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Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: Red Rocks am 09.03.2007, 06:42 Uhr

Titel: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Red Rocks am 09.03.2007, 06:42 Uhr
Hallo Leute!
Ich hoffe ich verderb euch mit den folgenden Zeilen nicht die Laune,aber ich muss wissen,ob an dieser Problematik etwas dran ist,oder ob ich mir doch mehr einbilde als wirklich ist.
Also folgendes:
Das erste Mal passierte es uns in einer Shopping Mall in Vancouver 1999:Wir betraten einen Jeans und Western Store und der graumehlierte Verkäufer nahm prompt eine eindeutige Haltung ein und begrüßte uns mit einem lauten "Heil Hitler". Wir machten natürlich auf dem Absatz kehrt und verliesen den Laden fluchtartig und völlig irritiert.

Naja,fehlgeleitete und ewig gestrige scheint es überall zu geben.
Damit war die ganze Angelegenheit für uns erledigt.

Erst im Jahr 2004 wurden wir wieder auf traurige Weise daran erinnert,als wir versuchten auf dem Stoney Creek Campground in Seward/Alaska ein Plätzchen für unser Zelt zu finden.
Die ebenfalls schon reichlich betagte CG-Host war zuerst superfreundlich und zuvorkommend,bis sie unsere Anmeldung in den Händen hielt.Auf einmal war es unmöglich,dass wir auf dem einzigen vorhandenen Stückchen Rasen unser Zelt aufschlagen. Wir sollten es doch bitte auf dem groben Schotter am Rande des Baches versuchen.
Gefallen hat uns die Sache nicht,aber es sollte noch besser kommen:
Als wir am Abend wieder auf dem CG eintrafen um unsere bereits gezahlte zweite Nacht zu verbringen,wurden wir mit einer neuerlichen Schikane empfangen:Die Herrschaften in den RVs würden 30$ pro Tag bezahlen und da wäre es ihnen unmöglich zuzumuten,dass sie aus dem Fenster sehen und ständig unser grünes Zelt im Blick hätten.Wir sollten doch bitte hinter den Müllcontainern etwas in Deckung gehen.
Soviel dazu.

Leiden wir unter Halluzinationen oder hängt uns dieser Mist von vor über 60 Jahren tatsächlich bis heute an???
Das diese zwei traurigen Erlebnisse die große Ausnahme ist steht natürlich außer Frage.
Trotzdem ist es schon einmal soweit gekommen,dass ich nur so aus dem Gefühl heraus in eine CG-Anmeldung "SWEDEN" statt "GERMANY" eingetragen habe.

Sind wir die einzigen mit derartigen Erlebnissen????

 
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: playmaker11 am 09.03.2007, 07:26 Uhr
Nö,
kann ich so nicht bestätigen. Gerade (oder selbst) die wenigen Veteranen die im WK II gekämpft haben und eigentlich eine entsprechende Einstellung haben müßten, sagen deutlich, daß sich die Zeiten geändert haben und wir (2. Nachkriegsgeneration) dafür nicht verantwortlich sind. Da schlägt einem in Frankreich mehr Argwohn entgegen.
Einige verblendete Dussels gibts immer noch, aber die hat man überall.....

Im Übrigen hat sich auch schon längst rumgesprochen, daß es die DDR nicht mehr gibt.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: BettinaW am 09.03.2007, 07:32 Uhr
Solche Erfahrunge habe ich noch auf keinen meiner USA-Aufenthalte gemacht.

Wenn ich als Deutscher angesprochen worden bin, dann wurde mir meist erzählt wie schön es doch in Deutschland war, das die Großeltern aus Deutschalnd kamen, ein Onkel hier wohnt, wie gut das Essen bei uns ist oder sie doch auchmal nach Europa reisen wollten.....oder daß sie lieber nicht in Deutschland wohnen wollen da es hier soviel Arbeitslose gibt.
Wenn das Gespräch auf die deutsche Politik kam, dann war das immer über aktuelle Themen. Noch nie hat mich wer auf die dunkle Geschichte von Deutschland angesprochen.

Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Palo am 09.03.2007, 07:40 Uhr
Ich habe mit meinem Sohn, damals 5 Jahre alt, deutsch gesprochen weil ich wollte dass er zweisprachig aufwächst; die Nachbarskinder haben das überhört und ihn einen Nazi genannt, übrigens waren das Kinder eines Majors in der Luftwaffe.(Air Force)
Er kam natürlich weinend nach Hause und ich habe aufgegeben das wollte ich dem Kind nicht antun.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Antje am 09.03.2007, 07:54 Uhr
Hallo,

so etwas ist mir auf meinen ganze vielen Reisen niemals passiert - wenn ich nach meiner Nationalität gefragt wurde und "deutsch" sagte, kam etwas von "meine Großvater kam aus xyz" oder "mein Opa war nach dem Krieg in abc" oder "das soll dort schön sein" - bei älteren auch "wir waren da mal vor xy Jahren".

Wenn man sich näher kennt, redet man vielleicht mal über Politik - wobei es da dann eher um aktuelle Politik geht.

Daß mir jemand "deutsch sein" negativ ausgelegt hat, ist wirklich niemals passiert. Eher das Gegenteil.

Antje
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Palo am 09.03.2007, 08:00 Uhr
Hallo,

Daß mir jemand "deutsch sein" negativ ausgelegt hat, ist wirklich niemals passiert. Eher das Gegenteil.


Da hast du Glück gehabt
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Kirkesgaard am 09.03.2007, 08:20 Uhr
Kann ich auch nicht bestätigen. Und ich habe sogar einige Memorials besucht und mit Veteranen gesprochen. Einmal war es sogar so, dass mich einer der Veteranen zu einem anderen auf dem Schiff (in Norfolk) geschickt hat weil er sagte der wäre in München aufgewachsen. War dann auch in der Tat ein sehr nettes Gespräch.

Ich würde sagen das sind eher einzelfälle, ich hab es nie erlebt und kann im Gegenteil sagen, dass mir sowohl in den Tourist Offices als auch bei den Attraktionen auch und gerade die älteren Leute dort immer ausnehmend freundlich zu uns waren.

Die meisten Amerikaner erinnern sich auch eher dran, dass Deutschland ausgesprochen gegen den Irakkrieg war, als dass sie noch dran denken, es mit Hitler zu verbinden. Auch wenn amerikanische und vor allem britische Medien gerne immer noch auf der Welle zweiter Weltkrieg reiten. (zackige Schritte, rollendes Rrr. und so weiter.)

Aber umgekehrt habe ich auch einige amerikanische Freunde, die sich tatsächlich immer wieder in Deutschland anfeinden lassen müssen wegen des Irakkriegs. Geht soweit, das eine nicht-amerikanische Mutter die mit einem Soldaten verheiratet ist in ihrem Auto (mit Kind unterwegs) von ein paar Volldeppen mit zeug beworfen wurde.

WIll sagen, Idioten und eng-stirnige gibts überall. Ist nervig, aber man sollte es nicht verallgemeinern. Und wenn ich es richtig verstanden habe, waren es bei euch zwei negative Erlebnisse unter zweifelsohne auch vielen positiven.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: zoostation am 09.03.2007, 08:33 Uhr
wir haben keine negativen erfahrungen 2005 gemacht. im gegenteil! ich kann von netten und aufgeschlossenen menschen berichten, die sehr interessiert an deutschland waren.

bei einer verhehrskontrolle wegen zu schnellem fahren wurden wir sehr freundlich vom officer behandelt. mit dem vermerk, dass in milen und nicht in KM gerechnet wird, sollten wir doch etwas langsamer machen. auf deutsch noch herzlich willkommen gesagt und dann durften wir weiter fahren...

das war in chicago: später wurde mir mein camcorder in der blue-line gestohlen. im polizei büro hat uns ein sehr freundlicher polizist geholfen. alle formulare mit geduld zusammen ausgefüllt. auch er hatte verwandte in deutschland.

wir wurden immer gefragt aus welcher gegend wir in deutschland kommen. dann konnten sie von ihren erfahrungen berichten. die meissten kamen natürlich aus ehemaligen und aktuellen us-basen.

in san diego haben wir uns mit 3 älteren männern unterhalten. einer wollte etwas zum zweiten welkrieg sagen, doch die anderen zwei sprangen ihm ins wort und lenkten das gespräch wieder auf ein anderes thema.

im endeffekt werden wir deutschen im ausland wohl eher nach dem beurteilt, wir wir uns dort als touristen verhalten. wenn man sich wie ein troll aufführt, muss man auch damit rechnen auf unsere schwarze vergangenheit angesprochen zu werden.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Red Rocks am 09.03.2007, 08:38 Uhr
Selbstredend waren dies die einzigen "Ausrutscher" unter zig positiven Begegnungen.
Wenn ich eine Prozentzahl angeben müsste,dann würde die wohl mit 0,00... beginnen.

Wir sind den Staaten ja auch über all die Jahre treu geblieben.
Nur irgendwie bin ich etwas sensibilisiert auf dem Gebiet. Damals als wir uns als schwedisches Pärchen ausgegeben haben,hatte ich lediglich ein ungutes Gefühl beim Anblick des CG-Besitzers.
Kann gut sein,dass der an dem Tag einfach nur mit dem falschen Bein aufgestanden ist und sonst ein Pfundskerl ist.

Es freut mich natürlich ungemein,dass im Zuge meines Artikels nicht jede Menge bestätigende Postings kommen,von Leuten denen ähnliches passiert ist.

Letztendlich muss ich sogar zugeben,dass die vielen Amerikaner,die uns derart zuvorkommend und höflich gegenübergetreten sind,dass wir manchmal schon etwas beschämt waren,bei ihren Reisen nach Deutschland und Europa nicht bei uns auf einen unfreundlichen,maulfaulen und verkrampten Zeitgenossen treffen.
Würde ich soetwas mitbekommen,es wäre mir über alle Maßen peinlich... :oops:

Heiko

Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Palo am 09.03.2007, 08:41 Uhr
Nun ja, wo ihr als Touristen hin fahrt werden auch die Touristen Dollars gesehen und ihr werdet dementsprechend behandelt
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Red Rocks am 09.03.2007, 08:46 Uhr
@ zoostation:
Von Troll kann echt keine Rede sein. Ich würde uns ohne Zweifel als eine der harmlosesten Touristen dieser Welt bezeichnen  :wink:
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Red Rocks am 09.03.2007, 08:48 Uhr
Nun ja, wo ihr als Touristen hin fahrt werden auch die Touristen Dollars gesehen und ihr werdet dementsprechend behandelt

Dieses Statement würde ich über das Monument Valley ungelesen unterschreiben!!!!!
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: IkeaRegal am 09.03.2007, 08:51 Uhr
Mal ehrlich, wenn einem sowas passiert: Wieso nicht denjenigen darauf ansprechen was das ganze soll und ob er nicht gemerkt hat, dass inzwischen 60 Jahre vergangen sind? Dem würd ich was erzählen, glaub mir. Danach würd der sich dermaßen schämen oder aber, wie man sagt "dumm sterben".

Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: groovy am 09.03.2007, 09:01 Uhr
Nun ja, wo ihr als Touristen hin fahrt werden auch die Touristen Dollars gesehen und ihr werdet dementsprechend behandelt

Palo,
ich habe auf Campgrounds schon Kontakte mit Amerikanern gehabt,die kein finanzielles Interesse hatten.Dort und woanders bin ich ausschließlich interessiert und freundlich behandelt worden.

MfG Volker
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Kirkesgaard am 09.03.2007, 09:10 Uhr
ich denke nicht, dass es wirklich viel bringt zu versuchen in einer solchen Situation den "so jetzt sag ich dir mal was für ein verblödeter dinosaurier bist" - Weg zu gehen. Es sei denn, der Gegenüber ist willens mit dir ein bierchen trinken zu gehen und wirklich zu sprechen. ansonsten wird es wahrscheinlich eher kein gutes Gespräch. und schämen wird er sich wahrscheinlich hinterher eher auch nicht. Er hat ja vielleicht auch Gründe warum er so fühlt. Man weiss ja nie, was Sache ist und was vor 60 Jahren passiert ist (ja, ich weiss rational gesehen habe ich nichts damit zu tun gehabt, aber eventl spielt das für ihn nur eine untergeordnete Rolle in dem Moment).
Ich habe vor kurzem einen Artikel in der Welt glaube ich gelesen, von einem polnischen Schriftsteller, der auch über seine Entwicklung im Verhältnis zu Deutschland geschrieben hat und das es eine lange und zähflüssige Entwicklung war.
Und dass es das auch umgekehrt in Deutschland gibt ist auch nicht von der Hand zu weisen. Auch hier hat es den einen oder anderen, der vielleicht eine Meinung zum dritten Reich vertritt, die sagen wir mal nicht unbedingt mehrheitstauglich sein sollte. Ich hab das selbst mal in einem Cuba Urlaub erlebt. Die Cubaner waren höflich und haben ihn mehr oder weniger ignoriert. Mir ging das so dermassen gegen den Strich, dass ich was gesagt habe, aber er hat es weder eingesehen, noch hat er sich hinterher geschämt. Das einzige was oben war, war mein Blutdruck .. na ja, wie gesagt, vollidioten gibts leider immer mal wieder.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: lurvig am 09.03.2007, 09:27 Uhr
bisher bin ich erst einmal wegen meiner herkunft "angemacht" worden, von einem alten besoffenen Mann in einer düsteren Gegend in Fresno ;)
Ansonsten wurde man immer normal behandelt, oft sogar schien sich das Gegenüber zu freuen oder zeigte reges Interesse, wenn man sich als Deutscher zu erkennen gab (oder erkannt wurde). Viele Amis waren mal in Deutschland, auch wenn sie selbiges auf "Munich", Frankfurt und "Heidelbörg" reduzieren und scheinen sich zu freuen, wenn sie jemanden von dort treffen. Selbst wenn man sagt, dass man aus "former east germany" kommt ("GDR" kennt dort eh keiner), wird man nicht komisch behandelt oder als Kommunist beschimpft ;)
Da bin ich in Frankreich (wurde ja oben schon erwähnt) schon viel öfter mit dem Hitlergruss empfangen worden. Zurückgegrüsst wurde in diesen Fällen mit dem Mittelfinger ;)

Lurvig
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: J0J0 am 09.03.2007, 09:49 Uhr
Also solche Probleme kenn ich auch nicht.Wir wurden bisher immer höflich behandelt und wenn man dann mal ins Gespräch kam und es um Deutschland ging gab es keine bösen Worte wegen unserer Vergangenheit . Oftmals trafen wir Leute,welche selbst in Deutschland stationiert waren und dann ihren spärlichen deutschen Wortschatz zum Besten gaben .  :D
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Kirkesgaard am 09.03.2007, 09:53 Uhr
@ lurvig - lol

mir gefällt in dem zusammenhang der internationale Autofahrergruss (laut Norbert Haug, nach dem Coulthard nach einem derben Überholmanöver von Schuhmacher die hand ein paar mal auf und ab bewegt hat ...) Benutze ich ab und an mal im Berufsverkehr, in Mannheim gehört das fast schon zum guten Ton :)
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Kauschthaus am 09.03.2007, 09:55 Uhr
Solche Erfahrungen haben wir auch noch nie gemacht. Eher der gegenteiligen Art.

Der New Yorker Cop, der am Times Square eilig auf uns zukam (wir sind schon zusammengezuckt  :lol: ), weil er gehört hat, dass wir deutsch sprechen, und uns dann erzählt hat, dass sein Großvater aus D kommt.

Ein älteres Ehepaar auf dem Parkplatz bei den Box Canyon Falls (Ouray), die uns angesprochen haben und von ihrem Urlaub in D erzählt haben.

Eine ganze Reihe von Gesprächen mit Amerikanern in Restaurants oder auf Campingplätzen, denen es (vermutlich) völlig schnuppe war, woher man genau kommt, solange man sich nett unterhalten kann.

Also eher Begegnungen, die nicht durch ein besonderes Interesse am Touristenstatus gekennzeichnet waren.

Aber dieser Thread hat mich auf die Idee gebracht, mal die Tante meines Mannes, die seit über 50 Jahren in Kanada lebt, zu fragen, wie sie das im Verlauf dieser Jahrzehnte erlebt hat.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Palo am 09.03.2007, 10:05 Uhr
Also solche Probleme kenn ich auch nicht.Wir wurden bisher immer höflich behandelt und wenn man dann mal ins Gespräch kam und es um Deutschland ging gab es keine bösen Worte wegen unserer Vergangenheit . Oftmals trafen wir Leute,welche selbst in Deutschland stationiert waren und dann ihren spärlichen deutschen Wortschatz zum Besten gaben .  :D
Oh ja den GI‘s hat immer das Bier geschmeckt  und die deutschen Fräuleins gefallen , das war aber alles nach dem Krieg so haben sie gute Erinnerungen.



Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Scooby Doo am 09.03.2007, 10:24 Uhr
Blöde angemacht wurde ich noch nicht, weil ich Deutsch sprach, einen deutschen Akzent habe usw., eher auch im Gegenteil:

- ein Portier in New York fragte mich aus, wo ich denn her sei und war ganz enttäuscht, dass ich auch wieder aus dem Westen sei. Er würde so gerne mal jemanden aus Ostdeutschland kennen lernen.
- ein anderer Portier nutzte die Gelegenheit, mir ein deutsches Lied vorzusingen
- in New Hampshire musste ich mal jemanden erklären, was aus der DDR geworden ist und wie sie jetzt heisst. Der gute Mann konnte nicht glaube, dass die jetzt mit Westdeutschland vereint sind. Aber keine dummen Sprüche.
- in Connecticut musste ich jemanden erklären, dass wir in Deutschland keine US(!) Bundesstaaten haben.
- in Calgary durfte ich im Heritage Park auf die Dampflok steigen, weil der Lokführer Deutsch sprach. Jawohl, nur deshalb.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Canyonmurmel am 09.03.2007, 10:26 Uhr
Wir waren mittlerweile 13 x in den USA und haben nicht eine einzige schlechte Erfahrung gemacht. Im Gegenteil. Wenn wir gefragt werden, wo wir herkommen und wahrheitsgemäß Germany sagen, gab es immer positive Reaktionen, nach dem Motto ich war in xy stationiert usw. Auch 2003, als wir einen Monat nach Beginn des Irak-Kriegs in den USA waren, haben wir keine negativen Reaktionen erlebt, obwohl wir damals noch am ehesten damit gerechnet hätten aufgrund der Ablehnung des Kriegs durch Deutschland.

Gruß

Sandra
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: EasyAmerica am 09.03.2007, 10:35 Uhr
Noch nie bin ich in den USA oder in Kanada wegen meiner Herkunft schief angeguckt worden. Ganz im Gegenteil. In mindestens 75 % der Gespräche wurde von den Einheimischen positiv und erfreut von einer eigenen Verbindung zu Deutschland erzählt. Die einzigen negativen Erfahrungen mit abfälligen Bemerkungen über uns Deutsche mache ich hin und wieder hier im Forum.  :(

Eine kleine Deutsch-Geschichte
Wir kommen mit dem WoMo vom Organ Pipe und erreichen eine der üblichen Straßensperren im Grenzgebiet zu Mexiko. Ein auffällig gut aussehender junger Schwarzer verlangt unsere Papiere. Wir finden sie nicht auf Anhieb dort, wo sie immer sind und werden nervös. Nach einer Weile spricht mich der "Officer" gütig lächelnd im reinsten Hessisch an: "Imme ruusch blebe." Die Aufregung fällt von mir ab und wir unterhalten uns angeregt. Worüber? Natürlich über seine Herkunft und sein Hessisch. Meine Frau kommt aus den Tiefen des WoMos hinzu, immer noch ohne Pässe.

Es stellt sich heraus, dass unser Soldat, oder was er war, in Deutschland aufgewachsen ist und sich freute, mal wieder in seiner Muttersprache reden zu können. Die Pässe wollte er auch nicht mehr sehen. Später stellte sich übrigens heraus, dass die Pässe im Handschuhfach lagen, weil wir im Grenzgebiet mit solchen Kontrollen gerechnet hatten.  :roll:

Nach einer ganzen Weile trat ein anderer Soldat mit finsterer Mine hinzu und herrschte unseren schönen Schwarzen an. Der nahm Haltung an und bellte einen kurzen Laut ("Jawoll??"). Dann wendete er sich mit steinerner Amtsmine uns zu und gab uns auf Englisch zu verstehen, dass sein Vorgesetzter ihm verboten habe, mit uns Deutsch zu sprechen. Mit einem kurzen Augenzwinkern, aber ohne eine Mine zu verziehen, schickte er uns wieder auf die Reise.

Als Deutschfeindlichkeit habe ich das Verhalten des Chefs nicht verstanden. Er wollte wohl nur unter Kontrolle haben, was sein Untergebener mit uns spricht.  :)
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: freddykr am 09.03.2007, 10:56 Uhr
Hab auch noch nie schlechte Erfahrungen machen können.
Immer wenn ich mal mit Amerikanern ins Gespräch komme, erzählen sie immer, daß entweder sie selbst oder ein Verwandter auch schonmal in Deutschland waren und wie schön es dort ist (Landschaft, alte Gebäude (Burgen, Schlösser) Essen).

- ein Portier in New York fragte mich aus, wo ich denn her sei und war ganz enttäuscht, dass ich auch wieder aus dem Westen sei. Er würde so gerne mal jemanden aus Ostdeutschland kennen lernen.
Wo war das denn. Vielleicht kann man ja mal nachhelfen. ;-)
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Ganimede am 09.03.2007, 10:57 Uhr
In den USA hatte ich noch nie ein "blödes Gefühl", mich als Deutscher zu outen  :wink: Bis jetzt haben wir dort nur positive Erfahrungen gemacht.
Eigentlich sind die "urbritischen" Länder, wie z.B. Südafrika, Australien da wesentlich intoleranter - meine Meinung. Ich habe ein Bekannte in Südafrika, die ist in den 60zigern ausgewandert. Sie erzählte mir bei meinen letzten Besuch, dass sie sich immer als Österreicherin vorstellt  :shock:  Dabei wäre das, wenn man die Herkunft einer gewissen Person in Betracht zieht, nicht gerade schmeichelhaft. Aber das Klischee des bösen "Deutschen" ist in manchen Köpfen von tiefer britischer Herkunft doch ganz schön eingeprägt  - leider.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Stephan am 09.03.2007, 11:11 Uhr
Zitat
Nun ja, wo ihr als Touristen hin fahrt werden auch die Touristen Dollars gesehen und ihr werdet dementsprechend behandelt

Ich war mehr als 40mal in den USA und ich versuche hier zu verkaufen, also umgekehrtes Interesse  :wink:.
Blöd angemacht wegen 3. Reich wurde ich kein einziges mal, schwer waren nur die ersten Jahre nach dem dt. Nein zum Irakkrieg, mittlerweile mutieren hier mehr und mehr deswegen eher zu Deutschland Fans.

Aversionen gegenueber Deutschen triff man in anderen Laendern wesentlich haeufiger, am meisten faellt mir das in den Niederlanden und ab und an in England auf.
In Japan dagegen erinnert man sich gerne an die Waffenbruederschaft im 3. Reich, nach einem Bier sind alle anderen boese und Japaner und Deutsche wollten ja nur die Welt verbessern. Das sind dann mir wirklich peinliche Situationen wenn ich auf die alte Waffenbreuderschaft anstossen soll.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: playmaker11 am 09.03.2007, 11:20 Uhr
Genau,
ich war auch oft in London, weil mir die Stadt sehr gefällt (eigentlich sind wir jedes Jahr einmal da) und dort muß man sich doch manchmal verstecken. Die haben da auch 60 Jahre später immer noch eine ganz andere Einstellung.

In den USA hatte ich bisher die gleichen positiven Reaktionen wie die meisten hier: "Toll, da würden wir auch gern mal hin...." "Kenne einen Kumpel/Bruder etc. der war/ist in Ramstein, Heidelberg, Fulda...." usw.. Das geht übrigens quer durch die Bevölkerung. Wir haben das bei Weißen, Indianern, Schwarzen u.a. gehört.
Letztes Jahr hatte wir an der Grenze zu Canada sogar einen Officer der von uns Infos zum Nürburgring wollte (und das wo wir doch absolut keine Motorsportfans sind), da wollte er unbedingt mal hin......
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Kauschthaus am 09.03.2007, 11:35 Uhr

- ein anderer Portier nutzte die Gelegenheit, mir ein deutsches Lied vorzusingen

 :lol: Das hätte ich gerne gehört. Was hat er denn gesungen?

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: OWL am 09.03.2007, 11:38 Uhr
Aversionen gegenueber Deutschen triff man in anderen Laendern wesentlich haeufiger, am meisten faellt mir das in den Niederlanden und ab und an in England auf.
Obwohl ich häufig in NL bin, ist mir diesbezüglich noch nie was negatives passiert. Liegt vielleicht auch daran, daß ich die Sprache spreche und gewisse Vorurteile (z.B. Alle Deutschen sind arogant) daher von vorneherein lächerlich wären.

Auch in den USA habe ich keinerlei anti-deutsche Vorurteile erlebt.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Faszinierend am 09.03.2007, 11:48 Uhr
Habe bisher eigentlicha auch nur positive Reaktionen erlebt.
Lustig finde ich wenn Leute die hier Jahrelang gelebt haben von der Gegend erzählen wollen in der sie gelebt haben aber gar nichts erzählen können weil sich dann rausstellt das sie die ganzen Jahre die Base höchstens mal auf ein Bier verlassen haben uns so gar nichts von der Umgebung gesehen haben können :roll:
Finde es auch interessant was man schonmal so raushört was die teilweise denken unter welchen Umständen wir hier in Deutschland leben, der Verkäufer in einem Flag Shop in Denver war sich z.B. nicht sicher ob wir in Deutschland schon Kühlschränke haben!
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Palo am 09.03.2007, 11:48 Uhr
Es ist mir grade gestern erst passiert, die Managerin von der Wohnung, wo ich grade bin hat natürlich rausgefunden woher ich komme, und hat zuerst eine ganz abfällige Bemerkung gemacht. Dann hat sie sich  aber gefangen und gesagt „oh no,no,no I know many peopele from Germany“ ich schätze die junge Dame so in den dreißigern zu sein
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: groovy am 09.03.2007, 11:58 Uhr
Palo,
meckernde Urlauber,unfreundliche Managerin,du scheinst die negativen Menschen ja anzuziehen.Wie hälst du es in den USA überhaupt aus?

MfG Volker
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Palo am 09.03.2007, 12:05 Uhr
Palo,
meckernde Urlauber,unfreundliche Managerin,du scheinst die negativen Menschen ja anzuziehen.Wie hälst du es in den USA überhaupt aus?

Manchmal nicht leicht Volker . Hier zu leben und als Tourist zu kommen sind zwei verschiedene Sachen
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Doc Snyder am 09.03.2007, 12:10 Uhr
Genau,
ich war auch oft in London, weil mir die Stadt sehr gefällt (eigentlich sind wir jedes Jahr einmal da) und dort muß man sich doch manchmal verstecken. Die haben da auch 60 Jahre später immer noch eine ganz andere Einstellung.

Mit Sicherheit haben die keine andere Einstellung, du verstehst nur den britischen Humor nicht  :wink:.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Kauschthaus am 09.03.2007, 12:28 Uhr
Hier zu leben und als Tourist zu kommen sind zwei verschiedene Sachen

Ja, das glaube ich unbesehen. Es ist ein Riesenunterschied, ob man für wenige Wochen oder länger irgendwo verweilt. Gilt sicher nicht nur für die USA.

Palo, ich bin normal nicht allzu neugierig, aber jetzt möchte ich doch mal ganz lieb fragen. Arbeitest Du gerade wieder als Reiseleiterin drüben? Und in welcher Gegend?
Ich denke nicht, dass es die Anonymität sprengt, wenn Du das kurz erzählst?  :wink:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Stephan am 09.03.2007, 12:39 Uhr
Zitat
Manchmal nicht leicht Volker . Hier zu leben und als Tourist zu kommen sind zwei verschiedene Sachen

Ich habe auch schon drueben gelebt und auch in der zeit niemals schlechte Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Matze am 09.03.2007, 13:47 Uhr
Uns ist so etwas noch nie begegnet, im Gegenteil! Man war immer freundlich, wenn erkannt wurde, woher wir kamen!
Oft ergaben sich dann auch kleine Gespräche, besonders wenn man Leute traf, die mal in Deutschland längere Zeit waren, z.B. als Soldaten!

Halte die negativen Erlebnisse für Einzelfälle, die es auf anderen Gebieten auch immer wieder gibt!

Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Scooby Doo am 09.03.2007, 14:17 Uhr

- ein anderer Portier nutzte die Gelegenheit, mir ein deutsches Lied vorzusingen

 :lol: Das hätte ich gerne gehört. Was hat er denn gesungen?

Du, du liegst mir am Herzen, Du, du liegst mir im Sinn, Du, du machst mir viel Schmerzen, Weißt nicht wie gut ich dir bin.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: GreyWolf am 09.03.2007, 14:21 Uhr
Ich hatte auch nie Probleme. Im Gegenteil: Bei unserem letzten Urlaub haben sich die Amis bei uns entschuldigt wegen dem Irak-Krieg.

Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: nypete am 09.03.2007, 14:23 Uhr
Ds gibt halt immer überall die ewig Gestrigen.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: americanhero am 09.03.2007, 14:28 Uhr
Ich hatte bisher auch nur die besten Erfahrungen gemacht. Und immer, wenn klar war, daß ich aus Deutschland kam, dann begannen die Amerikaner immer, ihre Deutschbroken zum Besten zu geben, erzählten Stories über ihre Stationierung in Deutschland usw. Also dadurch habe ich schon sehr nette Gespräche gehabt und auch Kontakte geknüpft, die über mehrere Jahre gedauert haben. Selbst jetzt bin ich noch in  Kontakt mit einer Family aus Boston



Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Fox_ am 09.03.2007, 15:12 Uhr
Hallo,
ich kann auch nur positives berichten,
angefangen von dem älteren Herrn in Las Vegas 1998, der uns, als er unsere Probleme mit der Telefonkarte an einem öffentlichen Telefon mitbekam behilflich war, und schliesslich die Abrechnung über seine Kreditkarte anbot, weil seine Schwiegertochter ja auch aus Germany kommt,

oder eine  Band in Nashville, wo uns einer der Musiker freudig auf deutsch begrüßte, als Ihm die Bedienung zuraunte dass wir aus Germany sind,

oder der LKW-Mechaniker in Mississippi, der mir seine alte Licence-Plate schenkte, als ich Ihm erzählte dass ich die Schilder der Bundestaaten die ich bereist habe sammle, und keinen Tip dafür annehmen wollte.  :D

oder bei einer Swamp-Tour in der Nähe von Houma, wo der Bootsführer von seinem Großvater aus Hannover erzählte,
und sich fast nur mit uns unterhielt. Das noch anwesende amerikanische Pärchen hat er gar nicht beachtet.

oder die Damen im Motel 6 in Marshall, Texas, die schon immer mal wissen wollten, wie man ihren Nachnamen auf Deutsch
ausspricht (sie hiessen "Schulz"). Anscheindend war vor uns noch kein Deutscher in diesem Motel  :)

wir sind immer wieder angenehm überrascht gewesen, und gerade an solche Erlebnisse erinnert man sich dann immer wieder gerne. Ich hoffe, das es uns beim nächsten mal im Mai wieder so ergehen wird.
mfG
Fox
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Fistball am 09.03.2007, 15:52 Uhr
Hallo,

trotz der vielen Postings kommt noch meins dazu.
Noch nie ob in Asien, Südamerika, USA, auch nicht in England Irlannd oder Holland habe ich irgend etwas negatives in dieser Art erlebt.

Als besonders schön fand ich die Kontakte auf einem US-Kreuzfahrtschiff in der Karibik vor gut 20 Jahren, wo wir ausser der Freundin des Kapitäns die einzigen Deutschen an Bord waren. Zwar hielt man uns auf Grund unseres Englisch mit fränkischem Akzent zunächst für Kanadier, wenn wir uns dann als Deutsche zu erkennen gaben, entspann sich immer ein nettes Gespräch. Wenn wir dann noch sagten dass wir aus Bavaria sind (der Norden möge mir verzeihen), dann interressierten sich vor allem die Älteren sehr für Details aus unserer Heimat.

Gruß
Claus
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: jolly am 09.03.2007, 16:58 Uhr
Ich kann mich den ganzen positiven Postings nur anschließen. Wurden bislang auch immer nur freundlich und interessiert empfangen und natürlich kennt jeder auch irgendjemand in Germany oder war schonmal da, wobei sich das immer nur auf den Süddeutschen Raum zu beschränken scheint.

Finde es auch interessant was man schonmal so raushört was die teilweise denken unter welchen Umständen wir hier in Deutschland leben, der Verkäufer in einem Flag Shop in Denver war sich z.B. nicht sicher ob wir in Deutschland schon Kühlschränke haben!

Ist ja witzig, meine amerikanische Brieffreundin wollte sich am Anfang unserer Freundschaft (war 2001 - bin mittlerweile mehrmals persönlich dagewesen) auch so über das Leben in Amerika u. Deutschland austauschen und sie hat auch gemeint wir hätten keine Kühlschränke. Sie hat mir auch noch erklärt sie hätten da an den Kreuzungen so Kästen die von rot auf grün überspringen...

Gruß Eva
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Susan26 am 09.03.2007, 17:08 Uhr
Ist ja witzig, meine amerikanische Brieffreundin wollte sich am Anfang unserer Freundschaft (war 2001 - bin mittlerweile mehrmals persönlich dagewesen) auch so über das Leben in Amerika u. Deutschland austauschen und sie hat auch gemeint wir hätten keine Kühlschränke. Sie hat mir auch noch erklärt sie hätten da an den Kreuzungen so Kästen die von rot auf grün überspringen...
Gruß Eva

 :offtopic: da kann ich auch was beisteuern  :lol:
Vor 16 Jahren durfte ich mir solche ähnlichen Sachen auch von unserer Hamburger verwandtschaft erklären lassen ........ mannomann, was hatten die denn für ein Bild von uns Ostlern  :lol:  :wink:  :?  :shock:  :lol: --> man muss also gar nicht so weit reisen, um Vorurteile zu finden  :lol:

Susan
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Lor20 am 09.03.2007, 19:55 Uhr
Ist manchmal schon witzig welche vorstellungen von deutschland viele amerikaner haben - damit angefangen das sie nicht wissen wo es liegt bis hin zu komischen vorstellungen darüber wie wir hier leben (v.a. der Kühlschrank ist witzig, bedenkt man das er in Deutschland erfunden wurde).
Ich habe eigentlich auch nur gute Erfahrungen gemacht, wobei ich öfter das problem habe, das mir die leute nicht glauben wollen das ich deutscher bin (meine verlobte ist Kanadierin insofern habe ich eher einen leicht kanadischen akzent).
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Palo am 09.03.2007, 20:11 Uhr
Ist manchmal schon witzig welche vorstellungen von deutschland viele amerikaner haben - damit angefangen das sie nicht wissen wo es liegt
Es wurde ja auch immer gewitzelt dass man Bush erst mal auf der Landkarte  zeigen musste wo Afghanistan liegt als die Invasion begann. Bin Laden haben sie aber immer noch nicht
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Elmo am 09.03.2007, 20:27 Uhr
Bevor ich das erste Mal rüber bin, hatte ich mich auch gefragt, wie die Amerikanern wohl darauf reagieren würden, wenn man seine Nationalität verrät. Besonders große Sorgen hatte ich aber nicht, das Forum hat auch etwas dabei geholfen.  :wink:

Als ich dann dort war, habe ich auch nur positive Erfahrungen gemacht. Natürlich ging nicht jeder ein Gespräch deswegen ein, aber viele fragten mich - zu meinem Erstaunen - nach der Fußball-WM.
Der Eine war glaube ich mal mit seinen Eltern als kleines Kind in Frankfurt stationiert gewesen, kannte sich sogar mit alten deutschen Autos aus.
Ein ziemlich offener und direkter Motel-Manager erzählte mir dagegen von Sauna-Gängen in München.   :lol:

Oder der Arzt im Krankenhaus, der mal etwas deutsch gelernt hatte und die Brocken mal gleich zum Besten gab.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: leia am 09.03.2007, 20:28 Uhr
Wir haben auch noch nie wirklich negative Erfahrungen gemacht, meist waren die Leute eher interessiert. Manche Reaktionen  sind aber schon seltsam... wir haben im Fahrstuhl des Stratosphere Towers einen jungen Mann kennen gelernt, der unsere Coaster Leidenschaft teilte, wir kamen ins Gespräch, bei dem natürlich auch raus kam, dass wir Deutsche sind. Er erzählte uns gleich, dass seine Oma auch aus Deutschland sei.... Als wir ihn oben später wieder trafen, holte er sein Handy raus und sagte, er ruft jetzt seine Oma an, die ist immer sehr traurig, weil sie so selten deutsch sprechen kann und fragte, ob wir kurz mit ihr plaudern würden...

Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Kauschthaus am 09.03.2007, 22:10 Uhr
Eine Begegnung fällt mir noch ein, bei der ein jüngerer Mann (schätze so Mitte, Ende 20) das "hohe Loblied" auf die Lebensart der Deutschen und Franzosen gesungen hat.
Er saß neben uns bei der Delphinshow im Seaworld und sprach uns auf deutsch an. Er hatte mit seiner Familie einige Jahre in Deutschland und Frankreich gelebt (nicht army), und schwärmte davon, wie man bei uns zu leben versteht, während man in USA immer nur arbeiten müsse.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: NickMUC am 09.03.2007, 22:18 Uhr
Meine Erfahrungen waren auch durchweg positiv.

Selbst zu Beginn des Irak-Krieges - einem Zeitpunkt, zu dem die Amerikaner sehr empfindlich waren und sehr wohl informiert über die Haltung der Deutschen zu diesem Thema, wurde in einer Runde von Amerikanern, mit denen ich in Fort Worth in einer Bar ins Gespräch gekommen war, sehr sachlich und fair akzeptiert, als ich zum Ausdruck brachte, dass ich den Krieg für falsch halte, wohl aber froh darüber sei, dass Sadam entmachtet sei.

Übrigens fällt mir auf, dass wir dazu neigen, die Amerikaner für weitgehend uninformiert zu halten, was Europa betrifft. Das stimmt sicher auch für sehr viele, aber eben bei weitem nicht für alle. Und mal ehrlich: fragt doch mal einen Nicht-USA-Reisenden in Deutschland, wo etwa Texas liegt, wie groß es ist, wieviele Einwohner ungefähr Denver hat oder wie die Hauptstadt von Kalifornien heisst... da herrscht meistens komplette Ratlosigkeit.

Trotzdem eine kleine Anekdote zum Thema Ahnungslosigkeit: in einem Biker-Hangout in Phoenix kam ich mit einem Harleyfahrer ins Gespräch, der sich sehr darüber wunderte, dass ich in Deutschland auch eine Harley fahre - das hätte doch gar keinen Sinn, in einem soooo kleinen Land. Er war dann doch erstaunt, als ich ihm sagte Deutschland sei immerhin gut halb so groß wie Texas. Er war wohl der Meinung, man könne eigentlich immer nur im Kreis um Neuschwanstein fahren ;-)
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Grimmiger Wolf am 09.03.2007, 22:54 Uhr



Übrigens fällt mir auf, dass wir dazu neigen, die Amerikaner für weitgehend uninformiert zu halten, was Europa betrifft. Das stimmt sicher auch für sehr viele, aber eben bei weitem nicht für alle. Und mal ehrlich: fragt doch mal einen Nicht-USA-Reisenden in Deutschland, wo etwa Texas liegt, wie groß es ist, wieviele Einwohner ungefähr Denver hat oder wie die Hauptstadt von Kalifornien heisst... da herrscht meistens komplette Ratlosigkeit.


Volle Zustimmung!

Die Amerikaner sind nicht ungebildeter als die Europäer - wahrscheinlich sind auch die Europäer nicht ungebildeter als die Amerikaner.

Der gebildetete Amerikaner wird kaum dem heutigen US-Reisenden mit dümmlichen Vorurteilen begegnen. Und der gebildete Europäer wird den Amerikanern auch nicht das Verhalten ihrer Vorfahren gegenüber den Schwarzen (früher durften wir Neger sagen - ohne daß es jemanden störte und wir meinten es auch nicht negativ) vorwerfen.

Zum Thema Bildung:
Meine Tochter hat sich von einer Lehrerin im Fach Geographie anmachen lassen müssen für ihre Aussage, daß die Stadt New York im Bundesstaat New York liegt - und die Klasse hat mit der scheinbar Wissenden Lehrerin natürlich mitgehalten. Die sicher überaus gebildete Lehrerin hatte wohl mal etwas von New Jersey gehört und deshalb New York auch nach New Jersey verlegt. Das Argument eines Schülers: "Ich war mal in New York" hat dann wohl den Ausschlag gegeben.

Dümmlichkeit gibt es diesseits und jenseits des Atlantiks!
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: ratlady am 10.03.2007, 00:13 Uhr
Zitat
Manchmal nicht leicht Volker . Hier zu leben und als Tourist zu kommen sind zwei verschiedene Sachen

Ich habe auch schon drueben gelebt und auch in der zeit niemals schlechte Erfahrungen gemacht.

Ich lebe seit mehreren Jahren "drueben" und hab ebenfalls noch keine derartigen Erfahrungen gemacht... selbst zu der Zeit, wo mancherorts die Leute z.T. auf die Strasse gegangen sind, um gegen Frankreich und teilweise auch Deutschland zu demonstrieren... und das bezieht sich nicht nur auf den "Freundes- und Bekanntenkreis", sondern ich hatte fast taeglich auch mit "Wildfremden" zu tun... (Mein ganz persoenlicher Eindruck im allgemeinen Umgang mit den Leuten: es kommt weniger darauf an, wo Du herkommst, als wie Du persoenlich auftrittst bzw. "rueberkommst"...)

Lustig finde ich wenn Leute die hier Jahrelang gelebt haben von der Gegend erzählen wollen in der sie gelebt haben aber gar nichts erzählen können weil sich dann rausstellt das sie die ganzen Jahre die Base höchstens mal auf ein Bier verlassen haben uns so gar nichts von der Umgebung gesehen haben können :roll:
Finde es auch interessant was man schonmal so raushört was die teilweise denken unter welchen Umständen wir hier in Deutschland leben, der Verkäufer in einem Flag Shop in Denver war sich z.B. nicht sicher ob wir in Deutschland schon Kühlschränke haben!

Hoert man immer wieder... ist mir persoenlich (in all den Jahren) aber auch noch nicht passiert... eher im Gegenteil; manche "Amis" kennen mehr von D als ich selbst...  :oops:

Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Palo am 10.03.2007, 00:42 Uhr
Er saß neben uns bei der Delphinshow im Seaworld und sprach uns auf deutsch an. Er hatte mit seiner Familie einige Jahre in Deutschland und Frankreich gelebt (nicht army), und schwärmte davon, wie man bei uns zu leben versteht, während man in USA immer nur arbeiten müsse.

Dem kann ich nur zustimmen. Wer kriegt denn in Amerika schon mehr als zwei Wochen Ferien (und das erst nach Jahren) oder eine 30 Stunden Woche? Dazu keine Versicherung und kaum Rente
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Lor20 am 10.03.2007, 00:43 Uhr
Dümmlichkeit gibt es diesseits und jenseits des Atlantiks!

Das ist sicher richtig - nur sind die lehrpläne in den USA doch sehr auf geographie und geschichte der USA ausgelegt und wenig international wobei das internet schon einige fortschritte in dem bereich gebracht hat. als geographielehrerin ist das dann doch eher peinlich wenn man NYC nach NJ verlegt.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Palo am 10.03.2007, 00:47 Uhr
In Amerika wird schon seit Jahren keine Geographie mehr gelehrt :(

Gott sei Dank gibt es das Internet :)
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Kauschthaus am 10.03.2007, 00:59 Uhr
Ein guter Freund und Nachbar von uns ist Geografielehrer, dem werde ich die NY Frage morgen mal stellen.  :lol: Bin mir allerdings ziemlich sicher, dass er es weiß ... :whistle:

Die Geschichte mit den Kühlschränken kann ich mir irgendwie nicht so richtig vorstellen. Klar glaube ich den Aussagen, dass das tatsächlich jemand sagte, aber entweder ist man einfach nur einem oder mehreren extrem Bildungsfernen über den Weg gelaufen oder es ist ein amerikanischer Witz oder so was. Das können doch nicht im Ernst viele sein ...  :?

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Matze am 10.03.2007, 10:06 Uhr
In Amerika wird schon seit Jahren keine Geographie mehr gelehrt :(



Das bezweifle ich jetzt erst mal!

Und ich ärgere mich auch immer sehr, wenn von einzelnen uninformierten oder auch meinetwegen dümmlichen Amerikanern auf alle Amerikaner geschlossen wird.
Ich habe bei Befragungen im TV oder auch bei persönlichen Begegnungen Leute erlebt, die kaum eine europäische Stadt dem entsprechenden Land zu ordnen konnten, ja nicht mal die dt. Hauptstädte kannte - und keiner wird jetzt sagen, die Dt. sind uninformiert usw.
Und ich gestehe hier ganz offen, ich kenne auch nicht alle Hauptstädte der amerik. Bundesstaaten und vor einigen Jahren, besonders als ich noch nicht so USA Interessiert war, habe ich NYC auch nach NJ verlegt.
Und Petra, ich könnte mir vorstellen, das passiert deinem Freund und Nachbarn auch!

Und was ist eigentlich so schlimm daran, dass es Amis gibt, die sich nicht so auskennen, was außerhalb von USA passiert??? Oder was ist daran schlimm:
Zitat
nur sind die lehrpläne in den USA doch sehr auf geographie und geschichte der USA


Vielleicht steckt da ein gewisser Nationalstolz dahinter und der Gedanke, sich erst mal im eigenen Land aus zu kennen!
Wenn ich hier in Deutschland junge Leute kennen lerne (durch den Sportverein usw.) habe ich mitunter das Gefühl, hier ist es anders herum: über Deutschland wird wenig gelehrt - dafür mehr International!

Aber vielleicht verallgemeinere ich jetzt auch!  :roll:
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: diro am 10.03.2007, 11:34 Uhr
In Amerika wird schon seit Jahren keine Geographie mehr gelehrt :(

Gott sei Dank gibt es das Internet :)
Dem kann ich nur zustimmen. Wer kriegt denn in Amerika schon mehr als zwei Wochen Ferien (und das erst nach Jahren) oder eine 30 Stunden Woche? Dazu keine Versicherung und kaum Rente

Da bin ich aber froh, dass du so gut informiert bist.....
Arbeitswoche mit 30 Stunden.....

Da kann ich nur hoffen, dass die Amerikaner nicht dein Internet haben  8)
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: HashBrown am 10.03.2007, 11:56 Uhr
Bildung und Wissen sind keine deckungsgleichen Begriffe, das sollte bei dieser Diskussion bedacht werden.

Es ist nicht unbedingt mangelnde Bildung, wenn man nicht weiß, in welchem Bundesstaat NYC liegt. Das dürfe eher mangelndes Wissen, also fehlende Information sein.
Es ist aber definitiv mangelnde Bildung, wenn man es nicht herausfinden kann.

Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Grimmiger Wolf am 10.03.2007, 12:54 Uhr

Bildung und Wissen sind keine deckungsgleichen Begriffe, das sollte bei dieser Diskussion bedacht werden.

Es ist nicht unbedingt mangelnde Bildung, wenn man nicht weiß, in welchem Bundesstaat NYC liegt. Das dürfe eher mangelndes Wissen, also fehlende Information sein.
Es ist aber definitiv mangelnde Bildung, wenn man es nicht herausfinden kann.



Richtig!

Es ist doch auch die Frage, welche Bildung das Elternhaus einem Kind mitgibt, wenn es in die Schule kommt. Da beginnen die Unterschiede doch schon - und es geht gar nicht einmal um das bloße Wissen, sondern darum Kinder so zu erziehen, daß sie zu wißbegierigen Menschen werden.

Ich muß die Hauptstadt von New York beispielsweise nicht wissen - aber wenn das ein Thema wird, muß ich mir schon die Frage stellen, wieso es eigentlich nicht New York ist und dann nach einer Antwort suchen. Mit dieser Einstellung wäre viel gewonnen.

Wer in Deutschland lebt sollte allerdings schon ein paar Bundesländer mit der zugehörigen Hauptstadt kennen. Und da sieht es bei uns auch nicht so gut aus.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Matze am 10.03.2007, 13:20 Uhr





Wer in Deutschland lebt sollte allerdings schon ein paar Bundesländer mit der zugehörigen Hauptstadt kennen. Und da sieht es bei uns auch nicht so gut aus.

Vielleicht findet jemand so einen Link, wie es von USA an anderer Stelle gibt - Dt. Hauptstädte in 5 Minuten!  :D :D
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Daniel am 10.03.2007, 14:42 Uhr
Und mal wieder sind wir wieder ganz weit vom Thema USA-Reise weggekommen.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Matze am 10.03.2007, 15:22 Uhr
Und mal wieder sind wir wieder ganz weit vom Thema USA-Reise weggekommen.

Es geht halt nicht immer nur um Reisen in die USA, sondern auch um das Land USA im allgemeinen! Denn wir sollten ja auch das Land ein wenig kennen, in dass wir so oft und gern reisen!  :) :)
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Crimson Tide am 10.03.2007, 15:53 Uhr
Moin!

Da dieser Thread nun mal urspruenglich die NS-Zeit anspricht, kann ich vielleicht etwas Aufklaerung beitragen,weil uns doch in den drei Jahren aufgefallen ist, dass das Thema immer noch brandaktuell ist in den Koepfen vieler
US-Amerikaner, ohne dass boese Absicht dahintersteckt.
So sind uns immer wieder Fragen dazu gestellt worden, wie zum Beispiel, ob die Deutschen immer noch Uniformen tragen, oder in Kabarettsendungen werden Deutsche Sportlehrer als Unteroffiziere mit "reeeeechts um, Augen geradeaus"usw. dargestellt, und bei manchen Jugendlichen kamen unseren Maedchen gegenueber leider doch der eine oder andere bloede Spruch rueber aus der eigentlich 60 jahre alten Geschichte.

Oder auf einem grossen Fest hat eine Frau uns begeistert begruesst, als sie hoerte, dass wir Deutsche sind, und uns mitgeteilt, dass sie sich schon sehr freuen wuerde, mit ihrem Mann im Herbst nach Deutschland zu fahren! Ihr wuerde gerade nicht einfallen, wie der Ort heisst, aber wir wuessten das ja, es sei der Ort, an dem Hitlers Freundin gelebt haette!  :shock:

Aehem....als ich ihr sagte, den wuerde ich nicht kennen, konnte sie das gar nicht fassen, wir muessten doch wissen, wo die gelebt haette!  :zuck:

Da ich ja genug USA-Freunde gewonnen habe drueben, habe ich zu dem Thema mal Fragen gestellt, WARUM das auch im History Channel drueben so ein nichtendenwollendes Thema waere, und da hat sich eine Psychiologin ihre Gedanken gemacht.

Eine Woche spaeter hat sie mich besucht und ich fand ganz toll, was sie sich fuer Muehe gemacht hat! Wir trafen uns in AMI-Germany Runde mit mehreren Frauen und sie hat uns folgendes erklaert:

Helden sind in den USA etwas sehr gefragtes. In der Nazizeit haben die Helden, die das Boese bekaempft haetten (Hitler) Grossartiges geleistet, und bis heute wird halt in den Medien so davon berichtet, als waere es gestern gewesen! Sehen dann die Jugendlichen und auch die Veteranen immer und immer wieder diese Dokus, scheint das so lebensnah und dann werden Vergangenheit und Zukunft halt durcheinandergewuerfelt.

Wenn man darueber nachdenkt,macht diese Aussage der Psychiologin Sinn und es
wird klar, dass solche ( gottseidank sehr seltenen ) Erlebnisse wie oben beschrieben vorkommen.

Da steckt oft nicht einmal boese Absicht hinter!

Ach ja,  :lol:

trotzdem ich schon so viel geschrieben habe, muss ich noch erzaehlen, was ich der Frau erwidert habe, die nach dem Ort von Hitlers Freundin gefragt hat!  :wink:

Ich habe ihr erstens geantwortet,dass es schon so lange her waere, dass mein Vater am Ende des Krieges erst 9 Jahre alt gewesen waere, und ob sie denn wuesste, wo in den USA denn
vom letzten Sklavenhaendler die Freundin, oder vom letzten ueberlebenden Indianerhaeuptling, der die Schlacht gegen die Siedler verloren haette die Freundin gelebt haette..... :|

Daraufhin meinte sie, oooh.... :oops:...so haette sie das noch nie gesehen!
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: HashBrown am 10.03.2007, 16:09 Uhr
Und mal wieder sind wir wieder ganz weit vom Thema USA-Reise weggekommen.


Einerseits gebe ich dir Recht.
Andererseits könnte man mit der gleichen Begründung etliche andere Posts hier im Forum dicht machen: z. B. Frühaufsteher und Spätstarter, das weder mit USA noch mit Reise irgendwas zu tun hat.
 :roll:
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: atecki am 10.03.2007, 16:48 Uhr

Ach ja,  :lol:

trotzdem ich schon so viel geschrieben habe, muss ich noch erzaehlen, was ich der Frau erwidert habe, die nach dem Ort von Hitlers Freundin gefragt hat!  :wink:

Ich habe ihr erstens geantwortet,dass es schon so lange her waere, dass mein Vater am Ende des Krieges erst 9 Jahre alt gewesen waere, und ob sie denn wuesste, wo in den USA denn
vom letzten Sklavenhaendler die Freundin, oder vom letzten ueberlebenden Indianerhaeuptling, der die Schlacht gegen die Siedler verloren haette die Freundin gelebt haette..... :|

Daraufhin meinte sie, oooh.... :oops:...so haette sie das noch nie gesehen!

Eine sehr gute Antwort! Aber es stimmt, das Eagles Nest in Bad Reichenhall ist bei den Amis sehr bekannt (auf dem Salzberg steht jetzt übrigens ein Interconti...) und für viel ein Pflichttermin...

Ich bin bei meinen Besuchen in dne USA noch nie negativ angesprochen worden (gut, gebe mich ja auch als Österreicher zu erkennen). Auf meine Antwort, daß ich Österr. bin, wurde ich meistens gefragt: You know Arnold Schwarzenegger? Auch wenn viele mit dem STaat Ö nicht so viel anfangen konnten, aber Arnie, Wien, Mozart, Goldenes Dachl, Kitzbühel, Sound of Music hat dann doch vielen etwas gesagt...

Grüße

Axel
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Daniel am 10.03.2007, 17:09 Uhr
@Matze und HashBrown: Doch, in diesem Unterforum geht es ausschließlich ums Reisen in den USA, das sagt auch der Untertitel: "Alles rund um den Urlaub in den Vereinigten Staaten von Amerika". Was in den anderen Unterforen abläuft, in denen ich nicht Moderator bin, geht mich im Grunde nichts an.

Ich selber habe im Grunde keine Probleme mit Themen außerhalb des Themas "USA-Reise", doch aus leidvoller Erfahrung arten solche Themen leicht aus.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Grimmiger Wolf am 10.03.2007, 17:52 Uhr

 @Matze und HashBrown: Doch, in diesem Unterforum geht es ausschließlich ums Reisen in den USA, das sagt auch der Untertitel: "Alles rund um den Urlaub in den Vereinigten Staaten von Amerika". Was in den anderen Unterforen abläuft, in denen ich nicht Moderator bin, geht mich im Grunde nichts an.

Ich selber habe im Grunde keine Probleme mit Themen außerhalb des Themas "USA-Reise", doch aus leidvoller Erfahrung arten solche Themen leicht aus.


1. Ich denke das Forum sollte in verschiedenen Bereichen nicht mit unterschiedlichen Maßstäben arbeiten. Insofern sollten sich die Moderatoren schon abstimmen.

2. "Alles rund um den Urlaub in den Vereinigten Staaten von Amerika" umfaßt natürlich auch die Frage, was uns Reisenden ganz persönlich an Positivem und Negativem in den USA begegnet und wo die Ursachen darin liegen könnten. Wenn es nämlich Ressentiments gegen Deutsche gibt (und davon ist ja berichtet worden), dann ist das und die Frage wie es dazu kommt diskussionswürdig.

@atecki Ich weigere mich Hitler als Deutschen anzuerkennen, der kommt doch aus unserem schönen Nachbarland, was aber auch nicht geneigt scheint, ihn Asyl zu gewähren. Leichter ist es da mit Mozart, den wir beide gerne nehmen. (Einen passenden Smiley habe ich leider nicht gefunden)
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: CBJWikinger am 10.03.2007, 18:19 Uhr
Ich habe eher Erfahrungen in umgekehrter Weise gemacht. Schon mehr als 1x habe ich beim Smalltalk festgestellt das es doch zahlreiche glühende Hitler - Verehrer zu geben scheint. Einer bedauerte fast das "die beste Armee der Welt" dann doch nichts mehr reißen konnte.

Tja, so unterschiedlich ist das.

LG,
Polli
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: EasyAmerica am 10.03.2007, 18:23 Uhr
und ob sie denn wuesste, wo in den USA denn
vom letzten Sklavenhaendler die Freundin, oder vom letzten ueberlebenden Indianerhaeuptling, der die Schlacht gegen die Siedler verloren haette die Freundin gelebt haette..... :|
Sehr schön, Monika.  :D

Trotzdem stehe ich zu unserer schlimmen Vergangenheit und würde nie auf die Idee kommen zu sagen, ihr habt ja auch...
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: OWL am 10.03.2007, 18:25 Uhr
In Deutschland oder woanders? Man wird ja in der Schule ja so gar nicht darauf vorbereitet, daß es Hitler-Anhänger auch woanders gibt - und wenn die dann freudig sind, einen Landsmann ihres Idols zu treffen, dann ist das wirklich peinlich. Ist mir wie gesagt in den USA noch nicht passiert, aber in Europa.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Elmo am 10.03.2007, 18:27 Uhr
Und was ist eigentlich so schlimm daran, dass es Amis gibt, die sich nicht so auskennen, was außerhalb von USA passiert??? Oder was ist daran schlimm:

Ich finde das sehr wohl schlimm, dass so wenig international berichtet wird.
Ich möchte noch mal betonen, dass ich es selbst nicht erlebt habe und solche Vorfälle auch sehr selten zu sein scheinen, aber trotzdem hört man immer wieder von Amerikanern, die uns z.B. fragen, ob es schon Strom und Autos bei uns gibt.

Ich gebe dir Recht, dass das auch in Deutschland viele Städte nicht zuordnen können oder wissen, wo einzelne Länder liegen. Andererseits möchte ich mal die Glaubwürdigkeit von solchen TV-Befragungen anzweifeln...

Ich finde, dass das aber auch gefährliche Ausmaße annehmen kann. Wenn ich an den Zeitraum nach 2001 denke, da mussten die Medien schon patriotisch berichten, damit keiner seinen Job verliert. Ganz klar, dass man mit einer pro-amerikanischen Bericherstattung ganz leicht ein ganzes Volk manipulieren kann...
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Grimmiger Wolf am 10.03.2007, 18:41 Uhr
Gerade einen schönen link gefunden:

http://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/0,1518,470844,00.html

Das Forum kann doch auch bildend sein  :D

Ich habe nämlich schon ewig gesucht, wie der zur Staatsangehörigkeit Deutschlands gekommen ist.

Sorry Daniel - das ist aber wieder politisch heute!  :D  :D

Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: atecki am 10.03.2007, 18:42 Uhr

@atecki Ich weigere mich Hitler als Deutschen anzuerkennen, der kommt doch aus unserem schönen Nachbarland, was aber auch nicht geneigt scheint, ihn Asyl zu gewähren. Leichter ist es da mit Mozart, den wir beide gerne nehmen. (Einen passenden Smiley habe ich leider nicht gefunden)

Ist zwar OT, aber ein kurzer Exkurs zu dem Punkt: Hitler ist in Braunau/Oberösterreich geboren, aber als er in München sich politisch betätigt hat bzw. von dort aus auch politschen Erfolg hatte, hatte er m.W. schon die deutsche Staatsbürgerschaft und war demnach kein Österreicher mehr  :wink:

Wolferl Mozart wurde in Salzburg geboren (war damals glaube ich allerdings unter bayerischer Herrschaft) und hat in Salzburg und Wien gelebt und gewirkt, von daher würde ich ihn als Österreicher und nicht als Deutschen sehen (auch wenn es diese Staaten in dieser Form damals gar nicht gegeben hat).

Grüße

Axel
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: atecki am 10.03.2007, 18:45 Uhr
Edit: Das Posting mit dem Link von Grimmiger Wolf hat sich mit meinem Überschnitten. Daß AH bereits 1925 die Österreichische Staatsbürgerschaft abgelegt hat und dann bis 1932, als er in D eingebürgert wurde, staatenlos war, wußte ich auch nicht.

Grüße

Axel
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Antje am 10.03.2007, 18:59 Uhr
Hallo,

vielleicht darf ich auch noch zu einem Punkt etwas Erleuchtung bringen:

Die Tatsache, daß der Obersalzberg so bekannt ist (eben der Ort, wo Hitlers Freundin wohnte) ist auch der, daß sich dort ein sehr bekanntes Hotel befand, das Hotel General Walker (die ursprüngliche Pension Moritz – Platterhof). Es wurde nach dem Krieg auf den schwer beschädigten Hotelbauten errichtet und war lange Jahre ein "Armed Forces Recreation Center". Das Hotel war bis 1995 in Betrieb, dann wurde es geschlossen und es gibt nun nur noch ein Armeehotel in Garmisch (Edelweiss Lodge and Resort).

In diesen 50 Jahren waren also sehr sehr viele Amerikaner in Berchtesgaden und kennen deshalb die Ecke doch häufig.

Antje
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Anoka am 10.03.2007, 19:08 Uhr
Vielleicht sollte auch erwähnt werden, dass das nicht nur der Ort war, wo Hitlers Freundin lebte. Sondern für jeweils mehrere Monate im Jahr auch der inoffizielle Sitz der deutschen Nazi Regierung. 
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: Daniel am 11.03.2007, 15:03 Uhr
Jetzt sind wir schon bei Obersalzberg, Braunau usw. Ich hoffe, der Thread berappelt sich wieder, denn sonst mach ich hier wirklich dicht.
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: atecki am 11.03.2007, 15:49 Uhr
Hi Daniel,

die beiden Punkte haben nunmal ziemlich direkt mit der Ausgangsfrage zu tun...

Grüße

Axel
Titel: Re: Unser ewiger Schatten
Beitrag von: groovy am 11.03.2007, 16:09 Uhr

Hallo
Die Ausgangsfrage ist aber doch inzwischen hinreichend beantwortet.Unsere Vergangenheit wird uns ,bis auf geringfügige Ausnahmen,nicht (mehr) vorgeworfen.

MfG Volker