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Unterwegs => Flüge & Airlines => Thema gestartet von: Davidc am 04.10.2006, 20:13 Uhr
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Die Lufthansa gibt Ärzten unter bestimmten Bedingungen Bonusmeilen:
http://www.welt.de/data/2006/10/04/1059590.html
Allein 5000 für die Registrierung und bis zu 35000 falls sie an Bord "zum Einsatz kommen".
Recht fragwürdig wie ich meine. Das mit den einmalig 5000 Meilen ist noch gerade nachzuvollziehen, aber der Rest ... ?
Hat nicht jeder im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten soweit es ihm möglich ist? Und hat ein Arzt nicht ohnehin einen Eid darauf abgelegt? Eine Herzmassage gibt dann 35.000 Meilen oder wie?
Wie werden die denn dann versteuert?
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Deine Bedenken kann ich verstehen. Aber vielleicht steckt dahinter, dass es gehäuft Situationen gab, wo ein Arzt gebraucht worden wäre, aber keiner an Bord war.
Und dann hat vielleicht irgendjemand diese "Werbeidee" gehabt.
Das wäre zumindest ein nachvollziehbarer Grund ...
Grüße, Petra
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Das mit den Extrameilen finde ich OK, jeder will doch für eine Extraleistung auch Bezahlt werden.
Ich glaube daß die Lufthansa oft Rechnungen von Ärzten bekommen hat die in der Luft im Einsatz waren.
Das mit der Steuer ist natürlich so ne sache, das muß natürlich genau geprüft werden. :idea: Geltwertervorteil :idea:
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Ich glaube daß die Lufthansa oft Rechnungen von Ärzten bekommen hat die in der Luft im Einsatz waren.
Das fände ich den absoluten Hammer. Es wird in einem Notfall nach einem Arzt gefragt, und der stellt hinterher die Rechnung ... :shock:
Na ja, passt vielleicht in unsere Zeit. :roll:
Wenn das so wäre, dann würde ich auch lieber mit Meilen bezahlen ...
Wenn ich mir das so recht überlege, ist Dein Grund für diese Werbeaktion leider wahrscheinlicher als meiner. :cry:
Viele Grüße, Petra
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Die Ärzte müssen zwar einen Eid ablegen, jedem Kranken zu helfen. Aber sie müssen keinen Eid ablegen, dies kostenlos zu tun. Ist aber auch eine Frage, um was es sich handelt. Für einen Verband um eine Schnittwunde wären Bonusmeilen wirklich zu viel des Guten, aber wenn ein Arzt während des Fluges statt einen Film zu schauen um einen Schlaganfallpatienten kämpft, ist das eben auch Arbeit für ihn und er hat sich eine Bezahlung dann doch redlich verdient.
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Dem Tenor der Diskussion kann ich nicht ganz nachvollziehen. Liegt vielleicht daran, dass ich selber zu der angesprochenen Berufsgruppe gehöre ;)
Ernsthaft: Was spricht dagegen, dass sich die Lufthansa mit Freimeilen bedankt, wenn ein Arzt im Flugzeug erste Hilfe leistet, was ja je nach Situation durchaus mehrere Stunden Arbeit auf engem Raum ohne adäquate Ausstattung und mit dem Risiko, anschließend verklagt zu werden? Gibt es übrigens schon lange. Früher gab es bei einigen Airlines Freiflüge, wenn man in eine solche Situation kam.
Dass die Freimeilen nicht der Grund sind, zu helfen sollte auch klar sein. In einer solchen Situation zu helfen, ist selbstverständlich und wenn ich tatsächlich (aus welchen Gründen auch immer, z.B. weil ich mich als Augen-, Haut- oder HNO-Arzt hoffnungslos überfordert fühle) nicht helfen will, locken mich auch solche "Motvationshilfen" nicht.
Ich habe einmal eine solche Situation in der Bahn (auf dem Weg in die Klinik) erlebt. Eine Reanimation zusammen mit einem anderen Kollegen, der auch im Zug war. Bedankt hat sich seitens der Bahn nie jemand. Im Gegenteil: Kaum hatten wir den Patienten aus dem Zug geschafft, um auf dem Bahnsteig mehr Platz zu haben, fuhr unser Zug ohne uns weiter :roll: :evil:
Na ja, zumindest hat es der Patient überlebt! Ich konnte mir danach allerdings von meinem Chef anhören, dass er schon deutlich glaubhaftere Entschuldigungen für's zuspätkommen gehört hätte ;).
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Die Zugstory ist ja echt DB!!! :evil:
Auch wenn ich Dir grundsätzlich zustimme, wundert mich diese Aussage:
... und wenn ich tatsächlich (aus welchen Gründen auch immer, z.B. weil ich mich als Augen-, Haut- oder HNO-Arzt hoffnungslos überfordert fühle) nicht helfen will, locken mich auch solche "Motvationshilfen" nicht
Hat nicht jeder Arzt unabhängig von seiner Spezialisierung Kenntnisse in erster Hilfe, die über die eines üblichen Kurses hinausgehen und kann daher zumindest etwas helfen? (außer natürlich, es ist ein Kollege anwesend, der für den konkreten Fall besser ausgebildet ist)
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Also ich denke, solche eine Maßnahme ist sinnvoll. Es gab da mal eine Statistik, dass auf jedem Langstreckenflug eigentlich (mindestens) ein Arzt unter den Passagieren ist.
Möglicherweise haben die sich aber im Ernstfall nicht zu erkennen gegeben - aus welchen Gründen auch immer. Und so stellt die Lufthansa eben sicher, dass die Crew weiß, dass ein Fachmann/eine Fachfrau an Bord ist und schnell helfen kann.
Und wenn man ehrlich ist, jeder wünscht sich, dass einem selbst kostenlos geholfen wird, aber man selbst ist dazu nur bedingt bereit - daher finde ich solche eine Belohnung durchaus angemessen.
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Hallo,
Das fände ich den absoluten Hammer. Es wird in einem Notfall nach einem Arzt gefragt, und der stellt hinterher die Rechnung ... :shock:
Das fände ich eigentlich ganz normal! Wenn ich nachts den Notarzt rufe und anschließend als Notfall mit dem Rettungswagen in eine Klinik verfrachtet werde, wo dann eine Notoperation durchgeführt wird, bekomme ich ja auch die Rechnung(en) (als privat Versicherter zunächst ich selbst, und zwar gleich reihenweise - ansonsten die Krankenkasse, die ohne Beiträge auch nicht auskommt oder auskommen sollte); warum soll das eigentlich bei anderweitigen Noteinsätzen nicht gelten?
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Hat nicht jeder Arzt unabhängig von seiner Spezialisierung Kenntnisse in erster Hilfe, die über die eines üblichen Kurses hinausgehen und kann daher zumindest etwas helfen? (außer natürlich, es ist ein Kollege anwesend, der für den konkreten Fall besser ausgebildet ist)
Ist prinzipiell richtig aber wenn man seit 20 oder 30 Jahren nicht mehr in die Verlegenheit gekommen ist, einen Notfall behandeln zu müssen, sind diese Kentnisse schon sehr eingerostet und darüberhinaus völlig veraltet. D.h. man hat die selbe Hemmschwelle und dieselben Ängste wie jede Laienhelfer und zieht vielleicht erst einmal den Kopf ein, wenn ein Arzt gesucht wird. Insofern würde es der Lufthansa natürlich schon helfen, wenn bekannt wäre, das auf Platz 11D ein Arzt sitzt, den man direkt ansprechen kann.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass man sich erhofft, so vermeiden zu können, per Durchsage einen Arzt suchen zu müssen, was ja immer für allgemeine Unruhe sorgt.
Hallo,
Das fände ich den absoluten Hammer. Es wird in einem Notfall nach einem Arzt gefragt, und der stellt hinterher die Rechnung ... :shock:
Das fände ich eigentlich ganz normal! Wenn ich nachts den Notarzt rufe und anschließend als Notfall mit dem Rettungswagen in eine Klinik verfrachtet werde, wo dann eine Notoperation durchgeführt wird, bekomme ich ja auch die Rechnung(en) (als privat Versicherter zunächst ich selbst, und zwar gleich reihenweise - ansonsten die Krankenkasse, die ohne Beiträge auch nicht auskommt oder auskommen sollte); warum soll das eigentlich bei anderweitigen Noteinsätzen nicht gelten?
Danke!
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Ist prinzipiell richtig aber wenn man seit 20 oder 30 Jahren nicht mehr in die Verlegenheit gekommen ist, einen Notfall behandeln zu müssen, sind diese Kentnisse schon sehr eingerostet und darüberhinaus völlig veraltet. D.h. man hat die selbe Hemmschwelle und dieselben Ängste wie jede Laienhelfer und zieht vielleicht erst einmal den Kopf ein, wenn ein Arzt gesucht wird
Erste-Hilfe-Kurse sollte man ja regelmäßig wiederholen (was mich angeht, wäre es auch mal wieder Zeit dafür :oops: :oops: :oops: ). Aber ich dachte, daß Ärzte diese Wiederholungen doch etwas selbstverständlicher machen als Laien oder es sogar müssen?
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Erste-Hilfe-Kurse sollte man ja regelmäßig wiederholen (was mich angeht, wäre es auch mal wieder Zeit dafür :oops: :oops: :oops: ). Aber ich dachte, daß Ärzte diese Wiederholungen doch etwas selbstverständlicher machen als Laien oder es sogar müssen?
Sie sollten auf jeden Fall ind prinzipiell müssen sie auch (ist irgendwo im Berufsrecht verankert) aber leider tun es viel zu wenige und es wird auch nicht kontrolliert.
Ist wie bei der Allgemeinbevölkerung. Ärzte sind auch in dieser Hinsicht leider keine besseren Menschen.
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Hmm, ich weiß nicht, ich sehe das "nostalgischer". :oops: Wenn ich Arzt wäre und in meiner Freizeit (dazu zähle ich einen Flug jetzt mal) bei einem Notfall helfen würde, würde ich wohl keine Rechnung stellen.
Aber das ist eigentlich eine müßige Diskussion, da ja gar nicht klar ist, ob das passiert oder nicht.
Wie gesagt, die grundsätzliche Idee, Ärzte mit Meilenbonus in LH Flieger zu locken, bzw. wie ich jetzt gelesen habe, sich auch als solcher anzumelden, finde ich in Ordnung.
Viele Grüße, Petra
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Wie ausgeprägt sind eigentlich Neid und Missgunst bei jemanden, der unseren Ärzten, von denen es in Deutschland sowieso immer weniger gibt, nicht ein paar Freimeilen gönnt, wenn sie an Bord ein Leben retten (könnte ja auch mal das eigene sein). "Fragwürdig" ist allein die Tatsache, dass wir überhaupt darüber diskutieren.
Übrigens gehöre ich nicht zur angesprochenen Berufsgruppe (auch wenn man es auf Grund des Nicknames vermuten könnte :wink: ).
Na ja, passt vielleicht in unsere Zeit.
@Petra M. E. entspricht es eher dem Zeitgeist unserer Gesellschaft, Dienstleistungen wie selbstverständlich "für lau" in Anspruch zu nehmen. Der Kunde der sich im Fachgeschäft 1 Stunde beraten lässt um dann online beim billigsten Anbieter zu bestellen oder Werbeagenturen und Radiosender, die Armeen von Praktikanten beschäftigen, um sie dann doch nicht einzustellen sind nur 2 Beispiele, die mir gerade spontan einfallen. Und von Ärzten erwartet man auch im Urlaub 24 Stunden Bereitschaft, selbstverständlich unentgeltlich.
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Ich verstehe diese Diskussion nicht wirklich ... Was spricht denn dagegen, einem Arzt oder einer Ärztin in dieser Situation seitens des betroffenen Unternehmens auf dieser Art und Weise zu danken? IMO: nichts! :roll:
Clay
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Hmm, ich weiß nicht, ich sehe das "nostalgischer". :oops: Wenn ich Arzt wäre und in meiner Freizeit (dazu zähle ich einen Flug jetzt mal) bei einem Notfall helfen würde, würde ich wohl keine Rechnung stellen.
Ich auch nicht und ich habe es auch bei meiner Bahngeschichte nicht getan.
Ich finde es aber prinzipiell absolut legitim, wenn man es tut, falls der Einsatz über die normale Erste Hilfe, die man natürlich auch von einem Arzt erwarten kann, hinausgeht. Eben z.B. bei einem Flug, wo ja schnell die eine oder andere Stunde bis zur (regulären oder notfallmäßigen) Landung zusammen kommt. Wobei ich die Rechnung dann wohl an die Airline schicken würde.
Wahrscheinlich sollen die angebotenen Freimeilen genau davor schützen.
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Hallo,
vor allem geht es wohl darum zu wissen, ob Ärzte an Bord sind.
Speziell amerikanische Ärzte haben sich nicht zu erkennen gegeben, weil Sie bei einer möglichen Falschbehandlung Klagen fürchten. Hierzu hat die LH klar erklärt, dass sie für alle Ärzte in einem solchen Fall Versicherungen abgeschlossen habe, die eintreten werden.
Honorar etc. steht nur an 2. Stelle, wichtig ist es, dass einem Menschen in Not geholfen wird.
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Hallo,
um meine Aussage nochmals zu präzisieren.
Ich halte die Idee mit der Registrierung für 5000 Meilen noch für ganz clever von der LH. Sicherlich ist es sinnvoll, wenn man anhand der Flugdaten erkennen kann, ob und welche Art von (Fach)Arzt an Bord ist.
Die "Bezahlung" für eine Leistung aber in Form von Meilen, die halte ich für bedenklich. 35000 Meilen z. B. sind ja der Gegenwert von einigen Hundert Euro, vielleicht so um die 700,- bis 800,- Euro.
Natürlich soll der Arzt nicht kostenlos an Bord eine Großaktion durchführen. Das wird er aber ohne entpsrechende Medikamente und Ausrüstung ohnehin nicht können. Viel mehr als Diagnose und erweiterte erste Hilfe dürfte kaum möglich sein. Nur sehen wir die Sachlage doch mal klar: Die Rechnung dafür sollte der Patient bekommen, denn nicht anders ist es am Boden auch.
Ansonsten bekommt nämlich die Rechnung jeder der anderen LH-Fluggäste - indirekt über die Abrechnung der Meilen. Schließlich hat jede Bonusmeile ihren rechnerischen Wert.
Ja und auch wenn jetzt vielleicht manch einer meint das sei spiessig - die steuerliche Frage bleibt ungeklärt.
Letztlich hoffe ich, dass ein paar Ärzte hier - z. B. DocHoliday - von dieser Nachricht profitieren und sich registrieren lassen. DIE 5000 Meilen gönne ich ihnen gerne :-D
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Hallo,
Ja und auch wenn jetzt vielleicht manch einer meint das sei spiessig - die steuerliche Frage bleibt ungeklärt.
ich nehme an, daß Lufthansa auch diese Meilen pauschal versteuert, so wie das mit den "normalen" Bonusmeilen ebenfalls geschieht. Damit fällt für den Nutzer der Meilen keine Steuer mehr an.
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Ja und auch wenn jetzt vielleicht manch einer meint das sei spiessig - die steuerliche Frage bleibt ungeklärt.
Ich muss gestehen, von steuerlichen Dingen habe ich keine Ahnung. Aber wenn der Arzt geschäftlich unterwegs ist und sein Arbeitgeber den Flug bezahlt hat, dann gehören die Meilen eh dem Arbeitgeber und müssten versteuert werden.
Wenn der Arzt jedoch privat in seiner Freizeit fliegt und quasi "Urlaubszeit" opfert, dann würde ich es fair finden, wenn dies nicht noch zusätzlich versteuert werden müsste.
Aber Steuerfachleute werden hierüber sicherlich besser bescheid wissen...
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Ja und auch wenn jetzt vielleicht manch einer meint das sei spiessig - die steuerliche Frage bleibt ungeklärt.
Ist sie nicht, denn wenn der Arzt
- Angestellter ist, verhält es sich so, wie es Justinian beschreibt: die Bonusmeilen stehen dem Arbeitgeber zu;
- Selbstständiger ist, hat er sie im Zweifel ganz normal im Rahmen seiner Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit gemäß § 18 EStG zu versteuern.
Eine Frage bleibt aus meiner Sicht aber wirklich ungeklärt:
Gibt es hier die gleiche Debatte auch bei Polizisten, die bei vielen Verkehrsverbünden sogar kostenlos mitfahren dürfen?
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Hallo,
jetzt muß ich mich doch nochmal melden:
Ist sie nicht, denn wenn der Arzt
- Angestellter ist, verhält es sich so, wie es Justinian beschreibt: die Bonusmeilen stehen dem Arbeitgeber zu
das stimmt nur für den Fall, daß es keine ausdrückliche Regelung gibt, die den Angestellten die Nutzung der Meilen ermöglicht; letzteres gibt es durchaus nicht ganz selten. In diesem Fall ist die Steuer jedoch dadurch abgegolten, daß die Lufthansa alle Meilen pauschal (mit 15%) versteuert - der Arbeitnehmer muß, auch wenn er die Meilen nutzen darf, definitiv keine Steuern zahlen.
Ist sie nicht, denn wenn der Arzt
- Selbstständiger ist, hat er sie im Zweifel ganz normal im Rahmen seiner Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit gemäß § 18 EStG zu versteuern.
Hier bin ich aus dem Stand überfragt, würde aber im Streitfall davon ausgehen, daß nicht nur die Meilen "des Arbeitnehmers", sondern auch die Meilen "des Selbständigen" aufgrund der Pauschalsteuer nicht nochmals versteuert werden müssen.
Eine Frage bleibt aus meiner Sicht aber wirklich ungeklärt:
Gibt es hier die gleiche Debatte auch bei Polizisten, die bei vielen Verkehrsverbünden sogar kostenlos mitfahren dürfen?
Die Debatte gab es auch; den aktuellen Stand kenne ich allerdings nicht. Jedenfalls erinnere ich mich, daß argumentiert wurde, daß der Polizist immer im Dienst sei und deshalb kein privater geldwerter Vorteil vorliege. Die Freifahrt wird nach meiner Kenntnis in vielen Fällen auch nur bei uniformierten Polizisten gewährt.
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Hallo zusammen
Vor 3-4 Jahren Flug KLM von Amsterdam nach Los Angeles. Auf der Höhe von Yellowknife setzten bei einer Frau im Sitz neben mir die Wehen ein.
Nach der Meldung an den Flug-Captain wurde per Lautsprecherdurchsage nach einem Arzt an Bord gefragt. Tatsächlich meldete sich eine Aerztin. Das 2er Sitzabteil wurde mit Wolldecken gegen Blicke geschützt und über Salt Lake City kam ein gesundes Mädchen zur Welt. So einen fröhlichen Flug habe ich nie mehr erlebt.
Die Alternative ohne Arzt an Bord wäre wohl eine ausserplanmässige Zwischenlandung z.B. in Seattle oder ähnlich gewesen. Dazu hätte man Tonnen von Kerosin ablassen müssen. Dutzende von Passagieren hätten den Anschlussflug verpasst. Viele weitere Passagiere hätten ihre Termine verpasst und der KLM wären Kosten enstanden die ich mir kaum vorstellen kann.
Da ist es doch begreiflich, dass jede Fluggesellschaft solche Zwischenfälle möglichst einfach regeln will. Der Preis für diese Bonusmeilen ist ja direkt lächerlich. Und warum sollte der Arzt der im Urlaub freiwillig einspringt nicht etwas erhalten bzw. sogar Rechnung stellen können? Das scheint mir eine Selbstverständlichkeit zu sein. Auf jeden Fall sind diese Kosten, die natürlich am Ende jeder einzelne Passagier bezahlen muss viel, viel günstiger als die Kosten, die, die Fluggesellschaften sonst bezahlen müssten und welche ebenfalls auf alle Passagiere überwälzt werden.
Ich glaube ein bisschen weniger Neid wäre in dieser Angelegenheit angebracht.
Gruss
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Ist sie nicht, denn wenn der Arzt
- Angestellter ist, verhält es sich so, wie es Justinian beschreibt: die Bonusmeilen stehen dem Arbeitgeber zu
das stimmt nur für den Fall, daß es keine ausdrückliche Regelung gibt, die den Angestellten die Nutzung der Meilen ermöglicht; letzteres gibt es durchaus nicht ganz selten.
Ich habe nichts anderes gesagt: Die Meilen stehen dem Arbeitgeber zu (Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5419954_REF1,00.html)), ob er sie dann dem Arbeitnehmer überlässt oder nicht, ist ganz alleine seine Sache bzw. des Arbeitsvertrages o.ä.
Aber das gilt nur für dienstlich erworbene Meilen. Wenn der Arzt auf einem privaten Urlaubsflug ist, ist das wieder etwas anderes. Deutsches Steuerrecht eben. :? :wink:
Ist sie nicht, denn wenn der Arzt
- Selbstständiger ist, hat er sie im Zweifel ganz normal im Rahmen seiner Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit gemäß § 18 EStG zu versteuern.
Hier bin ich aus dem Stand überfragt, würde aber im Streitfall davon ausgehen, daß nicht nur die Meilen "des Arbeitnehmers", sondern auch die Meilen "des Selbständigen" aufgrund der Pauschalsteuer nicht nochmals versteuert werden müssen.
Meines Wissens nach ist die Pauschalierung, von der du hier sprichst, die Pauschalierung der Lohnsteuer gem. § 40 EStG.
Ein selbstständiger Arzt zahlt aber Einkommensteuer, keine Lohnsteuer (die eine andere Erhebungsform der Einkommensteuer speziell für Arbeitnehmer ist).
Es ist deshalb meines Erachtens nach keine Pauschal-Versteuerung möglich.
Der Arzt hat deshalb Betriebseinnahmen.
Aber wie auch immer:
Ich würde gerne DocHoliday im Flugzeug neben mir sitzen haben, dann hätte ich auf jeden Fall gute Unterhaltung über unser gemeinsames Hobby USA-Reisen.
Ganz unversteuert, versteht sich.
:wink: :D :D
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Ich würde gerne DocHoliday im Flugzeug neben mir sitzen haben, dann hätte ich auf jeden Fall gute Unterhaltung über unser gemeinsames Hobby USA-Reisen.
Ganz unversteuert, versteht sich.
:wink: :D :D
Aber gerne doch! Wann geht's los? Wohin? Du zahlst die Tickets??
:) ;)
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Aber gerne doch! Wann geht's los? Wohin? Du zahlst die Tickets??
:) ;)
Wie??? Ich soll die Tickets zahlen??? :shock:
Ich glaub, ich sollte meine Meinung doch noch schnell ändern :lol: :lol: :lol:
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Hallo,
Meines Wissens nach ist die Pauschalierung, von der du hier sprichst, die Pauschalierung der Lohnsteuer gem. § 40 EStG.
nein, es ist keine besondere Form der Lohnsteuer nach §40 EStG (die immer vom Arbeitgeber zu zahlen ist, nicht von Dritten). Es handelt sich um eine Pauschalierung der Einkommensteuer nach § 37a, die für alle Einkunftsarten gilt.
NB: das gilt alles nur für die erworbenen Bonusmeilen von Fluggesellschaften, die in D die pauschale Besteuerung durchführen; miles and more der LH gehört hier dazu.
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Es handelt sich um eine Pauschalierung der Einkommensteuer nach § 37a, die für alle Einkunftsarten gilt.
Logo, du hast natürlich völlig recht!!!
:platsch: :platsch: :platsch:
Da geb ich mich gerne geschlagen! :verneig: :wink:
:rotor:
Viele Grüße,
HashBrown
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ich bin dafuer....bonusmeilen fuer aerzte als dankeschoen!
ich moechte auch am liebsten umsonst behandelt werden, aber wenn die aerzte dann alle daheim bleiben, weil sie nix mehr verdienen und sich keine fluege mehr leisten koennen, dann nuetzt es auch nichts bonusmeilen zu verschenken. siehe aerztestreik in deutschland.
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...wenn die aerzte dann alle daheim bleiben
Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Gefahr relativ gering ist.
:)
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merkwürdig , merkwürdig , dann sollte man die Meilen aber auch auf andere Berufsgruppen wie Rettungsassistenten und -sanitäter etc. ausdehnen , denn als solcher habe ich bereits auf einem LH-Flug nach Vancouver bei einem Kreislaufzusammenbruch geholfen. Ich habe von der Besatzung eine Flasche Champagner bekommen und sie haben sich bedankt , das fand ich nett und habe mich gefreut.
Welche Diskussion ist das, wer schenkt einem Arzt Meilen wenn er auf der Straße jemandem hilft, wo er PRIVAT vorbeikommt ? Bekommt er deshalb einen Nachlaß auf seine KFZ-Steuer ?
Wenn dann sollte das Dankeschön an alle Helfer gehen.
Wir diese "Prämie" nur im Einsatzfall gezahlt ?
Peter
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Ich denke die LH macht das um schon vor dem Flug zu Wissen das ein Arzt an Bord ist. Wenn die M&M-Karte eingebucht ist, weiss man ja das der Herr/die Dame Arzt ist und man muss im Zweifelsfall nicht mal nachfragen ob ein Arzt anwesend ist wenn das Bordpersonal schon weiss wo welche sitzen.
Man muss ja nicht alles zerreden und nur weil man selbst keine Meilen bekommt neidisch drauf sein (wegduck - ist wirklich nicht böse gemeint).
Allerdings wäre ich mir als Arzt dann nicht mehr sicher ob ich wirklich alle verfügbaren Flüge buchen kann, oder ob ich dann nur Flüge buchen kann, bei denen noch ein Arzt fehlt ("Ironiemodus" - ein Schelm wer böses dabei denkt und viele Dinge haben zwei Seiten ;) )
Ich finds ne gute Idee und fühle mich dann schon sicherer wenn das honoriert wird und man weiss die Fluggesellschaft kümmert sich drum, das die medizinische Versorgung sichergestellt wird.
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Vorne weg, ich bin kein Arzt. Dennoch bin ich fassungslos über den kommentar von Petra/Kauschthaus und möchte ich zur dieser Einstellung folgendes sagen:
Wie kommen Sie eigentlich zu der Meinung, dass eine ärztliche Leistung egal welcher Form - auch im Notfall - kostenlos sein sollte?! Es steht ausser Frage, dass Ärzte eine besondere Verantwortung hinsichtlich ihrer Patienten haben. Ihrer Meinung nach sollten Ärzte wohl dieser Verantwortung dann auch kostenlos nachkommen - der Dank der Patienten ist ja Lohn genug. Ausserdem kann sich der Arzt ja zusätzlich an dem Gedanken erfreuen, als guter Mensch viel Gutes getan zu haben - welchen Lohn bedarf es noch mehr?
Nun ist aber das Problem, dass Arztsein nicht nur ein Hobby darstellt, sondern auch ein Beruf ist und zum Lebenunterhalt dient - Ärzte müssen auch essen und haben vielleicht auch Familie.
Es sollte endlich auch in Deutschland selbstverständlich sein, dass jede berufliche Leistung entsprechend honoriert wird, auch die ärztliche Leistung. Wann hören diese Neiddebatten in Deutschand endlich auf, in denen mit dem Totschalgargument des moralisierend angehobenen Zeigefingers versucht wird, den Leistungsträgern ein schlechtes Gewissen einzujagen.
Am Rande bemerkt stellt jeder Rettungssanitäter im Noteinsatz sofort eine Rechnung - warum sollte dies also der Arzt nicht tun?
Ausserdem trifft Ihr Satz "Na ja, passt vielleicht in unsere Zeit" sehr gut dein Geist der Zeit, da Ihre Einstellung sehr gut zur gegenwärtigen Geiz ist Geil Freibiermentalität passt.
Vielleicht sollten Sie, liebe Petra/Kauschthaus, ein Medizinstudium absolvieren. Dann können Sie nach Herzenslust kostenlos in jeder Situation Hilfeleisten.
Als abschliessende Randbemerkung kann ich Ihr Argument auch vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehen: Wieso soll denn ein auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen wie die Lufthansa kostenlos den Service eines Arztes beanspruchen?!
Ich verbleibe mit freundlcihen Grüßen und der Hoffnung, dass Sie nie im Ausland wie z.B. den USA medizinische Hilfe benötigen. Denn dort werden Sie vor der Behanldung zur Kasse gebeten!
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Lieber Gast,
ich stimme Dir zu, mich selbst schockieren manche Auswüchse in der Gesellschaft (und ich möchte explizit betonen, dass ich mich auf niemanden persönlich beziehe!) ebenfalls.
Es erscheint mir so, als ob Dienstleistungen, die man nicht sieht oder die nur schwer einzuschätzen sind für viele Menschen wertlos sind. Das zeugt von einer absoluten Respektosigkeit vor bestimmten Berufsgruppen.
Ebenso wie viele Menschen wie selbstverständlich ärztliche Behandlungen kostenlos einfordern (vermutlich eine Folge der Vollkaskomentalität in Deutschland), erwarten sie auch Rechtsberatungen oder andere Dienstleistungen kostenlos oder weit unter Wert und verlieren so häufig die Relationen aus dem Blick.
Ich hatte es mal provozierend formuliert und werfe es wieder in den Raum: wer anderer Meinung ist möge mit bitte die Produkte seiner Arbeitskraft kostenlos zukommen lassen. Das wäre fair.
MfG Justinian
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Hallo,
ich stimme (fast) allen Ausagen zu (habe ich irgendwo weiter oben glaub' ich auch schon mal kundgetan), aber den folgenden Satz kann ich in seiner Allgemeinheit nicht bestätigen:
Denn dort werden Sie vor der Behanldung zur Kasse gebeten!
Mir selbst ist es einmal widerfahren, daß ich wegen - zum Glück harmlosen - Kreislaufproblemen in einer Regionalklinik von oben bis unten untersucht wurde und keinen Cent dafür vorschießen mußte. Nicht einmal eine Kreditkartennummer wollte man von mir entgegennehmen. Da ich auf der Durchreise war, hatte ich auch keine ständige US-Adresse. Die - gesalzene - Rechnung wurde mir an meine Heimatadresse geschickt, wo ich sie dann abzeichnen und die CC-Nummer eintragen durfte.
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1.
Meine Aussage "Ich sehe das nostalgischer" war (ein vermutlich missverständlich ausgedrückter) Versuch, zu erklären, dass mir die "moderne" Denkweise nicht passt, immer ans Geld zu denken.
Mit Vollkasko Mentalität hat das nichts zu tun und schon gar nichts mit dem Wunsch, alle möglichen Dienstleistungen kostenlos beanspruchen zu wollen.
Wer mir meine Meinung, dass man in einem Notfall (ohne dass man beruflich dafür extra im Dienst ist) beispringen sollte, ohne sich über Bezahlung Gedanken zu machen, als Unverschämtheit auslegt, möge dies tun. :roll:
2.
Die "Geiz ist geil" Mentalität ist und war mir immer schon fremd. Ich gehöre zu den seltenen Spezies, die sich im Internet informieren und im örtlichen/regionalen Fachhandel kaufen, und das selbst dann, wenn es mehr kostet. Es sei denn, ich bekomme das Gewünschte nicht hier in unserer "Pampa".
3.
Tut mir einen Gefallen, und lasst diesen Thread nicht mehr aufleben. Ich hatte extra nichts mehr dazu geschrieben, weil es mir sinnlos schien.
Frei nach Erich Kästner: "Irrtümer verbreiten sich durch Zellteilung. Der Kern des Irrtums spaltet sich und neue Irrtümer entstehen."
Grüße, Petra