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Unterwegs => Flüge & Airlines => Thema gestartet von: Davidc am 15.08.2010, 15:51 Uhr

Titel: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 15.08.2010, 15:51 Uhr
Hallo,

hat hier schon mal jemand mit einem medizinischen Rückflug zu tun gehabt? Wie läuft so etwas ab, was für Flugzeuge sind das, gibt es überhaupt Flugzeuge die medizinisch ausgestattet sind und von den USA (West) bis nach D fliegen können? Wie viele Personen können dort mitfliegen, oder geht das gar nicht?

Hintergrund der Frage: eine Angehörige von mir ist mit Verdacht auf Herzinfarkt in einem (sehr kleinen) Krankenhaus in Utah. Das EKG war unregelmäßig, die ersten Blutwerte aber haben keine Hinweise auf einen "echten" schweren Infarkt gebeben. Wenn ich es richtig verstanden habe sei das wohl eine Art Vorstufe zu einem Infarkt gewesen, aber es werden nun weitere Bluttests und EKGs gemacht.

Der Arzt meinte wenn es ein richtiger Infarkt gewesen sein sollte dann hätte er den sofortigen Transport per Flugzeug in eine größere Klinik durchgeführt. Nun werden die Ergebnisse abgewartet und je nachdem wie die ausfallen soll oder soll nicht eine weitere Untersuchung in einem größeren Krankenhaus durchgeführt werden.
Er sprach von einer "Heart choke (schoke)" (?) Behandlung, aber das habe ich nicht online gefunden was genau das sein soll.

Probleme haben sich oft auch in größeren Höhen (2000 - 2700 Meter über NN) ergeben, ich vermute wegen der sauerstoffärmeren Luft und der schlechten Durchblutung dann? Ich denke nun man sollte nun in Zukunft auf alle Fälle große Höhen vermeiden? Was aber ist falls es zu einem normalen Rückflug kommt? Die Innenkabine eines regulären Flugzeugs entspricht meines Wissens nach dem Druck nach auch etwa 2000 Meter, jedenfalls nicht normaler Höhe. Kennt sich jemand damit aus?

Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Aaronp am 15.08.2010, 15:58 Uhr
Die Ärzte werden schon wissen, ob der Transport im Flugzeug möglich ist. Ein Transport nach D hingegen halte ich für
unwahrscheinlich. Dieser müsste medizinisch notwending sein, damit er von einer Auslandsreisekrankenversicherung auch
bezahöt wird. Es gibt wohl einige Gesellschaften, die das etwas weniger streng handeln, aber da ein Flug schnell mehrere
10.000 EUR kostet, glaube ich kaum, dass dies bezahlt wird. Auf jeden Fall vorher, wenn es dann doch gemacht werden
soll, eine Einwilligung holen. Auch kann es gut sein, schon mal im Voraus mit der Gesellschaft Kontakt aufzunehmen.
Hoffe nur, dass überhaupt ein Auslandsschutz besteht, sonst wird es sehr teuer für deine Angehörige.

Gruß
Aaronp
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Heiner am 15.08.2010, 16:02 Uhr
Hi!

Bei der Lufthansa gibt es eine Spezialabteilung dafür.
Lufthansa PTC (http://www.lufthansa.com/online/portal/lh/de/info_and_services/travel_preparation?nodeid=1756624&l=de)

Gruß Heiner
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 15.08.2010, 16:10 Uhr
Die Ärzte werden schon wissen, ob der Transport im Flugzeug möglich ist. Ein Transport nach D hingegen halte ich für
unwahrscheinlich. Dieser müsste medizinisch notwending sein, damit er von einer Auslandsreisekrankenversicherung auch
bezahöt wird. Es gibt wohl einige Gesellschaften, die das etwas weniger streng handeln, aber da ein Flug schnell mehrere
10.000 EUR kostet, glaube ich kaum, dass dies bezahlt wird. Auf jeden Fall vorher, wenn es dann doch gemacht werden
soll, eine Einwilligung holen. Auch kann es gut sein, schon mal im Voraus mit der Gesellschaft Kontakt aufzunehmen.
Hoffe nur, dass überhaupt ein Auslandsschutz besteht, sonst wird es sehr teuer für deine Angehörige.

Gruß
Aaronp

Hallo Aaronp

natürlich besteht eine Auslandsreisekrankenversicherung, diese ist auch schon kontaktiert worden und wird sich mit dem aktuellen Krankenhaus in Verbindung setzen.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 15.08.2010, 16:14 Uhr
Hi!

Bei der Lufthansa gibt es eine Spezialabteilung dafür.
Lufthansa PTC (http://www.lufthansa.com/online/portal/lh/de/info_and_services/travel_preparation?nodeid=1756624&l=de)

Gruß Heiner

Hallo Heiner,

danke sehr für den Link, ich hatte irgendwo schon mal darüber gelesen, ich glaube in der LH Bordzeitschrift.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Heiner am 15.08.2010, 16:38 Uhr
Hi!

Ich hoffe das Ihr es nicht gebrauchen müst, und wünsche das es Deiner Angehörige schon bald wieder besser geht.

Gruß Heiner
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Anne05 am 15.08.2010, 17:53 Uhr
Hallo,

bist Du oder ein Mitreisender ADAC-Mitglied?
Die bieten im Rahmen des Schutzbriefes kompetente ärztliche Hilfe und Beratung in Notfällen (notfalls kann man die Mitgliedschaft wohl kurzfristig beantragen, soweit ich weiß).

Unser Sohn ist vor einigen Jahren in Südtirol nach einem Snowboardunfall zunächst ins nächstgelegene KH transportiert worden, nach Erstversorgung per Heli ausgeflogen und dann drei Wochen in der nächsten Uniklinik behandelt worden.
Er war  während dieser Zeit nicht transportfähig.

Von der ersten Stunde an haben sich die ADAC-Ärzte gekümmert, standen für alle Fragen zur Verfügung, haben den Kontakt mit den zuständigen Ärzten gehalten (auch später zu den heimischen Ärzten, vor dem Rücktransport).
Riesenvorteil ist halt, dass man selbst keine sprachlichen Probleme hat, u. U. viel mehr erfährt als von den behandelnden Ärzten und vor allem die Möglichkeit des sofortigen Transportes besteht, sobald es erforderlich ist.

Ich kann nur empfehlen, den ADAC zu kontaktieren (auch als (Noch-)Nichtmitglied.)
Auch wenn kein Transport erforderlich ist, fühlt man sich einfach sicherer, wenn ein deutschsprachiger Arzt eingeschaltet ist, denn diese haben tagtäglich mit kranken Touristen zu tun und wissen wie es ist, wenn die Angehörigen zur Untätigkeit verdammt sind.

LG und toi toi toi, dass alles gut ausgeht!

Anne
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: SAPD am 16.08.2010, 12:46 Uhr
Wir haben auch eine ADAC Auslandskrankenversicherung. In den USA haben wir es noch nicht benötigt, jedoch hatte meine Frau vor 2 Jahren einen schlimmen Unfall in Ägypten mit mehreren Brüchen im Rückenbereich. Da wurden uns vom ADAC 2 Optionen: Zum einen werden in einem normalen Linien-/Charterflieger einige Sitze abgebaut und dort quasi ein Bett mit medizinischen Gerätschaften aufgebaut oder wir sollten noch 2 Tage warten und dann direkt mit einem ADAC Flieger mit einer weiteren verletzen Person ausgeflogen werden.
Und die ganzen positiven Berichte über ADAC kann ich nur bestätigen. Es war einfach alles TOP!
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: regsta am 16.08.2010, 13:00 Uhr
Nach meinem Kenntnisstand sind Flüge (vor allem Langstrecke) nach Herzinfarkt zumindest für eine längere Karenzzeit kontraindiziert, siehe z. B mal hier: http://www.internisten-im-netz.de/de_tipps-fuer-flugreisen_328.html
Wünsche einen guten Verlauf der Geschichte.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Soulfinger am 16.08.2010, 13:17 Uhr
Passt vielleicht ganz gut dazu:

Meine Eltern holten vor 15 Jahren ihre Hochzeitsreise auf den Malediven nach. Meine Mutter bekam eines abends einen Hirnschlag und da die ,,Island-Hopper" auf den Malediven auf Grund fehlendem Radar nur am Tage fliegen können, musste mein Vater sie praktisch alleine die ganze Nacht über betreuen, da auch kein Arzt zur Stelle war. Vom Hotel hat sich niemand wirklich darum gekümmert.

Am nächsten Morgen kam dann das Flugzeug, wo erstmal stundenlang die Sitze ausgebaut werden mussten und die erste Frage erstmal lautete, wer das bezahlt. Meine Eltern wurden dann nach Male geflogen zur Erstversorgung - 14 Stunden nach der Erkrankung. Das Hospital war wie die ,,Klinik unter Palmen", aber immerhin wurde geholfen. Meine Eltern sind beim ÖAMTC und mein Vater hat sofort dort angerufen - allerdings musste meine Mutter erst noch nach Indien gebracht werden wo der ADAC-Flieger hinkommen sollte.

Von Male gings also weiter nach Indien ins Krankenhaus, wo immerhin ,,richtige" Ärzte vor Ort waren - allerdings lies der ADAC/ÖAMTC-Flieger noch auf sich warten. Dummerweise hatte mein Vater natürlich keine indische Währung dabei und die Telefone dort gehen fast ausschliesslich mit Telefonkarten. Woher bekommt man dann eine Telefonkarte? Man frägt Angestellte des Krankenhauses, die aus der Not meiner Eltern ein Geschäft machen wollten und für eine 5 Euro Telefonkarte 100 Dollar verlangten. Was macht man in der Not? Kaufen. Mein Vater bezahlte insgesamt 260 Dollar für 3 Telefonkarten - die haben gerade mal für 25 Min. telefonieren nach Österreich und Deutschland gereicht.

Während des ganzen Hickhacks gings meiner Mutter immer schlechter und als sie in den ADAC-Flieger umgebettet wurde, gings ihr so schlecht, dass das Flieger nicht über eine Bestimmte Höhe gehen durfte. Die Rückreise wurde zur Odysse, da zwischnendurch 5 mal aufgetankt werden musste - hing wohl irgendwie mit der Flughöhe zusammen. In München wurde ihr dann endlich geholften: 4 Tage nach dem Schlaganfall!

Ein Tag länger und sie wäre wohl ein ewiger Pflegefall gewesen - Heute kann sie eigentlich wieder alles machen, was ihr Spaß macht - ausser Stricken.


Seitdem nur noch MIT ADAC/ÖAMTC Plus Mitgliedschaft. Hätten meine Eltern die nicht gehabt, wären Sie nach 14 Tagen immer noch in Indien gewesen und dazu noch Pleite.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 16.08.2010, 17:14 Uhr
Hallo

Danke für alle Antworten und Anmerkungen, die Betreffende ist inzwischen aus dem Minikrankenhaus entlassen, der Arzt konnte nicht genau feststellen was los ist und empfiehlt einen "Stress-Test" (Belastungs-EKG etc.) - jedenfalls fand er es nicht gut noch drei Wochen herumzureisen ohne vorher nähere Untersuchungen zu machen und empfahl dann eher frühere Rückreise :-/ Heute wird eventuell dieser Test gemacht.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: mischungsmicha am 16.08.2010, 17:52 Uhr
Hallo,

Ihr sollten Euch vieleicht ernsthaft überlegen ob Ihr Eure Urlaubsplanung lieber vernachlässigt und Zeitnah(!) in eine größere Stadt (z.B. Vegas oder Salt Lake City) zu fahren um die betreffende dort durchchecken zu lassen. Meine Erfahrung hat gezeigt das kleinere Krankenhäuser teilweise Probleme haben Herzerkrankungen entsprechend zu diagnostizieren.
Meine Mutter war z.B. mehrmals hier in der Gegend im Krankenhaus ohne das was festgestellt wurde. Einige Zeit später wurde in der Frankfurter Uni Klinig dann festgestellt das Sie bereits mehrere unerkannte Infakte hatte.

Ich möchte Euch keine Angst machen, aber bei einem solchen Verdacht würde ich Vorsicht walten lassen.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Jack Black am 16.08.2010, 18:40 Uhr
Kennt sich jemand damit aus?

Eine gute Freundin von uns ist Ärztin und führt solche Rückführungen (neben-)beruflich durch.

Für den Rücktransport gibt es keine spezielle eigene Maschine, sondern es handelt sich grundsätzlich um eine geeignete Linienmaschine. die auch ansonsten mit "normalen" Passagieren besetzt ist. Nach welchen Kriterien die Auswahl der Linie erfolgt, ist mir nicht bekannt. Bei Liegendtransporten werden je nach Platzbedarf ein paar Sitze / Reihen ausgebaut, um den Erkrankten dann in einem Bett (oder einer Liege) im Flieger transportieren zu können. Die Ärztin sitzt als medizinische Betreuung neben dem Patienten. Die Abflugzeit des Fliegers ist dabei der normale Termin, es wird nicht für den Patienten eine eigene Abflugzeit organisier - so wie auch die ganze Fluglogistik (inkl. Umsteigen, falls notwendig) nach dem ganz normalen Flugplan erfolgt. In aller Regel organisiert das Pflegepersonal des Krankenhauses in Absprache mit dem angereisten Betreuungsarzt den Transport des Patienten zum Flughafen.

Wenn Du etwas genaueres wissen willst, kann ich gerne nach weiteren Modalitäten fragen. Im Prinzip wird eben von Deutschland ein Betreuungsarzt zum Einsatzort geschickt, der sich um den Patienten kümmert, wobei die Versicherung des Patienten den Flug an sich organisiert (das ist nicht Aufgabe des angereisten Arztes). Voraussetzung ist allerdings ärztlich zugesicherte Flugfähigkeit des Patienten, wobei sich das auch noch kurzfristig (dann zum negativen) verändern kann.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 19.08.2010, 17:22 Uhr
Hallo,

also besagten "echo stress test" unter Gabe von Dobutamine wollte oder konnte kein Krankenhaus in Las Vegas machen. So wie wir das verstanden wird das nirgends in LV gemacht oder man hatte Termine erst in einer Woche frei. Daraufhin wurde nochmals ein normaler Arzt aufgesucht und normales EKG gemacht, was unauffällig war. Deshalb setzen wir die Reise nun wie geplant fort, lassen aber große Höhen (z. B. Sequoia Park) aus.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: atecki am 19.08.2010, 18:45 Uhr
Er sprach von einer "Heart choke (schoke)" (?) Behandlung,

Hi David,

habe den Thread erst heute entdeckt - sorry.

Ich vermute, es war ein "Heart stroke" gemeint. Hier findest Du Infos der American Heart Association.

http://www.heart.org/HEARTORG/General/911---Warnings-Signs-of-a-Heart-Attack_UCM_305346_SubHomePage.jsp

Zum Ambulanzjet: es gibt sehr wohl fliegende Intensivstationen, mit denen ein Rückreise im Ernstfall möglich ist (evtl. mit Tank-Stopp). Ein sehr großer Anbieter davon ist z.B. http://www.taa.at/ - die arbeiten auch mit ÖAMTC (evtl. auch ADAC?) zusammen. Aber da wird Euch die Reiseversicherung/ADAC sicher auch weiterhelfen können.

Ich hoffe, Deine Angehörigen geht es mittlerweile immer besser und es war nichts ernstes!!

Axel

Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: FL-Girl am 23.08.2010, 15:05 Uhr
Das Vorgehen in eurem kleinen Krankenhaus entspricht den normalem Vorgang wie in jedem anderen KKH auch.
Man macht bei der Aufnahme ein EKG und eine Blutuntersuchung.
Nach 6 Stunden werden beide Untersuchungen wiederholt.
Wichtig sind heutzutage die Troponin Werte und das CK. Bei einem Herinfarkt steigen diese Werte stark an, deshalb nochmal die Kontrolle nach 6 Stunden.
Wenn diese Laborwerte unauffällig waren und lediglich das EKG nicht so schön aussah, geht man davon aus, dass es kein Infarkt war.
Haltet euch in Regionen auf, in denen mal schnell in einem KKH ist.
Hier in D am besten dann das Belastungs EKG nachholen, zum Herzspezialisten gehen und evtl eine Coronarangiographie machen lassen.
Ansonsten, genießt euren Urlaub noch!
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 24.08.2010, 04:45 Uhr
Das Vorgehen in eurem kleinen Krankenhaus entspricht den normalem Vorgang wie in jedem anderen KKH auch.
Man macht bei der Aufnahme ein EKG und eine Blutuntersuchung.
Nach 6 Stunden werden beide Untersuchungen wiederholt.
Wichtig sind heutzutage die Troponin Werte und das CK. Bei einem Herinfarkt steigen diese Werte stark an, deshalb nochmal die Kontrolle nach 6 Stunden.
Wenn diese Laborwerte unauffällig waren und lediglich das EKG nicht so schön aussah, geht man davon aus, dass es kein Infarkt war.
Haltet euch in Regionen auf, in denen mal schnell in einem KKH ist.
Hier in D am besten dann das Belastungs EKG nachholen, zum Herzspezialisten gehen und evtl eine Coronarangiographie machen lassen.
Ansonsten, genießt euren Urlaub noch!


Hallo FL-Girl,

Danke für die Hinweise. Bist du Krankenschwester oder so etwas? Inzwischen wurde nochmals in einem anderen KH das volle Programm mit Bluttests, EKG und Röntgen gemacht, weil ein echo stress test gemacht werden sollte. Letzteren wollten sie aber nur am nächsten Tag nach einem über Nacht Aufenthalt im KH machen, was wir für unsinnig hielten, weil es keine akuten Beschwerden gab und anderenorts dieser Test auch ohne vorherigen über Nacht Aufenthalt gemacht worden wäre (aber zu einem für uns leider unmöglichen Termin). Wir haben dann abgelehnt und die Aktion "abgebrochen", d.h. aus dem KH entlassen lassen. Die waren das sehr schnell mit stationären der Einweisung ins KH.

Ein Termin beim Kardiologen in D einen Tag nach Rückkehr ist inzwischen schon gemacht.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: FL-Girl am 24.08.2010, 11:41 Uhr
Das Vorgehen in eurem kleinen Krankenhaus entspricht den normalem Vorgang wie in jedem anderen KKH auch.
Man macht bei der Aufnahme ein EKG und eine Blutuntersuchung.
Nach 6 Stunden werden beide Untersuchungen wiederholt.
Wichtig sind heutzutage die Troponin Werte und das CK. Bei einem Herinfarkt steigen diese Werte stark an, deshalb nochmal die Kontrolle nach 6 Stunden.
Wenn diese Laborwerte unauffällig waren und lediglich das EKG nicht so schön aussah, geht man davon aus, dass es kein Infarkt war.
Haltet euch in Regionen auf, in denen mal schnell in einem KKH ist.
Hier in D am besten dann das Belastungs EKG nachholen, zum Herzspezialisten gehen und evtl eine Coronarangiographie machen lassen.
Ansonsten, genießt euren Urlaub noch!


Hallo FL-Girl,

Danke für die Hinweise. Bist du Krankenschwester oder so etwas? Inzwischen wurde nochmals in einem anderen KH das volle Programm mit Bluttests, EKG und Röntgen gemacht, weil ein echo stress test gemacht werden sollte. Letzteren wollten sie aber nur am nächsten Tag nach einem über Nacht Aufenthalt im KH machen, was wir für unsinnig hielten, weil es keine akuten Beschwerden gab und anderenorts dieser Test auch ohne vorherigen über Nacht Aufenthalt gemacht worden wäre (aber zu einem für uns leider unmöglichen Termin). Wir haben dann abgelehnt und die Aktion "abgebrochen", d.h. aus dem KH entlassen lassen. Die waren das sehr schnell mit stationären der Einweisung ins KH.

Ein Termin beim Kardiologen in D einen Tag nach Rückkehr ist inzwischen schon gemacht.
Jep, bin Krankenschwester, teilweise arbeite ich mit in der Notaufnahme. Oder ich schreibe die Kontroll EKG`s nach 6 Stunden.
Wenn die Werte aber gut sind, geht das schon. Macht einfach langsam mit vielen Pausen, dann geht das schon.
Hier in D werden die Leute dann auch schnell wieder entlassen, wenn alle Werte okay sind.
Und für D habt ihr ja schon vorgesorgt.
Wünsche euch alles Gute!
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Jack Black am 24.08.2010, 12:08 Uhr
Zum Ambulanzjet: es gibt sehr wohl fliegende Intensivstationen, mit denen ein Rückreise im Ernstfall möglich ist (evtl. mit Tank-Stopp).

Mach' Ihm keine unbegründeten Hoffnungen - mit absoluter Sicherheit wird niemand von Las Vegas nach Deutschland mit so einer Mini-Maschine geflogen, die eine max. Reichweite von 3.000km hat. Ob man damit überhaupt einen Transatlantikflug starten darf, ist fraglich.

Meine Bekannte hat sicherlich schon über 100 Rückführungen durchgeführt, da war nicht einmal eine Maschine verschieden von Linienmaschine dabei. Die Kosten für einen Transatlantikflug mit so einer Maschine (die also mehrfach landen und tanken muss) zahlt mit Sicherheit keine Versicherung. Das Szenario ist einfach unrealistisch.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: DocHoliday am 24.08.2010, 12:20 Uhr
Natürlich gibt es auch "fliegende Intensivstationen". Die sind aber in diesem Fall sicherlich nicht erforderlich. Solche Flüge werden höchsten bei schwerstkranken durchgeführt, die vor Ort nicht adäquat versorgt werden können und dann auch nur bis in das nächstgelegene geeignete Krankenhaus.

Meine Bekannte hat sicherlich schon über 100 Rückführungen durchgeführt, da war nicht einmal eine Maschine verschieden von Linienmaschine dabei.

Das liegt aber auch daran, dass die mir ja auch nicht unbekannte Bekannte für oben genannte Intensivflüge gar nicht qualifiziert wäre. Dafür braucht man spezialisierte Intensivmediziner.

Im konkreten Fall würde ich auf jeden Fall versuchen, vor dem Rückflug noch einmal einen Arzt (am besten einen Kardiologen) aufzusuchen und eine erneute Untersuchung durchführen zu lassen, ob der Rückflug gefahrlos möglich ist. Und unterwegs schonen und natürlich auch bei geringsten Herzbeschwerden sofort die nächste Klinik aufsuchen.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 24.08.2010, 19:56 Uhr

Im konkreten Fall würde ich auf jeden Fall versuchen, vor dem Rückflug noch einmal einen Arzt (am besten einen Kardiologen) aufzusuchen und eine erneute Untersuchung durchführen zu lassen, ob der Rückflug gefahrlos möglich ist. Und unterwegs schonen und natürlich auch bei geringsten Herzbeschwerden sofort die nächste Klinik aufsuchen.


Hallo DocHoliday,

klingt als wärst du Arzt? Oder nur Kurarzt für die Ferien in den USA? ;-)
Die Beschwerden wechseln, mal geht es einen Tag gut, dann wieder schlechter. Schmerzen in dem Sinne sind es eigentlich weniger, eher Schwindelgefühl, Taubheit / Druck in den Armen und Händen, Verlust Tastsinn in den Händen, schnelle Ermüdung. Diese Beschwerden haben sich im Grunde über 3-4 Wochen entwickelt. Wegen dem Gefühlverlust in den Armen wurde in D bereits ein Neurochirurg aufgesucht, der konnte nichts feststellen (z. B. eingeklemmter Nerv in der Hand). Irgendwie vermute ich immer mehr Durchblutungsprobleme im Kopf? Zumal die EKGs, Röntgen, Blut usw. alle normal waren. Ein Schlaganfall ist doch aber eine plötzliche Erscheinung, oder? Und hätten die im KH das nicht auch prüfen müssen bei den Beschwerden?

Hausarzttermin für nach der Rückkehr ist am selben Tag wie auch noch Kardiologentermin gemacht worden. Gibt es in den USA "freie" Kardiologen wie bei uns oder nur im KH?

Das hab ich eben gefunden: http://www.cpamg.com/ Sieht mir wie eine kardiologische Gemeinschaftspraxis in Monterey aus?
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: german_harm_mac am 24.08.2010, 20:07 Uhr
@Davidc Doc Holiday ist richtiger Arzt. Meines Wissens Internist und Nierenspezialist.

Ich hoffe Deiner Verwandten geht es besser.

LG

Anne
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Palo am 25.08.2010, 06:41 Uhr
Gibt es in den USA "freie" Kardiologen wie bei uns oder nur im KH?


Klar gibt es die = Cardiologist

Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 31.08.2010, 18:58 Uhr
Hallo,

wollte nur allen die geschrieben haben sagen, dass sich die Lage inziwschen glücklicherweise soweit stabilisiert hatte, dass die Reise nicht geändert oder abgebrochen werden musste - mit der Ausnahme dass große Höhen vermieden wurden (kein Sequoia/ Kings Canyon z. B.). Der Rückflug findet also wie gebucht statt, was natürlich besser ist als umbuchen.

Nach der Rückkehr sind gleich zwei entsprechende Arzttermine gemacht.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 27.12.2010, 01:11 Uhr
Hallo,

an alle die es interessiert: inzwischen ist alles weitgehend geklärt, werde mal schreiben was es war.

Ratet in der Zwischenzeit mal was eine Nacht im Spital mit Rundumprogramm (Blut, EKGs etc.) und noch eine intensivere Untersuchung in einem anderen Spital (dort ohne Übernachtung) insgesamt gekostet haben ....?! Hat ja die PKV gezahlt, aber dennoch .....
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: playmaker11 am 27.12.2010, 07:06 Uhr
Du meinst drüben, in den USA ?
Ich denke mal, es war Intensivmedizin, dann würde ich so auf runde 2.500 - 3.000,- EUR schätzen, je nachdem was man genau gemacht hat und wie kritisch der Zustand war. Bei einer Behandlung auf der Normalstation liegen die Kosten bei rd. 1.000,- EUR.
Titel: Re: Medizinischer Transport per Flugzeug bei Herzinfarkt?
Beitrag von: Davidc am 27.12.2010, 10:58 Uhr
Du meinst drüben, in den USA ?
Ich denke mal, es war Intensivmedizin, dann würde ich so auf runde 2.500 - 3.000,- EUR schätzen, je nachdem was man genau gemacht hat und wie kritisch der Zustand war. Bei einer Behandlung auf der Normalstation liegen die Kosten bei rd. 1.000,- EUR.

Hallo playmaker, ja in den USA.

Intensivmedizin würde ich das nicht gerade nennen. Es war jedenfalls im ersten (sehr kleinen) Krankenhaus am Wochenende und die Notaufnahme, was wohl deutlich verteuert. Aber keine Intensivstation im deutschen Sinne.

Im zweiten Krankenhaus war es nur Notaufnahme und auf eigenen Wunsch wurde dann wieder nach ca. 3 Stunden entlassen. Die hätten einem am liebsten auch die Nacht über dort behalten, dabei wollten wir nur wissen, ob sie dort ein Belastungs-EKG machen können. Rückblickend war es gut, dass man dort nicht über Nacht blieb. Wäre nämlich wirklich unnötig gewesen.

Beide Krankenhäuser zusammen haben runde 5.000,- Dollar an Rechnungen ausgestellt. ^^

Nach einer ersten Mahnung vom ersten Krankenhaus hat die Auslandreisekrankenversicherung nun wohl alles bezahlt. Es kam jedenfalls nichts mehr.
Also: Reisekrankenversicherung in den USA absolutes MUSS! Ist ja auch nicht so teuer.

Was sich erst als potentieller Herzinfarkt darstellte war vermutlich "nur" eine Höhenkrankheit (Höhe im Bryce und Grand Canyon) bedingt durch mehrere Tage in 2.000 - 2.700 Meter Höhe. Das bei etwas schwächerem Herz.
Fehlgedeutet wurden wohl die Lähmungserscheinungen in Armen, Händen und Beinen. Diese kamen aber - wie man jetzt weiss - von einer Einklemmung der Nerven im Bereich der Halswirbelsäule. Mit dem Herz hatte das also nichts zu tun. Das hat sich über viele Monate immer mehr verstärkt, bis es dann in D durch eine Kernspin endlich richtig diagnostiziert wurde. Inzwischen wurde die Halswirbelsäule operiert.