Ich weiss, dass ich einigen von Euch inzwischen auf die Nerven gehe, aber das von vielen von uns favorisierte Reisegebiet ist ernsthaft durch die immer bedrohlicher werdende Wasserknappheit gefährdet.
Dazu ein Zeitungsartikel:
http://www.abqjournal.com/water/51714news06-15-03.htmLas Vegas kommt in die Diskussion - als Beispiel für extreme Wasserverschwendung, Überbevölkerung und bedrohlichen Expansionsdrang. Das Innenministerium der Vereinigten Staaten hat ein Szenario ausarbeiten lassen und über das Bureau of Relamation veröffentlicht, das vor drohenden Konflikten um den knapper werdenden Rohstoff warnt - allerdings auch noch in 9 weiteren Ballungsgebieten.
Siehe dazu:
http://www.doi.gov/water2025/water2025-report/page1.htmlAndere staatliche Stellen werfen las Vegas inzwischen unverantwortliches Verhalten vor: "They really are running up against a physical limit and they're growing like crazy," wird Craig Bell, Direktor des the Western States Water Councils zitiert.
L. V.hat von allen Städten des amerikanischen Westens den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch (und damit vermutlich den höchsten Verbrauch weltweit überhaupt!), obwohl es in einem der trockensten Gebieten der USA liegt. L.V. verbraucht 1.162 Liter Wasser pro Person/Tag (in Deutschland im Mittel unter 150 Liter/Tag - andere US-Städte im Mittel unter 500 Liter/Tag). Bemerkenswert ist, dass nach den Zahlen nicht die Casinos das Problem sind, sondern das Umfeld, das man geschaffen hat. Natürlich ist das auch ein psychologisches Problem - die Casinos gaukeln heile Welt im Überfluss vor.
Dieses "unsoziale" Verhalten der Stadt stösst auf immer schärfere Kritik. Das hat im Dezember 2002 dazu geführt, dass man erste Wasser-Rechte verlor, - auch weil es juristische Bindungen an California gibt.
Man ist sich inzwischen mehr oder weniger darüber einig, dass die Grenzen erreicht, wenn nicht sogar überschritten sind. L.V. muss ab ca. 2006 mit halbierter Wassermenge rechnen. Damit dürfte das von manchen Stadtentwicklern immer noch geplante Wachstum auf ca. 3,5 Millionen Einwohner ad acta gelegt werden müssen, denn Wasser dafür wird kaum zu erlangen sein oder nur gegen den erbitterten Widerstand der Bevölkerung betroffener Gebiete. Klar ist, jede Gallone für L.V. muss anderen Menschen abgenommen werden.
Fragt sich, wie lange die Bevölkerung die Ignoranz der L.V. - Enthusiasten noch hinnimmt. Von einem Rancher, dem sein Vieh wegstirbt, falls er es nicht rechtzeitig verkauft und der damit auf jeden Fall seine Existenz verliert, Toleranz zu erwarten, dürfte verfehlt sein.
Man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass Staaten wie Utah inzwischen über Dreiviertel ihres Bruttosozialprodukts mittels Tourismus erwirtschaften. Auch hier ist nicht davon auszugehen, dass man die eigene Lebensgrundlage freiwillig opfert.
Der Vorwurf der nicht umweltverträglichen Besiedelung trifft natürlich auch andere Ballungsgebiete wie z.B. Phoenix. Aber nirgendwo ist das Problem derart evident wie in L.V.
Gruss
Rolf