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Allgemeines => Foto & Video => Thema gestartet von: Schneewie am 16.06.2008, 23:54 Uhr
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Hallo,
im Bereich der Objektive habt Ihr mir schon sehr gut weitergeholfen.
Jetzt habe ich noch eine Frage zu Filtern.
Ich besitze
- Polfilter circular (Hama)
- Polfilter (Bower)
- MC Syklight (Tamron)
Den Hama Filter habe ich ständig auf der Kamera.
Könnt Ihr mir sagen, ob ich die Filter nutzen soll und welchen warum?
Vor Jahren hieß es, ich solle immer den Polfilter vorschalten, daß würde das Objektiv schützen. Klar, aber wie sieht es dann mit den Bildern aus?
Wäre klasse, wenn Ihr mich da aufklären könntet. :hilfe:
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wenn überhaupt, würde ich immer nur einen Polfilter einsetzen - und dann nach Möglichkeit einen hochwertigen
allerdings ist es nicht damit getan, ihn vor das Objektiv zu schrauben, man muss ihn dann auch gezielt einsetzen, sprich drehen
und immer daran denken: Filter nehmen immer Licht weg, man verliert eine halbe bis ganze Blende
hier kurz etwas zur Wirkungsweise:
Polarisationsfilter beseitigen störende Lichtreflexe, erhöhen gleichzeitig die Farbsättigung und verstärkten zudem den Kontrast. Die Wirkung des Polarisationsfilters, kurz Polfilter, beruht auf seiner Eigenschaft, nur für bestimmte Schwingungsrichtungen durchlässig zu sein, andere Schwingungsrichtungen des Lichtes aber zu absorbieren. In der Natur- und Landschaftsfotografie verhilft ein Polfilter zu tiefem Himmelsblau, strahlend weißen Wolken und lebendigen Farben bei Pflanzen. Ideal ist er auch bei reflektierenden Wasserflächen. Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten gelten bei Schwarzweiß- genau wie bei Farbaufnahmen, ebenso in der digitalen Fotografie.
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Oh, den Polfilter würde ich aber auch auf alle Fälle wirklich nur bei Sonne draufschrauben, ansonsten bringt der nichts; nimmt wie gesagt nur unnötig Licht weg. Und natürlich solltest du ihn ausschließlich bei Außenaufnahmen verwenden. Wenn überhaupt, dann kann man einen Skylightfilter dauerhaft drauflassen, z.B. zum Schutz des Objektivs usw.
Achso, nochwas - ich habe auch einen HAMA-Polfilter( HTMC-vergütet), den man dennoch fast vergessen kann, so wenig Wirkung wie der zeigt. Wahrscheinlich muss man dann doch etwas mehr als 65 EUR ausgeben :(
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ups, klar, nur bei Bedarf - in der Regel benutze ich keine Filter, weil sie mehr Unheil anrichten können, als Nutzen bringen
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Hallo,
im Bereich der Objektive habt Ihr mir schon sehr gut weitergeholfen.
Jetzt habe ich noch eine Frage zu Filtern.
Ich besitze
- Polfilter circular (Hama)
- Polfilter (Bower)
- MC Syklight (Tamron)
Den Hama Filter habe ich ständig auf der Kamera.
Könnt Ihr mir sagen, ob ich die Filter nutzen soll und welchen warum?
Vor Jahren hieß es, ich solle immer den Polfilter vorschalten, daß würde das Objektiv schützen. Klar, aber wie sieht es dann mit den Bildern aus?
Wäre klasse, wenn Ihr mich da aufklären könntet. :hilfe:
Einen Polfilter würde ich überhaupt nicht ständig als Objektivschutz drauflassen, wenn überhaupt, dann nur einen UV-Filter.
Ein Polfilter ist ein Spezialfilter, der dafür nicht gemacht ist.
Ich habe seit zwei Jahren überhaupt keinen Filter mehr drauf, verkratzen tut da wegen der GeLi sowieso nix. Und jede zusätzliche Glasfläche (noch dazu mit Luft dazwischen) reduziert/beeinträchtigt die Bildqualität.
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Um Gottes willen. Ja nicht den Polfilter ständig drauf lassen.
Genaugenommen ist jedes zusätzliche Glas vor dem Objektiv völlig überflüssig und wirkt sich nachteilig auf die Qualität aus, außer man will einen bestimmten Effekt erzielen.
Einen Polfilter nutze ich eigentlich nur noch, wenn ich Spiegelungen bei Wasser/Fenstern/Dächern entgegenwirken will. Die besonders blauen Himmel krieg ich auch mit ner EBV hin.
Wenn Du gerne fließende Gewässer fotografierst, dürfte ein guter Graufilter interessant sein. ;-)
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Polfilter verwende ich zur Entfernung von Reflexionen (Wasser/Fenster)... um die Sättigung (kräftigeres Blau etc.) des Himmels zu erhöhen, geht es mit gezielter EBV besser.
Zur Kontrastverminderung einen Grauverlaufsfilter.
Einen variablen Graufilter für fließendes Wasser.
Schutzfilter verwende ich keine... dafür reicht die Geli aus (IMO).
Bei Filter sollte man nicht sparen... jedes Glas zusätzlich vor der Linse "verschlechtert" die Bildqualität. B+W, Hoya, Lee und Singh-Ray Filter sind etwas teurer, aber ihren Preis wert.
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Hallo
Geli :verwirrt:
Was ist das ? Lasst mich nicht dumm sterben ....
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Hallo
Geli :verwirrt:
Was ist das ? Lasst mich nicht dumm sterben ....
Geli ist nicht die Frau des Fotografen, sondern die Gegenlichtblende.
Bei vielen Objektiven kann man die vorne draufsetzen, verhindert bzw. verringert das Streulicht. Sieht dann ungefähr so (http://geizhals.at/img/pix/120735.jpg) aus.
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Oh je, da habe ich ja mit meinem Polfilter wahrscheinlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. :?
Aber wenn ich Euch richtig verstehe, bei Sonne, blauem Himmel und Wolken ist der Polfilter nicht schlecht.
Ich habe ihn eigentlich immer auf der Kamera und war (meist) von den Bildern - farblich - angetan.
Wahrscheinlich, weil ich es nicht anders "kannte". :wink:
Wenn ich jetzt im Herbst im Oman bin (gehe von ganz viiieeel Sonne aus) und im Mai nächsten Jahres im Südwesten, kann ich den Polfilter bei guten Wetter verwenden?
Ich weiß, das man durch drehen des Filters den besseren Farbverlauf (wenn ich das so sagen kann) erkennen sollte, also ich "merken" kann, das der Himmel blauer wird.
Dieses ist leider nicht so, so das das Ding (Filter) darauf sitzt und mir meine schönen Fotos macht.
Wahrscheinlich werden jetzt einige denke, die ist mit einer Spiegelreflex "überforder", dem kann ich teilweise zustimmen. :wink: Die Blenden- Verschlußtechnik bekomme ich einfach nicht in den Kopf, daher wird meist mit der Automatik fotografiert und mit Filter……. :wink:
Die Geli habe ich nicht drauf, da es zusammen mit den Filter irgendwie nicht paßte. Außerdem hat sich mir der Sinn der Gegenlichtblende nicht so ganz erschlossen. Ich hatte sie mal auf der Kamera, aber dann ab und zu mal Schatten auf dem Bild, eben von diesem Ding, so das ich es ganz weglasse. :wink:
Ich glaube, ich muß mal mehr fotografieren üben, anstatt zu knipsen…..
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Funktion der Gegenlichtblende... http://de.wikipedia.org/wiki/Streulichtblende
Hilfreiche Lektüre zu Filtern:
http://www.bythom.com/filters.htm
http://www.naturephotographers.net/articles1006/dw1006-1.html
http://www.naturephotographers.net/dw0502-1.html
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Wenn Du Abschattungen von der Gegenlichtblende hast, dann passt die nicht zum Objektiv. Normalerweise gibt es keine Abschattungen, wenn die Geli auch fürs Objektiv vorgesehen ist.
Ich habe meine immer drauf und bisher hatte ich noch keine Probleme.
Ich verwende auch keine Polfilter oder sonstige Filter, trotzdem sind die Ergebnisse ansehnlich:
(http://www.bildercache.de/thumbnail/20071230-163545-128.jpg) (http://www.bildercache.de/anzeige/20071230-163545-128.jpg)
(http://www.bildercache.de/thumbnail/20071031-131838-566.jpg) (http://www.bildercache.de/anzeige/20071031-131838-566.jpg)
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www.fotolehrgang.de finde ich ganz lehrreich :D
zu Schatten kann es mit Geli kommen, wenn man blitzt, ansonsten eigentlich nicht, wenn man die passende drauf hat
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Aha !
In der Schweiz heisst das halt "Sonnenblende". Daher bin ich nicht drauf gekommen. Zu Schatten kann es auch kommen, wenn man die Blende 180 Grad verkehrt auf dias Objektiv setzt, mir auch schon passiert ...
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Zu Schatten kann es auch kommen, wenn man die Blende 180 Grad verkehrt auf dias Objektiv setzt, mir auch schon passiert ...
180° sollte eigentlich keinen Unterschied bewirken (sonst hätte man doch immer entweder oben oder unten eine stärkere Abschattung)?, 90° wäre da eher schädlich (das sollte aber eigentlich durch Fassung/Aufnahmering am Objektiv ausgeschlossen sein.
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Aha !
In der Schweiz heisst das halt "Sonnenblende". Daher bin ich nicht drauf gekommen. Zu Schatten kann es auch kommen, wenn man die Blende 180 Grad verkehrt auf dias Objektiv setzt, mir auch schon passiert ...
Dann war ja nicht nur ich so blöd. :D :wink:
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Ich glaube, auch in Deutschland sprechen einige von Sonnenblende. So hieß das Ding glaub ich auch früher bei den alten analogen Kameras.
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www.fotolehrgang.de finde ich ganz lehrreich :D
zu Schatten kann es mit Geli kommen, wenn man blitzt, ansonsten eigentlich nicht, wenn man die passende drauf hat
Danke für den Link. Da weiß ich ja, was ich am Wochenende zu tun habe..... :D
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Aber nicht zuviel graue Theorie studieren.
Für die Grundlagen nicht schlecht, aber die beste Praxis ist immer noch Kamera in die Hand und raus zum fotografieren.
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Aber nicht zuviel graue Theorie studieren.
Für die Grundlagen nicht schlecht, aber die beste Praxis ist immer noch Kamera in die Hand und raus zum fotografieren.
... und genau das will ich probieren.
Will versuchen, den Wasserlauf unseres Gartenteiches mal "normal" zu fotografieren und einem, wie bei vielen Bildern der Subway (ZION), das Wasser milchig "werden zu lassen", den Rest aber scharf. :D
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Graufilter/Stativ... Langzeitbelichtung
hier ist die Wirkungsweise gut beschrieben:
http://www.derknork.de/praxis3.html
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Ich weiß, das man durch drehen des Filters den besseren Farbverlauf (wenn ich das so sagen kann) erkennen sollte, also ich "merken" kann, das der Himmel blauer wird.
Dieses ist leider nicht so, so das das Ding (Filter) darauf sitzt und mir meine schönen Fotos macht.
Wenn du den Filter nicht einstellst, dann nimm ihn runter. Ein Polfilter bringt nur was wenn man ihn gezielt einsetzt. Sonst verschlechtert er die Bilder nur. Das du keinen Effekt sehen kannst wunder mich. Bei klarem Himmel solltest du eine deutliche Verdunklung des Himmels sehen. Du kannst auch mal durch den Filter auf Fensterscheiben oder noch besser Autos gucken und den Filter drehen. Dann solltest du einen ganz enormen Effekt sehen, nämlich, dass die Spiegelungen auf dem Lack und den Scheiben verschwinden. Wenn du sowas nicht oder nur schwach zu sehen ist Schmeiß den Filter weg. Dann hat man dir absoluten Schrott angedreht.
Auch ein UV-Filter hat meiner Meinung nach nichts als Schutz auf einem Objektiv zu suchen und kann daher gleich mit in die Tonne. Schließlich hat jeder DSLR schon einen internen UV-Filter und als Schutz reicht die Geli aus und ist auch viel besser geeignet, da sie als Abstandshalter fungiert. Ein Filter trägt nur eher zur Zerstörung bei der Frontlinse bei. Den wenn der zerbricht, was er leicht tut, zerkratzen die Scherben die Linse. Einzige Ausnahme sind sicher Extrem-Situationen wie spritzender Dreck, Sandsturm etc.. Aber dafür sollte man dann auch ein abgedichtetes Objektiv verwenden.
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Ich hatte auf meinen Objektiven an der alten SLR (analog) immer ein UV-Filter drauf. Nach über 10 Jahren hatte der nicht eine Macke. Demzufolge hätte auch das Objektiv keine Macke. Ich hätte ihn mir also sparen können....
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Graufilter/Stativ... Langzeitbelichtung
hier ist die Wirkungsweise gut beschrieben:
http://www.derknork.de/praxis3.html
super Seite! vielen Dank!!!
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Wer sich mit dem umrechnen schwer tut... die verlängerten Belichtungszeiten beim Einsatz von unterschiedl. Graufiltern:
http://galupki.de/content/index.php?wiki=FotoGrafie&begriff=Graufilter
und noch ein Artikel zum Einsatz bei Landschaftsfotografie:
http://www.stevekossack.com/notes/Usingfilters.htm
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Ich glaube, auch in Deutschland sprechen einige von Sonnenblende. So hieß das Ding glaub ich auch früher bei den alten analogen Kameras.
Das Ding hieß eigentlich schon immer Gegenlichtblende... weil sie gegen Streulicht wirkt und nicht gegen Sonnenschein.
Umgangssprachlich wird allerdings oft von Sonneblende gesprochen, unabhängig ob analog oder digital.
Das ist so wie die Sache mit der Tiefenschärfe vs. Schärfentiefe.
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Aber nicht zuviel graue Theorie studieren.
Für die Grundlagen nicht schlecht, aber die beste Praxis ist immer noch Kamera in die Hand und raus zum fotografieren.
... und genau das will ich probieren.
Will versuchen, den Wasserlauf unseres Gartenteiches mal "normal" zu fotografieren und einem, wie bei vielen Bildern der Subway (ZION), das Wasser milchig "werden zu lassen", den Rest aber scharf. :D
Nur mal als Info. Ich bin zu blöd. :shock: :oops:
Habe den Wasserlauf unseres Teiches nicht "milchig" bekommen, sondern immer nur "normal".
Allerdings habe ich den Filter abgenommen und das Bild ist viel heller geworden, obwohl die Sonne geschienen hat. :D
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hattest Du den Graufilter drauf?
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Die Funktionsweise einer Langzeitbelichtung mit Graufilter ist doch hier einfach beschrieben: http://www.derknork.de/praxis3.html
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Aber nicht zuviel graue Theorie studieren.
Für die Grundlagen nicht schlecht, aber die beste Praxis ist immer noch Kamera in die Hand und raus zum fotografieren.
... und genau das will ich probieren.
Will versuchen, den Wasserlauf unseres Gartenteiches mal "normal" zu fotografieren und einem, wie bei vielen Bildern der Subway (ZION), das Wasser milchig "werden zu lassen", den Rest aber scharf. :D
Nur mal als Info. Ich bin zu blöd. :shock: :oops:
Habe den Wasserlauf unseres Teiches nicht "milchig" bekommen, sondern immer nur "normal".
Allerdings habe ich den Filter abgenommen und das Bild ist viel heller geworden, obwohl die Sonne geschienen hat. :D
Durch einen Graufilter reduzierst Du drastisch die Lichtmenge, die aufs Objektiv fällt. Dadurch zwingst Du die Kamera, eine längere Belichtungszeit zu wählen, um eine korrekte Belichtung zu erzielen.
Das wiederum führt dazu, daß Bewegungen nicht eingefroren, sondern verwischt sind. Dadurch erzielst Du den gewünschten Milch-Effekt. Ein Stativ ist für sowas natürlich zwingend erforderlich.
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Aber nicht zuviel graue Theorie studieren.
Für die Grundlagen nicht schlecht, aber die beste Praxis ist immer noch Kamera in die Hand und raus zum fotografieren.
... und genau das will ich probieren.
Will versuchen, den Wasserlauf unseres Gartenteiches mal "normal" zu fotografieren und einem, wie bei vielen Bildern der Subway (ZION), das Wasser milchig "werden zu lassen", den Rest aber scharf. :D
Nur mal als Info. Ich bin zu blöd. :shock: :oops:
Habe den Wasserlauf unseres Teiches nicht "milchig" bekommen, sondern immer nur "normal".
Allerdings habe ich den Filter abgenommen und das Bild ist viel heller geworden, obwohl die Sonne geschienen hat. :D
Durch einen Graufilter reduzierst Du drastisch die Lichtmenge, die aufs Objektiv fällt. Dadurch zwingst Du die Kamera, eine längere Belichtungszeit zu wählen, um eine korrekte Belichtung zu erzielen.
Das wiederum führt dazu, daß Bewegungen nicht eingefroren, sondern verwischt sind. Dadurch erzielst Du den gewünschten Milch-Effekt. Ein Stativ ist für sowas natürlich zwingend erforderlich.
Nein, einen Graufilter habe ich nicht benutzt, aber ein Stativ. :roll:
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Dann dürfte bei Tageslicht die Belichtungszeit immer noch zu kurz sein, selbst wenn Du die Blende ganz zumachst.
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Hatte schon die längste Belichtungszeit, das Bild war nur weiß. :oops:
Nun, einen Graufilter werde ich mir nicht kaufen, dafür macht man diese Art von Bildern eh zu wenig. Schade, das es nicht anders geht, aber man kann nicht alles haben.
Jetzt muß übrigens mein Mann ran. Ich bin ja zu "blöd" für Belichtung und Blende und habe ihm den Internet Kurs ausgedruckt, den ich hier bekommen habe.
www.fotolehrgang.de finde ich ganz lehrreich :D
zu Schatten kann es mit Geli kommen, wenn man blitzt, ansonsten eigentlich nicht, wenn man die passende drauf hat
Danke für den Link. Da weiß ich ja, was ich am Wochenende zu tun habe..... :D
Er ist mehr ein Zahlenmensch und soll das nun verstehen und mir in einfachen Worten erklären.
Vielleicht kapier ich dann die Zusammenhänge :oops:
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Hatte schon die längste Belichtungszeit, das Bild war nur weiß. :oops:
Naja, die Zeit muss halt zur Blende passen, sonst bekommst Du zwangsläufig ein überbelichtetes Bild.
Jetzt muß übrigens mein Mann ran. Ich bin ja zu "blöd" für Belichtung und Blende und habe ihm den Internet Kurs ausgedruckt, den ich hier bekommen habe.
Er ist mehr ein Zahlenmensch und soll das nun verstehen und mir in einfachen Worten erklären.
Vielleicht kapier ich dann die Zusammenhänge :oops:
Auch eine Möglichkeit. Du könntest mit meiner Frau verwandt sein ;)
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Hatte schon die längste Belichtungszeit, das Bild war nur weiß. :oops:
Naja, die Zeit muss halt zur Blende passen, sonst bekommst Du zwangsläufig ein überbelichtetes Bild.
Jetzt muß übrigens mein Mann ran. Ich bin ja zu "blöd" für Belichtung und Blende und habe ihm den Internet Kurs ausgedruckt, den ich hier bekommen habe.
Er ist mehr ein Zahlenmensch und soll das nun verstehen und mir in einfachen Worten erklären.
Vielleicht kapier ich dann die Zusammenhänge :oops:
Auch eine Möglichkeit. Du könntest mit meiner Frau verwandt sein ;)
Wer weiß, wer weiß...... (Verwandtschaft) :wink:
Zeit zur Blende - > super....., aber ich hoffe ja auch meinen Mann....
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Zeit zur Blende - > super....., aber ich hoffe ja auch meinen Mann....
Um das mal gaaaanz grob zu sagen:
Je größer, desto kürzer oder je kleiner, desto länger ;)
Quasi wie im Leben *duckundweg*
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Vielleicht kapier ich dann die Zusammenhänge :oops:
Ich versuchs mal (weil es eigentlich total einfach ist):
jede Fotosituation hat eine gewisse Helligkeit. Früher hatte man dazu einen eigenen sog. "Belichtungsmesser" dabei, um den Helligkeitswert in Zahlen anzeigen zu lassen. Heute hat das jede Kamera schon eingebaut.
Dieser "Helligkeitswert" muss nun mit dem Produkt aus Zeit und Blende getroffen werden: die Zeit wird als "Kehrwert in Sekunden" ausgedrückt (also wenn Du beispielsweise eine "120" auf einem Zeitwählrad siehst, dann bedeutet das in Wirklichkeit 1/120 Sekunde - recht kurz). Das braucht man aber nicht zu verstehen, für Dich zählt nur die Zahl an sich.
Mit der "Blende" ist das ähnlich, diese Zahlen (beispeilsweise 3,5 oder auch 8) bedeuten, wie weit Dein Objektiv geöffnet wird - und auch hier ist es ein Kehrwert, denn je größer die Zahl, umso kleiner ist die effektive Öffnung. Die größte (theoretische) Öffnung, nämlich der volle Objektivdurchmesser, ist der Wert 1 (das erreicht aber keine Blende der Welt - die allerbesten fangen bei 1,1 oder 1,2 an). Der Wert 22 beispielsweise bedeutet dann nur noch ein kleines Loch, fast schon Stecknadelkopf.
Diese beiden Zahlen - nehmen wir 120 und 3,5 - muss man multiplizieren, das ergibt hier 420. Das ist der Helligkeitswert. Wenn Deine Kamera (wobei ich erst einmal die Bedeutung des sog. "ISO" Wertes weglasse) ausgerechnet hat (das macht der Belichtungsmesser und die Automatik), dass mit einer Blende von 3,5 und einer Belichtung von 120 das Bild richtig belichtet ist, dann kennst Du nun den Helligkeitswert.
Nun könntest Du die Automatik abschalten und das gleiche Motiv selbst anders belichten: Du mußt lediglich darauf achten, dass das Produkt aus Blende und Zeit den Wert 420 ergibt. Nehmen wir als (beispielweise) die Blende 8 - dann muss das Bild (ungefähr) mit 50 (also einer fünfzigstel Sekunde) belichtet werden. Du wirst feststellen, dass das ungenau ist, die Kamera bietet leider nur bestimmte Werte an (in diesem Falle wahrscheinlich sogar nur eine 60 oder eine 30) - das mußt Du dann ausprobieren. Mit Blende 2,8 würde sich als Belichtung der Wert 150 ergeben - also etwas kürzer(!) als 120 (da ja die Kehrwerte zählen).
Was ist nun "ISO"? Das ist die Empfindlichkeit des Filmes, der ja heute gar nicht mehr in der Kamera liegt - das ist genau genommen nur noch eine Simulation, auf Kosten des sog. "Bildrauschens". Ein Film mit ISO 200 ist doppelt so empfindlich wie ein Film mit ISO 100 (usw.). Was heißt das? Nehmen wir an, Du hättest das obige Beispiel mit der Standardeinstellung 100 ISO durchgerechnet. Wenn Du nun von ISO 100 auf ISO 200 umschaltest, bedeutet das, dass die Kamera "empfindlicher" wird - das Bild wird also "heller", wenn Du es nun genau so belichtest, wie oben ausgerechnet. In der Praxis bedeutet es, dass der Helligkeitswert nun auch mit 2 multipliziert werden muss - der verändert sich also nun von 420 auf 840.
Was heißt das konkret? Wir nehmen wieder die Blende 3,5 und bekommen nun heraus, dass wir jetzt nicht mit 120, sondern mit 240 belichten müssen: also genau halb so lang (nicht vergessen: das sind Kehrwerte). Und dann ist das Bild genau gleich belichtet wie mit ISO 100 und 120stel.
Und das war es auch schon - mehr bedeutet das alles nicht. Warum man nun überhaupt verschiedene Blenden, Zeiten und ISOs (und sogar Filter, die die Empfindlichkeit beeinflussen) verwendet - das würde nun diesen Beitrag sprengen und das wirst Du sicherlich selbst herausfinden, das hat etwas mit "Schärfentiefe" (manche nennen es auch "Tiefenschärfe" - mir ist es egal, Hauptsache man weiß, wovon man spricht) und mit Bewegung des Objekts (und auch der Kamera) usw. zu tun. Einen ersten Anwendungsfall hast Du selbst schon entworfen: den "verschwommenen" Bach bei scharfem Hintergrund. Das geht nur mit einer langen Belichtungszeit (1 Sekunde?) und einer kleinen Blende (= großen Blendenzahl).
Grüße
Rainer
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Das es einfach ist, sagt mir jeder -> aber warum will es dann nicht in meinen Kopf... :oops: :roll: :?
Wow, danke für die tollen Ausführungen. Habe ich gerade gedruckt und werde es büffeln, nein wirklich, ausprobieren.
Toll, daß Ihr mir so helft. :D
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Das es einfach ist, sagt mir jeder -> aber warum will es dann nicht in meinen Kopf... :oops: :roll: :?
Wow, danke für die tollen Ausführungen. Habe ich gerade gedruckt und werde es büffeln, nein wirklich, ausprobieren.
Toll, daß Ihr mir so helft. :D
Auch wenn Rainer das klasse erklärt hat, vergiss erstmal die Zahlen weitestgehend und probier es einfach aus.
Geh mal auf Zeitautomatik an Deiner Kamera und beobachte, wie sich im Display die Zeit verändert, wenn Du selbst die Blende veränderst. Das wiederholst Du dann nochmal mit der Blendenautomatik, hier verändert sich die Blende, wenn Du an der Zeit drehst.
Und als Steigerung übst Du das im manuellen Modus. Hier musst Du Zeit und Blende selbst einstellen. Normalerweise hilft Dir auch Dein integrierter Belichtungsmesser mit einer Anzeige, ob Du einigermaßen korrekte Werte eingestellt hast.
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Hallo,
schön erklärt! Mit einem Belichtungsmesser war man Ende der 50er allerdings schon ein Halbprofi. Da hat der normale Knipser die Lichtverhältnisse über pi mal Daumen abschätzen müssen. Wenn man nicht allzuviel daneben lag, konnte man beim Ausbelichten der Abzüge, was ja noch vielfach händisch geschah noch ein bißchen korrigieren.
Die größte (theoretische) Öffnung, nämlich der volle Objektivdurchmesser, ist der Wert 1 (das erreicht aber keine Blende der Welt - die allerbesten fangen bei 1,1 oder 1,2 an).
Leica produziert(e) ein 1:1 Objektiv. Man kann die letzten Exemplare als limitierte Sonderedition bekommen.
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Hier habe ich meine KIEV 88 geliebt.
2 kg schweres Mittelformat-Monstrum (Hasselblad-Nachbau) völlig ohne Belichtungsmessung. Entweder hat man geschätzt oder wie ich einen Gossen Belichtungsmesser verwendet. Das war noch Fotografie pur, auch der Filmwechsel (6x6 Rollfilm) im Wechselmagazin war ein Abenteuer.
Immerhin haben da 12 (in Worten zwölf !!) Aufnahmen auf einen Film gepasst. Wie groß ist die Speicherkapazität einer Karte momentan gleich wieder???
Mangels Zeit habe ich das Ding allerdings wieder verkauft.
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Hallo,
schön erklärt! Mit einem Belichtungsmesser war man Ende der 50er allerdings schon ein Halbprofi. Da hat der normale Knipser die Lichtverhältnisse über pi mal Daumen abschätzen müssen. Wenn man nicht allzuviel daneben lag, konnte man beim Ausbelichten der Abzüge, was ja noch vielfach händisch geschah noch ein bißchen korrigieren.
Die größte (theoretische) Öffnung, nämlich der volle Objektivdurchmesser, ist der Wert 1 (das erreicht aber keine Blende der Welt - die allerbesten fangen bei 1,1 oder 1,2 an).
Leica produziert(e) ein 1:1 Objektiv. Man kann die letzten Exemplare als limitierte Sonderedition bekommen.
Canon hat es noch ein bissel toller getrieben: die hatten zu ihrer (wunderschönen) Messsucher-Kamera in den 60ern ein 1:0,95/50mm! Leider heute kaum mehr zu kriegen...
@ Schneewie:
Zu der recht klaren Erklärung von Rainer noch eine Eselsbrücke (die meist schneller verstanden wird als die Blendenöffnung-/Zeit-Zusammenhänge):
Stell Dir einen Wasserhahn vor: du kannst ihn weit aufdrehen (große Blendenöffnung) und das Wasser kurz laufen lassen (kurze Zeit) oder nur halb so weit aufdrehen und das Wasser doppelt so lange laufen lassen. In beiden Fällen hast Du die gleiche Wassermenge (Lichtmenge) in Deinem Topf (der Kamera).
Übertragen auf die Kamera merk die einfach: ausgehend von einer korrekten Belichtung bei z.B. 1/125 Sekunde und Blende 8 musst Du für jeden Blendenschritt, den Du weiter zumachst (also 11, 16, 22 etc), die Zeit einen Schritt verlängern (also 1/60, 1/30, 1/15). Für unscharfe, verschwommene Wasserfall-Bilder brauchst Du eine laaaange Belichtungszeit, z.B. 1/2 Sekunde. Da fehlt Dir dann vermutlich eine entsprechend kleine Blendenöffung, um auf die richtige Gesamtbelichtung zu kommen. Und da hilft nun ein Graufilter, der 6 bis 8 Blenden Licht schluckt.
Verständlich?
Viel Glück,
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@Magnum und MicMuc,
Ihr seit so lieb zu mir :kuss: Eure Tipps sind schon ausgedruckt..... :D
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Jetzt meine nächste blöde Frage: :oops:
Bleiben wir bei dem Beispiel Wasserkran (echt klasse). :wink:
Wenn der Becher bei viel Wasser / wenig aufgedreht und bei wenig Wasser / viel aufgedreht das gleiche Ergebniss, in meinem Fall das gleiche (gute) Bild ergibt, warum gibt es dann die Unterschiede Zeitautomatik und Blendenautomatik bei den Kameras?
Wenn ich die Zeitautomatik auf AUTO stelle und dazu die richtige Blende suche/nehme -> mache ich ein gutes Bild
Stelle ich auf Blendenautomatik und suche die richtige Zeit -> mache das gleiche gute Bild
Von der ganz manuellen Einstellung mal abgesehen, wo ja auch das gleiche bei herumkommt.
Desweiteren hat meine Kamera noch die Programmautomatik und Vollautomatisch. Letztes ist klar, das muß ich gar nichts mehr tun - ach wie schön….. :D
Bei der Programmautomatik brauche ich auch nicht "manuell" eingreifen.
Seit Tagen sitze ich im Wohnzimmer, Kamera neben mir, Bedienungsanleitung dabei und versuche es zu verstehen.
Bilder auf ganz manuell zu machen, möchte ich gar nicht können, aber eben diverse Effekte erzielen können, das wäre ja nicht schlecht.
Danke Euch beschäftige ich mich im Moment auf dem Sofa mit der Bedienungsanleitung und der Kamera. Wie häufig ich jetzt schon unseren Wohnzimmerschrank aufgenommen habe, mag ich gar nicht zählen.
Ich sehe mich in 1 1/2 Monaten auf Malle schon mit der Kamera ewig vor einem Fotomotiv sitzen und probieren….. :D
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Die Unterschiede kommen doch schon aus dem Namen. (Zeitautomatik - Blendenautomatik)
Bei der Zeitautomatik gibst Du eine Blende vor (also die Öffnung im Objektiv) und die Kamera sucht sich die dazu passende Zeit. Bei der Blendenautomatik stellst Du die Zeit fest ein und die Kamera sucht sich die dazu passende Blende.
Das funktioniert natürlich nur in gewissen Grenzen. Du kannst nicht hingehen und in der Dämmerung die Zeit auf 1/1000 Sekunde stellen und hoffen, die Kamera findet eine passende Blende.
Warum nicht? Weil die Zeit viel zu kurz ist.
Um beim Wasserhahn zu bleiben. Du möchtest eine Menge von 10 Litern haben. Wenn Du das in möglichst kurzer Zeit haben willst, musst Du den Hahn ganz weit aufdrehen. Aber hier ist eben die Grenze. Irgendwann ist der Hahn ganz offen. Wenn Du jetzt zu schnell wieder zudrehst (also die Zeit nur kurz wählst), dann bekommst Du die 10 Liter nicht, die Du haben möchtest.
Bei der Kamera ist es genauso. Der Sensor bekommt dann nicht genügend Licht, um das Bild korrekt zu belichten, es wird zu dunkel.
Andersrum gehts natürlich auch. Du stellst eine Zeit von 2 Sekunden bei strahlendem Sonnenschein ein. Jetzt kann die Kamera die Blende gar nicht so weit zumachen wie erforderlich. Im Ergebnis erhältst Du ein überbelichtetes Bild, weil die Blende nicht weit genug zu geht.
Wasserhahn: Du lässt ihn zwei Stunden laufen, musst ihn aber aufmachen, damit überhaupt was läuft. Und die Menge ist immer noch zuviel für die 10 Liter.
Soweit einigermaßen verstanden?
Bei einer Programmautomatik versucht eben die Kamera, sowohl Blende als auch Zeit so zu wählen, um für die aktuell herrschenden Lichtverhältnisse die beste Mischung aus Zeit und Blende zusammenzustellen. In den meisten Situationen ist das auch ausreichend.
Wann braucht man die Zeitautomatik?
Die wird dann benötigt, wenn Du eine bestimmte Blende vorgeben möchtest. Dies kann z.B. erforderlich sein, um die Tiefenschärfe zu verringern oder zu vergrößern.
Wann braucht man die Blendenautomatik:
Die wird benötigt, wenn man eine bestimmte Zeit vorgeben will/muss. Bei Sport beispielsweise sollte die Zeit so kurz wie möglich sein, um die Bewegungen einzufrieren. Oder bei Deinem Beispiel braucht man eine längere Zeit, um das Wasser 'milchig' werden zu lassen.
Aber hier kommt dann eben die angegebene Einschränkung der Grenzen von Zeit und Blende zum Tragen. Um das Wasser 'milchig' werden zu lassen, brauchst Du eine lange Verschlusszeit. Die Kamera wiederum kann aber die Blende nicht beliebig weit zu machen. Daher wirst Du ein überbelichtetes Bild bekommen.
Hier kommt der Graufilter zum Einsatz, der macht im Prinzip nix anderes wie Jalousien vor einem Fenster, er reduziert die Lichtmenge. Was passiert mit Deinen Augen bzw. den Pupillen? Richtig, sie gehen weiter auf. Genau das macht dann die Kamera mit der Blende.
Soweit klaro?
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Ich sehe mich in 1 1/2 Monaten auf Malle schon mit der Kamera ewig vor einem Fotomotiv sitzen und probieren….. :D
Genau so musst Du es machen. Ausprobieren!!!! Mit der digitalen Technik ja heute kein Problem mehr, da Du keinen Film "verschwendest".
Setze Dich mit der Kamera + Stativ an einem stark bewölkten Tag (dürfte ja nicht so schwer sein) vor einem Bach/Wasserfall und spiele mit den Zeiten/Blenden rum. Am besten einen festen Blendenwert vorgeben und die Zeit rauf und runter variieren.
Das macht Spaß und Du wirst feststellen, wie schnell Du es begreifst :winke:
Gruß
Volker
Edit: Upps, habe gerade gelesen dass Du es ja schon versucht hast :oops:
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Hallo Schneewie, kurz gesagt:
Bei der Zeitautomatik bestimmt die Kamera automatisch die zu der von Dir vorgewählten Blende passende Zeit.
Bei der Blendenautomatik bestimmt die Kamera automatisch die zu der von Dir vorgewählten Zeit passende Blende.
Bei der Programmautomatik bestimmt die Kamera eine Zeit-/Blendenkombination, die einen Kompromiss aus einer sicher zu haltenden Zeit und einer dazu passenden Blende darstellt.
Bei Abschalten jedweder Automatik machst Du selbst das gleiche wie die Programmautomatiik, nur dass Du im Gegensatz zu Deiner Kamera weisst, wo Deine Prioritäten liegen.
Beispiele:
Zeitautomatik: Du willst eine einzelne Blume scharf vor einem unscharfen Hintergrund fotografieren: Große Blendenöffnung (ist kleine Blendenzahl, z.B. 2,8) bedeutet: geringe Schärfentiefe, d.h. Du stellst auf die Blume scharf, knapp davor und knapp dahinter wird alles zunehmend unscharf (das stimmt um so mehr, je länger die verwendete Brennweite ist - da mangelt es z.B. bei den Kompaktknipsen häufig). Oder andersrum: Du willst den Kaktus im Vordergrund knackscharf haben, die Berge weit entfernt aber ebenso. Dazu brauchst Du eine kleine Blende (= große Blendenzahl, also z.B. 22), weil dann die Schärfentiefe am größten ist. Wenn Du nun zusätzlich eine möglichst kurze Brennweite (also Weitwinkelstellung) benutzt, dehnt sich die Schärfentiefe über das gesamte Bild.
Blendenautomatik: Du willst einen vorbeisausenden Motorradfahrer scharf aufs Bild kriegen: dazu brauchst Du eine möglichst kurze Zeit (z.B. eine 1/1000stel Sekunde). Die Kamera liefert automatisch die passende (große, also weit offene) Blende. Oder der Wasserfall: für eine verwischte, unscharfe Bewegungsdarstellung brauchst Du eine lange Zeit (z.B. eine halbe Sekunde) - dann steuert auch hier die Kamera die passende (entsprechend kleine) Blende dazu.
Beispiel Programmautomatik: Du willst das Treiben in der Großstadt möglichst spontan und unauffällig fotografieren. Die Programmautomatik sorgt dafür, dass Du Dich weder um Zeit noch um Blende kümmern musst, sondern einfach drauflos knipsen kannst. Sollte es zu dunkel oder zu hell werden, warnt Dich die Kamera.
Beispiel manuelle Einstellung, also ohne jede Automatik: Du willst Deinen Göttergatten im Gegenlicht der tief stehenden Sonne ablichten. Dabei soll das Gesicht des Angetrauten richtig belichtet werden. Die Automatik Deiner Kamera sieht jetzt aber (dank Gegenlicht) eine große Lichtmenge, denkt sich "Manno ist das hell hier" und wählt eine kurze Zeit samt kleiner Blende. Ergebnis: ein richtig belichteter Himmel, vor dem sich der Schattenriss eines nicht identifizierbaren Menschen abzeichnet, der eigentlich erkennbar Dein Mann sein sollte. Hier hättest Du jetzt manuell gegensteuern und den Wert, den der Belichtungsmesser anzeigt, um zwei bis drei Blendenstufen in Richtung heller (also längere Zeit und/oder größere Blendenöffnung) korrigieren können.
Ansosnten kann ich mich nur Ganimede anschließen: probier rum! Möglichst nicht vor dem Wohnzimmerschrank, denn der bewegt sich (hoffentlich) nicht, sondern geh auf die Straße, und wenn gerade kein Bach oder Wasserfall greifbar ist, dann fotografier vorbei fahrende Autos oder auch Spaziergänger mit einer Tausendstel, einer Sechszigstel und einer Viertel Sekunde. Lass die Kamera die passende Blende dazu steuern und vergleich die Ergebnisse. In der Belichtung sollten sie alle drei gleich sein, aber die Schärfe der dargestellten Autos/Fußgänger dürfte höchst unterschiedlich ausfallen.
Dann nimm Dir einen Baum, eine Blume, ein Stoppschild.... irgendwas, was relativ nahe ist und wo in größerer Entfernung ein Berg, ein Gebäude...whatever... ist. Stell auf das Objekt im Vordergrund scharf und knipse es einmal mit Blende 2,8, einmal mit Blende 11 und einmal mit der kleinsten Blende, die die Kamera hat (vermutlich 22...). Auch hier sollten dann die Ergebnisse (bei Zeitautomatik) richtig und identisch belichtet sein, aber die scharfen Bereiche sollten sich deutlich unterscheiden. Nimm dabei eine nicht zu kurze Brennweite, also eher den Normal- bis Telebereich, da wird es deutlicher.
Viel Spaß...
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@Magnum und MicMuc,
kommt Ihr im November zum Wochendevent?
Dann bekommt Ihr beide eine Tüte Gummibärchen von mir, für Eure Mühe und Geduld. :D
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...mit der Aktivierung des Fokusmessfeld kann man auch gestalterisch spielen.
Beispielbilder: Hintergrund/Vordergrund
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...mit der Aktivierung des Fokusmessfeld kann man auch gestalterisch spielen.
Beispielbilder: Hintergrund/Vordergrund
Danke, aber ich bin nun mal so frech zu sagen, gestalterisch bin ich gut und weiß, wie man ein gutes (Aufteilung, goldener Schnitt, nicht zu viel auf das Bild und was es da noch alles zu beachten gibt) Bild macht. Ich schaue ganz bewußt durch die Linse und gehe auch mal 1.. 2 Schritte zur Seite, ob es dann besser ist, oder lasse auch einfach mal ein Bild Bild sein, weil es einfach nichts aussagt.
Aber Dein Beispiel ist klasse. :D
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Eure Erklärung:
Bei der Zeitautomatik gibst Du eine Blende vor (also die Öffnung im Objektiv) und die Kamera sucht sich die dazu passende Zeit. Bei der Blendenautomatik stellst Du die Zeit fest ein und die Kamera sucht sich die dazu passende Blende.
Bei der Zeitautomatik bestimmt die Kamera automatisch die zu der von Dir vorgewählten Blende passende Zeit.
Bei der Blendenautomatik bestimmt die Kamera automatisch die zu der von Dir vorgewählten Zeit passende Blende
Mensch, da war ich ja total auf dem Holzweg. Bei der Zeitautomatik bin ich immer davon ausgegangen, das ich hier die passende Blende suchen muss und nicht die Kamera nach meiner gewählten Blende die Zeit. Ist ja umgekehrt. Ebenso bei der Blendenautomatik. Da können die Bilder ja nichts werden, wenn ich falsch denke.
Kann man blöd sein….. :oops:
Bei NicMuc´s Ausführung, das sich der Wohnzimmerschrank (hoffentlich) nicht bewegt, mußte ich richtig lachen. :D Mit den Beispielen werde ich nun mal "rumspielen" und mir die Ausdrucke mitnehmen, damit ich immer wieder lesen kann und dann es auch behalte. Gerades solche Beispiele sind super, dann ist das ganze nicht so theoretisch, sondern geht ins Praktische über.
Freue mich jetzt noch mehr auf den Malle-Urlaub, wo ich hoffentlich die Muße habe, das auch mal auszuprobieren.
Wie Ganimede schon schrieb, ist ja digital kein Problem und ich habe genug Speicherkarten für die eine Woche.
Seit alle ganz fest umarmt!!!!
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NickMUC wollte bei seinem Beispiel nicht unbedingt auf den GS anspielen, sondern auf die Möglichkeiten der Tiefenschärfe bzw. Fokussierung.
Du kannst z.B auf den Hintergrund scharf stellen, den Auslöser halb drücken und dann die Kamera auf den Vordergrund ausrichten. Dadurch bleibt der Hintergrund unscharf und die Kamera fokussiert nicht neu. Das meinte er eher mit der Gestaltung
Zeitautomatik: Blende wählen, Kamera sucht sich die Zeit
Blendenautomatik: Zeit wählen, Kamera sucht sich die Blende
Deswegen heisst das übrigens Automatik. Aber jetzt nicht den Fehler machen und denken, dass sich bei Programmautomatik die Kamera automatisch ein schönes Programm sucht ;)
Aber ich wiederhole mich nochmal: Nimm die Kamera geh raus und mach Bilder, Bilder, Bilder. Am besten auch notieren, welche Aufnahmen Du mit welchen Einstellungen gemacht hast. Dann kommst Du sicher selbst drauf, was du falsch gemacht hast.
Ein wichtiger Aspekt ist übrigens auch der ISO-Wert, der ja weiter vorne schon erläutert wurde. Damit bist Du dann in der Lage auch bei schlechterem Licht noch gute Aufnahmen zu machen. Ums mal simpel auszudrücken: Je höher der ISO-Wert, desto empfindlicher der Sensor der Kamera. Je empfindlicher, desto weniger Licht braucht er. Das bedeutet, dass die Verschlusszeit kürzer werden kann oder dass man die Blende weiter schließen kann. Wie gesagt das ist erstmal simpel erläutert, aber auch das solltest Du üben. Einfach mal den ISO-Wert hochdrehen und die Kamera auf P stehen lassen.
Dann guckst du Dir die Aufnahmen zuhause an, dabei meine ich weniger das Bild, sondern die Aufnahmedaten, die ja in den EXIF des Bildes stehen. So bekommst Du ein Gespür dafür, was die Kamera wann macht.
Zum Thema Belichtungsreihen, Belichtungskorrektur sag ich erstmal noch nix, das solltest Du aber auch irgendwann mal in Angriff nehmen.
Sowas übt mehr als stundenlanges Handbuch lesen.
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Am besten einen festen Blendenwert vorgeben und die Zeit rauf und runter variieren.
Gruß
Volker
Das wird aber so nicht klappen, denn dann bekommst Du garantiert Über- bzw. Unterbelichtungen! :wink:
Du meinst sicherlich: "...die Zeit rauf und runter variieren" bei aktivierter Blendenautomatik.
Einen Graufilter (64x oder stärker) kann ich übrigens sehr empfehlen, da dieser nicht nur für "weiches" Wasser bei Sonnenschein hilfreich ist, sondern auch eine erhöhte Farbsättigung zur Folge hat.
Allerdings sind Aufnahmen mit starken Graufiltern i.d.R. mit viel Arbeit verbunden (Stativ, Fokussieren und Arretierung des AF vor dem Aufsetzen des Filters, manuelle Einstellung der Blende und Verschlusszeit, Fernauslöser für Verschlusszeiten größer 30sec, etc.pp)
IMO aber lohnend, da der Effekt eines Graufilters doch oftmals sehr interessant ist.
Karsten
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ein Filter der das Fotografieren erleichtert... :wink:
http://www.f-8andbethere.com/tips/filters.htm