usa-reise.de Forum

Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: Kai am 30.04.2002, 15:09 Uhr

Titel: Tornados
Beitrag von: Kai am 30.04.2002, 15:09 Uhr
Am vergangenen Wochenende sind wieder mehrere US-Staaten von Tornados (http://search.news.yahoo.com/search/news?p=tornados=) heimgesucht worden. Jedes Jahr gibt es in den USA rund 1000 dieser wirbelnden Sturmtrichter, die oft ganze Kleinstädte dem Erdboden gleichmachen, insbesondere im Mittleren Westen und im Süden. Aber auch in allen anderen Staaten können Tornados auftreten. So gab es vor ein paar Tagen einen ganz schweren Tornado an der Ostküste, in Maryland.
Richtiges Verhalten während eines Tornados kann Menschenleben retten. Mehr dazu unter dem folgenden Link:
Wie verhalte ich mich bei einem Tornado? (http://www.michiganbooks.com/to.html)
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Andre am 30.04.2002, 15:50 Uhr
Die Zahl der Opfer, verursacht durch Tornadoes, ist bei weitem geringer, als die durch ein heftiges Gewitter hervorgerufenen Sach- und Personenschäden.
So kommen hier in Texas mehr Leute um's Leben, weil sie sich und ihr Auto bei der Überquerung eines über die Strasse getretenen Flußlaufs überschätzen.

Von den Einheimischen hat übrigens niemand begründete Angst vor einem Tornado.
Jeder deutsche Erst-Texasbesucher fragt aber bereits nach Ankunft nach Tornadoes, Schlangen und Skorpionen.

Laßt euch nicht verrückt machen!
Habt ihr in Deutschland Angst vor Gewitter bzw. vom Blitz getroffen zu werden?
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Kai am 30.04.2002, 17:00 Uhr
Es geht hier gar nicht um Panikmache. Warum sollte man Urlauber, die diese Wettererscheinungen nicht kennen, nicht informieren?
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Andre am 30.04.2002, 17:25 Uhr
Welche Urlauber kennen diese Wettererscheinungen denn noch nicht bis zum Erbrechen?
Die schlimmsten Horrormeldungen und -bilder rasen doch ständig durch alle Medien - egal ob als "Tatsachen"berichte, Movies oder Gerüchte.
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Danni am 01.05.2002, 00:30 Uhr
Welche Urlauber dieses Phänomen noch nicht bis zum Erbrechen kennen ? Antwort: ICH zum Beispiel. Allerdings weniger weil ich mich davor "fürchte" sondern weil mich diese klimatische Besonderheit einfach fasziniert.
Insofern - warum nicht ein paar Infos hier ins Forum stellen ? Wenn Du es nicht lesen magst, lass es doch einfach, oder ? Selektieren kann ja jeder für sich.
(http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm3.gif)
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Andre am 01.05.2002, 00:37 Uhr
Das ist o.k.
Ich werde mich daran halten, mag nur die Art Sensationsjournalismus nicht, die mit jedem lauen, texanischen Lüftchen einhergeht.

Wahrscheinlich wird's mir keiner glauben, aber in Deutschland wird viel mehr über Tornadoes berichtet (und verfälscht), als in den Gebieten, in denen sie vorkommen.
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Danni am 01.05.2002, 10:04 Uhr
Andre, das glaub ich Dir auf´s Wort. Und was den Sensationsjournalismus betrifft sind wir absolut auf einer Linie.

(http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm11.gif)
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Anoka am 01.05.2002, 22:17 Uhr
Wenn man als Tourist gewisse Gegenden zu gewissen Jahreszeiten besucht, finde ich es wichtig, dass man sich mit den moeglichen Wettersituationen im voraus auseinandersetzt. Wie soll man sonst wissen, wie man sich verhalten soll. Fuer mich hat das aber nichts mit Sensationslust zu tun, sondern schlicht und einfach mit weiser Voraussicht.

Nun Andre,  wenn Erst-Texasbesucher gewisse Fragen stellen, dann wohl, weil sie verunsichert sind.  Ich weiss noch genau, als wir auf einem Rastplatz in der Naehe des Yellowstones ausstiegen. Ueberall Baerenwarnungen. Ich habe mir fast in die Hosen gemacht, die Baeren wuerden mein Tuna Sandwich riechen  ;).  Nun, beim Visitorscenter wurde meine Angst durch hilfreiche Informationen relativiert; und darum geht es doch hier. Sei es wegen Baeren, Tornadoes oder Flash Flood!

In Europa wird mehr ueber Tornadoes berichtet als in den betroffenen Gebieten der USA?!? Wohl kaum.  Wir kennen hier keine "Weather awareness week", wohl aber die USA.  Auch werden Unwettermeldungen pipsend im TV eingeblendet oder ganze Sendungen direkt durch den Wettermann unterbrochen.  Nun, da fragt man sich, sind die Amerikaner so aengstlich? Nein, das sind sie bestimmt nicht, aber sie haben grossen Respekt vor Wettererscheinungen und dies mit gutem Grund.  Denn das Wetter auf diesem grossen Kontinent ist nicht mit Europa zu vergleichen.

Wer wird in Deutschland schon vom Blitz getroffen? In den USA hingegen fragt man sich nach jedem grossen Unwetter, wieviele wurden dieses Mal getroffen.

Darum meine Devise:

Better safe then sorry!

Entschuldigt den "rant", ich wollte es einmal los werden.

Liebe Gruesse Anoka 8)
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: EasyAmerica am 01.05.2002, 23:08 Uhr
Dont mess with Texas!  :o >:( :-X
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Andre am 02.05.2002, 01:09 Uhr
Zitat von: Anoka link=board=usa;num=1020172192;start=0#7 date=05/01/02 um 22:17:40
In Europa wird mehr ueber Tornadoes berichtet als in den betroffenen Gebieten der USA?!? Wohl kaum.  Wir kennen hier keine "Weather awareness week", wohl aber die USA.  Auch werden Unwettermeldungen pipsend im TV eingeblendet oder ganze Sendungen direkt durch den Wettermann unterbrochen.  Nun, da fragt man sich, sind die Amerikaner so aengstlich? Nein, das sind sie bestimmt nicht, aber sie haben grossen Respekt vor Wettererscheinungen und dies mit gutem Grund.  Denn das Wetter auf diesem grossen Kontinent ist nicht mit Europa zu vergleichen.

Wer wird in Deutschland schon vom Blitz getroffen? In den USA hingegen fragt man sich nach jedem grossen Unwetter, wieviele wurden dieses Mal getroffen.

Sorry, Anoka, but you're talking bullshit.
Du machst den Fehler, wie übrigens viele Deutsche, die USA in ihren Ausmaßen zu unterschätzen und damit Äpfel mit Birnen (oder besser Erbsen) zu vergleichen.

Natürlich gibt es hier in den Medien neutrale Hinweise und Warnungen auf lokale Wettererscheinungen.

Aber wenn du schon fragst, wer vom Blitz getroffen wird, dann bezieh es doch bitte nicht auf Deutschland, sondern auf ein vergleichbares Gebiet in Europa.
Denkst du, es ist berechtigt, sich im deutschen Keller zu verkriechen, wenn in der Türkei ein Erdbeben oder ein Wirbelsturm wütet?
Genau das ist die Darstellung, die von den deutschen Medien über Tornadoes in den USA ausgeht.
Meine Mutter ruft mich beinahe alle zwei Wochen an und fragt, ob wir den Tornado, Hurricane, das Hochwasser oder die Waldbrände überstanden haben.
Ich weiß meist nicht, wovon sie eigentlich spricht.

Manchmal hat es für mich den Anschein, dass deutsche Medien so häufig, intensiv und übertrieben über das USA Wetter berichten, weil es ihnen an Ideen für neue Stories mangelt, man von eigenen Problemen ablenken will oder weil man genug Esel findet, die ihnen damit auf den Leim gehen.

Ich habe nichts gegen sachliche Informationsaufbereitung. Aber was in dem genannten Bereich so abgeht, hat damit wirklich nichts mehr zu tun.

Nachtrag: Ich habe gerade leider vergeblich versucht, herauszukriegen, wieviele Tornado-Todesopfer es in den letzten 2 Jahren in Texas gab.
Ich bin jetzt seit 2 Jahren hier und habe bisher von keinem gehört.
Nur zur Information: Bei Texas handelt es sich um ein Gebiet, dass fast dreimal so groß ist, wie Deutschland.

Friedliche Grüße aus dem Lone Star State,
André.
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Danni am 02.05.2002, 06:56 Uhr
Ähm, Andre, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: HIer in Deutschland wird auch nicht einfach von einem Tornado oder einem Waldbrand oder einem Erdbeben "irgendwo in den USA" berichtet, sondern man kriegt sogar eine Karte der betroffenen Gebiete zu sehen.... Wenn man solchen Tornado-Meldungen hier bei uns also wirklich richtig zuhört, dann weiß man auch, wo der durchgegangen ist.
Man käme somit nie auf die Idee, sich an falscher Stelle Sorgen zu machen.

Komm schon, Du bist jetzt grade mal knapp 2 Jahre "Wahl-Amerikaner" - hast Du schon das Differenzieren verlernt ?  ;)

Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Andrea am 02.05.2002, 07:19 Uhr
Also ich finde den Tornado-Eintrag in diesem Forum überaus passend und informativ.
Konstruktive Kritik ist ja gerechtfertigt, doch sollte es nicht jedem frei stehen, hier sachliche Beiträge passend zum Thema USA herein zu stellen?
Titel: ;)Re: Tornados
Beitrag von: Anoka am 02.05.2002, 14:21 Uhr
Oops, ich dachte es sei ein USA-Forum, nun reden wir spezifisch ueber Texas. Silly me, I should have known it ;)! Nun da beides mit T anfaengt.... ::)

Uebrigens bin ich ganz Deiner Meinung, was die Sensationslust der Medien angeht. Ja, RTL-Kurznachrichten wissen ihre Zuschauer zu fesseln.

Was ich aber nicht verstehe ist, warum Du von Dir und Deinen Leuten in Deutschland auf andere schliesst? Wenn sich Deine Mutter Sorgen macht, dann zeig ihr doch wie sie ueber das Internet auf Eure lokale Zeitung kommt. Dann weiss sie mit Sicherheit, ob Eure Sadt oder Euer County betroffen ist. (http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm38.gif)

Trotzdem bin ich der Meinung, dass Unwetterwarnungen  in den USA nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Ich rede hier von "Watch/Warning", da gibt es noch nichts zu sehen und hat nichts mit Sensationsberichten zu tun.  In diesem Thread geht es "ums Informieren" und um nichts anderes.  Nun, wer bringt denn hier Kraut und Rueben durcheinander?

Da Du ja "schon" zwei Jahre in Texas bist, gebe ich Dir noch einige Jahre Zeit, dann koennen wir wieder auf dieses Thema zurueckkommen und unsere Erlebnisse austauschen.

;DGruss von Anoka, die schon etliche Stunden im Basement in Anoka County, MN, verbracht hat. (http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm40.gif)
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Kai am 02.05.2002, 16:01 Uhr
Ich habe noch keinen Amerikaner getroffen, der die Gefahr von Tornadoes unterschätzt. Hier ein paar Links zu Statistiken:

Zahl der Tornadoes und Todesopfer pro Jahr und Monat 1950-1999:
http://www.spc.noaa.gov/archive/tornadoes/ustdbmy.html

Tornadoes 2000:
http://www.noaa.gov/tornadofacts.html

Tödliche Tornadoes 2001:
http://www.spc.noaa.gov/climo/torn/2001deadlytorn.html

Tödliche Tornadoes 2002:
http://www.tornadoproject.com/recent/recentts.htm#top

Der Staat mit den meisten Tornadoes, den meisten Todesopfern und Verletzten 1950-1995 und den größten Sachschäden 1950-1999 (habe leider keine aktuelleren Statistiken gefunden) war Texas:
http://www.disastercenter.com/texas/tornado.html
http://sciencepolicy.colorado.edu/sourcebook/tornadoes.html
(Das sind allerdings nur die reinen Zahlenwerte. Wenn man die Fläche von Texas als Vergleichswert heranzieht, dann haben andere Staaten durchschnittlich mehr Schäden und Opfer.)

Ich betone noch einmal: Es ging mir mit meinem Beitrag nicht darum, Leuten Angst zu machen, sondern diese zu informieren. Es kann doch wirklich nicht schaden, dass man weiß, wie man sich im Falle eines Tornadoes verhält (http://www.michiganbooks.com/to.html).

Mehr werde ich zu diesem Thema nicht sagen.
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Andre am 03.05.2002, 00:09 Uhr
Zitat von: Danni link=board=usa;num=1020172192;start=0#10 date=05/02/02 um 06:56:15
Komm schon, Du bist jetzt grade mal knapp 2 Jahre "Wahl-Amerikaner" - hast Du schon das Differenzieren verlernt ?  ;)


Uuuuuuh!
Das war ein aber ein ziemlich pauschaler Seitenhieb unter die Gürtellinie.


Das Thema ist für mich damit abgeschlossen. Ich denke, es kam auch von meinem Standpunkt härter und intoleranter heraus, als es eigentlich sein sollte.
Hab ganz einfach etwas gegen die Blutrünstigkeit, wenn's um amerikanische Belange geht.
Aber wahrscheinlich sollte man das in den USA eher als positiven Aspekt betrachten, dass andere Länder so ein gesteigertes Interesse (vor allem an Unglücken, Katastrophen und Mißerfolgen) in den United States haben.
Nix für ungut.
Ein Marktführer hat automatisch Feinde und Neider. Dafür muß er nicht mal etwas tun.
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Kalle am 03.05.2002, 17:31 Uhr
Hmm.
Marktführer ???
Wo/Wer/Wie/Warum. Die Tornados  ???       :o :o :o

Sachlichkeit ist eine Zier- doch der Marktführer kommt weiter ohne Ihr.

Titel: Re: Tornados
Beitrag von: GreyWolf am 03.05.2002, 20:42 Uhr
Also ich war mal ein paar Wochen im Austausch in Wisconsin und da hatten wir fast jeden Tag "Tornado Watch" bzw. "Warning".
Irgendwie ist einem da schon mulmig. Passiert ist allerdings nix.

Aber mal noch eine Frage an die Experten: Ich habe den Eindruck, dass die Unwetter in den USA auch deswegen so viel Schaden anrichten, weil die relativ leicht gebauten Holzhäuser kaum Widerstand bieten - im Gegensatz zu europäischen Steinhaus. Richtig oder ein Vorurteil?
Titel: Re: Tornados
Beitrag von: Anoka am 04.05.2002, 14:15 Uhr
Ja, Grey Wolf, genau das haben wir uns auch schon gefragt und auch schon im Freundeskreis diskutiert, wobei sich niemand ein Experte nennt  ;).

Vorerst mal vorweggenommen, wood frame houses koennen von sehr guter Qualitaet sein und brauchen den Vergleich zu einem "Steinhaus" nicht zu scheuen.

Generell gesehen, trotzt ein Steinhaus sicher staerkeren Winden, seien sie von Tornadoes, Hurricanes oder "straight line winds" erzeugt.  Die Schwachstellen wie Dach, Fenster usw. sind aber die selben, nur die Waende wuerden eher halten.  Wahrscheinlich sind brick houses auch teurer zu bauen, d. h. bei Beschaedigung sind die Wiederaufbau- oder Reparaturkosten auch hoeher.

Der Vorteil eines Holzhauses besteht darin, dass es sehr flexibel ist. Manche Haeuser geraten z. B. durch einen Tornado in Schieflage, aber stehen immer noch. Sind die Winde aber so stark, dass das Haus zerstoert wird, sind die Truemmer leicht und werden davon geweht.

Eine brickwall braucht sicher einen staerkeren Wind bis sie umfaellt.  Kommt es aber dazu, wuerde die Wand in sich zusammenfallen und die schutzsuchenden Menschen im Basement erschlagen. Brick houses gibt es vor allem in "historic districts", wobei es sich weniger um Wohnhaeuser handelt. Aber auch solche Haeuser koennen beschaedigt werden.

Verhaelt man sich richtig, ist ein Holzhaus sehr sicher.  

Hingegen werden ganze Trailer Parks verwuestet.  Hierbei handelt es sich um eine Art permanente Wohnwagensiedlung, die von armen, meist weissen Amerikanern bewohnt wird.  Diese Haeuser fallen beim kleinsten Windstoss um, wenn Personen zu Schaden kommen, dann hier.

Die groessten Schaeden und Kosten fallen aber in der Landwirtschaft durch Ernteverlust und Schaeden an Nutzbaeumen/Pflanzen an.

Schlussfolgerung: Die Amerikaner wissen schon warum sie Holzhaeuser bauen.   ;D

LG Anoka