4 Nächte Berlin Ende Januar

[captsamson]

Hallo zusammen,

wir sind wegen Konzertkarten Ende Januar für 4 Nächte in Berlin und ich habe auch im Forum schon einiges gelesen.

Natürlich wollen wir vor Ort auch spontan sein, aber ein Plan als Basis kann ja nicht schaden. Am jeweiligen Tag kann man sich immer noch treiben lassen.

Aber ist das was wir vorhaben überhaupt realistisch zu schaffen?

Nächtigen werden wir recht zentral im Adina an den Hackeschen Höfen (Berlin Mitte)
Auto wollten wir während des gesamten Aufenthalts in der Tiefgarage lassen und alles zu Fuß bzw. mit der S/U-Bahn machen.

Es sind volle 3 Tage und der halbe An-/Abfahrtstag wobei wir da 
a) Sanssoucci/Potsdam mitnehmen wollen
b) Bekannte besuchen wollen

Tag 1
- S-Bahn Hackesche Höfe -> Bellevue (S5 od. S7)
- Dann zu Fuß weiter
-> Siegessäule
-> Schloss Bellevue
-> an der Spree entlang
-> Bundeskanzeramt
-> Reichstag (haben eine 90minütige Tour um 13:30)
-> Pariser Platz
-> Holocaust Mahnmal
-> Potsdamer Platz
-> Abendessen Maredo
-> Mit der S-Bahn zurück zum Hotel

Tag 2
- Hackesche Höfe
- Alexanderplatz
- Berliner Dom
- Museumsinsel (Museumsgänger sind wir aber nicht)
- Zeughaus
- Bebelplatz
- Gendarmenmarkt
- Checkpoint Charlie, ggf. Museum dort
- Mit der U-Bahn (U6) zum Abendessen od/Hotel

Tag 3)
- S-Bahn bis Zoo
- Kurfürstendamm
- Gedächtniskirche
- KaDeWe
(evtl noch Puffer für offene Rechnungen Tag1+2)
- Konzert am Abend (O2-World)

Zur Diskussion steht auch noch eine Bootsfahrt auf der Spree, die mit den flachen Booten wurden ja empfohlen wegen den niedrigen Brücken.
Würd ich aber nicht vorbuchen wollen sondern spontan machen. Nur halt an welchem Tag würde es gut reinpassen, wo legen die an....?
Vielleicht direkt an Tag 1 machen statt mit der S-Bahn nach Bellevue zu fahren? Oder die Tour an Tag 1 umdrehen?

Die Tage sind (bis auf das Konzert) natürlich austauschbar. Wenn am Abend noch etwas "übrig" bleibt schieben wir das dann ggf. am nächsten/letzten Tag noch mit ein. Je nachdem wie schnell man es erreichen kann und ob es uns lohnenswert erscheint.

Bitte mal kurz drüberschauen und kurzer Kommentar/Hilfe wenn ich zu viel oder zu wenig Programm vorhab...oder das Arrangement anders geordnet viel sinnvoller wäre
Merci

[Kauschthaus]

Hallo,

das ist ein ambitioniertes, aber nicht völlig unrealistisches Programm. Man hat an den einzelnen Stationen natürlich nicht so viel Zeit, aber spaziergangmäßig ist das sicher machbar.

Ob eine Spreefahrt im Januar schön ist, kann ich nicht sagen, wir waren im August da. 
Aber sie legen z.B. hinter dem Berliner Dom ab. Dort ist auch das DDR Museum, das ich als Must See werten würde. Ganz toll als interaktives Museum aufgemacht. Ich würde dafür je nach persönlicher Geschwindigkeit 1 - 1,5 h einrechnen.

Den Ku-damm kannst du getrost vernachlässigen. Fanden wir relativ uninteressant. In das KaDeWe kann man natürlich mal reinschauen.

Absolut klasse fanden wir die Touren des Berliner Unterwelten Vereins. Sie haben ein Büro neben der U-Bahn Station Gesundbrunnen.
http://berliner-unterwelten.de/fuehrungen.3.0.html

Grüße, Petra

[Inspired]

Volle Zustimmung, Petra, in allem, was du schreibst!

Der Bereich um die Gedächtniskirche ist bei meinem letzten Besuch in Berlin mehr oder weniger reine Shoppingmeile gewesen, die man sich bei einem ersten Besuch in Berlin wirklich sparen kann, zumal man in Friedrichshain (nahe Boxhagener Straße) und im Dunstkreis der Hackeschen Höfe viel schöner nach Besonderem Ausschau halten kann.

Die Unterwelten kann ich auch wärmstens empfehlen mit anschließender Besichtigung der nahe liegenden Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße. Ich hatte die Tour gemacht, bei der es um die DDR-Fluchten geht und kann die wirklich empfehlen. Nächstes Mal mache ich sicher noch eine andere der Touren.

Und auch das DDR-Museum fiel mir als Erstes ein bei den noch fehlenden Sehenswürdigkeiten.

Nachdenklich stimmend und etwas abseits gelegen, aber sehr, sehr interessant, ist die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Unterwelten und Hohenschönhausen finde ich im übrigen sehr viel interessanter und authentischer als das Museum am Checkpoint Charlie. Letzteres hat abends aber lange geöffnet, ist also etwas auch für nach dem Abendessen.

Spreeschifffahrt ist schon cool und bietet wiederum eine völlig ungewohnte Perspektive auf die Stadt. Im Winter würde ich es aber nur machen, wenn es keine Alternativen gibt.

Vor einigen Jahren war ich im übrigen auch mal im jüdischen Museum, das ich auch spannend fand. Das ist vielleicht noch eine Alternative zu Outdooraktivitäten, falls es regnet und etwas Anderes als die Museumsinsel mit den vielen aus aller Welt zusammengesammelten Ausstellungsstücken, wenn euch Museen im eigentlichen Sinne nicht so sehr interessieren, wohl aber Zeitgeschichtliches.

Potsdam ist auch sehr interessant, nur eigentlich auch selbst eine Reise wert, wobei man im Winter in den Schlössern auch ganz schön friert, also wenn es euch an Zeit mangelt, dann soltet ihr vielleicht lieber dorthin noch mal extra fahren, wenn die ganzen schönen Parks grün sind.

[DocHoliday]

Ich finde das Programm o.k.

Für mich gehört der Kuhdamm einfach zu Berlin, insofern würde ich ihn keinesfalls auslassen. Und als Shoppingmeile kann er sich inzwischen wieder sehen lassen. KaDeWe ist für mich ein muss, vor allem (oder eigentlich ausschließlich) wegen der Lebensmittel bzw. Gourmet-Abteilung und der Weihnachtsdeko in der Adventszeit. Im Bereich Knesebeck-, Bleibtreu- und Schlüterstr. und rund um den Savignyplatz gibt es einige Restaurants und Kneipen, wo man einen netten Abend verbringen kann.

Wenn ihr Bars mögt: Die Bar Lebensstern im Cafe Einstein in der Kurfürstenstr. ist nicht nur wegen der 1500 Sorten Spirituosen einen Besuch wert. Zwischen Hardenbergstr. und Kantstr. gibt es in der Fasanenstraße das Hotel Savoy mit der Times Bar, eine nette altmodisxche Bar mit gepflegten Drinks und angeblich den besten Kubanischen Zigarren in Berlin. Um die Ecke gibt es noch die Paris Bar, eine West-Berliner Institution. Künstler- und Intellektuellen-Treff (aber man "darf" auch als normaler Gast rein) mit viel Kunst an den Wändern und gelegentlichen Promis im Publikum. Gegessen habe ich da noch nicht (die Steaks sollen brauchbar sein) aber die Drinks und die Weine sind klasse.

Wenn Ihr Euch ein Museum anschauen wollt, kann ich das Jüdische Museum in Kreuzberg wärmstens empfehlen, in jeder Hinsicht sehr eindrucksvoll!

[nordlicht]

Wenn Ihr Euch ein Museum anschauen wollt, kann ich das Jüdische Museum in Kreuzberg wärmstens empfehlen, in jeder Hinsicht sehr eindrucksvoll!

Da kann ich nur zustimmen.
Ich hab es einmal noch leer besichtigt, wo die Hintergrüde und Gedanken der Architektur von Liebeskind erklärt wurden und dann später voll eingerichtet. Sehr lohnenswert!
Mir haben auch die Bootstouren durch Berlin gefällen, allerdings würde ich das im Januar auch spontan entscheiden. Wenn das Wetter da kalt und naß ist, macht das bestimmt nicht mehr so wahnsinnig viel Spaß.
Ich habe die Tour von einem Anleger gegenüber der Museumsinsel aus gemacht, aber es gibt noch eine ganze menge mehr. Also je nachdem wie es bei Dir ins Programm passt.

[Canyoncrawler]

Hallo,

ich würde mich am Morgen des 1. Tages in einen Bus der Stadtrundfahrt setzen und dort eine Hop on-Hop off Tour machen wo man an allen Stationen beliebig ein- und aussteigen kann und sich so schon mal einen Überblick über die Hauptsehenswürdigkeiten verschaffen.
Im Januar bei ungemütlichen oder frostigen Verhältnissen sitzt man zwischendurch zum Aufwärmen im Bus und verschafft sich gleichzeitig dabei Orientierung für die dann am Nachmittag und den Folgetagen stattfindenden weiteren Besichtigungen.

Uns hat es am Abend z.B. gut im SonyCenter gefallen und an den anderen Abenden sind wir in einer Gaststätte bei den Hackchen Höfen eingekehrt  und in einer Pizzeria in Kreuzberg im Anschluss nebenan in eine Musikkneipe.
Hat sich alle so spontan ergeben.

Blöd war bei uns nur, dass wir dann Spätabens noch mit der U-Bahn nach Hoenow raus mussten in das Hotel mit guter Anbindung aber blöder Lage und die vielen Neonazis in der U-Bahn nicht gerade ein Gefühl von sicherer Fahrt hinterliessen.

Potsdam lohnt einen Besuch, allerdings ist man da mit 1/2 Tag schon sehr grenzwertig unterwegs wenn man neben Sanssouci auch noch was von Potsdam selbst sehen will. Wir sind in Potsdam am Bahnhof in eine Motto-Stadtrundfahrt gestiegen - Alter Fritz- wo man die Hauptsehenswürdigkeiten per Bus gezeigt bekam mit anschl. längerem Stopp und Führung in SansSouci. Uns hat diese Führung gut gefallen, da der Stadtführer das Thema wirklich gut - ohne plump-witzig zu sein- moderiert hat.

[Chrissie]

ich würde mich am Morgen des 1. Tages in einen Bus der Stadtrundfahrt setzen und dort eine Hop on-Hop off Tour machen wo man an allen Stationen beliebig ein- und aussteigen kann und sich so schon mal einen Überblick über die Hauptsehenswürdigkeiten verschaffen.
Im Januar bei ungemütlichen oder frostigen Verhältnissen sitzt man zwischendurch zum Aufwärmen im Bus und verschafft sich gleichzeitig dabei Orientierung für die dann am Nachmittag und den Folgetagen stattfindenden weiteren Besichtigungen.

Dem stimme ich grundsätzlich zu, allerdings gibt es eine preiswertere Variante, zumindest was den Innenstadtbereich Ost und West abdeckt:

die Buslinien 100 und 200 der BVG

Sie verkehren zwischen Zoo und Alexanderplatz auf leicht voneinander abweichenden Routen. Mit einen Tagesticket kann man auch beliebig oft ein- und aussteigen. Die Linien verkehren mindestens im 10-Minuten-Takt. Mitunter kommt für euch auch eine berlin-welcomecard infrage.

[captsamson]

Danke nochmal für die Tipps. War ein schönes langes Wochenende und wir haben viel gesehen. Dass es aber keine "Erholung" wird war uns auch klar

Besonders toll haben uns gefallen:
- Führung im Reichstag/Bundestag mit vielen Hintergrundinformationen und Einblicken in die parlamentarischen Gepflogenheiten und Abläufe
- Führung im Schloss Sanssouci