© ZEIT online, Tagesspiegel | 12.02.2007 9:30
Grammy-Gala: Dixie Chicks räumen fünfmal ab
Bester Song und bestes Album: Das Country-Trio Dixie Chicks ist der große Gewinner der Grammys. Die Frauenband setzte sich in fünf Kategorien durch. Unter den Preisträgern ist auch ein Deutscher.
Los Angeles - Das Country-Trio Dixie Chicks ist der große Gewinner der Grammys. Die wegen ihrer Kritik am Irakkrieg in den USA lange boykottierte Frauen-Band bekam bei der Verleihzeremonie am frühen Montag in Los Angeles den begehrtesten aller Preise überreicht, den Grammy für das Album des Jahres ("Taking the Long Way"). Auch der Song "Not Ready To Make Nice" (in etwa: "Nicht bereit zum Bravsein") erwies sich als Joker: Er heimste den Preis für die beste Single ein.
Insgesamt behaupteten sich die Chicks in fünf Kategorien - und krönten damit jede ihrer Nominierungen mit einer Trophäe. "Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben sprachlos", bekannte Natalie Maines vor dem Galapublikum im Staples Center. Maines hatte 2003 im Vorfeld des Irakkrieges mit ihrer Kritik an US-Präsident George W. Bush den mehrjährigen Boykott ihrer Gruppe durch amerikanische Countrysender heraufbeschworen. Die Frauen hatten sogar Morddrohungen erhalten. Ihr Grammy-Segen wurde von Kritikern in ersten Reaktionen als Versöhnungsgeste der Musikindustrie gewertet.
So viel dazu. Ich mochte die Band seit ich sie zum ersten Mal gehört haben auch und gerade wegen der Äußerungen zur Politik.