Ich habe selbst in Billigjobs in den USA gearbeitet. "Minimum wage" war damals $4.25 pro Stunde. Das war zum Teil sogar Nachtschicht. Das war natürlich nicht so toll und da kann man sich wirklich kaum über Wasser halten. Zum Einstieg in den amerikanischen Arbeitsmarkt sind diese Jobs aber o.k.
Zum einen sammelt man Berufserfahrung, zum anderen hat man so Gelegenheit, seine Englischkenntnisse aufzubessern. Mit der Zeit kann man sich dann auch für besser bezahlte Jobs bewerben. Anders als in Europa wechseln viele Leute in Amerika alle paar Jahre ihren Arbeitsplatz und oft auch den Wohnort, immer auf der Suche nach einer besseren Arbeit und einem höheren Einkommen. Wer es wirklich will und bereit ist, dazu zu lernen, bleibt nicht ewig in einem Billigjob. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, insbesondere wenn man in einer strukturschwachen Gegend wohnt. Insgesamt denke ich aber, dass es besser ist, einen Billigjob zu machen, als zu Hause zu sitzen und Sozialhilfe zu kassieren.
Viele meiner Billigjob-Kollegen haben übrigens im eigenen Haus gewohnt, auch das sollte erwähnt werden. In ländlichen Gegenden sind Häuser halt oft sehr billig, so dass man kein hohes Einkommen braucht, um den Kredit fürs Haus abzubezahlen. Leute mit höheren Einkommen, die in der Stadt leben, können sich dagegen kein Haus leisten. Ist also alles relativ. 75 Prozent der Amerikaner sind übrigens Wohneigentümer. Das sagt eine Menge über den Lebensstandard, denke ich.
Das Problem von diesen Büchern ist halt, das sie im betreffenden Land durchaus ihre Funktion haben, nämlich auf ein bestimmtes Problem hinzuweisen, im Ausland jedoch einen unzutreffenden Eindruck von dem Land als Ganzes vermitteln. Damit sage ich aber nicht, dass man sie nicht lesen sollte. Man sollte sich jedoch ständig vor Augen halten, dass sie nicht das typische Amerika zeigen, sondern nur einen Aspekt von vielen.
Wollte einfach nur mal meinen Senf dazu geben. Bitte nicht als Angriff gegen den Buchtipp verstehen!
Viele Grüße,
Kai
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