Da ich - wenigstens meistens - nächtens in irgendwelchen kleinen Nestern lande, in denen steppende Bären rar sind und in denen der örtliche Family Diner den Höhepunkt des Nachtlebens bildet, läuft's bei mir meist auch auf Reisenotizen, Planung für den nächsten Tag oder ein bisschen Lesen raus. Das amerikanische TV Programm liegt derart unter jedem erträglichen Niveau, dass ich da lediglich den Weather Channel einschalte, um zu wissen, wie der nächste Tag aussieht.
Bin ich in etwas größeren Orten, dann gibt's meist einen netten Schlummertrunk in einer Cocktailbar – notfalls auch im Applebee's oder TGI Friday.
Da ich meine Bilder ganz altmodisch auf Filme abspeichere (und diese zeitnah unterwegs in Fachlabors entwickeln und kontakten lasse), kann ich auch ein bisschen Zeit damit totschlagen, zu rekontruieren, wo genau ich denn dieses oder jenen Kaktus oder diese Fassade oder jenes Autowrack fotografiert habe.
Aber in jedem Fall stelle ich mir abends einen Sessel vor die Motel-Türe, gieße mir ein kleines Pappbecherchen Rum ein und rauche ein feines Zigärrchen. Um spätestens 23:00 bi ich sowieso totmüde, weil's mich meist morgens vor 6:00 aus den Federn treibt.