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Autor Thema: Rauchen in den USA(schnelle antwort)  (Gelesen 2892 mal)

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Davidc

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #30 am: 05.01.2006, 20:29 Uhr »
@America-Crazy:

Das liegt daran, dass es in D im Gegensatz zu den USA
a) nicht richtig kontrolliert wird (Kein Personal; Personal uninteressiert) und
b) keine Sanktionen ausgesprochen werden (Das wäre ja spiessig ... und wenn dann wären es bei der Bahn auch nur 10,- Euro).

Die Leute lernen eben immer erst dann, wenn es an den Geldbeutel geht und zwar drastisch.

Außerdem haben wir in D eine sehr starke Raucherlobby, den Ex-Bundeskanzler mit eingeschlossen.

Anoka

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #31 am: 06.01.2006, 10:13 Uhr »
Zitat von: Mariusbaa
Ich habe auf dem Rückflug (bzw. in der Zeit davor) zwei Deutsche gesehen, die zum Rauchen auf die Toilette des Flughafens gegangen sind. Wenn die erwischt worden wären, das hätte bös ins Auge gehen können. ich denke, wenn man ein fremdes Land besucht, sollte man sich soviel Respekt abringen und die örtlichen Gesetze und Gepflogenheiten akzeptieren.

Gruß


Die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden ist klein, da Amerikaner fuer gewoehnlich nicht Polizei spielen. Solange man nichts in Brand setzt, den Feuermelder zerstoert oder gar der Sprinkler anspringt, passiert fuer gewoehnlich nichts. Man kassiert boese Blicke, vielleicht auch noch harte Worte, aber mehr nicht. Wenn Security gerade am Pinkeln ist, hat man natuerlich Pech gehabt.  :wink:

Aber Gesetze und harte Strafe sind nur das eine.

Was meines Erachtens viel wichtiger ist, ist die Art und Weise wie Amerikaner untereinander umgehen. Den Satz den man dauernd zu hoeren bekommen, lautet: "Do you think it might offend someone?". Man ueberlegt sich also immer wieder, ob man jemanden - selbst Fremden - vor den Kopf stossen koennte.

Was mir als erstes in den USA aufgefallen ist, dass an privaten Barbecues und anderen privaten Festen im Freien nicht geraucht wurde. Ich habe mich schon gewundert, ob denn niemand Raucher ist. Von wegen, die Raucher haben sich von den Leuten zurueckgezogen und haben abseits der Party geraucht. Niemand hat an den Picknick-Tischen geraucht oder sich in Anwesenheit anderer Leute eine Zigarette angezuendet, obwohl das alles im Freien stattfand. Das alles noch bevor es in Florida und NY strenge Rauchergesetze gab. Damals war das Rauchen an der Bar in Restaurants erlaubt und die Tische wurden in Raucher und Nichtraucher aufgeteilt.

Die Motivation hier ist also mehr Respekt und Ruecksichtnahme und nicht die Gesetze.
LG Anoka

Minnesota
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America_Crazy

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #32 am: 06.01.2006, 10:31 Uhr »
@ Davidc:

Ja, es stimmt, dass man erst immer dann lernt wenn gezahlt werden muss. Ich meine, an zahlreichen Stellen im Bahnhof und an den Gleisen wird darauf aufmerksam gemacht, dass das Rauchen verboten ist. Es ist also nicht so, als würde man es leicht übersehen können.

Du hast geschrieben, dass wir in D eine sehr starke Raucherlobby haben. Gibt es diese in den USA nicht auch? Ich meine falls diese Raucherlobby auch in den USA existiert, scheint es dort doch besser zu funktionieren mit der Einhaltung des Rauchverbotes an bestimmten Orten. Natürlich nicht immer aber es fällt schon auf, dass das Rauchverbot dort "ernster" genomnen wird, von den Leuten selber die Rauchen und derer die es wahrscheinlich kontrollieren dass das Nicht-Rauchen eingehalten wird.

Grüße
America_Crazy



OWL

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #33 am: 06.01.2006, 11:11 Uhr »
Zitat
a) nicht richtig kontrolliert wird (Kein Personal; Personal uninteressiert) und
b) keine Sanktionen ausgesprochen werden (Das wäre ja spiessig ... und wenn dann wären es bei der Bahn auch nur 10,- Euro).



Leider wahr. Aber müssen wir in Deutschland eigentlich immer von einem Extrem ins andere fallen? Früher Polizeistaat und jetzt macht jeder was er will? Das betrifft nicht nur das Rauchen, sondern auch Müll wegwerfen in Naturschutzgebieten, laute Musik in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf die Straße spucken etc.

Da läuft es in den USA anscheinend besser, ob durch Erziehung zur Rücksichtnahme oder durch Strafandrohung.

Quid licet Iovi, non licet bovi

America_Crazy

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #34 am: 06.01.2006, 11:21 Uhr »
@ OWL:

Es ist leider wahr das es nicht nur das Rauchen betrifft. Dazu gehört auch das Kaugummiausspucken. Ich meine wenn ich bei mir am Bahnhof laufe, sehe ich lauter kleine weiße oder schwarze Flecken, fast schon kunstartig wie es aussieht, aber es ist ekelhaft. Das ist natürlich nicht überall so aber an der Mehrzahl der Bahnhöfe sieht es leider so aus. Das ist mir gerade eingefallen, als du über das Ausspucken auf die Strasse angesprochen hast. Ich wünschte, dass einzelne Leute ihr Verhalten überdenken würden, da sie dadurch der ganzen Öffentlichkeit schaden.



OWL

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #35 am: 06.01.2006, 11:31 Uhr »
Und da es mich gerade eben betraf: Walkmen / Discmen in Bibliotheken

Quid licet Iovi, non licet bovi

Davidc

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #36 am: 06.01.2006, 12:04 Uhr »
Hallo,

also wegen Kaugummi: Ich möchte keine Verhältnisse wie in Singapur, die schon fast an Diktatur und Überwachungsstaat erinnern.

Was das Rauchen angeht haben wir in D einfach eine andere Mentalität bzw. Erziehung, im Vergleich zu den USA. Das beginnt bereits damit, dass in den USA der Verkauf an Jugendliche unter 18 (oder 21??) verboten ist und - und das ist nun entscheidend - dieses Verbot auch durchgesetzt wird. Kein Laden in den USA wollte und könnte es riskieren, an einen Teenager eine Schachtel Zigaretten zu verkaufen, denn er würde mächtig eines drauf bekommen. In D interessiert es nicht wirklich wie alt die Käufer sind (ebenso bei Alkohol, Gesetzt existiert nur auf dem Papier). In jedem zweiten Supermarkt bekommt auch ein 13 Jähriger problemlos Zigaretten. Ausweiskontrolle? Zu lästig. Dauert zu lange. Und wenn es doch mal kontrolliert wird sind die Strafen nicht wirklich abschreckend.

Traurig auch die Regierung: Baden-Württemberg erlaubt weiterhin Raucherecken an Schulen. Welches Zeichen gibt man denn damit den Jugendlichen? Schaut her - hier dürft ihr rauchen, schon OK. Man wolle auf Aufklärung und Prävention setzen. Das ist echte Weichspülermentalität, das wirkt doch nicht bei einer Droge wie Nikotin. 1 mal in der Woche scheuche ich dann das Suchtvolk aus der Nichtraucherzone und wenn es regnet und sich alle unter dem Vordach versammeln (Nichtraucherbereich) ist das besonders "erfreulich". Ein erbärmlicher Anblick.

Ich sehe täglich Juegndliche die nicht mal 2 Stunden ohne Zigarette aushalten.  

In den USA gibt es wenigstens eine genau so starke Nichtraucherlobby wie Raucherlobby. In D gibt es leider KEINE Nichtraucherlobby.
Wie oft bin ich hier schon in einen Bus eingestiegen, in dem ganz offensichtlich der Fahrer in seiner Pause geraucht hatte - denn der Bus stank nach "frischem" Qualm.

OWL

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #37 am: 06.01.2006, 12:35 Uhr »
Zitat
also wegen Kaugummi: Ich möchte keine Verhältnisse wie in Singapur, die schon fast an Diktatur und Überwachungsstaat erinnern.


Singapur übertreibt sicher in vielen Punkten, z. B. Todesstrafe für Drogenbesitz oder Prügel für Vandalismus und illegale Einreise. Aber wenn jemand einen Kaugummi auf den Boden spuckt oder direkt neben einem Rauchverbotsschild raucht und ein Polizist sieht dies, könnte man IMHO auch in Deutschland ruhig 250 € kassieren.

Im übrigen bist Du ja beim Rauchen auch dafür, Gesetzesverstöße nicht einfach zu ignorieren:
Zitat
und - und das ist nun entscheidend - dieses Verbot auch durchgesetzt wird

Quid licet Iovi, non licet bovi

Davidc

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #38 am: 06.01.2006, 12:55 Uhr »
Ja, bin ich.

Übrigens gerade gestern ne Wiederholung im TV gesehen, da ging es um Ordnungsämter - das ist eben auch typisch Deutsch "Mal eben schnell" was einkaufen und sich dafür auf den Behindertenparkplatz stellen. Egoismus pur eben. Und wenn man dafür dann 35,- Euro zahlen soll (ein Witz im Vergleich zu dem, wie sehr man andere Mensch dafür "behindert") wird auch noch über Abzockerei gemeckert.

Das wäre in den USA undenkbar und das sicherlich auch, weil es bis zu 250,- Dollar "kostet", einen solchen Parkplatz zu belegen.

Mein Vorschlag:

Rauchen im Bahnhof -> 30 Euro. Und das auch durchgesetzt!

Verkauf von Zigaretten an Jugendliche under age -> 1000.- Euro und bei der zweiten Wiederholung Lizenz zum Verkauf von Zigaretten weg.

OWL

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #39 am: 06.01.2006, 13:05 Uhr »
Davidc,

im Prinzip sind wir uns doch einig.

Das von Dir Nutzen von Behindertenparkplätzen ist auch so eine Unart, die mich wahnsinnig aufregt.

Appell an die Vernunft und Hinweis auf Strafe (die dann auch durchgesetzt wird), wenn man trotzdem unvernünftig ist, das scheint mir die beste Kombination. Hat mir z. B. auch in den US-Nationalparks gefallen.

Quid licet Iovi, non licet bovi

ratlady

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #40 am: 06.01.2006, 14:38 Uhr »
Zitat von: Davidc
Ja, bin ich.

Übrigens gerade gestern ne Wiederholung im TV gesehen, da ging es um Ordnungsämter - das ist eben auch typisch Deutsch "Mal eben schnell" was einkaufen und sich dafür auf den Behindertenparkplatz stellen. Egoismus pur eben. Und wenn man dafür dann 35,- Euro zahlen soll (ein Witz im Vergleich zu dem, wie sehr man andere Mensch dafür "behindert") wird auch noch über Abzockerei gemeckert.

Das wäre in den USA undenkbar und das sicherlich auch, weil es bis zu 250,- Dollar "kostet", einen solchen Parkplatz zu belegen.



Na, Du solltest mal hoeren, wieviele Leute sich hier (USA) genau darueber ("unbefugtes Nutzen von Behindertenparkplaetzen") aufregen - soooo undenkbar scheint das also doch nicht zu sein... und das, obwohl bei den meisten Laeden alles andere als "Parkplatzmangel" herrscht! Haeufigster Fall ist wohl, wenn jemand einfach mal schnell das entsprechend gekennzeichnete Auto eines Freundes/Familienmitglieds nimmt, um "bequemer" einkaufen zu koennen...  :roll:

Auch Verkauf von Alkohol und Tabak an Minderjaehrige ist nicht wirklich ungewoehnlich... obwohl das einer der wenigen "Bereiche" ist, wo tatsaechlich regelmaessig Kontrollen laufen - und prompt auch immer wieder etliche "Verstoesse" festgestellt werden!

Was das Rauchen angeht - ist wohl schon wahr, dass USA wohl staerker "gegen" Raucher arbeitet und angeht als D... allerdings manche Sachen find ich (als Nichtraucher) fast schon wieder uebertrieben - z.B. ein AG, der seinen Angestellten GENERELL das Rauchen untersagt, also auch waehrend ihrer Freizeit und zu Hause! Begruendung - hoehere "Kranken(kassen)kosten", die der Firma dadurch entstehen wuerden... :?

Anoka

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #41 am: 06.01.2006, 15:33 Uhr »
Zitat
Na, Du solltest mal hoeren, wieviele Leute sich hier (USA) genau darueber ("unbefugtes Nutzen von Behindertenparkplaetzen") aufregen - soooo undenkbar scheint das also doch nicht zu sein... und das, obwohl bei den meisten Laeden alles andere als "Parkplatzmangel" herrscht! Haeufigster Fall ist wohl, wenn jemand einfach mal schnell das entsprechend gekennzeichnete Auto eines Freundes/Familienmitglieds nimmt, um "bequemer" einkaufen zu koennen...


Au ja!  :lol:

Und die vielen behinderten Familien bei Disney und anderen Parks, wo mal der Vater, dann die Mutter und dann eines der Kinder im Rollstuhl sitzt.

Aber gleichzeitig wird auch immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass nicht jede Behinderung sofort ersichtlich ist und man solle keine vorschnellen Schluesse ziehen und Toleranz zeigen. Menschen mit Herzleiden, die nicht so weit laufen koennen, bekommen ohne weiteres einen Behinderten-Aufhaenger fuer das Auto. Denen sieht man aber nichts an.
LG Anoka

Minnesota
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Daniel

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Re: Rauchen in den USA(schnelle antwort)
« Antwort #42 am: 06.01.2006, 17:36 Uhr »
Wir entfernen uns immer weiter von der eigentlichen Frage und es wird immer mehr eine Diskussion über unsere Gesellschaft, die zwar sehr interessant ist, aber nicht hierher gehört.

Daher schließe ich diesen Thread!