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Autor Thema: Zwei Tage lang gestrandet am Flughafen Heathrow - jetzt endlich wieder daheim  (Gelesen 1133 mal)

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Flicka

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Hallo ihr Lieben,

nachdem ich ja letztes Jahr vor Weihnachten wegen Schneesturms schon fast nicht mehr aus New York heimgekommen wäre, hat es uns diesmal bei der Rückreise aus den USA richtig erwischt:

Der AA-Flug von LA nach London am Dienstagabend ging superpünktlich ab, die Landung am Mittwochmittag war ebenso superpünktlich, und die Tatsache, dass auf dem Weg zum Gate alles ein wenig verschneit aussah, hat mich ja nicht wirklich beunruhigt.

Aber dann begann unsere Odyssee: Unser Weiterflug, durchgeführt von BA, war gecancelt, wir mussten erstmal unten im Terminal 5 nach einer Stunde Wartezeit unser Gepäck abholen. Dass dort schon ca. 200 andere Koffer von anderen Flügen standen, war dann schon mal nicht so ermutigend. Dann wieder rauf ins Terminal und in einer Schlange, in der sich kaum etwas vorwärts bewegt hat, auf unser Rebooking hoffen. Da hat es dann schon mal gleich richtig Mut gemacht, dass einer vor uns in der Schlange erzählt hat, er würde schon seit Montag vergeblich versuchen, nach Genf zu fliegen.

Nun gut, nach drei Stunden in der Schlange hatten wir eine neue Buchung für den BA-Flug um ca. 19.00 Uhr, hetzten durch die Security und zur Anzeigetafel, um ein paar Minuten später zu erfahren, dass der Flug gerade gecancelt worden war.

Also wieder runter ans Gepäckband 7, eine halbe Stunde auf die Koffer warten, hoch ins Terminal, zwei Stunden Schlange stehen, während vor und hinter uns schon mehrere Leute vergeblich telefonisch versuchten, Hotels in Flughafennähe zu buchen. Nach zwei Stunden hatten wir eine neue Buchung für den Folgetag und zum Glück auch einen Voucher fürs Holiday Inn Heathrow in der Hand. Noch mehr Glück hatten wir, weil wir anscheinend die letzten waren, die dort mit ihrem Voucher um 11 Uhr abends überhaupt noch ein Zimmer bekommen haben. Die Leute hinter uns in der Schlange an der Rezeption durften offenbar die Nacht an der Hotelbar verbringen.

Am nächsten Morgen war unser Flug noch angesetzt, als wir zum Frühstück gingen. Eine Dreiviertelstunde später wurde der Flug auf dem Bildschirm im Hotel schon als gecancelt angezeigt. Also mit Sack und Pack wieder ins Terminal 5, wo die Schlange an den Rebooking-Schaltern sich zwischenzeitlich schon durch das halbe Terminal bewegte. Zum Glück ging diesmal alles etwas schneller, aber während des Wartens wurden von BA schon mal Hinweiszettel ausgeteilt, dass man nicht mehr in der Lage sei, für die Reisenden Hotels zu buchen. Wir bekamen nach drei Stunden Wartezeit eine Buchung für einen Flug am Folgetag und schafften es, über einen Freund zu Hause ein Hotel in Stanwell nahe am Flughafen zu buchen, fuhren mit dem Taxi dorthin und verbrachten den Abend in den örtlichen Pubs. Bei der Rückkehr buchten wir dann vorsichtshalber unser Zimmer für eine weitere Nacht.

Heute morgen gings dann um 5.30 Uhr mit dem Taxi zurück zum Flughafen. An der Rezeption habe ich noch einen verzweifelten Anruf mitbekommen von einem Reisenden, der wohl regelrecht um ein Zimmer bettelte, weil er seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen habe, aber unser Hotel war ausgebucht, und man konnte ihn nur vertrösten.

Am Flughafen sah es wieder gar nicht gut aus. An der Anzeigetafel erschien kein Gate, dann hieß es, es kämen später weitere Informationen. Wir machten dann doch das Gate ausfindig und bekamen dort die Auskunft, das Flugzeug sei grundsätzlich da, aber irgendwie dann doch noch woanders. Wir überlegten schon, ob das eine neue Deeskalations-Strategie war, weil man vielleicht befürchtete, der wütende Mob würde über das Flughafenpersonal herfallen, wenn auch dieser Flug gecancelt würde. Aber oh Wunder, plötzlich stand tatsächlich eine Maschine am Gate, und wir hoben schließlich ab und landeten mit eineinhalb Stunden Verspätung in Frankfurt. Ich war bis zuletzt skeptisch gewesen, ob wir wirklich fliegen und hatte bis zur letzten Minute gewartet, bevor ich unser Hotelzimmer auf dem Weg ins Flugzeug telefonisch wieder storniert habe.

Heute bin ich also heimgekommen, ca. 44 Stunden später als erwartet, um eine Erfahrung reicher und mit dem festen Vorsatz ausgestattet, mir ein Netbook zuzulegen. Wir hatten in der ganzen Zeit praktisch gar keine Möglichkeit, uns im Internet über Alternativen zu erkundigen oder gar Flug- oder Hotel-Buchungen vorzunehmen, weil die Internet-Terminals im Airport und im ersten Hotel natürlich ständig belegt waren. Und im zweiten Hotel gab es überhaupt keinen zugänglichen Computer. Hätte nicht ein Freund die Hotelbuchung in Stanwell für uns klargemacht, hätten wir die Nacht vermutlich auf dem Flughafen verbracht, wie einige andere auch, die wir morgens dort auf Iso-Matten unter Handtüchern liegen sahen.

Die zweite Erfahrung: Als Passagier auf einem Code-Share-Flug ist man irgendwie im Niemandsland der Zuständigkeiten. Die Schlangen an den Schaltern für BA-Passagiere waren teilweise deutlich kürzer bzw. die dortigen Schalter besser besetzt, aber man konnte uns dort nicht umbuchen, weil man auf die AA-Buchung nicht zugreifen konnte. Also mussten wir in eine andere Schlange, in der sich vor allem Problemfälle tummelten, die teilweise eine halbe Stunde am Schalter standen, um Alternativen durchzudiskutieren.

Erst nach der zweiten Stornierung sind wir irgendwie an einen BA-Buchungscode geraten und konnten damit in die BA-Schlange.

Ob wir für das Hotel in Stanwell eine Erstattung bekommen werden? Ich glaube es eher nicht, aber letztlich habe ich das Geld so oder so gerne dafür ausgegeben, um statt am Flughafen ein paar Stunden in einem schönen Hotelzimmer schlafen zu können.

Jetzt bin ich erst mal froh, dass wir es nach Hause geschafft haben.

Allen anderen, die derzeit unterwegs sind, drücke ich die Daumen, dass sie es gut an ihr Reiseziel bzw. nach Hause schaffen!

Inspired

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Nee, was? Das Glück gleich zweimal hintereinander?

Ohne dass ich ironisch klingen will: Da erfahre ich doch lieber gleich zu Beginn des Urlaubs, dass ich erst 24 Stunden später wieder zu Hause eintreffen werde.

Ich wünsche dir gute Erholung über´s Wochenende und einen ruhigen Schlaf im eigenen Bett.

Lieben Gruß

Birgit

Flicka

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Danke, danke, schlafen werde ich sicher gut. So langsam merke ich, wie der Adrenalinpegel sinkt und die Erschöpfung kommt. Dass ich inzwischen wieder daheim bin, finde ich noch irgendwie surreal. Wenn ich die Augen zumache, habe ich sofort das Gefühl, dass ich noch irgendwo in einer Schlange im T5 auf einem Gepäcktrolley hocke.

Übrigens: Der restliche Urlaub war zwar teilweise kalt (in Williams gabs letzte Woche nachts wohl unter 0° FAHRENHEIT), und unser in LA angemietetes Auto hat sich sicher gewundert, als wir Frostschutzmittel in die Scheibenwaschanlage gekippt haben, aber ansonsten war unser Rundtrip im Südwesten sehr schön!

Inspired

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Zitat
Übrigens: Der restliche Urlaub war zwar teilweise kalt (in Williams gabs letzte Woche nachts wohl unter 0° FAHRENHEIT),

Na Mensch, wenn ich richtig rechne, ist das hier im Moment doch nicht viel anders. Ich war gerade noch auf dem Weihnachtsmarkt und musste mich erst einmal aus den vielen Schichten wühlen, die ich angezogen hatte.