Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: BigDADDY am 29.04.2003, 10:38 Uhr
Titel: Traveler Latein
Beitrag von: BigDADDY am 29.04.2003, 10:38 Uhr
Hi. Von Angelern soll so manche Story bekannt sein, auch so manche Übertreibung. Und von Reisenden? Vielleicht auch. Ich gebe mal meine 5 Cent rein: mir erzählt vor Jahren ein damaliger Arbeitskollege von seinen USA-Reisen. Eine Story davon bezog sich auf einen Wagen, den er am Flughafen von LA gefunden haben will. Der Clou: ein Zettel am Fahrzeug "zur freien Benutzung", im Handschuhfach Papiere zum Auto. Seine Erklärung: der Wagen ist wohl von Reisenden gekauft und anderen zur weiteren Verwendung überlassen worden. Believe it or not?!
Eben! Und er hatte ja einen Mietwagen. Aber ehrlich, ennt Ihr auch solche Stories? Ich wundere mich immer, was man auf Reisen so erleben kann. Da war noch der Bekannte, der mir erzählte, er stand in Florida im Stau, weil ein Alligator auf der Fahrbahn weilte... Als er dann das Foto zückte, habe ich ihm geglaubt...
Hallo, hier mal meine Geschichten und damit es etwas spannender wird, von den vier folgenden ist eine frei erfunden, welche?
1) Kreuzen sich in San Francisco zwei Cable-Car-Linien, so muss der Fahrer der Linie, dessen Seil unter dem anderen durchgeführt wird, die Bahn vom Seil ausklinken und mit viel Schwung über die Kreuzung fahren. Das Fallenlassen darf nicht zu früh und nicht zu spät erfolgen. Und dann passierte es: er ließ das Kabel zu früh fallen und hatte nun keinen Schwung mehr und blieb mitten auf der Kreuzung stehen. Doch nicht auf den Kopf gefallen, bat er alle Fahrgäste auszusteigen und die Bahn anzuschieben. Hinter der Kreuzung sollte jeder wieder seinen Platz einnehmen, und es funktionierte: jeder nahm wieder seinen Platz ein, keiner, der versuchte, einen besseren zu ergattern.
2) Es passierte mitten in der Einsamkeit des Mesa Verde NP. Ich war gerade auf dem Petroglyph Trail, da ging ein Platzregen ungeahnten Ausmasses nieder. Ich flüchtete in eine der Felsvorsprünge, die es auf diesem Wege gab. Dort wartete bereits ein anderer Wanderer, naß bis auf die Knochen. Da es einige Zeit nicht aufhörte zu regnen, kamen wir ins Gespräch. Nach einem paar Brocken Englisch, die keiner so recht verstand, bemerkten wir, dass wir beide Deutsche sind - na gut, das ist nichts ungewöhnliches. Doch dann fanden wir heraus, das wir sogar aus der selben Stadt (Düsseldorf) kamen, im selben Stadtteil und sogar auf der selben Straße wohnen (300 Häuser), nur an verschiedenen Enden. Wie klein die Welt doch ist...
3) Ich war mal wieder in Hollywood unterwegs. Mein Ziel war es, so nah wie möglich an die Buchstaben heranzukommen und ein paar Fotos davon zu machen. Deshalb bog ich vom Hollywood Blvd ab und fand mich schon nach kurzer Zeit in einer exklusiven Wohngegend wieder. Es war ein heißer Tag, dennoch waren einige Jogger und Leute mit ihrem Hund unterwegs. Niemand von ihnen bemerkte die 41 Dollar, die da auf dem Gehsteig lagen und warteten, vom nächsten Windstoß weggeweht zu werden.
4) Wie viel Vertrauen doch die Amerikaner gegenüber Fremden haben. Es war spät geworden in der Sierra Nevada. Wir wollten nach einem langen Fahrtag nur eines sehen - unser vorgebuchtes Hotel und ein schönes, gemütliches Bett. Das Hotel war leicht gefunden, doch niemand an der Rezeption. Ein Schild wies ankommende Gäste daraufhin, erst einmal die ausgebreiteten Briefumschläge durchzusehen, ob die Zimmerschlüssel dabei sind, bevor das Personal gerufen wird. Ich fand einen Umschlag mit meinem Namen und wir machten es uns im Zimmer gemütlich. Am nächsten Morgen war wieder keiner da. Diesmal versuchte ich jedoch, jemanden anzurufen, doch die angegebene Nummer war gar nicht registriert. Auch sonst befand sich scheinbar kein Personal im Haus - nur verschlossene Türen oder leere Räume. Ich hinterließ in einem Umschlag den Zimmerschlüssel und meinen Gutschein für das Zimmer und ging.
Definitiv NO. 1. Die bleiben zwar auf der Kreuzung stehen, aber schieben muß man nicht. Darf man wahrscheinlich auch gar nicht, versicherungstechnisch mein ich...
Vielleicht tippen noch einige mit? Ist doch schon sehr spannend...
Titel: Re: Traveler Latein
Beitrag von: Andre am 01.05.2003, 19:36 Uhr
Story #3 habe ich nicht richtig verstanden (was ist der Sinn darin - hat es was mit der Anzahl der Scheine zu tun?), aber 1,2 und 4 klingen für mich absolut glaubwürdig.
Ich tippe auch auf Nr. 3. Nr. 1 ist durchaus möglich. Nr 2 ist mir selbst schon passiert, zwar nicht in USA sondern in Tunesien und Nr. 4 kann ich mir in einem wenig besuchten Hotel auch gut vorstellen. Nur Nr. 3 klingt irgendwie unglaubwürdig weil sich auch ein Millionär danach bücken würde und es ja mindestens 3 Scheine sein müßten. So jetzt bin ich auch mal auf die Auflösung gespannt.
HI Ich tippe auch auf 3. Mich würde mal interessieren wo Scoob da vom Blvd abgebogen ist. Soweit ich mich erinnere sind da auf dem Weg zum Sign eher weniger privilegierte Wohngegenden. Aber vieleicht ist er ja weiter vorgestossen als wir.
Zitat von: franketo link=board=allgem;num=1051605503;start=15#15 date=05/02/03 um 13:03:08
HI Ich tippe auch auf 3. Mich würde mal interessieren wo Sccob da vom Blvd abgebogen ist. Soweit ich mich erinnere sind da auf dem Weg zum Sign eher weniger priveligierte Wohngegenden. Aber vieleicht ist er ja weiter vorgestossen als wir.
ich tippe darauf, daß Story Nr 1 (Cable Car Kreuzung) nicht stimmt. Das ist mir im sicherheitsfanatischn Amerika zu unsicher... Obwohl durchaus möglich. ???
Nr. 3 (Jogger + Geld) erscheint mir auch nicht sehr glaubwürdig - mir ist da keine exklusive Gegend aufgefallen. Warum hat sie Scooby nicht aufgehoben (wurden ja weggeweht) und woher weiß er daß es dann 41 USD waren?
Hmmmm, lege mich doch auf Nr 3 als falsche Story fest...
Nr 4 ist in einem kleinen HOtel durchaus möglich, der Besitzer wollte wohl nur seine Ruhe haben... Ist zwar ungewöhnlich, aber nicht außergewöhnlich... Aber solange Scooby den Voucher losgeworden ist, gehts ja noch ;)
Nr 2 ist mir auch mal so ähnlich ergangen: Waren auf Aruba (niederl. Antillen, vor der Küste von Venezuela) abends aus, was wir zuerst gar nicht wollten, denn außer Casinos -fast so groß wie in LV -gibts nicht soo viel. Hätte also ein ruhiger Abend werden sollen. Als wir doch los sind, haben wir dann später das Casion gewechselt weil das andere eine schönere Atmosphäre hat, kaum angekommen und die ersten Quarters versenkt, klopft mir jemand auf die Schultern: Servus Axel! Es war ein ehem. Schulkollege von mir, der ca 20 km von mir entfernt wohn, den ich aber hier nie treffe. Jedenfalls war er nur 2 Tage auf der Insel, ist nur an dem Abend kurz in ein einziges Casino gegangen... (http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm24.gif)
1) Big Daddy, Reinhold 2) Black Cat, Utah 3) Black Cat, Andre, zisch, franketo, atecki 4) keiner
Also Nr.4 hält jeder für möglich, na gut, ist auch so passiert und wer aufmerksam im Forum mitgelesen hat, der hat die Geschichte hier (http://213.198.49.4/cgi-local/usaboard/YaBB.pl?board=allgem;action=display;num=1043754855;start=14) schon mal gelesen.
Nr. 3 ist wirklich passiert. Woher ich weiß, dass es 41 Dollar waren? Ich habe sie einfach vorm wegwehen gerettet und mir einen schönen Nachmittag gemacht. Ich habe absolut keine Ahnung, wer sie dort verloren hatte und echt zwei Personen passierten unmittelbar vor mir die Stelle ohne von den Scheinen Notiz zu nehmen. Die Route, die ich gegangen bin, könnt ihr hier (http://213.198.49.4/cgi-local/usaboard/YaBB.pl?board=hdb;action=display;num=1018298476;start=15) nachlesen, Antwort #27.
Bleiben Nr. 1 und Nr. 2 . Und ob ihr es glaubt oder nicht, aber die Cable-Car-Geschichte ist tatsächlich so passiert am 24.04.2000 früh morgens auf der Powell-Hyde-Linie. Nr.2 wäre zwar möglich, ist aber frei erfunden. Jemand JWD treffen, der auch aus Düsseldorf kommt, gut möglich, aber jemand aus der selben Straße, unwahrscheinlich.
Klar war ich dabei. Habe ordentlich mitgeholfen, deshalb existiert leider kein Beweisfoto, weil ich mit Schieben keine Hand mehr zum Knipsen frei hatte.
so abwegig mit dem Treffen eines Nachbarn ist das nicht, hängt auch mit der Länge deiner Wohnstrßae und der Größe der Stadt zusammen.
Ich war z.B. ein paar Tage in der STeiermark und habe dort in einer Pension übernachtet. Die Inhaberin hat mir erzählt, daß sie auch schon andere Gäste aus Kirchberg gehabt hat - und das war quasi ein Nachbar (ist eine Seitenstraße, die von unserer Straße abgeht) ist, Luftlinie vielleicht 50 m von mir entfernt.
Ein anderes Mal haben wir irgendwo in Spanien (weiß nicht mehr wo, ist schon ewig her) in einem Hotel zufällig Bekannte aus Kirchberg (Kirchberg hat ca 5000 Einwohner, als ein kleines Dorf) getroffen, die auch in dem Hotel übernachtet haben.
Ich kann Dir aber noch mindestens 10 weitere Geschichten schreiben, woran man sieht, daß es gar nicht so unmöglich ist (gut, gleiche Straße wird natürlich knapp...) , irgendwo in der Weltgeschichte Bekannte/Verwandte/leute aus der gleichen Stadt zu treffen.
Aber trotzdem Dank für die Aufklärung ;) - hast uns gut geleimt. Allerdings habe ich damals dort wirklich keine exklusive Wohngegend entdeckt, und wir haben auch den ganzen Hügel abgegrast....
Zitat von: atecki link=board=allgem;num=1051605503;start=15#24 date=05/09/03 um 20:24:45
so abwegig mit dem Treffen eines Nachbarn ist das nicht, hängt auch mit der Länge deiner Wohnstrßae und der Größe der Stadt zusammen.
Ich war z.B. ein paar Tage in der STeiermark und habe dort in einer Pension übernachtet. Die Inhaberin hat mir erzählt, daß sie auch schon andere Gäste aus Kirchberg gehabt hat - und das war quasi ein Nachbar (ist eine Seitenstraße, die von unserer Straße abgeht) ist, Luftlinie vielleicht 50 m von mir entfernt.
Ein anderes Mal haben wir irgendwo in Spanien (weiß nicht mehr wo, ist schon ewig her) in einem Hotel zufällig Bekannte aus Kirchberg (Kirchberg hat ca 5000 Einwohner, als ein kleines Dorf) getroffen, die auch in dem Hotel übernachtet haben.
Ich kann Dir aber noch mindestens 10 weitere Geschichten schreiben, woran man sieht, daß es gar nicht so unmöglich ist (gut, gleiche Straße wird natürlich knapp...) , irgendwo in der Weltgeschichte Bekannte/Verwandte/leute aus der gleichen Stadt zu treffen.
Keine Angst, ich glaube dir schon. Ich weiß, dass so etwas möglich ist, ist mir nur halt nicht passiert. Ich musste ja auch eine Geschichte erfinden, die möglich ist, um euch Ratefüchsen das Leben schwer zu machen.
Zitat von: atecki link=board=allgem;num=1051605503;start=15#24 date=05/09/03 um 20:24:45
Aber trotzdem Dank für die Aufklärung ;) - hast uns gut geleimt. Allerdings habe ich damals dort wirklich keine exklusive Wohngegend entdeckt, und wir haben auch den ganzen Hügel abgegrast....
hast du dir schon meine Wegbeschreibung durchgelesen? Ich glaube, ich sollte zusätzlich mal eine Karte ins Netz hängen, denn ich wurde schon so oft darauf angesprochen, dort gäbe es keine exklusive Wohngegend.
Hier eine Karte von meinem in Hollywood zurückgelegten Weg, ausgehend von der U-Bahn-Station Hollywood/Vine: (http://www.mk-urlaub.de/images/forum/hollywood.png)
