der Eindruck erweckt, als wenn Amerikaner überhaupt erst auf die Idee kommen würden, weniger oder kein Trinkgeld zu geben. Das Gegenteil ist richtig, Amerikaner kommen genauso auf die Idee, kein Trinkgeld zu geben. Quantitative Aussagen sind sowieso keine gefallen, Fakt ist und bleibt, es gibt dokumentierte Fälle im Internet, dass Amerikaner kein Trinkgeld geben. Damit ist das defintiv keine "Deutsche Denke". Dass ich das "Amerikanische Denke" genannt habe ist reine Rhetorik, Amerikaner denken eben amerikanisch.

Im übrigen ist es schwierig auf eine Aussage einzugehen, ohne deren Kontext oder Quelle zu kennen. Diese Textstelle läßt sich nämlich leider nicht ergoogeln.

Ja und? Das ist aus dem gleichen Board wie diese unsägliche Geschichte mit dem Typen, der immer opulent Trinkgeld gab und nachher anrief und sagte, er hätte sich vertan und wolle eigentlich nur 5$ geben. Ist nur ein paar Seiten weiter. Wenn ich es finde, stelle ich es hier rein, es wird Dir nicht helfen. Inhaltlich geht es darum, dass ein Kellner vorträgt, nichts von hohen Trinkgeldern zu haben, weil er mit dem Arbeitgeber einen sog. "tip out" vereinbart hätte (sagt mir nichts). Der Beschreibung nach klingt das so, als wenn er sein Trinkgeld abgeben muss, im Gegenzug eine Pauschale in Höhe von 4% der Rechnung erhält. Er argumentiert dahingehend, dass er also nichts von 20% Trinkgeld hätte, allenfalls sein Chef, verteidigt das aber insgesamt, u.a. auch wegen steuerlicher Dinge und dann kommt eben der obige Satz, dass die meisten Kunden sowieso nur 5% oder gar nichts geben würden. Und das ist mal eine kernige Aussage. Aber wie gesagt - damit steht er ja nicht alleine da. Das ist genau dasselbe, was mir die beiden Paare in San Diego erzählt haben. Zufall? Ist schon eigenartig. Und definitiv habe ich x-fach gesehen, dass Gäste in den Buffets in Las Vegas allenfalls 1-2 Dollar liegen lassen (und nein, das waren keine Deutschen), von wegen 18%. Kann ich auch verstehen, beim Buffet holen die Gäste sich ja selbst das Essen. Nur die Getränke werden gebracht. Jetzt versuchen sie da ja, den Tip schon vorher einzutreiben, aber ich glaube nicht, dass da viele etwas geben. Man kann auch gar nichts geben.

Und was sollte der Sinn von "mandatory" Trinkgeld sein, wenn Amerikaner doch alle sowieso soviel geben? Das wurde bestimmt nicht für die paar Deutschen erfunden, die in den USA Urlaub machen. Offensichtlich gibt es einige Amerikaner, die nicht selbstverständlich mind. 15% tippen. Das ist ganz sicher. Und da ist vollkommen wurscht, was irgendso ein Journalist glaubt, wie man sich verhalten muss.

In dem Survey steht übrigens, dass nur 79% immer tippen - also immerhin wird bei jedem 5. Essen nicht oder vielleicht getippt, wie es die Amerikaner angeblich tun. Das halte ich für eine ganze Menge. Und 2% tippen nie - ok, das sind Überzeugungstäter. Aber die Statistik sagt also ganz eindeutig, dass bei 21% nicht getippt wird - das ist ganz schön heftig. Alles Deutsche?? Ne.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Smokey-the-Bear am 10.03.2020, 12:59 Uhr
You win, Jack Black.

Das nochmals vorweg. Sozusagen zur Erinnerung.

OT an:

Für meine Begriffe - und so habe ich es auch aus der Vergangenheit in Erinnerung - bist ganz konkret Du - Jack Black - ein User, dem es - so nehme ich es war - ganz explizit darum geht, sich an den Meinungen anderer User zu reiben und gleichzeitig aber auch Reibungspunkte zur Verfügung zu stellen, an denen sich Deine jeweiligen "Gegenüber" auch reiben können (eher: sollen). Auf das Du eine "Motivation" anbietest, Themen über die Gebühr auszuwalzen, ellenlang zu argumentieren, um dann - wenigstens zu guter Letzt - doch recht zu behalten.

Das Ganze ist vielleicht noch eine Zeit lang interessant, wenn man es nur 1x durchexerziert hat. Wenn das Ganze Thema dann aber in die - wenigstens gefühlte - Dauerschleife geht, wird es sehr, sehr schnell ermüdend.

Anderen mag es selbstverständlich anders gehen. Für die spreche ich halt nicht. Ich spreche primär für mich.

Und mich ödet es an. Punkt.

OT aus.

Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 10.03.2020, 13:04 Uhr
Und mich ödet es an. Punkt.

OT aus.

Zum x.ten Mal. Du hattest Dich ja schon weiter vorne von mir verabschiedet - offensichtlich interessiert Dich meine Meinung derart, dass Du es nicht schaffst, Dich daran zu halten. Freut mich ausgesprochen.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: mrh400 am 10.03.2020, 13:10 Uhr
Jetzt muß ich doch noch mal - dient aber nur der Klarstellung:
weil er mit dem Arbeitgeber einen sog. "tip out" vereinbart hätte (sagt mir nichts).
"tip out" bedeutet, daß die Tips eingesammelt werden, in einen Pool kommen und dann nach irgendeinem Schlüssel auf Bedienungs-, Küchen- und sonstiges Hilfspersonal verteilt werden. Die im "backoffice" sollen halt auch was von den Tips der Gäste abbekommen (und werden auf dieser Basis dann in den USA wohl auch häufig  unter Mindestlohn bezahlt).

Das Verfahren ist in vielen Restaurants hierzulande ebenfalls üblich.

In dem Survey steht übrigens, dass nur 79% immer tippen - also immerhin wird bei jedem 5. Essen nicht getippt, wie es die Amerikaner angeblich tun.  ... Aber die Statistik sagt also ganz eindeutig, dass bei 21% nicht getippt wird
Nein, das sagt sie nicht. Sie sagt, nicht, daß die 21% nicht tippen, sondern daß die 21% nicht jedesmal tippen. Ob die in 90% der Fälle tippen oder in 10% der Fälle, läßt sich der Statistik nicht entnehmen. Wenn man unterstellt, daß sie jedes zweite Mal nicht tippen, hätten wir jedes 10. Essen, bei dem nicht getippt wird. Es kann aber auch mehr oder weniger sein.

Viel interessanter an der Statistik finde ich übrigens, daß 31% der Hotelgäste keinen Tip fürs Zimmerpersonal geben.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 10.03.2020, 14:17 Uhr
Sie sagt, nicht, daß die 21% nicht tippen, sondern daß die 21% nicht jedesmal tippen.

Ja, stimmt, habe ich nachher auch gesehen, unten wird es nochmal genauer aufgeschlüsselt. Wobei das etwas sehr schlabberig aufgedröselt wird in "meistens", "manchmal" und "nie". Davon ist nur "nie" eindeutig definiert. Das wird unten nochmal nach Zahlungsmittel geteilt (Cash, Debitcard, Creditcard). Insgesamt zahlen also 79% immer, 9% zahlen "meistens" (was auch immer das heißt), 7% zahlen "manchmal" (auch unklar was das heißt) und 2% zahlen eben nie. Das ist natürlich deutlich besser als 21% Ausfall, aber es sind immer noch durchaus viele Trinkgelder unzureichend. Was auch da steht (und das wäre auch meine Vermutung), dass das Verhalten auch regional unterschiedlich ist (sicherlich in wohlhabenden Gegenden anders als in armen Gegenden), und last not least finde ich die Stichprobe mit 1002 Teilnehmern relativ dünn.

Viel interessanter an der Statistik finde ich übrigens, daß 31% der Hotelgäste keinen Tip fürs Zimmerpersonal geben.

Das überrascht mich auch maßlos. Ich müßte fast sagen, ich bin entsetzt, wir hinterlassen im Zimmer genauso selbstverständlich ein Trinkgeld (1-2 USD pro Nacht, bei 2 Übernachtungen kann es auch mal ein 5$ Schein sein und vorletztes Jahr zu Ostern habe ich als Ostergruß in Moab auch mal 20$ für den Ostersonntag gegeben - sehr zur Freude des "Zimmermanns"). Ich bin nur unsicher (und behandele es auch nicht einheitlich), ob ich bei mehrtägigem Aufenthalt ein Schlusstrinkgeld gebe für alle Tage, oder für jeden Tag ein eigenes Trinkgeld.

Aber dass das Zimmermädchen generell so selten Trinkgeld bekommt, das kann ich nicht verstehen, denn gerade das Aufräumen eines Zimmers ist eine Schweinearbeit und die haben meistens auch ziemliche Hektik. Und dann gar kein Trinkgeld da zu lassen, das finde ich schofelig. Ich gebe sowieso gerne Trinkgeld, hier entsteht vielleicht der falsche Eindruck, dass ich nicht gerne und zu wenig Trinkgeld gebe. Das ist so nicht, mir geht es um die Verurteilung und Pauschalisierung als "Deutsche Denke".

P.S.: In der Umfrage kommt auch der "Barista" aus dem Coffeeshop schlecht weg. Ich kenne den Begriff nicht, was muss ich mir da vorstellen? Ist das der Mensch, der bei Starbucks und Konsorten hinter der Theke steht und den Kaffee macht? Keine Ahnung, ob wir da Trinkgeld geben, das macht meine Frau grundsätzlich und holt uns Kaffee für die Fahrt. Muss ich mal fragen, aber ich würde vermuten, dass sie allenfalls das Wechselgeld in so einen Behältnis an der Kasse einwirft (falls da so etwas steht). Oder ist mit "Barista" irgendetwas anderes gemeint?
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: BigDADDY am 10.03.2020, 14:36 Uhr
Ja,

"Barista" meint den Kaffee-Zubereiter.
Aus dem Italienischen, aber auch in den USA gebräuchlicher Begriff.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Dayhiker am 10.03.2020, 16:15 Uhr
Was mich immer ein wenig verwundert, ist die Tatsache, dass bei meinen ersten USA-Reisen 15% für die Bedienung als Standard galten. Heute gilt das als Minimum bei besonders schlechtem Service. Der Gast ist also offenbar nicht nur für den Inflationsausgleich, sondern auch für die Reallohnsteigerung verantwortlich.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Detritus am 10.03.2020, 17:14 Uhr
Das sagt nicht irgendein Blog, sondern das US-Pendant zu unserem „Knigge“ dazu:


https://emilypost.com/advice/general-tipping-guide/


https://emilypost.com/advice/finer-points-of-tipping/

Aber die sind wahrscheinlich so abgehoben, dass sie selbst eigentlich keinen Plan haben wie der gemeine Ammi so tickt...
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Dayhiker am 10.03.2020, 21:31 Uhr
Das sagt nicht irgendein Blog, sondern das US-Pendant zu unserem „Knigge“ dazu:


https://emilypost.com/advice/general-tipping-guide/


https://emilypost.com/advice/finer-points-of-tipping/

Aber die sind wahrscheinlich so abgehoben, dass sie selbst eigentlich keinen Plan haben wie der gemeine Ammi so tickt...
Aber dass sogar der Golf- oder Tennislehrer ein Tip bekommen soll, ist dann vielleicht doch etwas übertrieben. Nicht zu vergessen den Elevator Operator - kann man den in Sesterzen abfinden?
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Detritus am 10.03.2020, 22:44 Uhr
Nicht zu vergessen den Elevator Operator - kann man den in Sesterzen abfinden?

Meiner bekommt immer ein 6-Pack Malzbier - der muss mich aber auch nur 2x am Abend vom EG in den Keller und zurück operieren.


Der ein oder andere sollte vielleicht einfach mal überlegen warum es in den USA sowohl auf Bundes- als auch auf Staatenebene gesetzliche Regelungen gibt was den Mindestlohn und Tip angeht -> tipped wage.

Bestimmt gibt es das nur so zum Spaß...

Muss man sich mal vorstellen - wer  > 30,- Dollar Tip im Monat (!) bekommt darf mit 2,13 $ Mindestlohn (je nach Staat) abgespeist werden (ok wenn der Tip am Monatsende nicht ausreicht um im Schnitt auf den lokalen Mindestlohn zu kommen muss der AG nachzahlen).

Wie lange jemand seinen Job hat der durch seine Tips nicht auf den vorgeschriebenen Lohn kommt, so dass der AG nicht nachzahlen muss kann sich wohl jeder ausrechnen. Ebenso das der Tip eben nicht nur für die Bedienung, selbst, sondern für alle tipped wage Mitarbeiter verwendet wird.

Und wo wir gerade beim rechnen sind -  nehmen wir mal ein typisches Texas Roadhouse:

Da zahlt man pro Kopf 25,- $ (Steuern lassen wir mal außen vor - die bekommt der Staat).

Da stehen jetzt im Schnitt 2 Damen am Eingang und weisen Tische zu, dann gibt es 2-3 „Platzbegleiter“, einen Kellner, häufig noch jemanden der das Essen an den Tisch bringt. Küchenpersonal ist da noch nicht mal eingerechnet. Also schon mal 6 Personen auf tipped wage die bezahlt werden wollen.

Zieht man jetzt Materialeinsatz etc. pp. ab - wie viel bleibt von den 25,- um das Personal zu bezahlen? Genau - nicht viel.

Es ist daher also nicht so, als wäre das Trinkgeld ein nettes Zubrot oder „ein wesentlicher Teil des Gehalts“ - es sorgt schlicht dafür, dass viele Angestellte überhaupt auf den Mindestlohn zwischen 7,25 und 12,- kommen - wer das nicht reinholt -> siehe oben.

Mag ja sein, dass es auch einigen Ammis egal ist und sie das Personal so letztendlich ausnutzen indem sie wenig oder nicht tippen.

Fakt ist aber eben auch, dass vielleicht nicht unbedingt die „amerikanische Denke“ Tips als selbstverständlich / notwendig ansieht - das US Arbeitsrecht tut das aber sehr wohl.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Dayhiker am 10.03.2020, 23:06 Uhr
Ja mei, das ist ja toll, dass du uns das alles so vorrechnest. Es sagt ja auch keiner, dass er das nicht akzeptiert - das ist halt so, und kein Tourist wird das ändern. Deswegen darf man es aber doch trotzdem idiotisch finden. Ich finde auch in Deutschland manche Dinge idiotisch, die halt so sind, wie sie sind. Was um alles in der Welt soll ein Mindestlohn, den der Arbeitgeber nicht bezahlen muss?

Und zwei Damen, die Tische anweisen - na gut. Ich fühle mich selbst durchaus in der Lage, einen freien Tisch zu erkennen und mich dort niederzulassen - ganz ohne Hilfe. Ja, es ist das System, aber das muss man ja nicht sinnvoll finden.
Titel: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Detritus am 11.03.2020, 00:05 Uhr
Ja mei, das ist ja toll, dass du uns das alles so vorrechnest.


Einer muss es ja scheinbar mal tun, wenn hier soviel Unfug geschrieben wird.



Zitat
Es sagt ja auch keiner, dass er das nicht akzeptiert - das ist halt so, und kein Tourist wird das ändern.

Richtig - es wird allerdings u.a. die steile These aufgestellt, dass die Ammis selbst ja gar nicht so eine „Tipkultur“ hätten.

Zitat
Deswegen darf man es aber doch trotzdem idiotisch finden.

Jedem steht frei idiotisch zu finden was er möchte - nur ändert das ebensowenig wie irgendwelche Links zu Blogs etwas an den Tatsachen wie Du selbst ja auch schon festgestellt hast.


Zitat
Was um alles in der Welt soll ein Mindestlohn, den der Arbeitgeber nicht bezahlen muss?

Und genau wegen derartigen Fragen war es offensichtlich wohl mal notwendig den Rechner auszupacken.

Wer - ob er es idiotisch findet oder nicht - den Unterschied zwischen einem Minimalstlohn der durch Trinkgeld erstmal bis zum Mindestlohn aufgefüllt werden muss und einem Minimallohn bei dem ein mögliches Trinkgeld on top kommt nicht erkennen kann (oder will) dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.

Zitat
Und zwei Damen, die Tische anweisen - na gut. Ich fühle mich selbst durchaus in der Lage, einen freien Tisch zu erkennen und mich dort niederzulassen - ganz ohne Hilfe.

Dann steht es Dir ja frei einfach Länder zu besuchen in denen Du die Tischwahl als sinnvoll erachtest. ;)


Es ist nur irgendwie albern sich über länderspezifische Gegeben- und Gepflogenheiten zu echauffieren oder diese als sinnlos zu bezeichnen, während auf der anderen Seite ja behauptet wird das sei ja alles gar nicht so.

Das ist in etwas so sinnig wie sich hinzustellen und zu sagen, es sei sinnlos wenn in manchen Ländern im Restaurant schon dafür kassiert wird, dass das Gedeck am Tisch liegt - schließlich kann man ohne Messer und Gabel schlecht essen.


In den USA gibt es eine Menge Jobs die aus unsere Sicht weder sinnvoll noch produktiv sind - warum müssen in jedem Hotel in Vegas diverse „Sicherheitsleute“ sich den ganzen Tag die Füße platt stehen - wofür braucht man die ganzen Winkemännchen bei Baustellen im Nirgendwo - etc. pp.. Ändert nichts daran, dass die US Wirtschaft und damit auch deren Bevölkerung auf diese „sinnlosen“ Jobs angewiesen sind.

Der horrende Personalaufwand speziell im „Service“ Bereich muss dann halt irgendwie finanziert werden - ohne Tips wäre das vielfach gar nicht möglich bzw. andernfalls würden die Preise für die Leistungen explodieren.

Und das nun z.B. im Vergleich das deutsche Modell für den Bereich der gering qualifizierten Arbeit da nun wirklich viel besser funktionieren würde kann man auch nicht wirklich behaupten.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: mrh400 am 11.03.2020, 08:38 Uhr
bzw. andernfalls würden die Preise für die Leistungen explodieren.
Ich weiß nicht, was in US-Preisindices einfließt. Wenn es nur die Nettopreise sind, wäre das ein schöne Methode, den Index künstlich kleinzuhalten, da ja neben der "normalen" Preisentwicklung die "typische" Tipquote von ganz früher 10% über 15% auf nunmehr 20% gestiegen ist.

Wie auch immer handelt es sich bei der Befürchtung, daß andernfalls die Preise explodieren würden, um eine Illusion - denn bezahlen tut "man" es (abgesehen von den Ausreißern) ohnehin - aber vielleicht fühlt man sich glücklicher, wenn man sich einbildet, daß man etwas gesellschaftlich verpflichtendes "freiwillig" tut, sozusagen als gönnerhafter Mäzen. Dafür fehlt mir allerdings der Sensus ("deutsche Denke"? :lol:)
Titel: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Detritus am 11.03.2020, 09:38 Uhr
denn bezahlen tut "man" es (abgesehen von den Ausreißern) ohnehin

Den rational handelnden homo oeconomicus gibt es doch höchstens in der Spieltheorie (an der selbst der Dozent damals grandios gescheitert ist), aber nicht wirklich in der Praxis.

Und verkaufspsychologisch ist es auch eine ganz andere Nummer ob man die Steak&Rib Combo inkl. Beilagen für 15,99 oder für 25,- auf der Karte hat bzw. ob das Kids-Menu (für die kinderreichen Familien) jetzt 5,99 oder 10,99 kostet.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 11.03.2020, 12:47 Uhr
Da zahlt man pro Kopf 25,- $ (Steuern lassen wir mal außen vor - die bekommt der Staat).

Das kommt ganz gut hin, nur danach sehe ich nicht, wo da eine "Rechnung" ist?? Ich finde nicht einmal eine Angabe über den Tip.

Machen wir mal eine Rechnung daraus:

Nehmen wir den Wert von oben, das kommt ziemlich gut hin bei uns. Unsere Rechnung beläuft sich auf 2x25$ plus Tax, üblicherweise gebe ich dort ein Trinkgeld in Höhe von 10$. Jetzt müssen wir ein paar Angaben schätzen:
Nehmen wir an, der Laden hat 60 Tische, für 6 Tische ist je ein Kellner zuständig. Das dürfte ganz gut hinkommen. Macht 10 Kellner. Dazu die beiden Damen von der Einweisung. Dazu noch irgendeinen Runner oder zwei, und einen Wichtigtuer, nennen wir ihn einen Detritus. Sagen wir, wir haben 15 Leute, die das Publikum versorgen. Der Koch bekommt mit Sicherheit ein angemessenes Gehalt und keinen Tip.

Texas Roadhouse ist ein ziemlicher Brummer und gehört zu den wenigen Ketten, die fast immer knackevoll sind. In einer Stunde schafft ein Kellner eine ganze Essenschicht (das ist auch unsere durchschnittliche Aufenthaltsdauer). D.h. er bekommt in 1 Stunde an 6 Tischen insgesamt 60$ Trinkgeld. Damit kommen als grand total 600$ für eine Stunde Service zusammen. Das teilen sich nun die 15 Mitarbeiter von oben.

D.h., der Stundenlohn beträgt pro Person alleine aus dem Tip 40$ pro Stunde. Finde ich ein wirklich opulentes Gehalt für eine ungelernte Hilfskraft, oft Studenten. Nehmen wir an, der Laden ist schlechter besucht und kommt nur auf 75% Auslastung. Das kann an einem Sonntagabend durchaus passieren. Dann sinkt der Lohn auf 30$ die Stunden. Jetzt fangen die Gäste an, knickerig zu werden und geben nur noch 15%. Dann sinkt der Lohn weiter, immer noch komfortable 22,50$ pro Stunde. Und selbst wenn der Laden nur halb voll ist (eine absolute Seltenheit im Roadhouse) und alle nur das Minimum tippen, kommen immer 15$ pro Stunde pro Person zusammen. Alles allein von Tip erwirtschaftet.

Dann betrachten wir auch noch den Inhaber des Ladens, der hat mir für 25$ ein Sirloin Steak 11oz mit Salat und Kartoffel verkauft, Preis ca. 18$. Dazu zwei Bier (bei meiner Frau stattdessen eine schöne Margerita), ein mittleres Bier kostet ca. 3,50$, dann sind wir bei den 25$. Das Sirloin Steak kostet im Einkauf ca. 6$, die Beilagen unter 1$, die beiden Biere auch je nur 1$. Runden wir auf 10$ auf. Für den Betreiber bleiben also 15$ übrig, um das Küchenpersonal und die Ladenmiete zu bezahlen. Ob man davon reich wird oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber das ist kein schlechter Wert und da wird sicherlich ein schöner Gewinn übrig bleiben.

Wo ist denn jetzt das Problem? Dass Amerikaner bisweilen schlechter tippen, das geht aus den Zitaten von Amerikanern hervor, das ist keine "steile These", sondern das sind Zitate von Amerikanern (Kellnern und Gästen - amerikanischen Gästen) aus dem Internet. Am verwirrendsten finde ich die Aussage des Kellners, dass seine Gäste "mostly" nur 5% oder weniger tippen.
Titel: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Detritus am 11.03.2020, 13:54 Uhr
Dazu noch irgendeinen Runner oder zwei, und einen Wichtigtuer, nennen wir ihn einen Detritus.

Ach Gott wie niedlich - wenn es auf der Sachebene nicht läuft gleich wieder "ad hominem" - so erwartbar wir langweilig.
Immer noch angefressen, weil Du beim CBP Thema mal wieder so abgebügelt worden bist? ;)

Wer nicht mal die grundlegenden Umgangsformen des eigenen Kulturkreisen geschweige denn der Forenetiquette beherrscht, ist nicht unbedingt prädestiniert dafür anderen zu erklären welche Gepflogenheiten oder welche Etiquette in anderen Ländern gilt.  :D

Was Deine Milchmädchenrechnung angeht, so kann man Dir nur dringend empfehlen nie ein Restaurant aufzumachen - außer Du legst wert darauf schnellstmöglich ein Fall für die "Kochprofis" zu werden. 1 Std. - 60 $ Trinkeld kommt vielleicht genau für die Peakzeit von 5:30 - 19:30 hin, der Laden hat aber von 4 bis 10 auf. Du hast aber 15 Leute die für min. 8 Stunden (3 pm bis 11 pm) bezahlt werden müssen. Und jetzt rechne das dann mal runter, da bist Du ganz schnell bei einem realistischen Stundenlohn für eine Bedienung.

An entry-level Waiter/Waitress with less than 1 year experience can expect to earn an average total compensation (includes tips, bonus, and overtime pay) of $6.35 based on 352 salaries. An early career Waiter/Waitress with 1-4 years of experience earns an average total compensation of $6.25 based on 1,466 salaries. A mid-career Waiter/Waitress with 5-9 years of experience earns an average total compensation of $5.98 based on 382 salaries. An experienced Waiter/Waitress with 10-19 years of experience earns an average total compensation of $7.35 based on 322 salaries. In their late career (20 years and higher), employees earn an average total compensation of $7.

https://www.payscale.com/research/US/Job=Waiter%2FWaitress/Hourly_Rate

Und bevor jetzt gleich wieder nach offiziellen Statistiken geschrien wird:

https://www.bls.gov/oes/2018/may/oes353031.htm

Aber schön das Du besser als die Ammis selbst weißt was und wie so eine Bedienung verdient...
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Zeev am 11.03.2020, 16:01 Uhr
Es ist schon ziemlich armselig mit anzusehen und/oder mitzulesen, wie einige wenige (aber ein ganz besonders spezieller) Selbstdarsteller hier meinen, mit primitiven eristischen Dialektikversuchen aufwarten zu müssen. Jeden Tag ein neues Elaborat, jeden Tag neue Rechtfertigungen und neue Anschuldigungen. Gefühlt jeder zweite Thread wird gekapert, um seine, einzige und wahre Meinung kundzutun und neben dieser nix anderes gelten zu lassen.
Vielleicht läufts im realen Leben nicht so recht; vielleicht hat man anderweitige Probleme und versucht nun hier den Larry raushängen zu lassen....ich weiss es nicht und es interessiert mich auch nicht wirklich. . Einzig und allein -- ES NERVT TIERISCH!

Mein Gott; wenn das persönliche Ego angekratzt ist, dann sucht Euch einen Boxsack oder wenn Ihr den Arsch in der Hose habt, eine Boxbude und lasst dort Euren Frust aus! Aber das was hier abläuft ist nur noch armseliges Gezänk.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Detritus am 11.03.2020, 16:20 Uhr
Einzig und allein -- ES NERVT TIERISCH!

Dem kannst Du ganz leicht selbst abhelfen:

Profileinstellungen -> Freunde / Ignorier-Listen -> Ignorier-Listen bearbeiten -> Usernamen zur Ignorier-Liste hinzufügen

Fertig.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Zeev am 11.03.2020, 16:39 Uhr
Jep - ist mir nicht unbekannt; das hier ist nicht das erstes und einziges Forum in dem ich unterwegs bin.
Allerdings übertüncht die Ignore nur; Forum und Threads werden trotzdem mit diesen geistlosen Geplänkel zugemüllt.
Titel: Antw: Reisekosten nach 2 Jahren Pause
Beitrag von: Jack Black am 11.03.2020, 23:54 Uhr
Allerdings übertüncht die Ignore nur; Forum und Threads werden trotzdem mit diesen geistlosen Geplänkel zugemüllt.

Stimmt auffallend.