Ich hoffe doch sehr, dass die NHL nächstes Jahr wieder spielt. Reicht schon, dass letzte Saison unsere NHL-Reise ausgefallen ist
Eurosport schreibt zu diesem Thema:
Der Streik in der NHL soll in Kürze beigelegt werden. Nach monatelangen Verhandlungen ist eine Einigung im Streit zwischen der Liga und der Spielergewerkschaft NHLPA über eine neue Tarifvereinbarung in Sicht. Am 12. Juli werden es 300 Tage sein, seit der Aussperrung für die Spieler.
Am 12. Juli werden es 300 Tage sein, seit Commissioner Gary Bettman am 15. September vergangenen Jahres die Aussperrung der Spieler in der nordamerikanischen Profi-Liga verkündete.
Sprecher beider Partien dementieren einen Bericht der "Los Angeles Times", nach dem eine Einigung bereits erzielt und nur noch der Zustimmung der dafür zuständigen Gremien bedürfe. "Der lang gezogene Prozess wird so lange nicht beendet sein, wie nicht jedes i einen Punkt und jedes t einen Strich hat", sagte die stellvertretende Medienbeauftragte der NHL, Bernadette Mansur. Anfang der kommenden Woche wird die offizielle Bekanntgabe der Einigung erwartet.
Noch prüfen Juristen den Inhalt des Vertragswerks, über dessen Inhalte die "LA Times" bereits Konkretes erfahren haben will. So soll im größten Streitpunkt, der Einführung einer an die Einnahmen der Clubs gekoppelte Gehaltsobergrenze ("Salary Cap"), endlich Einigung erzielt worden sein. Künftig sollen die Spielergehälter maximal 54 Prozent der Einnahmen der 30 Clubs betragen dürfen, im Gespräch ist eine Obergrenze von 37 Millionen Dollar pro Club. Dazu sollen die in allen bestehenden Verträgen festgelegten Gehälter um einmalig 24 Prozent zurückgeschraubt werden.
Außerdem soll das Einkommen einzelner Spieler 20 Prozent der Lohnliste eines Clubs nicht übersteigen dürfen. Dies betrifft vor allem die Jahreseinkommen von Superstars wie dem tschechischen Weltmeister und Olympiasieger Jaromir Jagr, der statt elf Millionen Dollar per annum demnach nur noch rund 6,3 Millionen Dollar kassieren wird. Auch soll, wie in der Basketball-Profiliga NBA erfolgreich angewandt, ein 15-prozentiger Anteil jedes Spielergehaltes eingefroren werden. Überschreiten die Ausgaben der Clubs 54 Prozent der Einnahmen, fließen die hinterlegten Gelder an sie. Ist das Gegenteil der Fall, wird die Summe wie vereinbart an die Spieler verteilt.
Für die kommende Saison wird mit Einnahmen der 30 Clubs von 1,8 Milliarden Dollar kalkuliert; noch in der Saison 2002/03 waren es 2,1 Milliarden Dollar. Dagegen stiegen die Spielergehälter in den vergangenen zehn Jahren von durchschnittlich 730 000 Dollar auf über 1,8 Millionen Dollar an, was der Liga ein geschätztes Minus von einer Milliarde Dollar bescherte.
Bei einer Einigung darf sich Bettman als der große Gewinner im Arbeitskampf fühlen. Die Spieler geben sich bereits geschlagen. Jagr nannte den Kampf gegen die Liga «ein Glücksspiel, das sich nicht ausgezahlt hat». Sean Avery von den Los Angeles Kings, der unter einem neuen CBA statt 600 000 Dollar jährlich nur noch auf knapp die Hälfte dessen käme, erhebt schwere Vorwürfe gegen Gewerkschaftsführer Bob Goodenow: «Ich bin wütend auf ihn. Wir haben ein Jahr umsonst gegeben. Wir haben nichts gewonnen, wir haben nicht bewiesen, wir haben nichts bekommen.»