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Autor Thema: Fliegen mit behinderten Partner  (Gelesen 1650 mal)

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triple x

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Fliegen mit behinderten Partner
« am: 07.12.2007, 21:29 Uhr »
Hallo Zusammen,

habe zwar das Forum durchsucht aber nichts gefunden.
Unsere Sekretärin will mit ihrem Mann im März nach Florida fliegen um dort eine Freundin zu besuchen.
Ihr Mann ist zu 80% behindert. Was er genau hat weiss ich nicht, er ist halt sehr schwach, kann nicht so weit laufen, braucht Medikamente, hat Zucker, ist aber reisefähig. Hier nun ein paar Fragen:
1. Wenn ich über das Internet buche, wo gebe ich die Sache mit der Behinderung an?

Auf den Flughäfen habe ich schon oft gesehen das Passagiere mit dem Rollstuhl vom Flieger abgeholt werden.

2. Wie und wo kann ich das anmelden. Geht das auch bei der Buchung?

3. Helfen die dann auch beim Umsteigen?

Vielen Dank für Eure Hilfe

Susan26

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #1 am: 07.12.2007, 21:37 Uhr »
Hallo triplex,

eigene Erfahrungen habe ich bei deiner Frage selbst nicht, aber ich denke, dass man auf den Flughäfen nur jemanden ansprechen muss, dass man "disabled" ist und dann geht das .. ich denke auch, dass man da gleich das Umsteigen mitorganisieren kann.

Mal sehen, ob hier noch jemand genauer Bescheid weiß  :)
Susan
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freddykr

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #2 am: 07.12.2007, 21:50 Uhr »
Hallo,

auf allen Flughäfen gibt es Betreuungsdienste, entweder von den Fluggesellschaften oder vom Flughafen.

Hier würde ich mich schon vor der Buchung bei der gewählten Fluggesellschaft informieren, ob sie es direkt anbieten oder man auf den Flughafenbetreiber ausweichen muss.

Wenn es über die Fluggesellschaft geht, ist es immer am besten, da diese einen, wenn gewünscht, vom Start- bis zum Endpunkt betreuen.
Viele Grüße,
Danilo


borni

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #3 am: 07.12.2007, 22:08 Uhr »
Wenn du den Flug gebucht hast kann man es normal bei der
Airline angeben , und die kümmern sich um alles.

Infos bekommst du bei den Airlines direkt

zb hier:http://www.britishairways.com/travel/additionalneeds/public/de_de

Gruß

Jack Black

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #4 am: 07.12.2007, 22:38 Uhr »

1. Wenn ich über das Internet buche, wo gebe ich die Sache mit der Behinderung an?

Auf den Flughäfen habe ich schon oft gesehen das Passagiere mit dem Rollstuhl vom Flieger abgeholt werden.

2. Wie und wo kann ich das anmelden. Geht das auch bei der Buchung?

3. Helfen die dann auch beim Umsteigen?

Zu 1): Leider kann man das nicht "per Mausklick" erledigen, am sinnvollsten ist immer ein Anruf bei der Fluggesellschaft. Die entsprechenden Telefonnummern gibt es aber schon auf der Internetseite.

Zu 2): Ihr müßt für alle Flughäfen (Start, Ziel und evtl. Umsteigeflughäfen) die Unterstützung anfordern. Das klingt jetzt schwieriger als es ist, an Hand der Flugdaten erkennt natürlich auch die Gesellschaft, wo und wann ihr Unterstützung benötigt.

Zu 3): Ja, siehe 2.

Es ist sehr wichtig, dass Ihr Euch die Bestätigung für diese Unterstützung schriftlich geben lasst und auch ausdruckt. Bei British Airways beispielsweise sind diese Daten NICHT(!) im Online Buchungssystem abrufbar (habe ich schon mehrfach angemeckert, aber es ist immer noch nicht drin). Besteht darauf, Euch eine Email oder ein Fax mit den entsprechenden Buchungsdaten und den Hilfen am Flughafen senden zu lassen. Leider geht das nämlich auch schon mal "in die Hose" (aber nicht endgültig, ist aber dann ziemlich stressig), dann ist es sehr hilfreich, wenn man ein Dokument vorlegen kann, wo die angeforderte Unterstützung bestätigt wird.

Ein grundsätzliches Problem ist, dass diese Hilfen nicht von den Fluggesellschaften ausgeübt wird, sondern eine Leistung des Flughafens ist (bis auf wenige Ausnahmen, beispielsweise in London). So kann British Airways die Hilfe für Phoenix (das war unser letzter Anreiseflughafen) zwar beantragen und auch in der Buchung vermerken, aber letztendlich ist es eine Leistung des Flughafens von Phoenix, nicht von British Airways. Meine Erfahrung mit den amerikanischen Hilfeleistungen sind aber durchgehend sehr positiv. Bei der Immigration ist das sehr hilfreich, weil man in den allermeisten Fällen in einer eigenen Lane flott durchgeschleust wird.

Grüße
Rainer

GreyWolf

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #5 am: 08.12.2007, 21:20 Uhr »
Hallo,

ich kann da nicht aus eigener Erfahrung sprechen. In der letzten(?) Ausgabe des America-Journal (das ist DIE deutsche Reisezeitschrift über die USA) gab es aber einen sehr interessanten Artikel über Reisen mit Behinderten in die USA. Da kann man sicher beim Verlag noch ein Exemplar bestellen, wenn es nicht mehr im Zeitschriftenhandel verfügbar sein sollte.
Was mir aus diesem Artikel in Erinnerung ist: Der selbst behinderte Autor hat grundsätzlich erklärt, dass das Fliegen kein Problem sei. Er hat aber eindringlich vor Umsteigen in London-Heathrow gewarnt, da dort der Begleitservice für Behinderte nicht funktionieren würde.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Antje

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #6 am: 09.12.2007, 10:06 Uhr »
Hallo,

in den USA selbst sollten die wenigsten Probleme auftreten - meist hat sogar jeder größere Supermarkt Rollstühle oder Elektrogefährte, ebenfalls wirklich jeder Vergnügungspark.

Zudem werden häufig Ermäßigungen gewährt, das ist halt im Einzelfall abzufragen.

Mietwage speziell ist vermutlich nicht notwendig, da es klingt, als ob die Partnerin mit einem normalen Wagen zurecht kommt (es gibt auch behindertengerechte Mietwagen, die muß man aber anfordern).

Zu den Flügen und der Immigration/Zoll: Je nachdem, was für Medikamente erforderlich sind (vor allem auch Flüssigkeiten womöglich in größeren Mengen als 100 ml Verpackugnseinheiten) sollte man Bestätigungen vom Arzt in deutsch und englisch haben.

Zum Umsteigen und der entsprechenden Betreuung wurde ja schon geschrieben - man sollte dringend darauf achten, natürlich nach Möglichkeit Direktverbindungen zu wählen bzw. sehr großzügige Umsteigeverbindungen zu nehmen. Denn wenn man das angeforderte Elektromobil nicht da ist, wird man sicher nach Ersatz suchen, aber das kann halt dauern!

Normalerweise dürfen Behinderte zuerst einsteigen, aber häufiger als letzte Aussteigen - das bitte miteinkalkulieren! (da ist halt ein besseres Durchkommen)

Alle wichtigen Unterlagen, Bestätigungen und Medikamente ins HANDGEPÄCK!

Sollte dauernd ein Rollstuhl erforderlich sein, bitte abklären - es gibt Regelungen für Rollstühle und diese können nicht in unbegrenzter Menge bzw. nicht jede Art im Flugzeug (Fracht) transportiert werden.

Viele Grüße

Antje





boehm22

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #7 am: 09.12.2007, 10:22 Uhr »
Meine Mutter sitzt im Rollstuhl. Ich habe mit ihr schon 2 Flugreisen innerhalb Europas gemacht.
Die Buchung läuft ganz normal für zwei Passagiere. Danach rufe ich immer die Fluggesellschaft an und bitte diese das Kennzeichen für Rollstuhl einzugeben. Da gibts auch noch andere Kennzeichen für gehbehindert usw.
Die Flüge selber und die Aufenthalte auf den Flughäfen waren immer sehr entspannt, wir wurden von allen Mitarbeitern bevorzugt behandelt und hatten nie das Gefühl, daß es ein Problem gibt.
Viele Grüße
Rosi
_
Das wird Nr. 22 in Nordamerika:



Jack Black

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #8 am: 09.12.2007, 15:59 Uhr »
Er hat aber eindringlich vor Umsteigen in London-Heathrow gewarnt, da dort der Begleitservice für Behinderte nicht funktionieren würde.

Was aber nicht stimmt - ich bin wohlbehalten in Phoenix angekommen, sowohl 2006 als auch 2007, beides Mal mit Umsteigen in London Heathrow. Und zurückgekommen bin ich auch unbeschadet. Es kann schon mal hektisch werden und man fragt auch schon mal ein zweites Mal nach, aber angekommen sind wir immer.

Und (was ganz sicher das Umsteigen erheblich vereinfachen wird) ab März 2008 ist in Heathrow das neue British Airways "Terminal 5" fertig, dann braucht niemand mehr, der mit BA fliegt, das Terminal zu wechseln, alles wird in Terminal 5 abgewickelt: http://www.britishairways.com/travel/terminal5/public/de_de

Grüße
Rainer

Ostfriesland

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #9 am: 10.12.2007, 11:14 Uhr »
Hallo,

in diesem Zusammenhang kann ich aus eigener Erfahrung in diesem Jahr sprechen. Ich bin von Bremen über Frakfurt -Washington-Myrtle Beach , in der Hauptsache mit United Airlines geflogen.
Die Anforderung eines Rollstuhls erfolgte über UA und war in meinen Unterlagen dokumentiert.

Hinflug Bremen-Frankfurt kein Personal am Gate!! Hier habe ich denn einen E-Karren, der Personen transportierte angehalten und auf meine Situation hingewiesen. Ich bekam dann auch sofort meine Unterstützung. Auf dem Weg weiter in Washington wurde ich bereits am Ausgang der Gangway von einer Dame erwartet und kam nach allen Einreiseformalitäten zu meinem Abfluggate.

Beim Rückflug in Washington war kein Personal vorhanden !! Hier hatte ich das Glück, nach einem kurzen Weg die Dame zu finden, die mich bereits vor 3 Wochen betreut hatte. Sie war überrascht, das keiner am Gate war. Aber ohne große Umstände, half sie mir sofort weiter.

Nach der Landung in Frankfurt ( nicht am Gate , sondern auf dem Vorfeld), ebenfalls kein Personal vorhanden. Hier habe ich mich dann mühsam zur Sicherheitschleuse begeben, weil kein Personal auf dem Weg ausfindig war. Ich war froh, genügend Zeit für meinen Anschlußflug zu haben und ich nicht zu lange stehen mußte. Die letzten Meter habe ich dann auch noch selber geschafft. Ich muß aber auch sagen, das an diesem Morgen in Frankfurt wegen Nebels einiges aus dem Ruder gelaufen ist und Hektik pur angesagt war.
Trotzdem muß ich sagen, bei einer kürzeren Stehzeit und der fehlender Unterstützung hätte ich meinen Anschlußflug nicht bekommen.

Vielleicht noch einen Tipp für Reisende in die USA. Wer also wie ich Metall im Körper hat, bekommt eine zusätzliche spezielle Untersuchung. Man wird vom untersuchenden Personal ausführlich unterrichtet, warum das ganze Notwendig ist.  Meinen Prothensenpass habe ich nie vorzeigen müssen, aber wie gesagt, am Körper wird jeder Fleck mit Detektor und Hand untersucht. Das ganze dauert fast 10min.

Fazit: Trotz Hinweis in den Flugunterlagen ist eine Unterstützung nicht immer gewärleistet.



magnum

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #10 am: 10.12.2007, 14:31 Uhr »
Habt Ihr das Ausgangsposting eigentlich genauer gelesen ?

Er ist zwar zu 80% behindert und kann nicht weit laufen, aber er braucht ja offensichtlich keine permanente Betreuung.

Ich bin auch aus diversen Gründen zu 80% behindert. Auf allen Flughäfen hätte ich eine entsprechende Unterstützung direkt nach dem Aussteigen in Anspruch nehmen können. Man setzt sich mit dem Personal der Airline in Verbindung, diese organisieren in der Regel alles.

Ich habe das allerdings nicht in Anspruch genommen, weil ich eigentlich ganz gut selbst unterwegs bin. Es gibt einige, die das nötiger hatten als ich, denen habe ich den Vortritt gelassen. Lediglich bei der Sitzplatz-Verteilung bzw. -Umbuchung habe ich darauf hingewiesen und meinen Ausweis vorgezeigt (wegen erhöhter Thrombose-Gefahr), darauf hin hat man mir einen eigentlich nicht als reservierbar markierten Sitzplatz gegeben.

Jack Black

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Re: Fliegen mit behinderten Partner
« Antwort #11 am: 11.12.2007, 10:58 Uhr »
Habt Ihr das Ausgangsposting eigentlich genauer gelesen ?

Er ist zwar zu 80% behindert und kann nicht weit laufen, aber er braucht ja offensichtlich keine permanente Betreuung.

Das habe ich wohl auch gelesen, aber es ist schwierig bis unmöglich, Behinderungen zu vergleichen (allein auf Basis des GdB). Wenn ich lese, "kann nicht weit laufen", sollte er unbedingt die Hilfe in Anspruch nehmen, denn in vielen Flughäfen (Frankfurt, London-Heathrow, Chicago usw.) sind die Strecken teilweise gigantisch, die zurückzulegen sind. Man kann vor Ort immer noch sagen, dass man alleine zurecht kommt.

Man setzt sich mit dem Personal der Airline in Verbindung, diese organisieren in der Regel alles.

Ne, das ist Gezocke und kann ganz böse ins Auge gehen. Gerade in Heathrow, wo wirklich manchmal etwas klemmt, wenn dann noch keine Vorbestellung vorliegt, wird's ganz hektisch. Auch das Boardpersonal ist nicht glücklich, wenn einem erst während des Flugs einfällt, dass man Hilfe benötigen könnte. Und nur deswegen den Anschlussflug zu verpassen wäre wirklich übertrieben.

Das halte ich für falsche Bescheidenheit - wer Hilfe braucht, soll sie anfordern und das auch möglichst frühzeitig.

Grüße
Rainer