Die 49ers haben bei der Abstimmung über "Measure J" einen klaren Sieg errungen - auch wenn die fast 60 Prozent klarer klingen als sie es wirkich sind - letztlich war der Unterschied zwischen Zustimmung und Ablehnung gerade mal 3.500 Stimmen (11,231 gegenüber 7,609).
Der Erfolg garantiert noch lange nicht, dass die 49ers Candlestick verlassen, aber er war der unbedingt notwendige nächste Schritt. Tatsächlich ist das Konzept, das die Wähler billigten, nicht bindend. Wenn sich Santa Clara und die 49ers nicht einigen, können beide Seiten ohne weitere Probleme aussteigen.
Aber die klare Unterstützung der Wähler für den Stadionbau sollte eine Verpflichtung für die Stadt sein. "Das glaube ich", sagte Jed York nach der Wahl, "die Wähler haben ziemlich laut gesagt, dass sie das Stadion wollen".
Die 49ers hatten 1997 eine ähnliche Abstimmung in San Francisco knapp gewonnen - aber aus dem Projekt wurde nie etwas, nachdem Eddie DeBartolo vor Gericht musste und deshalb nicht anders konnte, als die Kontrolle über die 49ers an seine Schwester Denise und deren Mann John York abzugeben. Jed York sagt, jetzt habe man eine andere Situation. Denn diesmal seien schon dreieinhalb Jahre drauf verwendet worden, die Machbarkeit des Stadions nachzuweisen, wohingegen die Studie in San Francisco erst nach der Abstimmung überhaupt begann.
Jetzt müssen die 49ers mit Santa Clara als nächstes ein Disposition and Developement Agreement aushandeln, und dann die Finanzierung des 937-Millionen-Dollar-Projekts meistern. Man hofft, 2012 den Grundstein legen zu können und dann 2014 mit dem Bau fertig zu sein. "Da stehen noch eine Menge Dinge an in Sachen Umweltschutz, den Verhandlungen mit der Stadt und bei einigen anderen Aspekten in Kalifornien - all das muss gelöst werden, damit das Projekt weitergehen kann", sagt York.
Die 49ers und die NFL sollen gemeinsam 493 Millionen Dollar der Baukosten übernehmen. Die NFL tut das nicht automatisch. Aber Besitzer und Spielergewerkschaft sind im letzten Gültigkeitsjahr des Collective Bargaining Agreements, und York sagt, er glaube, dass die Angelegenheit im neuen CBA mit enthalten sein wird: "Wir sind da sehr zuversichtlich. Die NFL hat viele Stadionbauten unterstützt, und wir erwarten, dass sie das auch in Zukunft tun". Darüber habe er auch bereits mit Commissioner Goodell gesprochen.
Santa Clara hat jetzt das OK, eine Stadiongesellschaft zu gründen, die 330 Millionen Dollar schultern soll - vor allem durch den Verkauf des Namens, die Sitzplätze und die Verkaufsanlagen.
Mit anderen Worten: Die Zustimmung zur Measure J war der leichtere Teil - der schwierige beginnt jetzt erst. "Ich bin zuversichtlich", sagt aber Santa Claras Bürgermeisterin Patrica Mahan. "Die 49ers waren sehr professionell während der Verhandlungen in den letzten drei Jahren. Sie waren ernsthaft und haben Santa Clara gezeigt, dass sie auf uns bauen. Ich sehe nur gute Dinge auf uns zukommen". Und York: "Uns ist klar, dass noch viel zu erledigen ist. Und jetzt stehen wir in der Verantwortung, den Job zu Ende zu bringen, indem wir den Rest des Plans hinbekommen".
Einen wichtigen Aspekt machte York jedoch klar: Der Versuch, das Geld für das neue Stadion zusammenzubekommen, ist eine Sache; der Versuch, ein titelverdächtiges Team aufs Feld zu bekommen, eine völlig andere. "Das hat nichts miteinander zu tun", beteuert York - an den Spielern werde nicht gespart, weil der Stadionbau ansteht.
Quellen: Matt Maiocco, Comcast-Blog, Phil Barber, Santa Rosa Press Democrat, jeweils 8.6.