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Autor Thema: Objektiv Nikon "aus dem Auto"  (Gelesen 4124 mal)

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Bautz

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Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« am: 12.08.2013, 11:11 Uhr »
Hallo,

in knapp 2 Monaten gehts endlich wieder in den Urlaub.

In den letzten Urlauben hatte ich eine Olympus Bridgekamera, die sich für Fotos aus dem fahrenden Auto heraus gegenüber der Canon DSLR meines Mitreisenden als besser erwiesen hat. Durch die gute Lichtstärke der Bridge waren entsprechend kurze Verschlusszeiten möglich, was auch bei 55MpH brauchbare Landschaftsbilder gebracht hat. Mit der Canon und einem Reisezoom von Sigma (ich meine 18 - 300mm mit VR) war alles nahe doch recht verschwommen.

Ich habe nun seit letztem Jahr eine Nikon 3100 günstig gebraucht bekommen, und mir dazu ein Nikkor 18-105 und ein Nikkor 70 - 300 geleistet. Macht es sinn, nochmal Geld in ein lichtstarkes Objektiv mit kleiner Brennweite oder sogar Festbrennweite zu investieren? Und wenn ja, welches würdet ihr empfehlen?

Edit: Evtl. gibts im Urlaub noch ein Upgrade zur Nikon 5200

Tinerfeño

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #1 am: 12.08.2013, 11:45 Uhr »
Wenn ich das richtig verstanden habe, willst du dir noch ein lichtstarkes Objektiv zulegen, mit dem du aus dem Auto heraus fotografieren kannst!?

Meiner Meinung nach unnötig, denn Fotos aus dem Auto sind in der Regel eh nur Schnappschüsse ohne besondere Ansprüche, sodass du auch einfach die ISO hochdrehen kannst, damit du eine kürzere Belichtungsdauer mit den vorhandenen Objektiven hast. Bei Sonnenschein reicht manchmal schon 200 für scharfe Fotos bei Bewegung.

Und für denn sonstigen Gebrauch würde ich mir dann wenn überhaupt noch den Brennweitenbereich zwischen 10 und 18 mm mit einem Ultraweitwinkel abdecken. Das kommt aber auch auf die persönlichen Präferenzen an.

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AndyOne

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #2 am: 12.08.2013, 12:18 Uhr »
Hallo Bautz,

wie wäre es mit rechts ranfahren und die schöne Landschaft genießen und nebenbei noch ein Foto davon schießen?  :roll:

Also ehrlich gesagt finde ich Fotos aus einem fahrendem Auto nur als Notlösung ok, z.B. wenn ich auf einem Freeway gar nicht halten kann und sich ein gutes Motiv bietet. Deshalb ein lichtstarkes Objektiv zu kaufen halte ich für übertrieben.

bye
Andy

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Bautz

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #3 am: 12.08.2013, 13:59 Uhr »
Meine japanischen Arbeitskollegen wollen immer VIELE VIELE Bilder haben (und ich auch, um die Leute bei Diashows quälen zu können ;-) ).

Für schöne Motive hält man natürlich an. Aber wenn die Bilder aus dem Auto zumindest ansehlich sind (wie bei meiner alten Olympus), ist das ja auch schon von Vorteil.

Marvin88288

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #4 am: 12.08.2013, 14:24 Uhr »
Hallo!

Das ist weniger eine Problem der Kamera oder des Objektives.

Wenn man die entsprechende notwendige kurze Belichtungszeit vorgeben kann, macht da jede Kamera brauchbare Bilder.
Aber wenn der Mensch nicht weiß was tut, gibt das nichts.

Also ISO etwas hoch drehen und Zeiten von 1/250 oder1/500 nehmen. Und wenn möglich, das Fenster runter drehen und nicht im 90 Grad Winkel zur Seite knipsen, lieber etwas nach vorne.

Gruß Torsten

Bautz

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #5 am: 12.08.2013, 14:31 Uhr »
Ich hab nicht darauf geachtet was er da an der (nagelneuen) Kamera so eingestellt hat (musste ja fahren)
Meine Olympus Bridge hat dafür extra eine Einstellung, die genau das von euch empfohlene macht (Zeit runter, Iso etwas rauf)

Ich würd aber eher nach hinten knippsen als nach vorne. Dann ist der Spiegel nicht im Weg ;-)

Die Frage war, ob sich die Bildqualität durch eine Festbrennweite nochmal merklich verbessern lässt. Das Geld für das Objektiv ist ja nicht rausgeworfen werden (und sowieso auf der Einkaufsliste steht).

Ich hab das Hobby Fotografie erst beim letzten Urlaub in den Staaten entdeckt, und bin entsprechend noch schwach ausgerüstet.

PS. Danke für die kompententen und schnellen Antworten. Werde euch Mitte Oktober mit vielen Bildern vom Indian Summer belohnen!

DocHoliday

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #6 am: 12.08.2013, 14:32 Uhr »
Ich würde anhalten auch als die bessere und deutlich preisgünstigere Lösung ansehen ;)

Ansonsten (wenn das bei der 3100 möglich ist) Programmautomatik mit Auto-ISO und Verschlusszeit mindestens 1/250 oder kürzer einstellen, den Rest macht die Kamera.
Gruß
Dirk

lurvig

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #7 am: 12.08.2013, 14:39 Uhr »
Die Frage war, ob sich die Bildqualität durch eine Festbrennweite nochmal merklich verbessern lässt. Das Geld für das Objektiv ist ja nicht rausgeworfen werden (und sowieso auf der Einkaufsliste steht).

Festbrennweiten liefern in der Regel schon eine bessere (technische) Bildqualität als Zoomobjektive. Für den geschilderten Anwendungsfall bringt das aber überhaupt nichts.
Zudem geht es bei diesen (auch für mich fragwürdigen) Fotos aus dem fahrenden Auto ja meist eh um Landschaften. Und da möchte man eine gewisse Tiefenschärfe haben. Um die zu kriegen blendet man das Objektiv ab (Blende 8 oder mehr). Und damit ist der ganze Effekt eines Objektives mit hoher Lichtstärke (= grosse Anfangsblendenöffnung) wieder hinfällig.

Wenn schon keine Zeit zum anhalten bleibt, dann wenigstens das Fenster runter und der Kamera eine entsprechend kurze Belichtungszeit vorgeben, um ein halbwegs scharfes Bild zu kriegen. Im ungünstigsten Fall reisst die Kamera dann die Blende auf um die gewünschte kurze Belichtungszeit realisieren zu können und dann klappts mit der Tiefenschärfe wieder nicht. Von Bildkomposition kann man bei dieser Art von Aufnahme sowieso nicht sprechen. Mehr als zufällig gerade noch brauchbare Schnappschüsse kommen bei sowas meist nicht heraus.
Deshalb: anhalten  und ordentlich Bilder machen. Ich wette, selbst ein Japaner schaut sich lieber 100 gute Fotos an als 500 schlechte Schnappschüsse ;)

Lurvig

Bautz

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #8 am: 12.08.2013, 15:16 Uhr »
Ansonsten (wenn das bei der 3100 möglich ist) Programmautomatik mit Auto-ISO und Verschlusszeit mindestens 1/250 oder kürzer einstellen, den Rest macht die Kamera.

Jap, das geht. Ich gehe davon aus dass die 5200 das dann auch können wird.

@Lurvig: Ne, eben nicht ;-) Masse statt Klasse.

Wird auf jeden Fall aber beides geben. Auto-Schnappschüsse und qualitativ gute Bilder!

Tinerfeño

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #9 am: 12.08.2013, 16:06 Uhr »
Wird auf jeden Fall aber beides geben. Auto-Schnappschüsse und qualitativ gute Bilder!

So eine Kombination habe ich bei meinen Reisen in der Regel übrigens auch immer. Und ich lege sehr viel Wert auf qualitativ hochwertige Fotos (Klasse statt Masse). Bei den Shots aus dem Auto reicht mir schlicht und einfach die "ISO-hoch"-Variante. Wettbewerbe werde ich mit diesen Fotos durch die Scheibe eh nicht gewinnen, sodass ich auch eine stärkere Körnung hinnehme. Meine Kamera ist noch dazu relativ alt, wobei ja bei modernen DSLRs die Fotos teilweise in ISO 400 oder 500 genauso aussehen wie meine Fotos in ISO 100 (Nikon D 80).
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Flicka als Gast

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #10 am: 12.08.2013, 16:07 Uhr »
Ich kann durchaus verstehen, wenn man mal aus dem Auto - oder Busfenster - im Vorbeifahren Fotos macht. Manchmal gibt es halt Situationen, da will man die Umgebung zumindest auf Schnappschüssen festhalten und kann oder will dafür nicht anhalten. Aber sich dafür extra ein Objektiv anzuschaffen, halte ich auch nicht für sinnvoll. Insbesondere was die Frage nach der Festbrennweite angeht. Was ist denn die beste Festbrennweite für Fotos aus dem Auto? Meines Erachtens gibt es die nicht. Manchmal erweckt ein Haus direkt an der Straße das Interesse, manchmal ein Tier irgendwo am Waldrand.

Eher würde ich darauf schauen, dass ich zuhause übe, mit der Kamera schnell die erforderlichen Einstellungen vorzunehmen und mal schauen, welche Autofocus-Funktionen die Kamera bietet, weil sich Fotograf und Motiv ja teilweise schnell voneinander weg bewegen. Die Belichtungszeit fände ich mit 1/250s noch eher zu langsam, zumindest wenn es um Objekte geht, an denen man dicht vorbeifährt.

Vielleicht bietet sich auch die Investition in einen Pol-Filter an, um Spiegelungen zu vermindern. Ich habe aber keine Ahnung, ob das wirklich was bringt, schließlich müsste man den Filter auch erst mal in die richtige Position bringen, und er schluckt natürlich einiges Licht. Andererseits: Ein Pol-Filter macht auch ansonsten Sinn, den würde man sich ja nicht extra fürs Auto-Fotografieren anschaffen.

Ansonsten kannst du ja auch die "bewährte" Kamera als Zweit- und Autokamera mitnehmen. Ich bin seit einigen Jahren mit zwei Kameras unterwegs, und normalerweise sind Fotos aus dem Flugzeug oder dem Auto genau die Fotos, die ich mit der "Kleinen" mache und nicht mit der Spiegelreflex.

lurvig

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #11 am: 12.08.2013, 16:08 Uhr »
@Lurvig: Ne, eben nicht ;-) Masse statt Klasse.

da würde ich mich einfach weigern.
Du reist doch nicht, um irgendwelche Kollegen mit Tonnen von Bildern zu erschlagen, sondern - unter anderem - um gute Bilder zu machen... hoffe ich wenigstens ;)

Lurvig

lurvig

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #12 am: 12.08.2013, 16:12 Uhr »
Was ist denn die beste Festbrennweite für Fotos aus dem Auto?

sehr gutes Argument. Für solche "aus-dem-Auto"-Biler kommt man kaum um ein Zoom herum.
Ausserhalb des Autos kann man sich vor oder zurück bewegen, um den optischen "Nachteil" einer Festbrennweite auszugleichen. Im Auto hat man eine mehr oder weniger feste Distanz zum Objekt. Da hilft dann nur ein Zoom.
Oder eben anhalten. Aber das geht ja nicht, weil die japanischen Kollegen jeden Meter Fahrstrecke dokumentiert haben wollen. Dabei dachte ich immer, dass sich Japaner nur Fotos anschauen, auf denen sie selber drauf sind. Zu dem Schluss muss man jedenfalls kommen wenn man mal drauf achtet, was die so fotografieren ;)

Lurvig

McC

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #13 am: 12.08.2013, 17:17 Uhr »
....den Rest macht die Kamera.

Schön wäre es...  :wink:

Abgesehen von der richtigen Belichtungszeit, sollten die Kameraeinstellungen für solche Fotos richtig gewählt sein... AF-C (kontinuierlicher Autofokus), Belichtungsmessung, Schärfepriorität beim Autofokus und bei der Messfeldsteuerung Einzelfeld deaktivieren und die höchste Anzahl an Messfeldern aktivieren. Gegebenenfalls die Schärfenachführung entsprechend einstellen. Das legt man sich als Custom Setting ab und fertig. Manche Nikkor-Objekte haben einen VR (Normal/Active) speziell aus der Bewegung heraus.


Mehr als zufällig gerade noch brauchbare Schnappschüsse kommen bei sowas meist nicht heraus.

Wie bekommt man scharfe Fotos aus dem Flugzeug o. Hubschrauber? Ist im Endeffekt das gleiche Szenario... einige Regeln beherzigen und dann kommt mehr als nur ein Schnappschuss heraus.

Beispiel:

lurvig

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Re: Objektiv Nikon "aus dem Auto"
« Antwort #14 am: 12.08.2013, 17:41 Uhr »
gerade bei Verwendung des kontinuierlichen Autofocus (AF-C) und aller AF-Messfelder scheint es mir aber noch wichtiger, das Fenster zu öffnen... denn sonst dürfte der Fokus gar nicht so selten mal auf einer Spiegelung im Fenster oder irgendwelchen Verunreinigungen auf der Scheibe "hängenbleiben". Den Effekt kennt man, wenn man aus dem Flugzeug fotografiert und den AF benutzt (Flugzeugfenster sind ja meistens dreckig und fleckig). In solchen Fällen fährt man mit manuellem fokussieren besser.

Wie man scharfe Fotos aus dem Fugzeug oder Hubschrauber bekommt? Ich behaupte mal ganz küh, ebenfalls durchs offene Fenster. Zumindest beim Hubschrauber geht das meist und bei kleinen Flugzeugen auch.

Im Gegensatz zum Flugzeug oder Hubschrauber kann man aber beim Auto (fast) jederzeit anhalten, aussteigen und ein mit hoher Wahrscheinlichkeit besseres Bild machen.

Lurvig