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Autor Thema: Streikgefahr am LH-Himmel  (Gelesen 385617 mal)

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Microbi

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #45 am: 06.02.2014, 09:04 Uhr »
Der Arbeitskampf und das Streikrecht sind Eckpfeiler unserer Demokratie. Wenn sie keine Außenwirkung haben, sprich nicht "weh tun", nutzen sie ja nichts. Bei der Dienstleistungsbranche sind dadurch auch immer die Kunden betroffen. Das lässt sich nicht vermeiden.

Diese Rechte gilt es durch Solidarität zu stärken und nicht zu untergraben. Ich weiß, dass klingt mittlerweile komisch, "links". Das war nicht immer so. Ich selbst aber bin nur Arbeitgeber und meine Angestellten mussten noch nie streiken. OK, sie sind auch nicht viele... :) Aber wenn sie sich fair behandelt fühlen, sind sie besser motiviert. Ich versuche ihnen das Gefühl zu geben, dass sie Partner und nicht reine Bedienstete sind.

Hier wird über Streiks immer nur gemeckert. Sind die Löhne deren, die sich hier so aufregen denn alle vom Baum gefallen? Oder sind es Tariflöhne, die verhandelt, oder erkämpft wurden?
Es werden sicher viele dabei sein, die nicht unter einen Tarif fallen, aber die meisten werden doch auch Arbeitnehmer sein, von denen man zumindest ein Quäntchen Verständnis erwarten könnte.

Nix für ungut.

Mic

playmaker11

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #46 am: 06.02.2014, 14:56 Uhr »
Zitat
Grundsätzlich hieße das, dass man Deiner Meinung nach im Dienstleistungssektor niemals streiken dürfe und immer schön brave den Dückling machen dürfte. Es gibt halt keine Andere Möglichkeit.
Hab ich nicht gesagt, daß man niemals streiken kann.
Ich sagte (und sage ständig - aber hier wird ja immer nur das gelesen was man lesen will): Daß die Streikparteien sich so viel weh tun dürfen wie sie wollen und können. Immer wenn sich die Sache auf Dritte auswirkt wird es problematisch (und das ist auch nicht Sinn des Streikrechts), d.h. man muß als Tarifpartei schauen, daß man die Auswirkungen möglichst gering hält und das tut man eben wenn man möglichst wenige trifft - was aber gerade in den Ferienzeiten nicht der Fall ist.
Das ist auch ohne weiteres möglich wenn man das will. Und die LH wird auch genug getroffen, wenn man einen, zwei oder mehr Tage irgendwann streikt.

Für die Sache an sich (für die man streiken will) habe ich durchaus Verständnis.

Zitat
Diese Rechte gilt es durch Solidarität zu stärken und nicht zu untergraben.
O.k., dann freue ich mich, daß die Kabine oder Piloten das nächste mal bei uns mitstreiken.

No retreat, no surrender !

Microbi

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #47 am: 06.02.2014, 15:36 Uhr »
Solidarität ist nicht gleich Mitmachen. Das Streikrecht bezieht sich in erster Linie auf die Tarifparteien.
Solidarisch zeige ich mich auch, wenn ich Verständnis für die Streikenden zeige.

Übrigens: Ich habe auch eine LH-Buchung für die Osterferien und da es sich um eine Kurzreise handelt, kann es passieren, dass ich sie ganz streichen muss, wenn länger gestreikt wird. Ich werde es überleben. Freilich ist es schlimmer, wenn eine lang geplante USA-Reise daran glauben muss. Und irgendjemand muss ja daran Schuld sein, nicht wahr?

Es ist einfacher die Streikenden zu beschuldigen, denn die sind es, die handeln. Aber es ist eine Reaktion auf eine vorhergehende Handlung/Nichthandlung des AGs. Und die wissen, dass die Streiks in erster Linie auf die ANs negativ zurückfallen. Überzogene AN-Forderungen gibt es freilich auch. Hierzulande allerdings seltenst.

Aber irgendwer fliegt immer. Die keine Familie haben, eben eher außerhalb der Ferien. Für die ist es gleich schlimm, wie für Familien mit Kindern.

Wenn aber jeder zwar Verständnis für den Arbeitskampf hat, es aber keinen treffen darf, wie soll man dann seine Rechte verteidigen, geltend machen?
Und welcher Streik entfaltet keine Drittwirkung? Irgendwer wird immer nicht bedient, beliefert, behandelt usw. In einem Reiseforum ist die Betroffenheit bei Dienstleistern der Reisebranche verständlicherweise groß. Ein Streik bei Opel würde nur die treffen, die gerade ein Auto bestellt haben. Die könnten außerhalb des Forums auch zahlreich sein... Obwohl Opel.. :kratz: Denkt Euch einen anderen Hersteller aus!

Und sofern die LH tatsächlich verhandlungsbereit ist, kann auch nicht gestreikt werden. In wessen Hand liegt es nun?

Mic

Wilder Löwe

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #48 am: 06.02.2014, 18:30 Uhr »
Mir geht es nicht darum, ob jemand streiken darf, sondern, dass es wirklich jedes!!!! Jahr rund um die Osterferien passiert. Entweder Airline Personal, Flughafenpersonal, Piloten, Fluglotsen, irgendjemand streikt immer zu den Osterferien und dass betrifft UNS halt jedes mal. Ist zwar bisher auch jedes mal noch gut gegangen, aber wir haben jedes mal zittern müssen. Das finde ich einfach nur nervig und wenn man das über Jahre beobachtet, dann kommt doch der Verdacht auf, dass der gemeine Urlauber als Druckmittel herhalten muss. Die können vom mir aus zur Abwechslung gerne auch mal im Februar oder im November streiken.

@JürgenH: es soll tatsächlich Leute geben, die an Ferientermine gebunden sind und nicht frei entscheiden können, wann sie Urlaub machen wollen.
Viele Grüße
Katrin

playmaker11

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #49 am: 07.02.2014, 07:11 Uhr »
@Microbi:
Zitat
Es ist einfacher die Streikenden zu beschuldigen
Nicht einfacher, sondern einfach treffend. Ja natürlich hat die LH bisher nicht reagiert - aber das ist eben auch ihr Recht - und letztlich kann man ja nicht immer mit dem Finger auf andere zeigen und sagen: "...die haben das provoziert!".
Wie schreibst Du?
Zitat
Und irgendjemand muss ja daran Schuld sein, nicht wahr?
- bei Dir ist es der Konzern, für mich eben diejenigen, die (und ich bleibe dabei) mit voller Absicht einen Streik so legen, daß möglichst viele Dritte betroffen sind.
Und wenn Du es so verargumentierst
Zitat
Und sofern die LH tatsächlich verhandlungsbereit ist, kann auch nicht gestreikt werden. In wessen Hand liegt es nun?
, dann kannst Du auch die Frage stellen, wer den ganzen Käse denn ausgelöst hat? Eine Klage von einem Piloten (der den Hals nicht voll kriegen konnte). Da könnte man ja auch dahergehen und sagen:"Selbst Schuld wenn Ihr jetzt zu schlechteren Konditionen arbeitet!".


Wie gesagt, gegen das grundsätzliche Streikrecht habe ich ja nichts.

Und ich hatte bereits auch schon die Frage gestellt, ob hier irgendwer mal gemerkt hat, daß letztes Jahr im Bereich BV gestreikt wurde? Anscheinend ja nicht.... Es geht also auch ohne große Kollateralschäden - wenn man das will.
No retreat, no surrender !

Microbi

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #50 am: 07.02.2014, 08:42 Uhr »
@Playmaker

Was ich offen ließ, meinte ich auch so und wo ein Fragezeichen ist, steckt keine Ironie dahinter. Ich meinte und meine nicht, dass die LH alleine für die Streiks verantwortlich ist. Genauso wenig, wie die Streikenden alleine die Verursacher sind.
Zum Arbeitskampf gehören nunmal zwei Seiten und da geht es immer hin und her.

Aber gibt es einen Beweis, oder zumindest schlüssigen Hinweis, dass die Gewerkschaften die Streiks "immer" so legen, dass möglichst viele Passagiere betroffen sind? In Deutschland haben fast immer irgendwelche Bundesländer irgendwelche Ferien. Der ganze Sommer wäre danach Tabu, weil das die Hauptferienzeit ist.

Ostern könnte deswegen "gefährlich" sein, weil Tarifverträge meist mit Jahresende auslaufen, so dass es bei gescheiterten Verhandlungen gerade im Frühjahr zum Kampf kommen kann.

Mic

Davidc

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #51 am: 07.02.2014, 10:12 Uhr »
@Playmaker

Was ich offen ließ, meinte ich auch so und wo ein Fragezeichen ist, steckt keine Ironie dahinter. Ich meinte und meine nicht, dass die LH alleine für die Streiks verantwortlich ist. Genauso wenig, wie die Streikenden alleine die Verursacher sind.
Zum Arbeitskampf gehören nunmal zwei Seiten und da geht es immer hin und her.

Aber gibt es einen Beweis, oder zumindest schlüssigen Hinweis, dass die Gewerkschaften die Streiks "immer" so legen, dass möglichst viele Passagiere betroffen sind? In Deutschland haben fast immer irgendwelche Bundesländer irgendwelche Ferien. Der ganze Sommer wäre danach Tabu, weil das die Hauptferienzeit ist.

Ostern könnte deswegen "gefährlich" sein, weil Tarifverträge meist mit Jahresende auslaufen, so dass es bei gescheiterten Verhandlungen gerade im Frühjahr zum Kampf kommen kann.

Mic

2012 hatte das fliegende LH-Personal genau zum Ende der Sommerferien gestreikt. Also nichts mit Frühjahr.

Das war auch sehr nett, vor allem weil erst wenige Stunden vor Abflug klar war, dass der Flieger nicht in den USA gelandet ist und rund 200 Menschen am Flughafen sitzen und nicht nach Hause zurückkommen.

playmaker11

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #52 am: 08.02.2014, 17:15 Uhr »
Zitat
Aber gibt es einen Beweis, oder zumindest schlüssigen Hinweis, dass die Gewerkschaften die Streiks "immer" so legen, dass möglichst viele Passagiere betroffen sind? In Deutschland haben fast immer irgendwelche Bundesländer irgendwelche Ferien. Der ganze Sommer wäre danach Tabu, weil das die Hauptferienzeit ist.
Das ist so nicht ganz richtig. Von Januar bis ca. 1 Woche vor Ostern haben - wenn überhaupt - nur wenig Bundesländer Ferien (es gibt einige die Winterferien haben, aber das ist entzerrt und va. sind es eher kleine Länder - z.B. HH). Ostern ist ziemlich geballt, eben die Woche vor und die K-Woche selbst.
Dann ist bis ca. 20.06. nix mehr (nur 2-3 Länder haben rund um Pfingsten noch die Woche). Ungefähr ab dem 20.06. beginnen die Sommerferien und ziehen sich bis in den September. Dann ist wieder Pause bis Oktober (hängt vom Jahr ab ob Anfang oder Mitte) - Herbstferien bis Anfang November. Und dann quasi 1 1/2 Monate Pause bis Weihnachten.
Du siehst, daß es durchaus möglich ist, mal ein wenig zu timen.

Mag sein, daß Ostern deswegen gefährlich ist, aber wenn der TV am 01.01. ausläuft (was hier nicht mal der Fall war) und man 3 Monate braucht um überhaupt mal zu einem Streik zu kommen, kann man sicher auch noch 14 Tage warten - da kommt es nicht darauf an.

Ja, ich denke schon, denn ich fliege jedesmal in den entsprechenden Ferien und in den letzten 3-4 Jahren war eigentlich immer ein Streik angesagt - ob und wie er stattgefunden hat ist eine andere Frage, aber die Drohung war eigentlich immer da und das galt eigentlich auch immer für Osterferien und Sommerferien. Wie schon gesagt, ich kann mich noch lebhaft an den Sommer 2012 erinnern, als wir das Glück hatten, genau den Rückflugtag zu erwischen an die Maschine a) überhaupt und b) auch ohne Verspätung geflogen ist.

Wie auch schon 2x angesprochen: jeder hier irgendwelche Versicherungen, jeder hat ein Konto und bisher hab ich niemanden gehört, dem aufgefallen ist, daß letztes Jahr in diesem Sektor massiv gestreikt wurde. Und das sind auch Dienstleister.
No retreat, no surrender !

JürgenH

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #53 am: 08.02.2014, 18:39 Uhr »
Muss mich doch nochmal melden.

Ist doch typisch: Wenn es die anderen Länder betrifft ist es geal, sind ja eh nur kleine Länder! Genial...

Ihr behauptet, dass die letzten Jahre an Ostern immer gestreikt wird oder es Drohungen gab. Nennt Beispiele...

Ich hab euch dar gelegt, wann die FBs, die Vorfeldlotsen, die Fluglotsen und wir als Piloten gestreikt haben, oder es zur Urabstimmung kam (von euch Direkt als Streikdrohung wahrgenommen). Keine dieser Gruppen war annähernd an Ostern dran.
Trotzdem wird weiterhin stoisch wiederholt, dass Ostern immer betroffen sei.

Es gibt bei Streik kein Timing. Zumindest nicht bei uns. Warum die Urabstimmung noch so lange läuft (in dem Fall ca. 6 Wochen), hat von euch keiner verstanden.
1. ist das eine weitere Möglichkeit, sich mit dem AG zu einigen- gerade jetzt, wo der Franz-Nachfolger bekannt ist. Das gibt 6 Wochen mehr Zeit einen Streik zu vermeiden!
2. ist das eine weitere Druckstufe, bevor es zur Eskalation kommen kann.
3. wird man sich nicht lächelrich machen und sich - nach einem wohl überzeugenden Ergebnis- nochmals 4 Wochen Zeit lassen für einen Streik. Dann verpufft auch das Ergebnis der Abstimmung und der AG nimmt einen erst recht nicht mehr ernst. Das wird darüber hinaus eine sehr geschlossene und entschlossene Gruppe sind, weiß auch der AG. Wenn wir einen Streik ankündigen, dann wird er auch statt finden. Daran wird der AG kaum Zweifel haben.

Nochmal: Es ist purer Zufall, dass es Ende März wurde. Kein Mensch mach sich ernsthaft Gedanken wie man denn dem Passagieren am meisten Schaden kann. Man hätte schon sehr sehr viel früher zum Strei greifen können, denn immerhin wird set 24 Monaten still "verhandelt". Hat keiner mitbekommen...


Natürlich hat man bei den Banken und Versicherungen nicht gemerkt dass gestreikt wurde. 1. schließe ich bei der Versicherung einen Vertrag ab, der dann in der Regel über Jahre hin weg vor sich hin siecht und ich nichts mehr damit zu tun habe. Spannend wird es erst, wenn ich eine Leistung daraus in Anspruch nehmen will.
2.(Banken) kann ich meine Ein- und Auszahlungen am Automaten machen. Das befriedigt etwa 90-95% der Bankgeschäfte der normalen Bevölkerung.
Abgesehen davon, wenn man eine Nicht-Standardleistung in Anspruch nimmt, Bank oder Versicherung, bedeutet das sowieso in der Regel ettliche Tage Bearbeitungsdauer! Einblick, was daran so lange dauert hat keiner. Da heißt es nicht von der Versicherung Montag, 30.3. 10.55 Uhr haben die Ihr Geld oder Ihr Schriftstück. Man bekommt es, wann man es bekommt. Ganz einfach.
Wenn Banken und Versicheurngen auf die Minute genaue Erfüllungstermine bekannt gäben, dann würde man das auch merken, dass dort gestreikt wird.

playmaker11

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #54 am: 10.02.2014, 08:02 Uhr »
Zitat
Ist doch typisch: Wenn es die anderen Länder betrifft ist es geal, sind ja eh nur kleine Länder! Genial...
Du hast es (wieder) nicht verstanden: die Frage war: "Wie schaffe ich es, daß möglichst wenige betroffen sind." - eben vor dem Hintergrund, daß man immer jemanden trifft wenn eine Maschine nicht fliegt. Und das ist eben dann der Fall, wenn z.B. nur HH (Frühjahrs-) Ferien hat, nicht aber NRW, BAY, BaWü und Nds zusammen....

Zitat
Ihr behauptet, dass die letzten Jahre an Ostern immer gestreikt wird oder es Drohungen gab. Nennt Beispiele...
Wer es genau war, kann ich nicht sagen (das kann man sich ja kaum merken, weil es so viel ist und jede Putzfrau ne eigene Gewerkschaft hat), aber definitiv, daß für die Osterferien 2013, 2012 (und ich meine auch 2011) mit Streik koketiert wurde.
Definitiv wurde in den Sommerferien 2012 gestreikt und 2013 wurde damit gedroht.

Zitat
Nochmal: Es ist purer Zufall, dass es Ende März wurde. Kein Mensch mach sich ernsthaft Gedanken wie man denn dem Passagieren am meisten Schaden kann. Man hätte schon sehr sehr viel früher zum Strei greifen können, denn immerhin wird set 24 Monaten still "verhandelt". Hat keiner mitbekommen...
Nochmal, ich bleibe dabei: das ist kein Zufall.
Stimmt alles was Du sagst, mag auch hinsichtlich der Abstimmung(szeit) vielleicht noch stimmen, aber nur weil die Urabstimmung gelaufen ist, muß man nicht zwingend in den Osterferien anfangen zu streiken. Warum macht man sich da lächerlich? Warum verpufft dann das (ohnehin nur interne) Abstimmungsergebnis? Das ist schlicht Unsinn. Der Streik triff den AG am 15.03. genauso wie am 10.04 oder am 10.05., nur, daß es am 10.04. eben eine Menge Leute trifft die in den Urlaub wollen oder aus dem Urlaub kommen und da kann man die doch ganz prima nutzen um die Sache ein wenig wirkungsvoller zu gestalten....
No retreat, no surrender !

JürgenH

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #55 am: 10.02.2014, 09:28 Uhr »
Manche Vorurteile soll man einfach den Menschen lassen... :wink:

Microbi

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #56 am: 10.02.2014, 10:20 Uhr »
@Playmaker

Du fürchtest um Deine Ferien, OK. Aber genauso könnten sich die "besonders getroffen" fühlen, die "nur" beruflich fliegen (müssen) und sagen, "wieso streikt man nicht in den Ferien, da haben doch viele Urlaub und müssen eben nicht fliegen".

Streiks der Dienstleistung treffen so, oder so die Kunden. Und die Gruppe, die getroffen ist, findet es "ungerecht" das ausgerechnet dann gestreikt wird, wenn es am meisten Weh tut.

Ich fliege alle zwei Wochen und ich fliege nur, wenn es wichtig ist. Wann soll es mir denn passen?

Ich verstehe Deinen Blickwinkel, aber es gibt eben auch noch andere, die ebenso ihre Berechtigung haben.

Mic

playmaker11

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #57 am: 10.02.2014, 11:00 Uhr »
@Microbi:

Ich flieg auch mal beruflich. Nur ehrlich gesagt ist es mir dann s... egal ob ich in HAJ oder FRA hängen bleibe. Wenn der Flieger nicht geht und ich nicht auf die Bahn umsteigen kann, dann rufe ich da an, sage den Termin ab und fliege/ fahre an einem anderen Tag.
Beim Urlaub ist das leider nicht so einfach.
Daß es irgendwen trifft ist ja klar und daß derjenige auch nicht begeistert ist, ist auch klar.

Und - wie gesagt - es fällt eben auf, daß so etwas immer zu den Ferien hochkocht (wenn man immer in den Ferien fliegt - und das seit 2005 regelmäßig Ostern und Sommer - fällt einem das eben auf). Und offensichtlich bin ich nicht der einzige dem das so auffällt.

Und letztlich, so vehement wie JürgenHH hier diese Vorgehensweise verteidigt wundert mich das überhaupt nicht, daß Verdi (die im übrigen auch meine Gewerkschaft ist) da nicht rechts und links guckt.
No retreat, no surrender !

Wilder Löwe

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #58 am: 10.02.2014, 11:41 Uhr »
Ich kann das, was Playmaker sagt, nur bestätigen, mein Mann ist eigentlich wöchentlich mit dem Flieger unterwegs, manchmal sogar mehrmals. Wenn gestreikt wird, dann ist seine Reaktion meistens "auch ok, einen guten Grund, den Termin in X abzusagen, erst einmal einen Tag im Büro gewonnen". Das nimmt er dann relativ gelassen und ich denke vielen Geschäftsleuten geht es ähnlich. Geschäftstermine kann man meistens umlegen oder die An-/abreise alternativ planen, aber den lange im voraus gebuchten Urlaub???

Da wir jedes Jahr in den Osterferien fliegen, weiß ich ziemlich genau, dass jedes Jahr um die Osterferien rum gestreikt wird, das ist sicher keine Einbildung.
Viele Grüße
Katrin

lonewolf81

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #59 am: 10.02.2014, 15:20 Uhr »

Und - wie gesagt - es fällt eben auf, daß so etwas immer zu den Ferien hochkocht (wenn man immer in den Ferien fliegt - und das seit 2005 regelmäßig Ostern und Sommer - fällt einem das eben auf). Und offensichtlich bin ich nicht der einzige dem das so auffällt.


Kann es vielleicht auch sein, dass man deswegen dieses Gefühl hat, weil ein "in der Luft hängender" Streik in der Urlaubszeit von den Medien stärker beachtet wird, als ein Streik zur Nicht-Urlaubszeit? Ich habe keine Zahlen der Vergangenheit, aber das wäre eine Überlegung wert. Denn bei Urlaubern erntet die Presse natürlich viel mehr empörte Zustimmung als bei ordinären Arbeitnehmern.