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Autor Thema: Polfilter oder Graufilter?  (Gelesen 4190 mal)

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Polfilter oder Graufilter?
« am: 10.07.2012, 22:22 Uhr »
Hey zusammen, ich bin es nochmal. :)
Habe nun zwar eine Frage die nur indirekt die Route betrifft, jedoch wusste ich nicht so genau wo sie eigentlich hin gehört.

Also folgendes. Überlege mir für die Reise noch einen Filter für meine Kamera zu kaufen. Schwanke etwas zwischen Pol- und Graufilter oder eventuell beiden. Meine Frage lautet daher. Wie sieht es im August mit dem Wasserstand in den Nationalparks aus. Sind die in der Route beschriebenen Parks ausgetrocknet oder geht es?

Danke für eure Antwort.

kieckbusch

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #1 am: 10.07.2012, 23:20 Uhr »
Zuerst brauchst Du ein Polfilter - nimm aber ein qualitativ hochwertiges - ich selbst bevorzuge Heliopan!
Wenn Du auf ein gutes Objektiv ein billiges Filter schraubst, verringert dies die Auflösung erheblich.
Die letzten 30 Jahre bin ich ohne Graufilter ausgekommen.

Gruß, Wolfgang
Wolfgang Kieckbusch
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Tinerfeño

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #2 am: 10.07.2012, 23:32 Uhr »
Ich weiß zwar nicht, wieso du die Frage mit dem Wasserstand im Zusammenhang mit den Filtern stellst, aber ich würde einen Polfilter mitnehmen. Kommt aber auch drauf an, was du überhaupt fotografieren willst. Polfilter sind gut, um Lichtreflexionen zu verringern - zum Beispiel auf Wasser; aber auch Wolken kann man sehr schön hervorheben. Mit einem Graufilter kannst du am Tage länger belichten, um zum Beispiel fließendes Wasser "verschwommen" darzustellen, ohne das Bild überzubelichten. Einen Polfilter kann man allerdings auch gut als Graufilter verwenden. Kommt auf die Ansprüche an.
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RedZed

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #3 am: 11.07.2012, 08:00 Uhr »
Ja nachdem was Du ablichten willst - beides! Ich habe zunächst mit dem Polfilter begonnen, um Reflektionen von Glasscheiben oder Wasseroberflächen zu vermeiden. Und irgendwann wollte ich dann eben auch mal "weiches" Wasser auf den Bilder haben, da kommt entsprechend ein Graufilter zum Einsatz. Ich kann übrigens nur beipflichten: Spare beim Polfilter nicht an der Qualität.
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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #4 am: 11.07.2012, 09:35 Uhr »
Deshalb ja die Frage bzgl. des Wasserstandes. Wenn dann mal ein Wasserfall oder Fluss in einem Park da ist würde ich den auch gerne mal mit langer Verschlusszeit fotografieren und das Wasser weich erscheinen lassen. Bei den Seen wäre das wohl eher wenn Abends der Fall wenn die Sonne untergeht und das sollte dann auch durch die geringere Helligkeit auch so klappen.

Aber da der 1000er Graufilter von Hoya 25€ kostet und qualitativ wohl ganz gut sein soll werde ich mir wohl beide gönnen... Werden ja nicht schlecht wenn man sie dann doch nicht braucht... ;)

Trotzdem würde mich die Sache mit dem Wasserstand noch interessieren... :)

lurvig

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #5 am: 12.07.2012, 00:42 Uhr »
Schwanke etwas zwischen Pol- und Graufilter oder eventuell beiden.

wieso schwanken? Das würde ja bedeuten, dass beide in etwa das gleiche tun und du dich nicht für eins entscheiden kannst ;-)
Natürlich frisst ein Polfilter auch Licht (nichts anderes tut ein Graufilter), aber die Wirkung eines Polfilters ist ja grundsätzlich eine andere.
Ein Graufilter tut gute Dienste um fliessendes Wasser "weich" erscheinen zu lassen, wenn es rundherum so hell ist, dass man mit normalen Mitteln keine lange Belichtungszeit hinbekommt. Ein Polfilter ist eigentlich dazu da, um Spiegelungen z.B. in Scheiben oder auf Wasseroberflächen "wegzufiltern". Gern wird sowas aber auch verwendet, um Kontraste und Farben "knackiger" erscheinen zu lassen. Ein Effekt, der gerne übertrieben wird(!) und dann zu - meiner Meinung nach - fragwürdigen Ergebnissen führt. Ein Polfilter sollte wohl überlegt benutzt werden, der dadurch erzielte Effekt wirkt auch schnell störend bzw. völlig unnatürlich.
Ähnlich ist es beim Graufilter aber auch. Ewig lang belichtetes Wasser ist mal für ein paar Bilder ganz nett, wirds zu viel nervt es den Betrachter aber schnell. Dazu kommt, dass der damit erzielte Effekt vielen Betrachtern als arg unnatürlich erscheint und solche Bilder immer Stoff für Diskussionen sind.
Habe auf meiner letzten US-Reise auch diverse Wasserfälle mit - teils zu extremen - Graufilter-Einsatz produziert. Die haben bei einer Vorführung zu heftigen Diskussionen geführt. Einige fanden es toll, andere gar nicht.
Meine Grundregel bei Grau- und Pol-Filtern: sparsam und bewusst einsetzten. Ist das Ding immer drauf, macht man irgendwas was falsch. Und im Zweifelsfall besser ohne ein solches fotografieren. Das Auge sieht ja auch nicht mit Grau- oder Polfilter... zumindest so lange es nicht durch eine Sonnenbrille schaut ;)

Lurvig

McC

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #6 am: 12.07.2012, 10:01 Uhr »
Einen Grauverlaufsfilter muss man ja nicht nur verwenden um Wasser weich zu gestalten... es gibt noch genügend andere Anwendungen zur Bildgestaltung.

Ich bin mit dem Teil happy...

http://www.ishootshows.com/2011/12/06/review-singh-ray-vari-nd-filter/

DocHoliday

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #7 am: 12.07.2012, 13:23 Uhr »
Die letzten 30 Jahre bin ich ohne Graufilter ausgekommen.

Und ich komme schon seit vielen Jahren ohne Polfilter aus. Was sagt uns das jetzt?
Die Geschmäcker und die Anforderungen sind verschieden.

Einen Grauverlaufsfilter muss man ja nicht nur verwenden um Wasser weich zu gestalten... es gibt noch genügend andere Anwendungen zur Bildgestaltung.

Hier geht es aber um Graufilter, nicht Grauverlaufsfilter.

Meine Grundregel bei Grau- und Pol-Filtern: sparsam und bewusst einsetzten. Ist das Ding immer drauf, macht man irgendwas was falsch. Und im Zweifelsfall besser ohne ein solches fotografieren.

Volle Zustimmung!

Zur Ausgangsfrage: Wenn Du viele Wasserfälle fotografieren willst und eher auf den fließenden statt den eingefrorenen Look stehst, solltest Du einen Graufilter kaufen. Es muss nicht der 1000er sein. Ich habe einen 8x und einen 64x und komme damit gut aus.

Der Polfilter wird ja von vielen als universeller Bildverbesserer angesehen, ohne den eigentlich Landschaftsbilder kaum möglich sind. Sehe ich völlig anders. Für mich gibt es einige wenige, eng begrenzte Einsatzbereiche für den Polfilter. Wasser, dass ich "entspiegeln" will (oder andere reflektierende Oberflächen wie Glas) und zur Kontrastverbesserung an dunstigen, leicht diesigen Tagen. Das war es eigentlich auch schon. Die von manchen bevorzugten Bonbonfarben kriegt man auch ohne Polfilter per EBV hin. Und zwar deutlich besser dosiert und ohne die Polfiltertypischen Helligkeitsgradienten im Blau des Himmels.
Gruß
Dirk

McC

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #8 am: 12.07.2012, 14:07 Uhr »
Hier geht es aber um Graufilter, nicht Grauverlaufsfilter.

Meinte ich doch... siehe Link oben

Sedona

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #9 am: 12.07.2012, 15:00 Uhr »

Meine Grundregel bei Grau- und Pol-Filtern: sparsam und bewusst einsetzten. Ist das Ding immer drauf, macht man irgendwas was falsch. Und im Zweifelsfall besser ohne ein solches fotografieren.

Volle Zustimmung!


Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Es hängt halt davon ab, was man fotografieren möchte.
Jetzt nur mal als Extrembeispiel: wer einige Tage in der Columbia River Gorge verbringt und Wasserfälle fotografiert, der kann durchaus den Polarisationsfilter die ganze Zeit auf dem Objektiv haben und macht meiner Meinung nach nicht "alles falsch" sondern "alles richtig". Und zwar geht es mir da primär gar nicht um die Wasserbewegung sondern vielmehr um das Entfernen von Reflektionen. Die Farben wirken ungleich satter. Vor allem bei den Blättern sieht man da einen großen Unterschied, den keine Software so recht wegzuzaubern vermag.
Ich habe beim Wasserfallfotografieren eigentlich den Polarisationsfilter viel lieber als den Graufilter, den ich da seltener einsetze (nur wenn es sehr hell ist). Sehr oft reicht auch schon der Polarisationsfilter für etwas "weicheres Wasser", wenn man das möchte.
Bei Fotos mit Himmel muss man halt aufpassen, dass der Filter da nicht alles verschlimmbessert, aber auch da hat er im grellen Mittagslicht manchmal seine Berechtigung.


Ansonsten noch zur Wasserfrage von iMessage:
Du hattest nicht dazugeschrieben, in welchen Nationalparks Du unterwegs bist, da ist diese Frage etwas schwierig zu beantworten und deshalb kam wahrscheinlich auch keine Antwort.  :wink:
Geht es Dir um die Wasserfälle im Yosemite? Dazu gibt es eine gute Übersicht auf der NPS-Seite: http://www.nps.gov/yose/planyourvisit/waterfalls.htm
Ansonsten, die Wasserfälle im Yosemite sind tagsüber meistens in der Sonne, da reicht der Pol dann eher nicht, wenn Du "weiches Wasser" haben möchtest.

iMessage

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #10 am: 12.07.2012, 15:40 Uhr »
Hatte mir gestern schon einen Pol- und Graufilter bestellt.
Danke aber für die Antworten. Schlau von mir natürlich nicht dabei zu schreiben um welche Parks es sich überhaupt handelt...  :roll:
Der Link ist aber klasse, vielen Dank, werde ich mich mal durch die ganzen Parks unserer Route durcharbeiten.

DocHoliday

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #11 am: 12.07.2012, 18:34 Uhr »
Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Es hängt halt davon ab, was man fotografieren möchte.

Aber damit stimmst Du doch genau zu.

Der Polfilter ist eben nichts für "immer drauf" sondern es hängt davon ab, was man fotografieren will. ;)
Dass man den Filter drauf lässt, wenn man einige Tage lang ähnliche Motive fotografiert, spricht doch nicht dagegen.
Gruß
Dirk

Sedona

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #12 am: 12.07.2012, 22:36 Uhr »
Dann sind wir uns einig.  :D
Der Pol wird manchmal ganz gern "verteufelt" deshalb mein kurzer Protest. Er ist zwar kein Wunderding, aber imo so schlecht auch wieder nicht.

Den Threadtitel können wir jetzt wohl in "Polfilter und Grauverlauf" ändern?  :lol:

Hatte mir gestern schon einen Pol- und Graufilter bestellt.

Juergen703

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Re: Polfilter oder Graufilter?
« Antwort #13 am: 23.07.2012, 21:06 Uhr »
Zitat
Geht es Dir um die Wasserfälle im Yosemite?

der ein oder andere Wasserfall existiert im Sommer nicht mehr.

Ansonsten würde ich einen Polfilter nur zum entspiegeln von Wasser- oder Glasflächen benutzen.

Alles andere wirkt meiner Meinung nach unnatürlich.

Alle anderen Effekte bekommt man doch meistens mit der digitalen Fotografie hin.

Ich benutze schon jahrelang keine anderen Filter mehr.

Es gibt auch noch einen Rot-Blau Filter in Verbindung mit einem Polfilter wo man das ganze Bild dann mehr blau-oder rotstichig wird.

Den einzigen Filter bei Wasser den man nicht nachahmen kann ist ein Star-Cross Filter.

Damit bekommt man schöne Wasser- oder auch Lichteffekte.
Jürgen

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