Nicht falsch verstehen, ich finde die Quechua Wurfzelte in sommerlichen Gefilden auch genial wenn man mit dem Auto anreisen kann, aber für Flugreisen doch eher suboptimal.
Ich habe nicht einmal eine Ahnung, was das ist.
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Was ist ein Wurfzelt und worin besteht sein Vorteil? Das Packmaß scheint ja schonmal eher ungünstig zu sein.
Packmass ist für Flugreisen sehr ungünstig (leider auch für Bike- und Motorradtouren, sonst hätten wir für diesen Zweck wohl auch eines).
Vorteil ist der sehr günstige Preis (ab 35 Euro - je nach Grösse) und die zumindest bei
Quechua (Hausmarke der Decathlon Shops) doppelwandige Konstruktion, was Kondenswasser vermeidet. Leicht sind die Quechuas zudem auch noch und werden daher gerne als Beistellzelte für die Kinder bei Wohnwagen- oder Buscampern genommen. Man sieht sie auf südeuropäischen Campingplätzen sehr sehr häufig.
Von der Bauart sind das formal Tunnelzelte - und im Vergleich mit einem Tunnelzelt ergibt sich dann tatsächlich ein Zeitvorteil beim Aufbau, da es selbsttragend ist und nahezu faltenfrei steht.
Ein Tunnel muss ja erst mit mind. 4 Heringen befestigt werden um es zum Stehen zu bringen und benötigt anschl. noch viele weitere Heringe damit es Falten- und Flatterfrei steht.
Im Vergleich mit Kuppelzelten (Dein Iglu von früher) sehe ich aber keinen wesentlichen Zeitvorteil für das Wurfzelt, wenn man den Aufbau des Kuppelzeltes ein paar Mal gemacht hat. Ein Kuppelzelt ist normalerweise auch freistehend und benötigt eigentlich nur 1-2 Heringe um die Apside abzuspannen (wenn es denn eine Apside hat).
Weitere Heringe bringt man bei Kuppel- und Wurfzelt eigentlich nur ein um es gegen Wind und Regen abzuspannen.
Nachteilig sehe ich das Zusammenlegen (genau nach Plan in Schleifen legen, sonst funktioniert das nicht).
Beim 2 Personen Zelt mag das ja nach Übung in der vom Hersteller propagierten Zeit (15 sek.) noch möglich sein (wenn man entsprechend geübt ist, was die meisten die man beim Abbau-Kampf mit dem Quechua auf dem Campingplatz beobachten kann, eher nicht sind
).
Wenn ich unser Kuppelzelt ausgeräumt und die Heringe herausgezogen habe, brauche ich auch nur noch das Gestänge aus den Kanälen zu ziehen und das Zelt zusammenzurollen, dauert höchstens eine Minute, wenn ich mit einem Wurfzeltabbauer in Wettbewerb treten sollte, dann würde ich das sicher auch noch flotter hinbekommen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass die Schlafkabine fix im Zelt verbleibt, nicht ausgehängt werden kann. Wenn man ein Zelt nass abbauen muss, hat man dann beim Wiederaufbau eine nass durchgesiffte Schlafkabine die man erst mal mit dem Lappen trocken wischen muss.
Die Wurfzelte haben i.d.R. nur ein Fiberglasgestänge, was sie bei heftigem Wind bruchanfälliger macht als Kuppelzelte die es mit Alugestänge gibt.
Die Wurfzelte sind m.E. Schönwetterzelte für sommerliche Gefilde (für den Südwesten also durchaus zu gebrauchen, wenn das blöde Packmass nicht wäre).