Hallo,
Weihnachten rückt bedrohlich näher und Ihr sucht noch verzweifelt ein Geschenk? Vielleicht hilft Euch die folgende subjektive Auswahl von Reiseberichten über die USA, die ich alle für sehr lesenswert halte, ein wenig weiter.
Diese Literatur enthält man, soweit es sich um neue Auflagen handelt, über den Buchhandel oder bei antiquarischen Werken über den Zentralverband der Antiquariate ZVAB (Direktbestellung über
www.zvab.de möglich)
Fangen wir mit einem modernen Klassiker an, für den Fall, dass ihn irgend jemand hier nicht kennt:
Bill Bryson, Straßen der Erinnerung, 1989Bill Bryson ist einer der wichtigsten Reiseschriftsteller der USA. Bryson zog monatelang Mitte der 80er Jahre auf den kleinen Straßen durch die USA, immer auf der Suchen nach dem perfekten amerikanischen Städtchen. Er gibt nicht nur eine hervorragende Reisebeschreibung, sondern ist auch schlicht superwitzig. Ein Buch, das man in einem Rutsch einfach so durchliest.(Alle anderen Bücher von Bryson sind übrigens genauso gut.)
Ein weiterer Klassiker der amerikanischen Reiseliteratur ist hier wohl bisher kaum bekannt, nämlich
William Least Heat Moon, Blue Highways, 1982Ein absoluter Klassiker der amerikanischen Reiseliteratur, der bis heute viele Amerikaner inspiriert. Moon beschreibt seine mehrmonatige Reise Anfang der 80er Jahre über die kleinen Landstraßen der USA und seine Begegnungen mit den Menschen dort.
Und für die Profis, die mal wirklich alte Reiseberichte lesen wollen:
Wolfgang Langewiesche, Hallo Amerika – Als Werkstudent in den USA, 1933Wolfgang Langewiesche hat für sich den amerikanischen Traum „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ wahr gemacht. 1929 reist er als Student in die USA und studiert dort an der New Yorker Columbia-Universität. Seinen Lebensunterhalt finanziert er mit diversen größeren und kleineren Jobs, u.a. Bedienung in einer Cafeteria, als Hausmeister und als Cowboy(!). Er beschreibt das Leben in den USA, seine Leben und seine Reisen dort ausgesprochen locker und interessant, mit Blick für die Details.
Wolfgang Langewiesche blieb in den USA, wurde dort Collegeprofessor, Flugpionier, Autor von Fachbüchern über die Fliegerei und später Herausgeber von „Reader`s Digest“.
Nelly Brandes-Boetticher, Als Zugvogel durch Amerika – Ohne Geld durch USA und Kanada, Leipzig 1936Reisebeschreibungen von jungen Männern, die sich in Amerika durchschlagen, gibt es genug. Hier endlich mal das Buch einer Frau, die es ihnen gleich tut. Brandes-Boetticher, von Beruf eigentlich Diplomingenieurin, reist durch Amerika und hält sich dabei mit Gelegenheitsjobs (Zimmermädchen, Hausmädchen u.ä.) über Wasser. Das Ganze beschreibt sie locker und interessant.
Ernst Stolper, Werkstudent im Wilden Westen, Leipzig 1933Ein grandioses Buch. Wie viele andere Autoren bereist Stolper 1928 die USA, indem er seine Reisen durch Jobs aller Art finanziert. Stolper hat dabei die Gabe, ausgesprochen spannend wie detailreich zu schreiben. Kaum ein Buch zeigt so deutlich, wie das Leben in den USA in diesen Jahren war. Ein Buch, das ich nicht missen möchte.
Louis Rokos, 20.000 km amerikanisches Leben, Wien 1938Rokos reiste einmal als Tourist im Auto rund um die die USA. Ein ausgesprochen gut geschriebener und interessanter Reisebericht. Sicher einer der besten seines Genres.
Heinrich Hauser, Feldwege nach Chicago, Berlin 1931Der Autor bereist den Osten der USA mit dem Auto, was leichter klingt als es ist. Der Titel „Feldwege nach Chicago“ trifft nämlich die Straßenverhältnisse durchaus. Ein rundherum interessanter Reisebericht.