usa-reise.de Forum

Nordamerika => American Life => Thema gestartet von: Astro am 10.08.2004, 20:08 Uhr

Titel: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Astro am 10.08.2004, 20:08 Uhr
Uns ist auf der diesjährigen Reise besonders aufgefallen, dass sich fast alle "Camper" zu keiner Zeit vor dem Wohnmobil/Wohnwagen aufhielt.
Stattdessen sieht man durch die Fenster, wie sie Playstation spielen, fernsehen, am Computer sitzen oder telefonieren.
Wir waren da fast eine Ausnahme.
Was wir auch am Camping schätzen ist, dass man schneller und besser mit anderen in Kontakt kommen kann. Dies war in diesem Jahr aufgrund dessen sehr schwierig.
Einzig an den Plätzen direkt am Beach waren es mehr. Dort musste man aber aufpassen, dass man bei dem starken Verkehr nicht von einem Golfkart überfahren wird (man ist ja zu faul zu laufen).

Was uns noch auffiel ist, das fast alle Hunde hatten. Vielleicht ist das ja der Grund, denn nur wenige Hotels u. Motels dulden Haustiere.
Ich verstehe sonst den Hintergrung nicht. Einige Wohnmobile kosten ja schließlich locker eine halbe Million Dollar und der Unterhalt ist schließlich auch nicht gerade günstig. Für das Geld kann man doch fliegen oder mit dem PKW fahren und in einem sehr guten Hotel übernachten. Zudem erspart sich noch die Fahrt in einem so großen Gefährt.
Je größer die Wohnmobile waren, desto weniger sah man die Leute.

Komische Welt :?:
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Heinz W. Bartels am 10.08.2004, 21:19 Uhr
Hallo Astro!

Ich habe dazu so meine Vermutungen und auch eine Meinung. Bevor ich hier etwas dazu sage meine Frage: Wo wart Ihr unterwegs und auf welcher Art C.G. ist Euch dies aufgefallen?

Gruss

Heinz
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Astro am 10.08.2004, 21:38 Uhr
Wir sind von Dallas aus gestartet, durch Louisiana,Mississipi,Alabama,Gerorgia,North Carolina,South Carolina und Florida gefahren. Dabei haben wir vorwiegend auf privaten Campgrounds übernachtet.
Aber ob privat oder nicht, Großstadt oder außerhalb, kleine oder große Campgrounds, niemand oder sehr wenige hielten sich außerhalb Ihrer 4 Wände auf.

Das kennen wir von Europa aber anders.
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: EasyAmerica am 10.08.2004, 22:26 Uhr
Zitat von: Heinz W. Bartels
Hallo Astro!

Ich habe dazu so meine Vermutungen und auch eine Meinung. Bevor ich hier etwas dazu sage meine Frage: Wo wart Ihr unterwegs und auf welcher Art C.G. ist Euch dies aufgefallen?

Gruss

Heinz


Ich bin gespannt auf deine Vermutung und Meinung. Nur zu!
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Harhir am 13.08.2004, 21:28 Uhr
Ja ich denke es kommt auf die Camper an. Je groesser die Fahrzeuge, desto verwoehnter sind auch oftmals die Besitzer.  Und je weniger sieht man sie draussen. Klima, Fernseher, ...
Und viele Renter die in ihren Fahrzeugen leben, machen dies nicht unbedingt wegen der Campingatmosphaere.

Wenn wir in den hiesigen SPs unterwegs sind, dann sind um uns herum allerdings immer viele mit ihren Pop-Up Campern oder mit Zelt. Und bei den Meissten spielt sich hier das Leben im Freien ab.
Allerdings stehen wir mit unserem Pop-Up oftmals auf Plaetzen wo man mit einem Womo nicht hinkommt. Oftmals sogar ohne Strom. Daher haben wir meisstens nur "richtige" Camper um uns, mit denen man dann auch oft ins Gespraech kommt.
Und abends gibt es praktisch keinen Platz wo kein Feuer brennt.

Mit Hunden muss ich zustimmen. Gerade hier in Texas. Es gibt kaum eine texanische Familie die keinen Hund hat. Alle unseren US Freunde, fast alle Nachbarn.... Ueberall Hunde, Hunde, Hunde .....

Gruss
Stefan
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Andre am 13.08.2004, 22:10 Uhr
Zitat von: Harhir
Ueberall Hunde, Hunde, Hunde .....


Das hört sich ja fast wie eine Plage an.
Es gibt doch kaum was schoeneres, als einen vierbeinigen Freund um sich zu haben.
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Astro am 14.08.2004, 17:53 Uhr
Zitat von: Andre

Es gibt doch kaum was schoeneres, als einen vierbeinigen Freund um sich zu haben.


Da sind mit Sicherheit nicht alle deiner Meinung.
Wenn jeder den Dreck von seinem Hund wegmachen würde, wären sicher viele deiner Meinung.

Ich muß aber sagen, dass die Campingplätze mit Hunden in USA wesentlich weniger mit Kot verdreckt sind als in Europa

Um noch einmal auf das eigendliche Thema zrückzukommen:
Wir haben nun mal ein etwas größeres Gefährt und können daher nicht in allen SP übernachten. Und dann noch ohne Klima?
Da wir vornehmlich im Sommer den gesamten Süden bereisen, möchten wir uns und unseren Kindern das nicht unbedingt zumuten.
Aber die Klimaanlage ist hauptsächlich für die Nacht, oder sich einfach mal kurz abzukühlen. Ansonsten spielt sich alles im Freien ab.
Die Art oder Größe eines Platzes hat auf unsere Verhaltensweise daher keinen Einfluss.
Ich bin halt nur über das Verhalten der meisten "Camper" verwundert, da es hier in Europa so ganz anders ist.
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Harhir am 15.08.2004, 00:35 Uhr
Zitat von: Andre
Zitat von: Harhir
Ueberall Hunde, Hunde, Hunde .....


Das hört sich ja fast wie eine Plage an.
Es gibt doch kaum was schoeneres, als einen vierbeinigen Freund um sich zu haben.


Noe, ist keine Plage fuer mich. Bin eben nur verwundert wieviele Hunde es hier gibt.  Aber weniger Hundeschei..e als in D. Das ist wirklich wahr.
Mich stoeren sie nicht. Will nur selber Keinen haben. Bin aber generell kein Haustierfreak.

Gruss
Stefan
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Andre am 15.08.2004, 00:59 Uhr
Zitat von: Astro
Da sind mit Sicherheit nicht alle deiner Meinung.


Ich erwarte auch nicht, dass alle meiner Meinung sind. Ich wundere mich nur manchmal ueber die sogenannten Naturfreunde, die ueber alles schimpfen, was nicht ihrem sauberen Schoenheitsideal von Wildnis entspricht.
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Astro am 15.08.2004, 19:23 Uhr
@Andre
Zwar wieder einmal vom eigentlichen Thema abweichend finde ich aber, dass Hunde (genauso wenig wie Menschen), nichts mit der Wildnis zu tun haben.
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Andre am 15.08.2004, 19:26 Uhr
Auch nicht mit Natur?
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Astro am 15.08.2004, 20:23 Uhr
@Andre
Mach doch bitte ein neues Thema auf: Mensch, Hunde, Wildnis u. Natur
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Andre am 15.08.2004, 20:28 Uhr
Wir koennen das hier abschliessen. Hat ja nix mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun. Will dir nur mal als Denkanstoss geben, dass ein Hund oder wahrscheinlich jedes andere Tier sicher nicht mal ein Tausendstel an Dreck und Umweltbelastung produziert wie du selbst.
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Astro am 15.08.2004, 20:33 Uhr
Zitat von: Andre
Wir koennen das hier abschliessen. Hat ja nix mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun.


You've got it!!!  :wink:

Hat jemand anderes noch etwas zum eigentlichen Thema bezutragen??
Gerade diejenigen, welche drüben wohnen sollten mir doch eine Antwort geben können. :cry:
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Kisimba am 16.08.2004, 08:01 Uhr
Um zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen (wobei ich - wie die Meisten inzwischen wissen - ein Hundefan bin  :D ): wir haben in diesem Jahr beim Camping sehr viele Amerikaner getroffen, die trotz riesen Wohnmobile vor den Campern saßen (z.B. am Lagerfeuer und zum Essen) und mit denen wir auch schnell ins Gespräch kamen.
Vielleicht weil wir eher auf kleinen Plätzen waren?!
Bedingt durch die früher einbrechende Dunkelheit, gehen viele auch entsprechend früher ins Bett - was wir aber auch getan haben.  :schlafen:
Fernseher haben alle, klar, aber das dieser soviel genutzt wurde ist mir nicht unbedingt aufgefallen.

Also - ohne jemandem zu nahe zu treten - "Dauercamper" auf deutschen Plätzen wollen viel eher so unter sich bleiben ...  :(

Fröhliche Grüße
Wiebke
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Anoka am 16.08.2004, 10:29 Uhr
Ich wuerde sagen, Astro, Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort.  :wink:

Wie heiss und vor allem wie feucht war es in den Suedstaaten diesen Juli. Wurde man draussen nicht bei legendigem Leibe von den Moskitos verspeist?

Wer mit seinem Haus auf 4 Raedern zu dieser Jahreszeit im Sueden weilt wird sicherlich seine guten Gruende haben, aber ganz freiwillig ist das wohl nicht. Die Suedstaaten sind eine Winter- und Fruehlingsdestination und wer kann zieht im Sommer nordwaerts.

Wer bleibt, entflieht der Hitze, Feuchtigkeit und den Moskitos in die klimatisierten Raeume. Man hat bei diesem Klima sicherlich nicht das Beduerfnis draussen zu sein. Warum sollte man auch. Schliesslich hat man weitere 9 Monate im Jahr, wo das Wetter angenehm ist und auch die Sonne scheint.

Anders in Nordeuropa, wo sich die angenehme Reisezeit auf ein paar Wochen im Sommer beschraenkt und alles suedwaerts zieht. Egal zu welcher Tageszeit und wie heiss es ist, jede Minute Sonnenschein wird ausgekostet und richtig Sonne getankt. Verstaendlich, ist das Klima in Nordeuropa eher grau, nass und kalt. Nicht umsonst gibt es in Spanien ein Sprichwort das ungefaehr so geht: Um die Mittagszeit sind nur Hunde und Englaeder auf der Strasse.  :wink:

In den USA ist das Wetter selbst in den noerdlichsten Staaten besser als in Nordeuropa. Die Naturerlebnisse finden das ganze Jahr ueber statt. Im upper Midwest z. B. sind die Leute richtig Outdoor verrueckt. Viele besitzen einen Camper und ein Boot und es gibt wohl fuer viele Familien nichts Schoeneres als seine Freizeit draussen in der Natur zu erleben.

Aber eben alles zu seiner Zeit.  :wink:
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Astro am 16.08.2004, 18:56 Uhr
Naja, es war in den meisten Gebieten um die 30°C bei hoher Luftfeuchtigkeit, was vielleicht für einen Amerikaner "zu viel" war.
Aber wir sind ja auch nur Menschen, die sogar eher kühlere Temperaturen gewohnt sind. Das alles hat uns aber trotzdem nicht abgehalten draußen zu sitzen. Ein kühles Getränk und dann passt es schon. :prost:
Mir scheint, dass die auch von Jahr zu Jahr bequemer (und fetter) werden.
Auf einem Campingplatz in Myrtle Beach SC direkt am Strand fuhr jeder(!) mit einem Golfcart auf dem Platz umher. Der Verkehr war dermaßen stark, dass man aufpassen musste sicher über den Weg zu kommen und nicht übergekarrt zu werden (http://smilies.cw08.calibra-web.de/html/images/smilies/auto/auto5.gif) (http://www.World-of-Smilies.de)
Kaum jemand ging zu Fuß oder fuhr Fahrrad.
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: User1211 am 17.08.2004, 09:32 Uhr
Ich kann eigentlich nicht sagen, dass wir übermäßig viele Amis in ihren WoMo's gesehen haben. Im Gegenteil wir sorgten schon deshalb für Gesprächsstoff, weil wir aus einem zweitürigen Dodge ein Megazelt mit allem Zubehör zauberten und uns gemütlich einrichteten. So kamen direkt einige Amis an, die noch nie "such a wunderful tent" gesehen hatten und direkt wissen wollten, wo man das denn kaufen könne. Zum Berger nach Offenbach am Main wollten sie dann dafür aber nicht fahren/fliegen :P !!

Aber vielleicht liegt unsere Ami-WoMo-Erfahrung auch daran, dass wir außer in Moab (KAO) immer in den NPs oder SPs gezeltet haben. Über mangelnden Kontakt konnten wir uns da nicht beschweren. Im Gegenteil, manchmal waren die Amis regelrecht penetrant und haben sich "den Reißverschluss" (mangels Klinke am Zelt  :wink: ) in die Hand gegeben.

Die zu Beginn dieses Themas geschilderete Beobachtung können wir also nicht bestätigen.
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Anoka am 17.08.2004, 11:10 Uhr
Zitat von: Astro
Naja, es war in den meisten Gebieten um die 30°C bei hoher Luftfeuchtigkeit, was vielleicht für einen Amerikaner "zu viel" war.
Aber wir sind ja auch nur Menschen, die sogar eher kühlere Temperaturen gewohnt sind. Das alles hat uns aber trotzdem nicht abgehalten draußen zu sitzen. Ein kühles Getränk und dann passt es schon. :prost:
Mir scheint, dass die auch von Jahr zu Jahr bequemer (und fetter) werden.
Auf einem Campingplatz in Myrtle Beach SC direkt am Strand fuhr jeder(!) mit einem Golfcart auf dem Platz umher. Der Verkehr war dermaßen stark, dass man aufpassen musste sicher über den Weg zu kommen und nicht übergekarrt zu werden (http://smilies.cw08.calibra-web.de/html/images/smilies/auto/auto5.gif) (http://www.World-of-Smilies.de)
Kaum jemand ging zu Fuß oder fuhr Fahrrad.


Ob 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit zu viel ist, muss jeder selber wissen. Aber da es ja Dein Urlaub ist, kannst Du diesen Gedanken gar nicht aufkommen lassen, weil es Dir sonst Deine schoensten 4 Wochen des Jahres verderben wuerde. Gerade weil sie kuehlere Temperaturen gewohnt sind, sind Nordeuropaer sonnen- und waermehungrig. So wie Du es ungewoehnlich findest, dass sich sonnenverwoehnte Menschen bei hoher Hitze drinnen aufhalten, genauso finden sie es verrueckt im Hochsommer draussen irgendwas zu unternehmen. Es ist alles eine Frage der Perspektive.

Ja, es ist statistisch bewiesen, dass die Amerikaner immer dicker werden. Aber wir sind ihnen dicht auf dem Fersen. Irgendwann wird sich das wieder legen und die amerikanischen Taillen werden wieder schlanker. Bei uns wird dann aber die Tendenz immer noch steigend sein.

Mach Dir bewusst, dass in den USA 293 Mio Menschen leben, Zuwanderer aus aller Welt. Es ist eine sehr heterogene Gesellschaft und nicht mit Deutschland vergleichbar, wo fast alle der gleichen Kultur entspringen. Ich finde auch, dass es in den USA viel mehr bequeme Menschen zu sehen gibt als in Europa. Aber so wie Du Dir Gedanken darueber machst, genau so machen sich auch Amerikaner Gedanken und es gibt auch viele, die das grotesk finden fuer jeden Schritt irgend ein Gefaehrt zu benuetzen.

Nur ist das eben jedem seine Sache und darauf wird in den USA viel Wert gelegt. Die Amerikaner lassen sich nur schlecht schubladisieren. Aus ein paar Beobachtungen sollten keine voreiligen Schluesse gezogen werden. Was machst Du zu Hause, wenn Dir dort Leute negativ auffallen? Ziehst Du hier auch den Schluss, dass das typisch deutsches Benehmen ist?
Titel: Re: Was Amerikaner unter Camping verstehen
Beitrag von: Astro am 17.08.2004, 19:13 Uhr
Ich ziehe auf keinen Fall voreilige Schlüsse und stecke auch niemanden in eine Schublade.
Mich halten sicher auch viele Amerikaner für verrückt, wenn ich in der Wüste bei 40-50°C wandere oder Fahrrad fahre.
Jeder soll das machen wozu er Lust hat. Unbedingt!
Es ist mir halt nur aufgefallen, dass sich viele Menschen so verhalten.
Darüber habe ich nur berichtet und mir oder Euch "laut" einige Fragen gestellt.