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Autor Thema: Gravelroads mit dem SUV fahren  (Gelesen 3586 mal)

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Schneewie

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Gravelroads mit dem SUV fahren
« am: 13.10.2006, 10:13 Uhr »
Angeregt durch die vielen tollen Reiseberichte   :!:  hier, stelle ich mir immer wieder die Frage, wie geht Ihr mit Eurem Gewissen um, wenn ihr Gravelroads mit dem SUV fahrt?  :?:
Manche Bilder zeigen, daß man mit den Wagen Steinstufen erklimmt, äußerst rauhe Strecken fährt oder durch tiefen Sand. Klar, die Wagen können dieses (meist), aber die Fahrer auch?  :?:

Mein Mann und ich waren letztes Jahr im Südwesten das erste Mal mit einen SUV unterwegs (sonst immer nur PKW). Wir wollten auch mal etwas außerhalb der "ausgetretenen Pfade" fahren und sehen. Haben wir auch gemacht, u.a. Hole in the Rock bis Devils Garden, Burr Trail, Cottonwood Canyon Road  und House Rock Valley Road zum Ausgangspunkt Wave, sowie die eine oder andere kleine Strecke (z.B. zu den Fisher Towers) Diese Strecken waren "einfach"" zu fahren und stellten einen vor keine großen Herausforderungen.

Auf unserem Plan standen auch noch der Shafer Trail, Alstrom Point und der Onion Creek. Beides haben wir gekippt. Den Shafer Trail haben wir dann mit einem Vor-Ort-Veranstalter gemacht, wo wir Rafting und 4WD gebucht hatten.
Als wir die Strecke Potash Road und dann den Shafer Trail hochfuhren und über den Buck Pass wieder zurück, waren wir heilfroh, daß wir es nicht selbst gemacht haben. OK, gekonnt hätten wir das schon, aber was hätte der Wagen dazu gesagt ->unterwegs lagen mehrere Fahrzeuge mit Pannen an der Strecke.

Onion Creek haben wir erst garnicht versucht, da wir im Vorfeld wußten, daß es nicht einfach zu fahren wäre und wir erst den Shafer Trail abwarten wollten.
Alstrom Point wurde dann auch gestrichen, da die letzten Meilen über Felsen usw. führen sollte.

Dann wollten wir auch noch ins Cathredral Valley, trauten uns aber nicht durch den Fluß zu fahren (war kein Hochwasser) -> haben haber trotzdem noch etwas gesehen, sind nämlich von der anderen Seite hineinfahren bis "Temple of the sun and mon". Ist ja nicht so, daß wir gar nichts fahren.  :wink:

Lange Rede, kurzer Sinn, sind nur wir so ängstlich? Wenn ich hier die Reiseberichte lese, habe ich das Gefühl, hier sind nur Mutige unterwegs, die es schaffen, das Gehirn auszuschalten.  :respekt:

Gibt es auch noch andere SUV Fahrer hier, die auch nur "normale" Gravelroads fahren und bei anderen Strecken kneifen?
Sind nur wir so ängstlich oder vorsichtig?

Vielleicht habt Ihr ja mal Lust, mir etwas dazu zu schreiben.

Vielen Dank.  :kratz:
Gruß Gabriele

blub

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #1 am: 13.10.2006, 10:38 Uhr »
Zitat von: Schneewie
Sind nur wir so ängstlich oder vorsichtig?


Nein ich glaube nicht, dass nur ihr alleine diesbezüglich "so" ängstlich seid.  :)

Wir wollten uns, ebenfalls angeregt von den vielen tollen Reiseberichten  hier, auch das ein oder andere ansehen, das an einer Offroad-Strecke liegt. (z.B. den Alstom Point)

Nachdem wir beim Abchecken des Straßenzustandes am Vortag unserer Wanderung zur Wave unserern Trailblazer auf einem Stein (den wir im Bypass des überschwemmten Washes übersehen hatten) aufgesetzt haben, haben wir für uns entschieden, dass wir als SUV-Neulinge das Risiko nicht eingehen wollen. Hinzu kam noch, dass wegen schlechtem Wetter alle Straßen in schlechtem Zustand war.

Das Risiko war uns einfach zu groß. So ein Wagen kostet ja nicht gerade wenig. :crap:

EDVM96

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #2 am: 13.10.2006, 10:47 Uhr »
Mir gehts ähnlich: Ich wollte am North Rim eigentlich zum Point Sublime (bei gutem Wetter).
Der Ranger meinte aber dass am Vortag dort jemand trotz High Clearance 4WD stecken geblieben ist, da war das Thema für mich erledigt.  :wink:
Mit solch einem Fahrzeug hätt ichs aber vermutlich riskiert.  :lachen5:

DocHoliday

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #3 am: 13.10.2006, 13:49 Uhr »
Zitat von: Schneewie
Angeregt durch die vielen tollen Reiseberichte   :!:  hier, stelle ich mir immer wieder die Frage, wie geht Ihr mit Eurem Gewissen um, wenn ihr Gravelroads mit dem SUV fahrt?  :?:  

...

Lange Rede, kurzer Sinn, sind nur wir so ängstlich? Wenn ich hier die Reiseberichte lese, habe ich das Gefühl, hier sind nur Mutige unterwegs, die es schaffen, das Gehirn auszuschalten.  :respekt:


Die kleine Provokation mit dem "Gehirn ausschalten" überlese ich jetzt mal einfach ;)

Was das mit dem Gewissen zu tun hat, weiß ich nicht.

Ich fahre eigentlich auch nur "normale" Gravel Roads. Die Frage ist halt, was normal ist. Den Shafer Trail beispielsweise fand ich vor 2 Jahren sowohl bergab als auch bergauf recht problemlos. Auch das Stück Potash- und White Rim Road, das ich gefahren bin, fand ich nicht besonders schwierig (nur nervig wegen des Washboards).
Anders sieht es schon bei Felsstufen aus, da dabei die Gefahr, den Wagen ernsthaft zu beschädigen sicher größer ist. Da wäre ich auch eher vorsichtig. Dieses Jahr steht der Alstrom Point auf meinem Programm. Wir werden sehen, wie weit ich komme.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke, dass die meisten hier beschriebenen Gravel-Toure durchaus auch (bzw. besonders) bei eingeschaltetem Gehirn mit einem Miet-SUV machbar sind.

So was würde ich allerdings damit auch nicht machen wollen  :D
Gruß
Dirk

Schneewie

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #4 am: 13.10.2006, 14:30 Uhr »
@Doc,

das mit dem Gehirn ausschalten war auch lustig gemeint :wink:  denn manchmal darf man wirklich nicht darüber nachdenken, was man gerade gemacht bzw. gefahren ist.

Was das mit Gewissen zu tun hat? Soweit, als das man hinterher vielleicht höhere Reparaturkosten hat und diese im Vorfeld nicht möchte  :wink:

Du hast schon recht, was ist "normal", das empfindet jeder anders. Wir haben uns an den Shafer Trail nicht herangetraut, weil er steil war, sondern eher daher, daß er ganz schöne Löcher hatte und teilweise so spitze Steine, das wir unseren Miet-SUV garantiert nicht ohne Blessuren da rauf bekommen hätten. wir haben ja gesehen, wie der gute Guide seinen Wagen gefahren hat, um alles einigermaßen zu umkurven.

Ich könnte mir auch vorstellen, wenn man zu viert oder mehr unterwegs ist, man sich mehr zutraut, als wenn man nur zu zweit sich in die Landschaft wagt. -> wie ist das mit Gruppenzwang  :wink:

Jedenfalls bin ich immer neidisch auf die, die sich solche Touren zutrauen. Ich würde ja auch ganz gern, aber wie im Anfangsposting schon gesagt, zu mutlos oder zu ängstlich  :wink:
Gruß Gabriele

archhunter

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #5 am: 13.10.2006, 15:07 Uhr »
Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal einen 4WD gemietet und sind einige Touren im GSENM und Paria Vermilion Cliff (Cottonwood Teepees und White Pocket) gefahren. Viele dieser Dirt Roads sind mit angepaßter Geschwindigkeit gut zu fahren und nach einiger Zeit haben wir ein gutes Gefühl für die maximal mögliche Geschwindigkeit bekommen.

So sind Felsplatten auf dem Weg zwar gemein und lassen den Wagen heftig schaukeln, aber bei SEHR langsamer Fahrweise (4WD low Gear) sind wir immer gut darüber hinweg gekommen.

Sehr hilfreich war es für uns an wenigen Stellen, wenn der Mitfahrer vor dem Hindernis ausgestiegen ist und den Fahrer ein wenig an den schlimmsten Stellen vorbeidirigiert hat (ohne dabei in Panik zu verfallen :-)). Bei einer derartigen Fahrweise stellt sich dann auch nicht die Frage der Reparaturkosten, denn die 4WDs sind schon auf eine höhere Belastung ausgelegt als ein "normaler" PKW.

Als "4WD-Frischlinge" können wir Dir raten: einfach aussprobieren und vielleicht nicht die "härteste" Strecke als Ersttour auswählen, sondern z.B. auf der Hole-in-the-Rock-Road oder der Cottonwood Canyon Road (bei trockener (!) Fahrbahn) die ersten Fahrerlebnisse sammeln. Mit einem gesunden Augenmaß könnt Ihr dann Vor-Ort immer noch entscheiden, ob Ihr dann weiterfahren wollt oder besser umkehrt (und nicht mit Gewalt weiterfahrt).

PS: zum Alstrom Point sind wir vor 3 Jahren mit einem Full-Size-Car bis zum Ende gefahren, allerdings die letzten beiden Meilen so langsam, daß wir besser hätten laufen können.
Birgit und Michael

Besuche uns im Internet: unser USA-Portal: http://home.arcor.de/usaurlaub/ bzw. unsere allgemeine Homepage: http://www.m-fehr.de

Gutenberg

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #6 am: 13.10.2006, 16:19 Uhr »
@ Schneewie

Bei den von Dir genannte Strecken hätte ich nicht das geringste Problem.
Diese Strecken sind bei verantwortungsbewußtem Umgang mit dem
Fahrzeug kein Problem.
Für mich ist das größere Problem die Einsamkeit.
Die Angst auf einer einsamen Strecke liegen zu bleiben,
z.B. aus technischen Gründen, das ist das was mir ehr Sorgen macht.


Gruß!   Jörg
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Canyoncrawler

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #7 am: 13.10.2006, 16:29 Uhr »
Hallo,

wir gehören zwar auch noch zu den Offoroad-Novizen, aber wir sahen den geplanten Dirtroads mit freuder Spannung entgegen.

Unser Motto war immer, was wir bisjetzt geschafft haben, könnten wir notfalls auch wieder zurück schaffen.

Den Shafer Trail würde ich allerdings nicht mehr als leichte Tour bezeichnen.

Wir sind ihn am 21.09. gefahren und da präsentierte er sich als ziemlich steinige Angelegenheit. Bei den schlimmsten Wash-Durchfahrten, bin ich (nur Beifahrer) ausgestiegen und hab die gröbsten Steine aus den Washs gelesen. Die weissen Marken zeigten deutlich, dass hier schon Fahrzeuge aufgesetzt hatten. Teilweise war der Trail weggespült sodass man gelegentlich ziemlich nahe am Abgrund entlangzirkeln musste.

Meinem Freund hat die Fahrt allerdings soviel Spass gemacht, dass wir auch noch den White Rim Trail bis zum Musselman Arch gefahren sind. Wir haben kein Fahrzeug mit Panne gesehen und wenn, wäre es auch kein Problem gewesen, da Shafer Trail und White Rim Trail gut befahren waren.

Viel anstrengender als den Shafer Trail fand er den Cathedral Valley Loop, einfach wegen seiner Länge. Nach 40 Washquerungen habe ich das Mitzählen aufgegeben. Vor jedem Wash abbremsen, vorsichtig das Auto in den Wash ablassen und dann wieder kräftig Gas geben um aus dem sandigen Bett herauszukommen.
Ohne 4WD Unterstützung wäre es wahrscheinlich auch noch schwieriger gewesen. Die im unteren Abschnitt eintönige Landschaft sowohl der Hartnet Road als auch der Caineville Wash Road trugen nicht gerade dazu bei, dass sich wir das Cathedral Valley als Must See in Erinnerung behalten haben.

Die Hole-in-the-Rock Road präsentierte sich bis zur Dry Fork im perfekten Zustand - nur etwas wellig mit nur einem nennenswerten Bump, der uns etwas durchschüttelte, da wir ihn übersehen hatten.
Aber für das Auto war das unproblematisch.

Die Cottonwood Road war auch in einem guten Zustand, die hatten wir im letzten Herbst nach starkem Regen befahren und sie war noch nicht vollständig abgetrocknet. Heuer alles trocken, daher völlig unproblematisch - auch für Strassen-PKW.

Die Krönung unserer Offroad-Erlebnisse war aber dann die Zufahrt zu den Cottonwood Teepees. Da wurde es unterwegs sogar meinem Freund zu viel und er fragte ernsthaft, ob ich wirklich sicher wäre, dass schonmal jemand diese Strasse gefahren und wieder heil herausgekommen wäre. Er schimpfte und bezeichnete die Piste als unmöglich, nur etwas für "Irre und Geisteskranke". Er pflügte abwechselnd mit Vollgas durch Tiefsand oder zirkelte das Auto wie ein rohes Ei über scharfkantiges Gestein und einige Felsstufen. Ich war auch kurz davor, umzukehren, da ich weniger den Tiefsand als eine Reifenpanne fürchtete, die sich in dem Gelände nur schwer behebe liesse.
Als wir dann endlich das Schild mit Coyote Buttes Fee Area erreichten, waren wir heilfroh - mein Freund war schon wieder zu Scherzen aufgelegt und übersetzte den Text in Etwa so: Herzlichen Glückwunsch, Sie Irrer und Geisteskranker, dass Sie es bis hierhin geschafft haben. Wenn Sie noch einen Funken Verstand haben, kehren Sie jetzt um. Falls Sie Hilfe beim Einsammeln der Einzelteile Ihres Autos benötigen, halten Sie das nächste Flugzeug an oder warten Sie auf den nächsten Irren, vorzugsweise aus Germany.   :wink:
Hier war ausser uns an diesem Tag nur noch ein Outfitter aus Page unterwegs, der ein Ehepaar auf Fototour begleitete. Die nächsten Deutschen wären uns wohl erst am nächsten Tag zur Hilfe geeilt.

Mein Freund fährt sehr umsichtig und wir haben immer im Hinterkopf, dass wir das Auto notfalls ersetzen müssen, und dies eine Katastrophe für unsere Finanzen wäre - das hilft dabei, vom Auto nicht das letzte zu verlangen und es in gutem Zustand wieder zum Vermieter zurückzubringen.
Gruss Kate
- - - - - - -
On Tour:
2000-09: 7xUSA West & Kanada
2000-13: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,GB,MNR,BiH,HR
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Unsere Website: http://www.outdoordreams.de

DocHoliday

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #8 am: 13.10.2006, 16:41 Uhr »
Zitat von: Canyoncrawler
Mein Freund fährt sehr umsichtig und wir haben immer im Hinterkopf, dass wir das Auto notfalls ersetzen müssen, und dies eine Katastrophe für unsere Finanzen wäre - das hilft dabei, vom Auto nicht das letzte zu verlangen und es in gutem Zustand wieder zum Vermieter zurückzubringen.


Gesunde Einstellung! Wenn man das im Hinterkopf behält, lässt man sich auch auf keine zu waghalsigen Touren ein.
Gruß
Dirk

mrh400

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #9 am: 13.10.2006, 17:17 Uhr »
Hallo,
SUV hat für mich weniger den Zweck, abenteuerliche Strecken zurückzulegen als Platz und Übersicht; ich zähle daher auch eher zu den Ängst... ääh Vorsichtigen. Gravelroads kommen natürlich auch ab und an unter die Räder, aber kaum solche, die nicht auch mit einem PKW befahrbar wären (HITTR, CCR, Castle Garden, Chaco Culture, Fantasy Canyon etc) - nur geht es mit dem SUV halt deutlich entspannter als mit PKW, wenn man nicht bei jeder Bodenwelle einen Aufsitzer befürchten muß.

NB: Ich habe eine ziemlich intensive "Laufbahn" auf Schotter in den Alpen und Pyrenäen hinter mir (z.B. Castelletto, Pasubio, Nota, Parpaillon, Assietta inkl. Gran Serin, Teile LGKS - etliches inzwischen gesperrt oder im Verfall), und zwar alles mit stinknormalen PKWs;

dort hat man imho aber zwei entscheidende Vorteile:

zum einen handelt es sich meist um Kriegssträßchen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, die einen außerordentlich stabilen Unterbau aufweisen (der wie man sieht aber leider auch nicht ewig hält; insbesondere sind imho die zwischenzeitlich auf diesen Strecken überhand nehmenden SUVs nicht ganz unschuldig an ihrem Verfall, weil die sich überall "mit Macht durchwühlen" und nicht so vorsichtig vorantasten wie normale PKW und damit die Strecken vor allem in den Kehren weitaus stärker beanspruchen)

zum anderen ist man nie wirklich völlig alleine; praktisch überall begegnet man gar nicht so selten anderen Narren oder schlicht und einfach Landwirten oder Jägern (außer vielleicht LGKS), so daß man im "Ernstfall" auf Hilfe hoffen kann. Das sehe ich bei vielen entlegenen Strecken der USA anders und hätte daher ziemliche Hemmungen, dort ohne Konvoi unterwegs zu sein, zumal die Wege zur Zivilisation weitaus länger sein können.
Gruß
mrh400

Scooby Doo

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #10 am: 13.10.2006, 21:09 Uhr »
Zitat von: Schneewie
Auf unserem Plan standen auch noch der Shafer Trail, Alstrom Point...


Shafer Trail sind wir dieses Jahr auch runter. Ich denke, das ist für einen SUV kein Problem. Natürlich schaukelt es sehr, aber Bedenken hatte ich keine.

Alstrom Point ist im Prinzip auch einfach bis auf die allerletzte Passage und da kann man, wenn man sich wirklich nicht traut, auch zu Fuß laufen.

Zitat von: Schneewie
Lange Rede, kurzer Sinn, sind nur wir so ängstlich? Wenn ich hier die Reiseberichte lese, habe ich das Gefühl, hier sind nur Mutige unterwegs, die es schaffen, das Gehirn auszuschalten.


Ich gehe nach dem Leitsatz: Schaun wir mal, wie weit wir kommen. Ich lasse mich selten von Berichten schocken, sondern will vor Ort selbst sehen, ob und wie es weiter geht.
Gehirn ausschalten? Im Gegenteil, diese Strecken erfordern sogar mehr Konzentration, auch wenn es nur im Kriechgang geht.

Und alle Strecken sind wir auch nicht gefahren, bei 4 fällt mir spontan ein, sind wir auch umgekehrt.
Viele Grüße, Markus

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WanderLöwe

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #11 am: 14.10.2006, 01:02 Uhr »
Exakt das ist es, was das permanente "Eingeschaltet Sein" des Gehirns erforderlich macht. Jederzeit abzuschätzen, ob ein Weitergehen bzw. -fahren unter allen Risikoaspekten vertretbar ist.
Dabei gehe ich primär von Wanderungen im Gebirge aus, wobei der Vergleich mit 4WD-Touren durchaus legitim ist. Und es gab schon mehrere Wanderungen, die ich aus den unteschiedlichsten Gründen (Zeitmangel, Wetterverhältnisse, Kondition, etc.) abgebrochen habe. Dazu sollte man nie zu stolz sein bzw. den niemals den falschen Ehrgeiz haben und vor allem seine eigene Grenzen kennen.  Dann sehe ich auch kein Problem mit den Off-Roads und einem Miet-SUV.

Sedona

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #12 am: 14.10.2006, 06:23 Uhr »
Hallo Schneewie,
Das ist nicht ängstlich sondern durchaus vernünftig. Ich finde, dass man, wenn man bislang kaum oder nur wenig 4WD Erfahrung gesammelt hat, durchaus vorsichtig sein sollte und nicht einfach drauflos in die Wildnis donnern darf. Das kann böse enden!
Die CCR, HRVR und Teile der HITRR sind oft sogar mit normalen PKW tadellos befahrbar. Diese Strecken darf man auf keinen Fall mit Kate´s (Tor)tour  :wink: zu den Coyote Buttes South vergleichen. Erstgenannte Strecken fahre ich selber, bei CBS und White Pocket und dergleichen bin ich immer lediglich "tapferer Mitfahrer" - das würde ich mich wohl NIE alleine trauen, zumindest nicht ohne vorher selber schon sehr oft solche Piste gefahren zu sein. Man sitzt mit dem Auto in der Mitte auf und "schwimmt" auf dem Sand, das Heck weicht aus... Ich kann jeden verstehen, dem die Strecke nicht geheuer ist!
Wobei diese Strecken auch stark variieren. Letzte Woche hat es hier in der Gegend richtiggehend geschüttet und der Sand war da so dermaßen fest, dass sogar die Anfahrt über Paw Hole kein Problem war - für einen erfahrenen Sandfahrer (und eine "tapfere Mitfahrerin"  :lol: ) zumindest.

Übrigens Kate, wir haben auch niemanden getroffen in den South Buttes (außer Ranger!). Ich frage mich immer wo all die anderen 18 Permits hinwandern? Wir haben online keines mehr bekommen und gerade noch ein walk-in ergattern können.
Letztes Mal haben wir allerdings gestaunt als dort ein - ich hoffe ich verschätze mich nicht - 70-jähriges amerikanisches Ehepaar aus einem Jeep bei der Cottonwood Cove ausstieg und sich mit ihren Wanderstöcken in Richtung Teepees auf den Weg machten. Aber die hatten wohl auch schon jahrelange Erfahrung im Offroadfahren.....  :wink:

lurvig

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #13 am: 19.10.2006, 19:32 Uhr »
genau: nicht ängstlich, aber vernünftig. Man muss wissen, welches Risiko man sich zutraut und was man selber von seinen "Fahrkünsten" hält. Ich wage da ganz gerne mal was.... allerdings bin ich mir durchaus des Risikos bewusst.

Die meisten der hier besprochenen Strecken finde ich ehr unbedenklich. Burr Trail und Cottonwood Canyon Road gehen auch mit einem PKW. Nachdem ich einmal in den Arab. Emiraten mit einem 4WD-SUV im Sand festgesessen habe, bin ich vorsichtig geworden. Allerdings schreckt das auch nicht, die eine oder andere offroad-Piste zu nehmen.

Muss jeder selber wissen. Streng genommen darf man das nicht, aber streng genommen muss man auch zuhause im Ort 50 fahren. Nein, nicht falsch verstehen! Ich bin bei weitem kein Raser, aber 55 oder 60 fahren wir alle mal irgendwo. Und genau so ist es mit dem SUV auf "unpaved roads". Ein gewisses Risiko ist ok, Leichtsinn ist aber fehl am Platz.

Und wozu sonst braucht man denn Bodenfreiheit und 4WD, wenn nicht dafür, um gelegentlich auchmal abseits der Highways zu fahren?
Unser Pathfinder hat im September so einiges mitgemacht  :twisted:



Lurvig

Sunny_1

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Re: Gravelroads mit dem SUV fahren
« Antwort #14 am: 23.10.2006, 12:20 Uhr »
Wir hatten in diesem Jahr auch einige Strecken dabei, die wir uns vor zwei Jahren sicher nicht zugetraut hätten. Ich denke schon, dass wir durchaus Köpfchen haben, bei den Touren, die wir unternehmen und ich schließe mich Scooby mit der Äußerung an, dass man ja auch erst mal selbst sehen muss, wie weit man kommt und der Weg überhaupt aussieht. Das ändert sich nach starken Regenfällen ständig. Des weiteren kommt einfach bei mehrfachen Urlauben im Umgang mit einem 4WD noch Erfahrung hinzu und wie man sich letztlich darauf vorbereitet. So hatten wir in diesem Jahr einen kleinen Kompressor dabei, um beim Fahren im tiefen Sand Luft aus den Reifen lassen zu können und eine Schaufel hatten wir auch im Gepäck.

Viele Grüße Elke