US Visit: Neues Ausreiseverfahren an zwölf Airports

[Heiner]

US Visit: Neues Ausreiseverfahren an zwölf Airports
Das US Department of Homeland Security weitet sein biometrisches Erkennungsverfahren bei der Ausreise aus. Nach dem Baltimore-Washington Airport und dem Kreuzfahrtterminal in Miami wird in diesem Monat Chicago O’Hare in die Reihe der US-Visit-Teststandorte aufgenommen.

Im September folgen die internationalen Flughäfen von Atlanta, Dallas/Fort Worth, Denver, Detroit, Newark, Philadelphia, Phoenix, San Francisco, San Juan (Puerto Rico) und Seattle sowie die Seehäfen San Pedro und Long Beach in Los Angeles.

Betroffen sind internationale Reisende, die ein US-Visum besitzen, sowie ab 1. Oktober auch Bürger der 27 Staaten (darunter Deutschland), die unter das Visa Waiver Program fallen. Das Prozedere, das zum Großteil stark automatisiert erfolgt: Die Reisedokumente werden gecheckt, Fingerabdrücke genommen, ein Digitalfoto wird gemacht, und der Ausreisende erhält eine Quittung, die seine Ausreise bestätigt.

Bereits seit Anfang des Jahres werden biometrische Erkennungsverfahren bei der Einreise in die USA an 115 Flughäfen und 14 Häfen eingesetzt.

http://www.dhs.gov/us-visit

Gruß Heiner

[elTribe]

Tja, schade, ab dem 1. Oktober nicht mehr in die USA, bis die schwachsinnigen Maßnahmen abgeschafft werden.

Ich lasse die doch nicht meine Fingerabdrücke nehmen, weil ich da URLAUB machen will....

[atecki]

@elTribe:

dann wird es wohl nach dem 26. Otkober 04 für Dich keine USA-Urlaube mehr geben....

[Dustin]

Wenn man nichts zu verbergen hat, und in der miomentanen Situation. Was solls???
Hauptsache es läuft halbwegs zügig.
Deswegen verzichte ich bestimmt nicht auf meinen USA Urlaub wegen einer Stunde am Zoll.

[grimmi]

Ich kann ehrlich gesagt die allgemeine Aufregung nicht verstehen.
Was ist denn schon dabei, wenn man seine Fingerabdrücke registrieren lassen muss?
Ich glaube manchmal, es gibt Personen die Angst haben, dass man diese Fingerabdrücke irgendwo wiederfinden könnte...

[Heinz W. Bartels]

Hi!

Wenn wir in ein fremdes Land reisen sind wir dort Gäste. Aus meiner Sicht müssen wir es schon den Behörden überlassen, unter welchen Bedingungen diese uns einreisen lassen - ob uns das gefällt oder nicht.

Sollen sie doch meine biometrischen Daten und Fingerabdrücke haben. Sie werden mir ja nicht abgenommen weil ich ein Verbrechen begangen habe.

Gruss

Heinz

[wernerw]

Also ich verstehe ElTribe, wenn er wegen dieser Maßnahmen nicht mehr in die USA fährt.

Ich lasse mich davon nicht abhalten, aber ich sehe das mit großem Argwohn.

Wenn Heinz (dessen Beiträge in diesem Forum sehr fachkundig und wertvoll sind und den ich herzlich willkommen heißen möche) meint, dass uns das als Gäste nichts anzugehen hat (ich weiß schon Heinz, du hast das höflicher formuliert), dann meine ich, er hat Unrecht. Dies ist eine Maßnahme, die uns betrifft und bei der wir sehr wohl unseren Unwillen kundtun dürfen.

Und völlig daneben ist natürlich die Meldung von Dustin, der meint, wenn man nichts zu verbergen hat, dann kann man nichts dagegen haben. Das ist genau das Argument all derer, die jeden Furz (sorry) von uns überwachen wollen. Orwell!

Wir sollten auch nicht übersehen, dass diese Maßnahme ja nicht allein steht. Die Fluglinien müssen alles, was sie an Infos über die Fluggäste haben an die Amerikanischen Behörden liefern und die Bush Adminstration hat ja auch in den Staaten selbst in den letzten Jahren die Stimmung für die Erweiterung der Befugnisse der Behörden fleißig genutzt.

Aber wie gesagt: Ich fahr trotzdem wieder hin.

[Heinz W. Bartels]

Hallo Wernerw!

Danke für das Willkommen.

Mit meiner Anmerkung meinte ich absolut nicht, dass wir hier nicht unseren Unmut zum Ausdruck bringen sollen. Das Recht haben wir immer.
Ich arbeite seit nunmehr über 30 Jahren in der travelindustry. In drei Ländern (Spanien, USA und Cuba) habe ich viele Jahre gearbeitet. Es ist mein Geschäft und das meiner auftraggebenden Reiseunternehmen auch Reisen nach Nordamerika zu verkaufen.

USA ist zwar gut "im Rennen" zur Zeit - es gibt jedoch immer wieder Kunden, die ihren Unmut äussern - und auch auf eine Buchung verzichten - weil Ihnen die Massnahmen der Homelandsecurity nicht gefallen.

Wir weisen auch immer wieder unsere amerikanischen Partner darauf hin, dass diese auf die entsprechenden administrativen Stellen Einfluss nehmen mögen, in dieser Hinsicht ein "erträgliches" Mass zu finden.
Wie ich gehört habe wird auch von den Verbänden in Deutschland bei den zuständigen Regierungsstellen in Berlin interveniert.

Gruss

Heinz

[Christian]

Mir macht gar nicht so sehr der Fingerabdruck zu schaffen, sondern mehr das Foto. Denkt nur an die Überwachungskameras, die anhand der Gesichtssymmetrie eine Idenditifizierung herbeiführen können. Man wüsste immer wo ihr seid oder ihr werdet evtl. für irgendetwas verdächtigt, nur weil ihr in der Nähe ward.
Ich denke schon, dass soetwas im kleinen möglich ist. Beim Irak hat es ja auch im Großen geklappt.
Dem einen gibt es eben ein Gefühl der Sicherheit, für den anderen könnte es der Beginn einer "totalitären Ära" sein.

Ist natürlich jetzt absichtlich überspitzt dargestellt, aber wieviel Unheil hätte sich auf der Welt schon verhindern lassen, wenn sich die Bevölkerung rechtzeitig gewehrt hätte.

Grundsätzlich gilt: Nicht díe Maßnahme an sich ist gefährlich sondern die Leute die dahinter stehen. Wie schätzt ihr Bush ein?

[Mikey]

Bitte keine BUSH Diskussion einleiten!!!! Ich kann diese nicht mehr ertragen.

[Günni68]

Tja, schade, ab dem 1. Oktober nicht mehr in die USA, bis die schwachsinnigen Maßnahmen abgeschafft werden.

Ich lasse die doch nicht meine Fingerabdrücke nehmen, weil ich da URLAUB machen will....

ja so habe ich auch gedacht und noch vor dem 1.10 meinen urlaub gebucht, heute musste ich leider hier lesen dass in atlanta schon fingerabdrücke genommen werden.

ich finde es auch schwachsinnig.

hat denn Grichenland von jedem die fingerabdrücke genommen ??
die haben ja auch angst vor teroranschlägen.

wenn sowas gemacht wird dann sollen es alle in jedem land machen !!

[Utah]

Hi!

Ich kann die dortigen Einreiseformalitäten nicht beeinflussen, also akzeptiere ich sie oder bleibe daheim,
wie sagt man so schön: Der Markt regelt das.

[Kisimba]

Ich kann die Aufregung über die abzugebenden Fingerabdrücke auch nicht verstehen. Wir werden als reisender, öffentlicher Mensch sowieso immer gläserner (wer etwas über uns rausfinden will, findet es raus - ob mit oder ohne Fingerabdruck). Außer natürlich ich bin nirgends gemeldet, habe keinen Führerschein (und schon gar kein Auto) oder sonstige Ausweise, arbeite nicht, bin nicht krankenversichert (und gehe auch nicht zum Arzt), wohne nirgends, habe keine Bankkonto (geschweige denn eine Kreditkarte), bin alleinstehend (ohne Verwandte und Eltern) und ... eigentlich gar nicht existent   !

Da ich nix zu verbergen habe, gebe ich - ehrlich gesagt - gerne meinen Fingerabdruck. Beweist er doch - im schlimmsten Falle - das ich es nicht war!


Fröhliche Grüße
Wiebke

[Matze]

Ich kann die Aufregung über die abzugebenden Fingerabdrücke auch nicht verstehen. Wir werden als reisender, öffentlicher Mensch sowieso immer gläserner (wer etwas über uns rausfinden will, findet es raus - ob mit oder ohne Fingerabdruck). Außer natürlich ich bin nirgends gemeldet, habe keinen Führerschein (und schon gar kein Auto) oder sonstige Ausweise, arbeite nicht, bin nicht krankenversichert (und gehe auch nicht zum Arzt), wohne nirgends, habe keine Bankkonto (geschweige denn eine Kreditkarte), bin alleinstehend (ohne Verwandte und Eltern) und ... eigentlich gar nicht existent   !

Da ich nix zu verbergen habe, gebe ich - ehrlich gesagt - gerne meinen Fingerabdruck. Beweist er doch - im schlimmsten Falle - das ich es nicht war!
 



Fröhliche Grüße
Wiebke

Hi, Wiebke!

Dir kann ich nur 100% zustimmen.  
Wegen dieser Maßnahmen nicht mehr dorthin zu reisen, niemals!!
Und ich finde, dass viele Landsleute etwas übersensibel und kritisch sind, nicht nur bei der Datenfrage!!

Gruß Matze  

[Günni68]

Naja das ist erst der anfang lest mal was die noch so alles vor haben !!

zitat:

Diese Maßnahmen sind darüber hinaus geplant

Die Verschärfung der Pass- und Visa-Bestimmungen ist nur ein Teil der zahlreichen Maßnahmen der USA zum Schutz vor Terror. Durch eine Ausnahmeregelung der EU-Kommission haben die US-Behörden über die Buchungssysteme der Fluggesellschaften bereits jetzt Zugriff auf die Passagierdaten europäischer Fluggäste. Abgefragt werden derzeit 34 Daten, darunter Anschrift, Telefon- und Kreditkartennummer, E-Mail-Adresse und Menüwunsch des Passagiers. Datenschützer sehen darin einen eklatanten Verstoß gegen das EU-Recht, weil es in den USA keinen vergleichbaren Datenschutz gibt.

Für zusätzlichen Ärger könnte die von der US-Regierung geplante Einführung des so genannten Computer Assisted Passenger Prescreening System (CAPPS II) sorgen, das eine Verschärfung der jetzigen Überprüfung darstellt. Die vom Fluggast bei der Buchung angegebenen Daten werden beim Check-in nicht nur mit amtlichen, sondern auch mit nichtamtlichen Datenbanken abgeglichen. Innerhalb von wenigen Sekunden wird eines von drei Ergebnissen angezeigt: grün für normale weitere Sicherheitsüberprüfung, gelb für sofortige Sicherheitsüberwachung und rot für Alarm.

Das Unangenehme an dem neuen System: CAPPS II kann auch für intensivere Nachforschungen verwendet werden. Datenschützer sind sich zum Beispiel noch nicht im Klaren, ob über die Kreditkartennummer nicht auch Einkommen und Kreditrahmen des Karteninhabers abgefragt werden können. Ebenfalls ungewiss ist, welche US-Behörden Zugang zu den Daten erhalten. Noch ärgerlicher als die Preisgabe der Daten könnte für den Fluggast allerdings werden, wenn er wegen CAPPS II grundlos am Airport festgehalten wird und seinen Flug verpasst - zum Beispiel wegen eines Computerfehlers beim Abgleich seiner Daten.



gruß Günni