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Autor Thema: Foto-Diskussion: Bildgestaltung  (Gelesen 9341 mal)

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DocHoliday

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Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« am: 05.02.2010, 22:05 Uhr »
Wie haltet Ihr es mit der Bildgestaltung?

Achtet Ihr darauf und komponiert Eure Bilder im Sucher, probiert verschiedene Positionen aus, etc. oder versucht Ihr einfach das Hauptmotiv so gut wie möglich ins Bild zu bekommen?
Achtet Ihr auf Regeln zur Bildgestaltung (Goldener Schnitt, Drittelregel,etc.)?

Ein paar Beispiele:
Die "Drittelregel", die sich vom "goldenen Schnitt" ableitet geht davon aus, dass ein Bild besonders harmonisch wirkt, wenn man das Hauptmotiv nicht in der Mitte des Bildes platziert sondern in der Höhe und in der Breite jeweils das Bild etwa drittelt.

Beispiel Delicate Arch. Bei meinem ersten Besuch dort habe ich auf so etwas gar nicht geachtet und der Arch ist fast immer knatsch in der Mitte des Bildes.



Ein paar Jahre später war das Licht zwar bei weitem nicht so schön aber dafür habe ich die Bilder ganz anders (besser?) gestaltet.



Beispiel Horizont:

Eine andere "Regel" besagt, dass Linien möglichst ins Bild hineinführen sollen damit das Auge sozusagen daran entlang wandern kann.
Wie hier bei der Second Wave:




Wenn das Motiv in eine Richtung "blickt" sollte man in diese Richtung Platz lassen:

Mal ein Beispiel aus Namibia:



Andernfalls lässt man den armen Löwen gegen die Wand laufen.


Auch wenn nur der Blick in  eine bestimmte Richtung geht, sollte man in diese Richtung Platz lassen.

Funktioniert übrigens nicht nur bei Tieren oder Menschen. Auch Bäume können eine Blickrichtung haben. Ich fand, dass dieser Baum sich nach links öffnet. Also gehört er an den rechten Rand des Bildes um es nach rechts abzuschließen.



Also noch einmal: Achtet Ihr auf so etwas oder ist Euch das wurscht?
Glaubt Ihr, dass durch die Beachtung solcher relativ einfacher Regeln evtl. bessere Bilder entstehen?

Welche Regeln kennt Ihr noch? Habt Ihr Beispielbilder?

Vielleicht mindestens genau so spannend: Habt Ihr Beispielbilder, wo Ihr Euch bewusst über diese Regeln hinweggesetzt habt?



Gruß
Dirk

Richie

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #1 am: 05.02.2010, 22:27 Uhr »
Ich versuche es zumindest. Manchmal vergesse ich es im Eifer fes Gefechts, aber wenn ich Zeit habe versuche ich mich schon auf die Bildgestaltung zu konzentrieren. Gerade im Südwesten hat man imho dazu gute Gelegenheiten, das bewußt zu praktizieren. Beispiel "Linien die ins Bild führen". Dort gibts es oft Landschaften, die durch die Beschaffenheit des Gesteins solche Linien bieten.



Und auch die Außermittige Platzierung des Hauptmotivs ist ein Thema das ich immer versuche zu beherzigen.

Viele Grüße
Richie
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EasyAmerica

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #2 am: 06.02.2010, 00:21 Uhr »
Achtet Ihr auf so etwas oder ist Euch das wurscht?
Ausser der Geschichte mit den Linien, kenne ich solche Regeln gar nicht. Deshalb konnten sie mir bisher nicht "wurscht" sein.  :wink:

Glaubt Ihr, dass durch die Beachtung solcher relativ einfacher Regeln evtl. bessere Bilder entstehen?
Ganz bestimmt! Danke für deine einleuchtenden Beispiele.  :D

Aber, ehrlich gesagt, die Bildaufteilung im ersten Arches-Bild gefällt mir wesentlich besser. Der Arch ist ja auch nicht so richtig mittig. Wenn du keine Bilder für schlechte Beispiele hast, gib mir ruhig Bescheid.  :lol:
Viele Grüße
Heinz

EDVM96

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #3 am: 06.02.2010, 00:41 Uhr »
Aber, ehrlich gesagt, die Bildaufteilung im ersten Arches-Bild gefällt mir wesentlich besser.
Das aber vermutlich nur weil es eben nicht der (schon 100.000x gesehene) Standardblick mit den La-Sal Mountains im Hintergrund ist.

Mir persönlich gefällt der Blick von der anderen Seite von der Gestaltung eigentlich besser:

Sorry für die schlechte Qualität, ist ein Abzug-Scan.

Doc Snyder

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #4 am: 06.02.2010, 01:15 Uhr »
Beispiel Delicate Arch. Bei meinem ersten Besuch dort habe ich auf so etwas gar nicht geachtet und der Arch ist fast immer knatsch in der Mitte des Bildes.

Ein paar Jahre später war das Licht zwar bei weitem nicht so schön aber dafür habe ich die Bilder ganz anders (besser?) gestaltet.

Dazu fällt mir ein, dass an so exponierten Stellen sich oft gar nicht die Möglichkeiten bieten. Bei gutem Licht (Sonnenuntergang) ist doch links alles voller fotografierender Touristen (z. B. DocHoliday bei seinem 1. Besuch  :wink:), wobei ich einen Menschen ganz interessant finde, um die Größe darzustellen.

Sorry, ist wahrscheinlich  :offtopic:. Soll ja kein Delicate-Arch-Thread werden  :wink:.

DocHoliday

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #5 am: 06.02.2010, 07:49 Uhr »
Gehört ja auch zur Bildgestaltung.
Manchmal finde ich es auch interessant, einen Menschen als Größenvergleich mit im Bild zu haben.

Im Upper Antelope fand ich z.B. dieses Bild mit den " weg gebeamten" Kindern viel interessanter als die, wo nur Sand durch den Beam rieselt.

Gruß
Dirk

michaels-pictures

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #6 am: 06.02.2010, 12:20 Uhr »
Also noch einmal: Achtet Ihr auf so etwas oder ist Euch das wurscht?
Glaubt Ihr, dass durch die Beachtung solcher relativ einfacher Regeln evtl. bessere Bilder entstehen?
Hi, ich glaub es nicht, ich weiss es. ;-)
Wo es sinnvoll*) und möglich**) ist, versuche ich meine Bilder nach diesen Regeln zu gestalten.
*) Mit sinnvoll meine ich, dass es der gewünschten Bildaussage dienlich sein muss. Diese Regeln sind oft ein sehr guter Anhaltspunkt um sich einer Bildgestaltung bewusst zu nähern. Alles "mit Gewalt" nach diesen Regeln abbilden zu wollen, ist aber mit Sicherheit keine gute Idee.
**) Mit möglich meine ich, dass man nicht immer Gelegenheit dazu hat diesen Regeln konsequent zu folgen, selbst wenn man es möchte. Vögel im Flug erfordern zuweilen ein rasches Handeln und die gewünschte Abbildung einer bestimmten Flugphase kann/darf dann Vorrang haben vor dem letzten gestalterischen Schliff.


Welche Regeln kennt Ihr noch? Habt Ihr Beispielbilder?

Die wichtigsten Regeln hat Dirk ja bereits genannt. Ich möchte hier aber noch mal auf die Drittelregel eingehen, insbesondere was die Lage des Horizonts und die Erzeugung von Tiefe und Raum im Motiv anbelangt.
Zum Einfluss der Drittelregel auf Tiefe und Raum:
Dirk, darf ich dazu bitte nochmal Deinen Löwen aus dem Eingangspost bemühen? Der steht nämlich einmal im linken Drittel und einmal im rechten Drittel. In unserem Kulturkreis lesen wir von links nach rechts, das trifft auch für Bilder zu. Wir kommen also "von links" in das Bild. Wenn das Motiv nun im ersten Drittel des Bildes steht, erzeugt der Hintergrund die Tiefe im Bild. Befindet sich das Motiv hingegen im rechten Drittel, ist der Vordergrund für die räumliche Wirkung im Bild zuständig, da er gegenüber dem Hintergrund betont wird. Dazu bitte einfach mal die beiden Bilder vom Löwen weiter oben in Dirks Beitrag unter diesem Aspekt betrachten.

Zur Lage des Horizonts:
Das oben gesagte funktioniert natürlich auch für die vertikale Einteilung im Bild. Die beiden folgenden Aufnahmen entstanden nahezu zeitgleich (im Abstand von wenigen Minuten) und vom gleichen Standpunkt aus, den Swan Lake Flats im Yellowstone Nationalpark.
Liegt der Horizont im oberen Drittel, betont dies den Vordergrund:


Liegt der Horizont hingegen im unteren Drittel, wird der Himmel betont:



Ein Bild, was ich konsequent nach diesen Regeln gestaltet habe, ist das folgende: (Golden Gate Bridge zum Sunset vom Hawk Hill aus).

Pfeiler und Fahrbahn liegen hier sogar ziemlich exakt auf den Drittellinien, der Horizont liegt im oberen Drittel, was den Vordergrund mit dem Nebel betont. Das Hauptmotiv, der Brückenpfeiler, befindet sich im ersten Drittel, wodurch der Hintergrund mit dem Wolkenteppich und für die Tiefe im Bild sorgt.

Vielleicht mindestens genau so spannend: Habt Ihr Beispielbilder, wo Ihr Euch bewusst über diese Regeln hinweggesetzt habt?
Keine Regel ohne Ausnahme, oder "Learn the Rules to know when to break them". 8)
Ein mittiger Horizont wirkt in der Landschaftsfotografie oft langweilig, die Bildergebnisse wirken flach und emotionslos. Es wird daher im allgemeinen davon abgeraten, den Horizont mittig zu setzen.
Zwei Ausnahmen davon kenne ich jedoch. Die erste ist die, dass das Hauptmotiv in seiner Position im Bild so dominant ist, dass sich ihm die anderen Bildelement unterordnen. Das ist z.B. der Fall im zweiten Bild vom Delicate Arch aus Dirks erstem Beitrag. Dort sorgt auch die Staffelung der Bildelement in der unteren Bildhälfte für ausreichend Tiefe im Bild.
Ein anderes Beispiel ist die folgende Aufnahme aus Bodie:

Das Autowrack ist hier so bildbestimmend, dass die mittige Lage des Horizonts keinen großen gestalterischen Nachteil darstellt. Tiefe entsteht durch die leichte Diagonale des Hauptmotivs, sowie die Gebäude im Hintergrund.

Die zweite Situation, in der ich den Horizont bewusst in die Mitte lege, sind Motive bei denen ich Ruhe und Harmonie betonen möchte.
Ein Beispiel dafür ist diese Aufnahme einer Spiegelungen am Merced River im Yosemite Nationalpark:


Abschließend möchte ich noch zwei Sachen betonen, die mir in diesem Zusammenhang wichtig erscheinen:
1.) Die hier genannten Regeln der Bildgestaltung sind lediglich ein Vorschlag für eine mögliche Herangehensweise bei der Bildgestaltung. Sie führen oft zu Verbesserungen, sind aber im Umkehrschluss kein Garant für gute Bilder. Der kreative Fotograf wird sie hinterfragen und bei Bedarf ignorieren.
2.) Ein gutes Buch über Bildgestaltung ist oft eine bessere Investition in die Fotografie, als ein neues Kameragehäuse oder Objektiv.

Danke fürs Lesen.

Viele Grüße,
Michael

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EasyAmerica

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #7 am: 06.02.2010, 12:33 Uhr »
Danke fürs Lesen.
Tut mir leid, ich habs nicht ganz geschafft. Dabei hast du dir bestimmt ganz viel Mühe gemacht.  :)

Bei so vielen Informationen weiß ich am Ende nicht mehr, was am Anfang war. Mich würde freuen, wenn wir uns zunächst über höchstens drei Aspekte der Bildgestaltung "unterhalten" würden.
Viele Grüße
Heinz

DocHoliday

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #8 am: 06.02.2010, 12:36 Uhr »
2.) Ein gutes Buch über Bildgestaltung ist oft eine bessere Investition in die Fotografie, als ein neues Kameragehäuse oder Objektiv.

Danke fürs Lesen.

Danke fürs schreiben ;)

Kannst Du ein spezielles Buch empfehlen?
Gruß
Dirk

michaels-pictures

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #9 am: 06.02.2010, 14:05 Uhr »
Danke fürs Lesen.
Tut mir leid, ich habs nicht ganz geschafft. Dabei hast du dir bestimmt ganz viel Mühe gemacht.  :)

Bei so vielen Informationen weiß ich am Ende nicht mehr, was am Anfang war. Mich würde freuen, wenn wir uns zunächst über höchstens drei Aspekte der Bildgestaltung "unterhalten" würden.

Tut mir leid Heinz, wenn ich Dich verwirrt habe :oops:. Aber was die "höchstens drei Aspekte" angeht, muss ich sagen, dass ich mich in meinem Post ausschließlich auf die Bildkomposition nach der Drittelregel, sowie einer Ausnahme dazu, beschränkt habe. Nutzt nur nix, wenn es trotzdem zu viel des guten war. :pfeifen:
Heinz, wenn Du mir verrätst zu welchem Aspekt Du Dir vorrangig vertiefende Information wünschst, kann ich darauf gerne noch mal gesondert eingehen. Ansonsten vielleicht einfach mal versuchen das in diesem Thread gesagte peu-a-peu zu verinnerlichen und nicht in einem Happs.



2.) Ein gutes Buch über Bildgestaltung ist oft eine bessere Investition in die Fotografie, als ein neues Kameragehäuse oder Objektiv.

Danke fürs Lesen.

Danke fürs schreiben ;)

Kannst Du ein spezielles Buch empfehlen?

Für mich persönlich das beste Werk in dieser Richtung ist "Die Kunst der Landschaftsfotografie" von Chris Coe. http://www.amazon.de/Die-Kunst-Landschaftsfotografie-Chris-Coe/dp/3804351379
Es beschreibt schnörkellos und sehr verständlich die gestalterischen Aspekte in der Landschaftsfotografie. Das Buch ist in erster Linie ein Lehrbuch. Die Aufnahmen, mit denen die Beispiele illustriert sind, sind daher auch nicht auf einem Level von dem man jetzt schon weiss, dass man ihn in diesem Leben ohnehin nicht mehr erreicht. Dadurch machen sie aber erst recht Lust aufs Fotografieren, eben weil man sieht, wie einfach Bilder durch bewusste Gestaltung verbessert werden können. Es eignet sich für Anfänger wie für Fortgeschrittene gleicher maßen und viele Beispielaufnahmen sind auch aus dem Südwesten der USA. :D
Leider ist es aktuell nur noch gebraucht erhältlich, ab und an bekommt man in einem großen Online-Auktionshaus ein gut erhaltenes Exemplar zu einem günstigen Preis.

Was in diesem Zusammenhang auch immer wieder genannt wird, was ich aber nicht selbst kenne, ist "Der Fotografische Blick" von Michael Freeman. http://www.amazon.de/fotografische-Blick-Bildkomposition-Gestaltung/dp/3827242886/ref=pd_sim_b_7
Viele Grüße,
Michael

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koelner_us

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #10 am: 06.02.2010, 15:18 Uhr »
Also, erst mal danke für die infos.

Mir hat es schon mal sehr nahegelegt, in Zukunft mehr auf die Motivposition zu achten.

Habe allerdings bisher imer nur "Schnappschüsse" gemacht.

Doch seitdem ich die DSLR habe, will ich das nun auch ein wenig besser können  8)

Macht weiter und immer her mit den Infos  :shock:

gruß
Kölner

Marterpfahl

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #11 am: 06.02.2010, 15:35 Uhr »
@michael-pictures

Meist gehe ich automatisch dahin, wo ich glaube, den interessantesten Aufnahme-Punkt zu haben.
Bei den folgenden Beispielen habe ich bewußt die Drittelung außer Acht gelassen:

wenn man von der Person mal absieht.

oder hier:


oder:


Es passiert aber auch, dass ich z.B. mich nach zwei Jahren bei einigen Aufnahmen frage, was im Himmel ich mir dabei gedacht habe, bzw.  warum ich das mal gut fand.


LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

DocHoliday

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #12 am: 06.02.2010, 15:51 Uhr »
Es passiert aber auch, dass ich z.B. mich nach zwei Jahren bei einigen Aufnahmen frage, was im Himmel ich mir dabei gedacht habe, bzw.  warum ich das mal gut fand.

Das kenne ich. Gerade bei schnellen Schnappschüssen aus dem Auto heraus oder unterwegs auf Wanderungen mal eben aus der Hüfte geschossen stelle ich zuhause oft fest, dass mit ein bisschen Überlegung oder 2-3 Schritten nach rechts oder links ein richtig gutes Bild hätte daraus werden können.
Also entweder mit Ruhe und bewusst fotografieren oder gar nicht (dann braucht man sich zumindest zu Hause nicht über sich selber zu ärgern).

Wenn man sich bewusster um die Komposition des Bildes kümmern will, hilft ein Stativ ungemein. Das zwingt geradezu dazu, genauer durch den Sucher zu schauen und nicht nur schnell auf das Hauptmotiv drauf zu halten. Alleine weil man beim Aufbau des Stativs schon Zeit hat, die szenerie genauer zu betrachten, die man fotografieren will.
Gruß
Dirk

michaels-pictures

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #13 am: 06.02.2010, 15:53 Uhr »
Hallo Rolf,

natürlich, warum auch nicht. Ich nehme die Drittelregelung sehr häufig als Einstiegspunkt in meine Bildgestaltung. Bei der Komposition im Sucher hinterfrage ich sie aber auch eben so oft. Meist passt sie und kommt letztendlich zur Anwendung, aber wo ich meine, dass es anders besser ist, habe ich auch keine Hemmungen sie nicht anzuwenden bzw. bewusst zu brechen (wie bei dem Beispiel mit der Spiegelung).

Bei den folgenden Beispielen habe ich bewußt die Drittelung außer Acht gelassen:
...
oder hier:


Zu mindest bei dem von mir zitierten hast Du sie aber dennoch (vielleicht unbewusst) eingesetzt. Schau Dir mal an wo Dein Horizont liegt und was Du damit an Bildwirkung erreicht hast. -> Er liegt im oberen Drittel und damit bringt der Vordergrund die Tiefe ins Bild. :wink:

Es passiert aber auch, dass ich z.B. mich nach zwei Jahren bei einigen Aufnahmen frage, was im Himmel ich mir dabei gedacht habe, bzw.  warum ich das mal gut fand.
Hey, das kenn ich. Das ist aber gut so, denn das ist ein Zeichen, dass man in seiner fotografischen Entwicklung nicht stehen geblieben ist.
Viele Grüße,
Michael

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Marterpfahl

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Re: Foto-Diskussion: Bildgestaltung
« Antwort #14 am: 06.02.2010, 16:00 Uhr »
Zitat
Schau Dir mal an wo Dein Horizont liegt und was Du damit an Bildwirkung erreicht hast. -> Er liegt im oberen Drittel und damit bringt der Vordergrund die Tiefe ins Bild. Wink

Stimmt, jetzt wo Du´s sagst. Die Drittelung ist anscheinend viel mehr im Unterbewußtsein, als ich dachte.
Danke für den Hinweis.
LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.