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Unterwegs => Flüge & Airlines => Thema gestartet von: CARENN am 06.03.2003, 08:46 Uhr
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Seit heute wird ein US-Gesetz ausgeführt, das allen ausländischen Fluglinien mit Flügen in beziehungsweise aus den USA vorschreibt, ihr Buchungssystem für US-Zollbehörden zu öffnen. Die Lufthansa hat heute Reisebüros über die Vereinbarung zwischen der EU-Kommission und den amerikanischen Behörden über den Zugriff der US-Zollbehörde auf Daten der Reservierungs- und Check-in-Systeme von Fluggesellschaften in der EU informiert.
Wie Lufthansa-Sprecher Bernd Hoffmann heise online mitteilt, seien der Vollzugriff auf das Lufthansa-System ab heute technisch möglich. In ihrem Schreiben an die "lieben Reisebüropartner" teilt die Lufthansa mit, dass man die betroffenen Fluggäste über die mögliche Einsichtnahme in ihre Daten bereits bei der Buchung des Fluges informieren müsse. Bei der Buchung erfolge nämlich der erstmalige Eintrag von personenbezogenen Reservierungsdaten. Die Offenlegung der Daten ist dabei Voraussetzung für den Verkauf beziehungsweise für den Antritt der Reise und damit Vertragsbestandteil.
Laut Peter Büttgen, Sprecher des Bundesdatenschutzbeauftragten, sind jedoch nicht alle Daten betroffen. Die USA wollten zwar an alle Daten, um auch Reisebewegungen analysieren zu können. Doch die Vereinbarung mit der EU sehe nur eine zweckgebundene Weitergabe der Identitätsdaten vor. Diese Daten dürfe die US-Zollbehörde auch nicht an andere Luftfahrtgesellschaften weitergeben.
Daten aus Kundenbindungsprogrammen geben die Luftfahrtgesellschaften schon aus eigenem Geschäftsinteresse nicht weiter. So sind bei der Lufthansa Kundendaten von Vielfliegern aus der "Miles-und-More-Datenbank" nicht betroffen, sondern "nur" die Daten in den Reservierungs- und Check-in-Systemen. Die Zustimmung des Kunden müssen die Reisebüros nicht dokumentieren. Verweigert ein Fluggast seine Zustimmung, dürfen die Reisebüros nicht buchen.
Laut Bernd Hoffmann kann die US-Zollbehörde mit dem Vollzugriff auch die Buchungshistorie einzelner Fluggäste einsehen. Das US-Gesetz verlange schließlich den Zugriff auf alle verfügbaren Daten einer Buchung der Passagiere, damit auch auf historische Daten wie frühere Reiserouten.
Beim Zugriff auf das Buchungssystem Amadeus hat die US-Zollbehörde auch Zugriff auf andere Daten wie Mietwagen-, Hotel- und Bahnreservierungen. Auch speichert das Buchungssystem Zahlungsarten wie "Invoice" oder "Kreditkarte" samt Validierung der Kreditkartennummer, Telefonnummer des Kunden und Essenswünsche.
Allerdings will die EU-Kommission laut dem Online-Magazin Futurezone einer Öffnung der Airline-Datenbanken mit Vollzugang für die US-Behörden doch nicht zustimmen. Sobald eine technische Lösung bestehe, sollen nur die Buchungsdaten von USA-Flügen weitergegeben werden. Bis diese Lösung fertig sei, empfehle man das US-Gesetz zu ignorieren. Die Weitergabe der Daten verstößt gegen die EU-Datenschutzrichtlinie sowie gegen zahlreiche nationale Datenschutzgesetze. Lufthansa-Sprecher Hoffmann war die Empfehlung der EU-Kommission allerdings noch unbekannt. (Christiane Schulzki-Haddouti) / (anw/c't)
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Big W. is watching you.... (http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm22.gif)
Jetzt drehen sie komplett ab...
Jetzt müssen wir als EU-Bürger schon US-Gesetze befolgen und uns bespitzeln lassen....ich fass es nicht... (http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm23.gif)
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Da kann ich mir auch den 2. Reisepass für die Schurkenländer sparen. Bin mal gespannt, wann ich zum ersten Mal bei der Immigration auf meine Iran-Reisen angesprochen werde!
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Hier noch zwei amerikanische Artikel darueber
http://www.startribune.com/stories/535/3734191.html
http://www.startribune.com/stories/670/3735155.html
"1984" laesst gruessen.... >:(
LG Anoka
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Ich werde dann gelegentlich bei US Customs anrufen, sollte ich Daten über meine bisherigen Reisen nicht mehr finden. Vielleicht können die mir dann auch die Abrechnungen führen und ich muss nicht mehr selbst meine Statistiken machen.
Schöne neue Welt....
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Da fällt mir nur eins ein:
"Die spinnen die Amis"!
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Ohne Kommentar.
(http://www.usa-reise.net/forum/yimages/smilies/cwm43.gif)
Bald gibt es Schablonen....
Aufruf zum Boykott von Delta Airlines
Delta Airlines will in diesem Monat erstmals das Programm CHAPS-II für alle Passagiere testen. CHAPS speichert so ziemlich alle Daten, angefangen von Kreditinformationen bis hin zu Vorstrafen. So soll einen schnellere Abfertigung möglich werden.
Die Daten werden bis zu 50 Jahre gespeichert. Passagiere unterteilt die Airline dann in drei Gruppen: grün, orange und rot. Die Kriterien der Vergabe sind aber noch völlig unklar und man befürchtet das Erstellen von sogenannten schwarzen Listen.
Bill Scannell, der schon den Adobe-Boykott ins Leben rief, hat eine Webseite in Netz gestellt und zum Boykott von Delta Airlines aufgerufen. Er befürchtet, dass durch CHAPS-II das freie Reisen eingeschränkt wird.
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[] Fluggesellschaften uneins bei Weitergabe von Passagierdaten an US-Zoll
http://www.heise.de/newsticker/data/anw-06.03.03-003
Während die Lufthansa dem US-Zoll seit gestern vollen Zugriff auf ihre
Reservierungs- und Check-in-Systeme gewährt, zeigen sich andere
Fluggesellschaften etwas zurückhaltender.
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Dann lies doch mal ein Buch:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,238476,00.html
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Hab mal einen Bericht im "auslandsjournal" darüber gesehen, die Buchhändlerin im Gespräch empfahl, US-kritische Bücher niemals mit der Kreditkarte zu bezahlen...
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Wir würde Asterix sagen: die spinnen, die Amis....
Wenn meine Buchungsdaten der Flüge (wann, wo, etc) und meinen persönlichen Daten wie auf der grünen Karte weitergegeben werden, stört mich das überhaupt nicht, diese Daten sind sowieso kein Geheimnis.
Auch Infos zur Leihwagenbuchung können von mir aus weitergegeben werden. Und das Hotel bzw Adresse für die erste Nacht muß man ja eh shcon auf dem grünen Kärtchen eintragen....
Aber wenn damit Muster meiner vorangegangen Reisen erstellt werden, meine Kreditkartendetails (vielleicht sagt mir dann der Immigration officer bei der Einreise daß ich nicht einreisen darf, weil mein Konto überzogen ist...), Essenwünsche etc mitgeteilt ewerden, geht das m.E. eindeutig zu weit.
Ich werde unter diesen Bedingungen möglichst nicht mehr mit LH fliegen, wenn die alle meinen Daten so einfach weitergeben...
Und wenn die Delta das Cheaps-II einführt, muß ich ganz hierbleiben (werde aber vorher trotzdem noch meine Meilen per upgrading verfliegen ;) )...
Hiiilllffeee wer fliegt denn noch ab MUC/INN/SZG nach USA?? Bleibt nicht mehr viel, BA und KLM ....
Aber ich denke mal, daß nicht alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird...
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Sorry, hatte den Beitrag als Gast reingeschrieben , hier nochmals dann mit richtiger Anmeldung :
Ich bin am 27.02. nach NY geflogen und da war man bei der LH in Tegel ganz aufgeregt , weil man die Daten nicht ins System bekommen hat. In FFM erklärte man uns , das sei unsinnig, da das Programm erst noch kommt und nur ein Flug (nach Dalla) als Testbetrieb läuft. Nun ist es soweit - und im Gegensatz zu allen anderen hier finde ich es ok, wenn ein land kontrolliert , was für Figuren einreisen. Und macht Euch nichts vor, wenn einer Daten von Euch will bekommt er sie ohne Probleme. Da sollte man sich nicht wundern.
Peter
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Hier noch ein Bericht aus Handelsblatt online:
http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200051,612264/SH/0/depot/0/index.html
gruss
arizona
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Hallo USA Fans,
hier wieder etwas neues:
[] EU scheint machtlos in Flugdaten-Affäre
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-27.03.03-002
In der Affäre um die Weitergabe von Flugpassagierdaten an den US-Zoll meint
der Vorsitzende des Innenausschusses des EU-Parlaments, die Maßnahmen
stünden wohl nicht im Einklang mit der EU-Gesetzgebung.
Grüße
Tina
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Also
1. kann den Amerikanern ja ziemlich egal sein was EU-recht ist oder nicht , denn schließlich wollen die Reisenden ja was von ihnen
2. werden sich die Fluggesellschaften daran halten müssen
3. kann jedes Land selbst bestimmen wie es kontrolliert wer rein kommt ( ich würde mich für die EU auch manchesmal eine bessere Kontrolle wünschen - man betrachte sich nur die äußerst schlechte "Eintrittskontrolle" in Paris CDG )
4. die Alternative wieder ist, vorher ein Visum zu beantragen . Da wird man auch überprüft , da meckert auch keiner.
Peter
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@Peter:
Visum OK, da werden meine persönlichen Daten wie Geburtstag, -ort, Wohnsitz,. vielleicht sogar mein Strafregistauszug und vermutlich die Watchlist der USA überprüft, das ist ja auch OK.
Aber da ist doch ein großer Unterschied ob der Zoll neben den Daten auch noch meine Zahlungsweisen (cash, Rechnung, Credit Card mit Genehmigungsverfahren - das geht höchstens mein Finanzamt was an), evtl. Mietwagen oder Hotelreservierungen (letztere werden ja eh schon auf der grünen Karte angegeben), frühere Flugbewegungen (gut, die in die USA können Sie ja auch jetzt sicher schon überprüfen) und Essensgewohnheiten wissen will. Das führt in meinen Augen wirklich etwas zu weit, obwohl ich wahrlich nichts zu verbergen habe.
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naja glaubst Du wirklich das sich jemand die Mühe macht und nachschaut was Du so treibst wenn Du Dir nichts zu schulden kommen läßt. Die Amerikaner haben halt aus den Fehlern bei der Einreise der Terroristen gelernt . Und wer nichts sagen will - der muß halt in Deutschland Urlaub machen ... wobei , bist Du Dir sicher das man Dich hier nicht an den Daten verfolgen kann ?
Peter
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hallo peter,
jedenfalls bin ich an der Grenze nach D schon ewig nicht mehr kontrolliert worden ;) .
Durch die Zahlung mit Kreditkarten oder Geldabhebungen legt man immer eine Spur die kontrolliert werden kann, dagegen hilft nur, alles in cash zu zahlen.
So ein Profil über Dein Einkaufsverhalten legen m.W. allerdings nur die CC-Firmen an (unter anderem um die Umsätze zu genehmigen und evtl. Betrugsversuche zu unterbinden!).
Das Bedenkliche an der Sache mit der Kontrolle aller ehemaligen Flugbewegungen eines Einreisenden ist, daß jemand wie Klaus K., der beruflich auch in den Schurkenstaaten unterwegs ist/war und dies Problem dzt mit einem zweiten Paß löst, dadurch z.B. bei der Einreise zumindest mit einer aufwändigeren Kontrolle bei der Einreise rechnen muß und wenn er einen stinkstiefeligen Officer erwischt vielleicht auch gar nicht in die USA einreisen darf - und das ohne Begründung.
Abgesehen davon gibt es oft genug Fehler in den Datenbanken, und wie oft gibt es wohl einen Wolfgang Müller in D? Verwechslungen, vielleicht zu ungunsten des einene W.M., können da schnell passieren, wenn der Officer nicht so genau schaut. Oder es werden Datenbanken falsch verknüpft, oder oder oder....
Wie gesagt, mit persönlich tut die neue Kontrolle eigentlich nicht weh, da ich nix zu verbergen habe. Die meisten Daten sind ja jetzt schon anzugeben.
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Ich denke wenn jemand viel beruflich in den USA unterwegs ist sollte man sich vorher mit der Botschaft abstimmen und ev. ein Visum beantragen , das wird die Angelegenheit sicherlich erleichtern.
Die CC-Firmen legen das Profil an , um außergewöhnliche Verhaltens- und Zahlungsweisen festzustellen - wie Du schreibst gegen Betrug.
Also mich stört das auch nicht.
Gruß
Peter