Das ist die Frage, gilt das auch für ein Kit-Objektiv mit 3,5-5,6 Blende ... verglichen mit einem durchgehenden 2,8er Zoom an der Olympus? Wobei mir natürlich klar ist, dass man die geringere Lichtstärke einerseits nun nicht mit dem kleineren Sensor andererseits aufrechnen kann.
Doch, genau das kann man....etwas aushol:
Die oft gehörte Aussage, dass ein kleinerer Sensor mehr rauscht als der grössere Sensor, ist schlicht falsch. Jeder Sensor rauscht gleich....klingt auf den ersten Blick etwas komisch, ist aber so wenn man den Sensor losgelöst vom restlichen System betrachtet:
Wie starkt das Sensorrauschen sichtbar wird, hängt ab vom Signal-Rauschabstand, d.h. vom Verhältnis Rauschen zu Nutzsignal. Was heisst: je mehr Licht auf den Sensor fällt, umso weniger fällt das Sensor-Eigene Rauschen auf.
Da es einfacher zu rechnen ist, vergleichen wir einen mFT Sensor mit einem KB Sensor, da hier von der Sensorgrösse in mm ziemlich genau Faktor 2 dahintersteht. Der KB Sensor hat also die 4 fache Fläche.
Weiterhin gehen wir davon aus, dass die gleiche Sensortechnologie vorhanden ist.
Wenn man die Sensoren alleine betrachtet, dann rauschen beide gleich stark.
Jetzt kommt aber das Objektiv dazu, welches letztendlich darüber entscheidet wieviel Licht, d.h. wieviel Nutzsignal auf den Sensor fällt.
Diese relevante Lichtmenge ist nur(!) abhängig von der Eintrittspupille des Objektives, d.h. der wirksamen Öffnung in mm. Bei einem 50mm F4 sind das 50mm/4 = 12.5mm
Vergleich von 25mm F4.0 an mFT mit 50mm F4.0 an KB:
- gleicher Bildwinkel
- an KB hat man jedoch die doppelte Eintrittspupille und somit die 4fache Lichtmenge: der Signal-Rauschab stand ist höher, es ist weniger Rauschen zu sehen. Hinzu kommt natürlich noch die geringere Schärfentiefe des KB Systems
Vergleich 25mm F2.0 an mFT mit 50mm F4.0 an KB:
- wieder gleicher Bildwinkel
- aber dieses Mal dieselbe Eintrittspupille, da 25mm/2 = 50mm/4. Auf beide Sensoren fällt dieselbe Lichtmenge. Beide Bilder sind bei gleicher Ausgabegrösse im Rauschen nicht zu unterscheiden.
- hinzu kommt jetzt auch noch, dass die Schärfentiefe bei beiden Systemen gleich ist. DIese lässt sich übrigens mit 2 Grössen beschreiben: Aufnahmeabstand und die Eintrittspupille.
- Wenn man beide Bilder nebeneinander an die Wand hängt sehen diese identisch aus.
Zusammenfassend:
- Das System mit dem grösseren Sensor hat bedingt durch die dadurch resultierende normalerweise grössere Eintrittspupille im Rauschverhalten einen Vorteil.
- Das System mit dem kleineren Sensor kann seinen Nachteil durch lichtstarke Objektive ausgleichen.
- Das alles ist nur bei wenig Licht interessant. Erst wenn man oft im Low-Light Bereich fotografiert, sollte man sich darüber Gedanken machen. Bei Schön-Wetter ist das sch...egal.
Der Unterschied zwischen mFT und APS-C wird für die Praxis überbewertet.
Die Worte "Rauschen" und "Bildqualität" verlieren ganz schnell an Bedeutung wenn man das Bild an die Wand hängt. Wer bei mir in der Wohnung das Bild von der Kompaktkamera findet, bekommt einen Sonderpreis