Wie fotografiere ich richtig ?

[Utah]

Hallo!

Über das Forum hier habe ich viele HP's kennengelernt, welche sehr schöne Fotos zeigen.
Eigentlich bin ich ja mehr ein Fan der bewegten Bilder, aber irgendwie läßt mich die hervorragende Qualität etlicher Bilder nicht ruhen.
Könnt ihr mir Bücher empfehlen, wo man nachlesen kann wie man z.B. Motive aussucht und auch technische Erklärungen bekommt ?

[Schneewie]

Ich habe mal einen VHS Kurs besucht. Dort bekam man grundlegende Tipps, die ich dann verfeinert habe.

Ich schaue halt ganz bewußt durchs Objektiv und sehe mir das "Bild" von allen Ecken an. Wenn vielleicht ein Busch im Weg steht oder der Stein im Vordergrund zu groß ist, gehe ich ein paar Meter weiter, oder lasse evtl. das Photo ganz sein.

Nicht auf die schnelle fotografieren, sondern bewußt sich das entstehende Bild anschauen, dann gibts auch tolle Photos.  

[Marverel]

Von National Geographic gibt's eine schöne Serie, nennt sich "Der große Fotoguide".  Dazu gehören u.a. der große Fotoguide für Einsteiger als Basiswerk, dann noch ein Band zur Landschaftsfotografie und einer, der sich mit Bildern von Menschen befaßt.

Das "Standardwerk" zur Fotografie ist wohl John Hedgecoes "Große Fotoschule". Auf den ersten Blick vielleicht etwas altbacken, aber man lernt viel über die Grundlagen.

Ansonsten hilft es auch, sich die Galerien guter Fotografen ganz genau anzusehen und sich dabei zu fragen, warum man gerade dieses Bild toll findet.

Die wichtigste Empfehlung: Viel üben (kostet ja mit Digitalkameras keinen Film und keine Entwicklung mehr). Wenn Du mal die technische Seite verinnerlicht und Dich mit deiner Kamera vertraut gemacht hast, kannst Du Dich auch mehr auf Bildgestaltung konzentrieren  

[Redondo]

Da gibts doch auch die Sache mit dem "goldenen Schnitt", das heisst das Hauptmotiv nicht in die Bildmitte legen sondern auf gedachte Linien, die das Bild in Drittel einteilen oder halt auf die Schnittpunktw dieser Linien. Dadurch wirkt das Foto ausgewogener.

Also, z.B. Horizont nicht in die Mitte sondern ins obere bzw. untere Drittel, je nachdem ob man den Himmel oder die Landschaft betonen will.

Gruß
Redondo

[Schneewie]

Stimmt, das mit dem "goldenen Schnitt" lernt man auch bei der VHS.

[Sedona]

Hi Utah!

Das mit den Motiven kann mitunter schon auch Geschmacksache sein, jeder sieht und "empfindet" Landschaften und Natur ein wenig anders.
Schönes Beispiel dafür ist z.B. das Buch "The Art of Photographing Nature" von Art Wolfe und Martha Hill (gibt es auch auf Deutsch). In diesem diskutieren die beiden anhand von unterschiedlich aufgenommenen Bildern, welches das gelungenere ist und wieso. In diesem Zusammenhang wird die Bildgestaltung, Bedeutung des Lichts, die Perspektive, der Goldene Schnitt, kreative Möglichkeiten usw usw besprochen. Die beiden Autoren sind sich da übrigens nicht immer ganz einig. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen. Hier kann man bei Amazon einen Blick hineinwerfen:
http://www.amazon.com/gp/reader/0517880342/ref=sib_dp_pt/102-6752712-6876138#readerpage

Mir als Vogelfan hat es auch das Buch "The Art of Bird Photography.The Complete Guide to Professional Field Techniques" besonders angetan. Arthur Morris ist so wie Art Wolfe ein absolut brillanter Fotograf und was er schreibt (sehr viel technisches), macht ebenfalls recht viel Sinn.

Erprobte Tipps von einem Profi gibt es auch von Fritz Pölking: "Die große Fotoschule Natur". Ich habe mir vor vielen Jahren einige seiner älteren Bücher vom Augustus Verlag zugelegt, die sind allesamt auch nicht so schlecht (vor allem für Einsteiger!).

Das wichtigste beim Fotografieren ist allerdings nicht ein gutes Buch, vielmehr das "gute Licht" vor Ort sowie "ein gutes Auge".  Ersteres ist Glück und Ausdauer, beim zweiten gilt z.T. sicherlich das Sprichwort "Übung macht den Meister".

Liebe Grüße aus Wien,
Isa

[HolgerS]

Ich würde mir das eigentlich gar keine grossen Gedanken darüber machen. Ein bischen Verständnis für die Technik (Blenden, Leitzahlen, Tiefenschärfe etc sollte man kennen) und dann das fotografieren, was einem selbst gefällt ......

Mit der Zeit bekommt man dann sein "eigenes Auge" und lernt man dann schon ein Bild auch zu gestalten und entwickelt einen eigenen Stil. Man merkt dann auch von selbst, was man am liebsten fotografiert: Landschaften, Porträt, Schnappschüsse, Nahaufnahmen etc ......

Das ist übrigens beim Filmen nicht anders. Im Grunde kann man Film und Foto aber nicht wirklich vergleichen.