Das Thema ist ungefähr so alt wie es Flugbuchungen gibt, und ja, die Airlines sind damit nicht glücklich und versuchen, Mittel und Wege zu finden, sowas zu verhindern. Ursache des ganzen ist die bei "konventionellen" Airlines übliche Trennung von Buchung und Ticket, die vor allem von Geschäftsreisenden oft benötigt wird. Diese buchen nämlich einen flexiblen Tarif, weil sie z.B. nicht wissen, wann ein Geschäftstermin zu Ende ist, und reservieren dann die drei, vier passendsten Flüge, die in Frage kommen - in der klaren Absicht, nur einen davon zu nutzen. Da aber das Ticket völlig flexibel ist, können sie bei der Ankunft am Flughafen dann den nächsten Flug nehmen, auf dem sie reserviert sind, ohne die Befürchtung haben zu müssen, nicht mitgenommen zu werden, da dieser Flug ja voll sein könnte.
Daraus resultiert, dass man eine Buchung erstellen kann, ohne darin ein Ticket zu hinterlegen - dieses oben beschriebene Verhalten ist (bei vollzahlenden Biz-Reisenden) auch seitens der Airlines erwünscht. Hier setzt jetzt aber das Thema an, was vom ADAC beschrieben wurde. Diese Möglichkeit besteht natürlich auch in den billigen Buchungsklassen. Ich kann also auch z.B. eine T-Klasse (die günstigste bei Delta) einbuchen und dann mal warten, wann ich das zugehörige Ticket ausstelle - wen überhaupt jemals. Wenn ich das nicht tue, wird irgendwann die Airline eine Message schicken, dass man doch jetzt bitte das Ticket ausstellen möge, ansonsten würde die Reservierung gestrichen - sowas passiert aber meist nur, wenn der Flug bereits schon gut voll ist und die Airline nach Plätzen sucht - also meist nicht eher als ein, zwei Wochen vor Abflug. Bis zu diesem Zeitpunkt kann man daher problemlos eine Reservierung halten, ohne dass das zu Problemen führt. Sowas habe ich früher eigentlich immer gemacht - so konnte man sich die Verfügbarkeit in billigen Buchungsklassen sichern und dann abwarten, ob günstige Angebote kommen.
Allerdings haben sich die Airlines vor einiger Zeit ein Spiel einfallen lassen, um sowas zumindest zu erschweren: Die Ticketing Frist. Bei eigentlich allen günstigen Tarifen, die mir so in letzter Zeit "untergekommen" sind, steht drin, dass das Ticket spätestens 72 Stunden (oder noch weniger) nach der Reservierung ausgestellt werden muss, damit man den Tarif anwenden kann. Automatisch wird das meines Wissens nach nicht geprüft - es kann also durchgehen, ein Ticket auf eine Monate alte Buchung mit so einem Tarif auszustellen. Aber das Reisebüro geht dann ein Risiko ein, weil die Airlines ab und zu manuell nachprüfen, ob alle Regeln eingehalten wurden und dann in so einem Fall dem Reisebüro die Differenz zwischen dem nicht anwendbaren Billig-Tarif und meist der Full-Fare Economy in Rechnung stellen. In sofern ist das nutzen dieses Systems zumindest bei den öffentlichen Tarifen der Airlines nicht mehr möglich. Es mag da abweichende Regelungen für Consolidator-Tarife geben, aber da bin ich überfragt, weil ich mich damit zu lange nicht mehr beschäftigt habe...
@Aaronp: Das ganze funktionierte schon immer nur, wenn man "echte" Namen der Passagiere eingeben konnte. Sobald man einen Name-Change gemcht hat, geht die Reservierung automatisch verloren. In sofern kann man als Reisebüro nicht auf gut Glück die interessantesten Strecken mit Pseudo-Namen blocken und dann, wenn man es benötigt, einen Passagiernamen dafür eingeben.
Viele Grüße - Dirk