Auf dem Alpine Loop von Animas Forks über den Cinnamon Pass nach Lake City kommt man auch am Abzweig nach Carson vorbei, dieser kurze Abstecher führt durch die Wager Gulch zu der gut erhaltenen Ghosttown Carson. Wenn man von Lake City auf der 149 südlich fährt, biegt man zum Lake San Cristobal ab und befindet sich auf dem Alpine Loop Backcountry Byway. Diesen fährt man dann ca. 15 km entlang, passiert den Lake San Cristobal und einige bewohnte Anwesen. Der Abzweig zur Wager Gulch geht links ab und ist beschildert, aber Achtung es geht gleich richtig bergauf, die bislang gute Gravelroad wird felsig und was viel schlimmer ist, auch matschig.
oberhalb der Wager Gulch
Carson war seit jeher eine der am schlechtesten zugänglichen Gold- und Silvermining Camps (im Winter völlig von der Außenwelt abgeschnitten) und deshalb verwundert es auch nicht, dass der Weg dorthin mehr als steil bergauf durch die Wager Gulch geht und teils mit groben und losem Geröll durchsetzt ist. Die Nässe vom heutigen Regen macht es auch nicht einfacher, die Strecke zu fahren. Da es nur 4 Meilen bis dorthin sind, siegt wieder mal der Wille. Nach ca. 3 Meilen ist der Trail nicht mehr ganz so steil, jedoch immer noch Herausforderung genug.
Carson
Endlich am Ziel angekommen erkunden wir die Häuser, die zwar noch gut erhalten, jedoch von den jüngeren Generationen arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Schade, dass es eben auch Leute gibt, denen die Zeugnisse aus einer früheren Zeit absolut egal sind. So wurden in einigen Häusern offene Feuerstellen errichtet und es grenzt an ein Wunder, dass die Behausungen nicht in Flammen aufgingen.
Im Jahr 1882 ließ sich hier Christopher Carson nieder, der den ersten Claim in dieser Gegend abgesteckt hat. Einige Jahre später bearbeiteten etwa 100 Arbeiter 150 Claims. Auch gabe es zwei Orte mit dem gleichen Namen, gerade mal zwei Meilen voneinander entfernt und zu verschiedenen Zeiten in Betrieb. Die etwas tiefer gelegene Siedlung war ein Gold Camp; die ältere Siedlung baute Silber ab.Von der Bachelor Mine, dem Zentrum der Aktivitäten, ist bis auf die Abraumhalde, mit ein paar Gerätschaften und eine große Stahlwinde samt Seil nicht mehr viel übrig; hier hat sich ein Murmeltier ein zu Hause eingerichtet. Wir hören es Alarm pfeifen und Andy sieht es noch kurz, ehe es in seiner Behausung verschwindet.
Da es nun wieder komplett bewölkt ist und erneut zu regnen beginnt, machen wir uns auf den Rückweg, für den wir doppelt so lange benötigen, da der Untergrund teilweise matschig und rutschig ist. Ein wenig mulmig ist uns schon, doch dank Untersetzung und einer Bergabfahrhilfe, brauche ich nicht zu bremsen und wir kommen sicher und wohl behalten, wenn auch sehr sehr langsam, wieder runter.
Der Trail ist mit der Schwierigkeitstufe 4 angegeben, aufgrund des rutschigen Untergrunds bei Regen sicherlich gerechtfertigt, bei Trockenheit würde ich das allerdings leichter einschätzen. Der Trail hört in Carson nicht auf, sondern steigt weiter auf die Continental Divide an, auf der anderen Seite geht es dann nur noch zu Fuß auf dem Heart Lake Trail weiter. Da sich bei uns das Wetter wieder verschlechterte, sind wir nicht mehr weiter gefahren.
Continental Divide
Dahinter liegt Carson