usa-reise.de Forum

Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: cusquito am 01.03.2006, 10:26 Uhr

Titel: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: cusquito am 01.03.2006, 10:26 Uhr
Hallo Leute,

ich bin neu hier und wende mich an Euch als Kenner des Landes mit den unbegrenzten Möglichkeiten ;)

Persönlich war ich nur im Transit in Houston. 1 Tag am Flughafen hat nicht gereicht, um sich eine persönliche Meinung zu bilden. Was ich jedoch gesehen habe, gefiel mir sehr. Eines Tages hole ich es bestimmt nach und gucke mir das Land genauer an ;)

Zu meiner Frage aber. Meine Freundin, Peruanerin, sitzt gerade im Flugzeug Richtung Texas. Konkreter, Midland. Sie wird dort ein 4 wöchiges Praktikum in einem Krankenhaus absolvieren. Sie wohnt in dieser Zeit bei ihrem Onkel, der auch Arzt ist. Das Visum hat sie ohne Probleme erhalten :)

Seit ich aber weiß, dass sie in die USA fliegt, habe ich ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache. Man bekommt doch so viel mit, wie die spanischsprachige Bevölkgerung behandelt wird. Man schaue sich die Problematik der Grenze zu Mexiko an.

Ich hoffe für sie, dass sie schöne 4 Wochen drüben hat. Trotzdem habe ich ein mulmiges Gefühl. Nun bitte ich Euch um Rat.

Sind meine Sorgen berechtigt ?
Oder doch nicht?

Und auch interessant wäre... habt Ihr Tipps für Sachen, die man in Midland erlebt haben muss?

Ich danke Euch vorab vielmals

Gruß
cusquito
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: IkeaRegal am 01.03.2006, 10:47 Uhr
Ich glaub du machst dir zu viele Sorgen. Auch als Ausländer in Ostdeutschland ist es genauso ungefährlich wie drüben. Behaupte ich mal.

Mach dir keine Sorgen und bestell ihr einen netten Gruß aus dem Forum!
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: Stephan_ am 01.03.2006, 10:51 Uhr
Hallo Cusquito,

Tips für Midland habe ich leider nicht...

Für Spanisch sprechende Menschen ist es in Texas eigentlich angenehm. An vielen Stellen wird Spanisch gesprochen, die Artikel in den Supermärkten habe spanische Beschriftungen. Das was man bezogen auf die Mexikanische Grenze hört ist eher das Thema des illegalen Grenzübertritts. In Texas sind über 30% der Bevölkerung hispanischen Ursprungs - also normaler Alltag.

stephan
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: aeschbi am 01.03.2006, 11:01 Uhr
Hallo
Ich kenne Texas recht gut und sehe diesbezüglich auch keine Probleme  :D
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: cusquito am 01.03.2006, 11:04 Uhr
Ich danke Euch für die Antworten. Geht mir schon etwas besser :)
(auch wenn ich mir immer noch Gedanken mache, ob man mit einem Besuchervisum eine Praktikumstelle annehmen kann... Mache mir halt Sorgen, dass sie zu leichtfertig ist und sich damit in eine unangenehme Lage bringen kann)

Ach so... eins habe ich zu Midland gefunden. Jebb Bush ist da geboren und... Die Buschs haben dort das Familienhaus. Bin mal auf die Fotos gespannt :)

Gruß
Gregor
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: aeschbi am 01.03.2006, 11:37 Uhr
Hallo
Bin nicht sicher, aber IMHO ist mit einem Besuchervisum arbeiten verboten  :shock:

Aber jemand hier weiss es sicher  :D
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: cusquito am 01.03.2006, 11:58 Uhr
Zitat von: aeschbi
Hallo
Bin nicht sicher, aber IMHO ist mit einem Besuchervisum arbeiten verboten  :shock:


Das ist es ja, was mir schlaflose Nächte bereitet...

Es wäre doch nichts schlimmer, als wenn sie wegen 4 Wochen eines USA Aufenthaltes Probleme mit ihrem Studium bekommen würde. Ich habe ihr von Anfang an eingeimpft, dass sie aufpassen müsse, welches Visum sie beantragt. Sie hat mich beruhigt und mir auch gesagt, dass alles seine Richtigkeit hat und sie beim Interviewtermin auch angegeben hat, dass sie eine Praktikantenstelle annehmen möchte.

Ich vertraue ihr. Doch ich fürchte sie sagte es nur um mich zu beruhigen...

Also an die Kenner. Ist es möglich mit einem Besuchervisum eine Praktikumsstelle im medizinischen Bereich (ich meine da gibt es Unterschiede) anzunehmen?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: freddykr am 01.03.2006, 12:22 Uhr
Hallo Gregor,
Zitat von: cusquito
Also an die Kenner. Ist es möglich mit einem Besuchervisum eine Praktikumsstelle im medizinischen Bereich (ich meine da gibt es Unterschiede) anzunehmen?

Gruß
Gregor

für ein Praktika wird ein J-1-Visum benötigt. Mit reinem Besuchervisum ist keine praktische Tätigkeit gestattet.
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: cusquito am 01.03.2006, 12:42 Uhr
Hi Danilo

Zitat von: freddykr
für ein Praktika wird ein J-1-Visum benötigt. Mit reinem Besuchervisum ist keine praktische Tätigkeit gestattet.


 :shock: *schluck*  :shock:

Nun stellt sich für mich die Frage, was ich anstellen soll... wenn sie sich heute abend meldet, werde ich sie mal nach dem Typ des Visums fragen.

Nur, was soll ich jetzt machen, damit sie keine Probleme bekommt?!

Lese gerade nochmal hier nach...

http://lima.usembassy.gov/niv_visatypes.html

Danke & Gruß
Gregor
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: Anoka am 01.03.2006, 13:17 Uhr
Zitat von: cusquito
Hi Danilo

Zitat von: freddykr
für ein Praktika wird ein J-1-Visum benötigt. Mit reinem Besuchervisum ist keine praktische Tätigkeit gestattet.


 :shock: *schluck*  :shock:

Nun stellt sich für mich die Frage, was ich anstellen soll... wenn sie sich heute abend meldet, werde ich sie mal nach dem Typ des Visums fragen.

Nur, was soll ich jetzt machen, damit sie keine Probleme bekommt?!

Lese gerade nochmal hier nach...

http://lima.usembassy.gov/niv_visatypes.html

Danke & Gruß
Gregor


Mal abwarten, ob sie ueberhaupt ins Land kommt.

Wenn ja, wuerde ich absolut nichts machen. Sie soll ihre 4 Wochen bleiben und dann wieder nach Hause fliegen. Manchmal ist es besser nicht nachzuhaken, ob jetzt das US-Konsulat in Peru einen Fehler begangen hat oder nicht. Im Nachhinein sieht man, dass sie 4 Wochen in den USA war. Aber keiner wird dann genau ueberpruefen wollen, warum sie dort war und ob ihr Visa auch wirklich das richtige war.
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: cusquito am 01.03.2006, 13:49 Uhr
Hallo Anoka,

Zitat von: Anoka

Mal abwarten, ob sie ueberhaupt ins Land kommt.


dann ist es wohl jetzt der entscheidende Moment. Flieger ist gerade gelandet. Nun heißt es also Daumen drücken :wink:
Aber andererseits. Das Visum ist ja in ihrem Paß eingestempelt, sollte sie dann doch keine Probleme bekommen. Oder können sie sie an der Grenze abweisen ?!?  :shock:  Das wäre ja der Hammer  :oops:

Und wenn sie erstmal da ist, hoffe ich, dass alles gut läuft. Hoffentlich gibt es keine Kontrollen ;)

Gruß
Gregor
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: ratlady am 01.03.2006, 14:21 Uhr
Zitat von: freddykr
Hallo Gregor,
Zitat von: cusquito
Also an die Kenner. Ist es möglich mit einem Besuchervisum eine Praktikumsstelle im medizinischen Bereich (ich meine da gibt es Unterschiede) anzunehmen?

Gruß
Gregor

für ein Praktika wird ein J-1-Visum benötigt. Mit reinem Besuchervisum ist keine praktische Tätigkeit gestattet.


Betonung auf "praktisch"(!)... Sollte sie lediglich "beobachtend mitlaufen", ohne selbst Hand anzulegen, kann sie das m.W. voellig legal mit B1.

Abgesehen davon, wuerde auch ein J1-Visum KEINEN Patientenkontakt erlauben - also fuer ein wirklich "praktisches" KH-Praktikum auch nicht geeigneter.

Wenn sie sagt, sie hat das beim Visums-Antrag alles mit angegeben, wuerde ich erstmal davon ausgehen, dass das so seine Richtigkeit hat. Ohne die Einzelheiten zu kennen, laesst sich das letztlich schwer sagen.
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: cusquito am 01.03.2006, 16:55 Uhr
Hallo ratlady

Zitat von: ratlady
Betonung auf "praktisch"(!)... Sollte sie lediglich "beobachtend mitlaufen", ohne selbst Hand anzulegen, kann sie das m.W. voellig legal mit B1.


Ich weiß nicht wie es drüben aussieht, aber wenn Du hier im Krankenhaus im Kittel gesehen wirst, dann übst Du auch eine Tätigkeit aus. Egal ob zuschauend oder mitarbeitend. Also wandert man immer am schmalen Grat. Ich denke drüben dürfte es genauso oder noch schärfer gehandhabt werden...

Zitat von: ratlady
Abgesehen davon, wuerde auch ein J1-Visum KEINEN Patientenkontakt erlauben - also fuer ein wirklich "praktisches" KH-Praktikum auch nicht geeigneter.


Dann ist es im Grunde genommen Wurst, welches Visum man hat. Man lernt fast nur wie man am besten zuschaut  :( Reine Theorie kann ja teilweise recht langweilig sein.

Zitat von: ratlady
Wenn sie sagt, sie hat das beim Visums-Antrag alles mit angegeben, wuerde ich erstmal davon ausgehen, dass das so seine Richtigkeit hat. Ohne die Einzelheiten zu kennen, laesst sich das letztlich schwer sagen.


Nun ja, Du hast Recht. Aber was solls... Ich hoffe ich werde sie später telefonisch irgendwie erreichen können. Dann kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass alles an der Grenze gut gelaufen ist und... was mir noch wichtiger ist, dass sie heile angekommen ist :)

Ich werde berichten und danke Euch vielmals für die vielen sehr interessanten Beiträge in diesem Thread.

Wenn noch jemandem etwas einfallen sollte,  freue ich mich über weitere Meldungen  :roll:
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: ratlady am 01.03.2006, 23:32 Uhr
Zitat von: cusquito
Hallo ratlady

Zitat von: ratlady
Betonung auf "praktisch"(!)... Sollte sie lediglich "beobachtend mitlaufen", ohne selbst Hand anzulegen, kann sie das m.W. voellig legal mit B1.


Ich weiß nicht wie es drüben aussieht, aber wenn Du hier im Krankenhaus im Kittel gesehen wirst, dann übst Du auch eine Tätigkeit aus. Egal ob zuschauend oder mitarbeitend. Also wandert man immer am schmalen Grat. Ich denke drüben dürfte es genauso oder noch schärfer gehandhabt werden...


Natuerlich uebst Du eine "Taetigkeit" aus, aber halt keine "praktische Taetigkeit"  :wink:  Die rein "beobachtende Taetigkeit" ist ausdruecklich erlaubt!  :)

Entscheidend ist dabei wohl vor allem, (erstens) ob Du Arbeit erledigst, die ansonsten von anderen (regulaer Angestellten) gemacht werden wuerde, und (zweitens) dass das Ganze unbezahlt ist.

Hier mal etwas "ausfuehrlicher" zu der Thematik:

Zitat
Im Gesundheits- und Beratungsbereich, z.B. Pflege, Sozialarbeit, Therapie, Psychologie, sind die Möglichkeiten für Praktika durch die Visumbestimmungen und aus Gründen der Hauftpflicht sehr eingeschränkt. Das übliche J-1 Praktikantenvisum verbietet nämlich einen direkten Kontakt zu Klienten/Patienten. Erlaubt sind nur Tätigkeiten im administrativen Bereich, im Labor, Observation und Assistenz bei Forschungsarbeiten, d.h. im Prinzip alle Tätigkeiten ohne Patientenkontakt.

Geht es um einen reinen Informationsaufenthalt, d.h. Observation, Kennenlernen einer Institution ohne praktische Mitarbeit, dann braucht man keine Arbeitserlaubnis und kann für maximal 6 Monate ein B-1 Visum beantragen. Dieses setzt ein entsprechendes Einladungsschreiben (Letter of Support) der betreffenden Institution voraus. Eine Bezahlung ist hier nicht erlaubt.


sowie (wobei ich jetzt nicht weiss, ob sie studiert oder nicht)

Zitat
Für Informationsaufenthalte zwischen 3 und 6 Monaten, bei denen Sie sich eine Institution nur anschauen (observation only!), ohne dort praktisch tätig zu werden, ist das B-1 Visum zulässig. Ist ein solcher Besuch kürzer als 90 Tage, gilt für deutsche Staatsbürger die Kategorie "Visumfreies Reisen". Das B-1 Visum wird meist auch empfohlen bei Famulaturen bzw. Clerkships (bei Medizinstudenten) und Wahlstationen (bei Rechtsreferendaren).


beides unter:
http://wwwserv1.rz.fh-hannover.de/usa/pra.htm

Das gilt natuerlich jetzt speziell fuer Deutsche "Aspiranten"; allerdings sind die Visumsvorschriften ja von Seiten der USA vorgegeben und daher wohl auch weitestgehend uebertragbar. Der einzige Unterschied duerfte sein, dass sie als Peruanerin auch fuer 4 Wochen ein Visum braucht - ein Bundesbuerger koennte das - voellig legal - sogar per Visa-Waiver absolvieren.

Abschliessend sollte man evtl. noch erwaehnen, dass ein Visum KEINE Garantie fuer die Einreise ist - lediglich die "Erlaubnis, um Einreise nachsuchen zu duerfen". In der Praxis sollte es aber wohl in den seltensten Faellen zu Problemen kommen (solange man "nichts zu verbergen" hat).

Sag mal Bescheid, wie's gelaufen ist...
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: cusquito am 02.03.2006, 08:52 Uhr
Hi ratlady :)

Vielen Dank für Deine Ausführungen :) Sie studiert in Peru Medizin. In den USA soll es sich dabei allerdings wirklich nur um ein Praktikum im Krankenhaus handeln.

Zitat von: ratlady
Sag mal Bescheid, wie's gelaufen ist...


Tja, wüßte ich auch viel zu gerne. Leider meldet sich Madame nicht...  :think:

Es gibt so ein schönes Sprichwort:

Wenn sie sich nicht meldet, so muss ihr gut gehen. Denn ginge es ihr schlecht, hätte sie sich schon längst gemeldet ;)

Also... abwarten und Tee trinken  :schlafend:

Gruß
Gregor
Titel: Re: Südamerikaner in Texas. Wie ist die Lage?
Beitrag von: cusquito am 04.03.2006, 00:13 Uhr
Sooo, ist angekommen. Soweit alles gut gelaufen :)

Vielen Dank nochmal an alle!