Urlaubsvideos! Wie kriege ich schöne hin?

[Jamie26]

Hallo,

meine Frage ist vielleicht ein wenig komisch, beschäftigt mich aber in letzter Zeit. Wir haben im Urlaub natürlich auch eine Videokamera dabei und wollen ein Urlaubsvideo machen. Nur wie? Das letzte wurde total schlecht, weil man irgendwie immer das Falsche aufnimmt, keine schönen Übergänge hat, der Film ist am Ende irgendwie sinnlos und spiegelt die schönen Eindrücke nicht richtig wieder.

Habt Ihr vielleicht ein paar Tipps, wie man ein tolles Urlaubsvideo zaubert? Dass man es später schneiden und mit Musik und Titeln unterlegen kann, weiß ich natürlich. Mir geht es nur um das Filmen an sich!

Vielen Dank und liebe Grüße,
Jamie

[EDVM96]

Grundsätzlich gilt:

- nach Möglichkeit immer mit Stativ filmen (selbst der beste Bildstabilisator kann manuelle Schwenks nicht ausgleichen)
- unnötiges rein- und rauszoomen vermeiden (ein sehr beliebtes Spielzeug...)
- ein späteres Zusammenschneiden ist wichtig (man sagt aus 1 Stunde Rohmaterial bekommt man am Ende ca. 5 Minuten Film)
- beim Zusammenschneiden auf ausgefallene und verspielte Überblendeffekte nach Möglichkeit verzichten

[freddykr]

Vom Prinzip gilt erstmal filmen, filmen und filmen. Umso mehr Rohmaterial man hat, umso mehr Möglichkeiten der Ausgestaltung gibt es im Anschluß.

Beim Schneiden sollte man sich vorher überlegen, wie man den Film gestalten/strukturieren möchte, also soll der Film zeitlich oder thematisch strukturiert werden.

Schau mal unter folgendem Link nach, da gibt es die Videospezialisten:
http://forum.slashcam.de/index.php

[Easy Going]

Grundsätzlich gilt:

- nach Möglichkeit immer mit Stativ filmen (selbst der beste Bildstabilisator kann manuelle Schwenks nicht ausgleichen)
- unnötiges rein- und rauszoomen vermeiden (ein sehr beliebtes Spielzeug...)
- ein späteres Zusammenschneiden ist wichtig (man sagt aus 1 Stunde Rohmaterial bekommt man am Ende ca. 5 Minuten Film)
- beim Zusammenschneiden auf ausgefallene und verspielte Überblendeffekte nach Möglichkeit verzichten

Schon mal ein paar gute Hinweise  - das Verhältnis Rohmaterial - Filmlänge ist allerdings relativ - abhängig von der Qualität, der Brauchbarkeit und der Länge der einzelnen Sequenzen.

Überleg Dir vorher wie Du Deinen Film aufbauen willst wenn Dir noch die Routine fehlt und filme Dir enstprechendes Material >Ortsschilder, wegfahrendes Auto, die zu fahrende Straße, Menschen (kommt in jedem Film gut da überraschenderweise am interessantesten für den Zuschauer)
Auch die Länge des fertigen Filmes spielt eine entscheidende Rolle - nicht zu lange , 30 - 40 Minuten maximal - wenn dann lieber unterteilen.

Nahaufnahmen lassen sich beim Schnitt auch meist gut einbauen (aber nicht ewig lang hinzoomen - Bild aus der Entfernung - Schnitt Motiv von nah - das reicht - spart Zeit - und vermittelt alles was wichtig ist)
Überleg Dir welche Infos Du einem Zuschauer vermitteln musst der nicht bei Deiner Reise dabei war sondern sie "nachfahren" will.
Jahreszahlen und der Text aus Wikpedia langweilt eher Dein Publikum - wenn Hintergrundinfos dann kurz und den Zuschauer auch mal erholen lassen - prinzipiell ist Kommentar aber absolut notwendig - ohne verschenkt man eine wichtige Möglichkeit den Zuschauer (und das ist man letztendlich auch selbst) zu unterhalten.

Schwenks möglichst überhaupt vermeiden und wenn dann immer am Beginn und Ende ein paar Sekunden stehen  lassen beim Filmen - das lässt die Möglichkeit beim Schnitt entweder nur Standbild A (vor Beginn Kamerafahrt), Standbild B (Ende Kamerafahrt), oder eben den Schwenk gesamt oder per Überblendung partiell zu verwenden.
Schwenk kostet aber im Film normalerweise zu viel Zeit - also selten im fertigen Film anwenden.
Szenen nicht zu lange - abhängig vom Informationsgehalt einer Szene - wenig Info (z.B. einsamer Baum in der Wüste) reichen 4 Sekunden - viel Info (Blütenmeer) 2-3 Sekunden länger. Wenig Effekte beim Schnitt (tötet jeden Film), Titel so lange stehen lassen das man sie 2 mal lesen kann, wenn aus der Hand gefilmt dann Camcorder möglichst an den Körper pressen, mit beiden Händen halten (da sieht man manchmal grauenhafte Dinge  ) und etwas die Luft anhalten (ernst gemeint) - das entfällt natürlich mit Stativ     .......... usw   

[Jamie26]

Vielen Dank, das sind schon mal sehr gute Tipps, besonders dass man sich vorher überlegen soll, wie der Film aufgebaut sein soll und was man vermitteln will. Hab ich beim letzten Mal zwar versucht, hat nicht geklappt Dieses Mal werde ich mir sicher mehr Mühe geben. Auch das mit den Menschen und den Straßenschildern find ich klasse. Die besten Aufnahmen vom letzten Urlaub waren tatsächlich die von Menschen. Man muß da halt nur Glück haben und tolle Aufnahmen erwischen.
Habt Ihr einen Tipp für das aus dem Auto rausfilmen?

[freddykr]

Habt Ihr einen Tipp für das aus dem Auto rausfilmen?

Scheiben putzen.
Ansonsten mit der Kamera möglichst weit an die Scheibe ran und möglichst im rechten Winkel zur Scheibe halten. So kann man am besten die Spiegelungen vermeiden.
Weiterhin ist Zoom bei Autoaufnahmen tödlich, denn das wackelt zu sehr.

[Scooby Doo]

Das wichtigste wurde ja schon genannt, aber von mir auch noch mal ein paar Dinge:

Niemals versuchen, z.B. an einem Aussichtspunkt alles innerhalb einer Szene aufzunehmen. Das ist das allerschlimmste: Kamera an, Schwenk, etwas interessantes kommt ins Bild, reinzoomen, warten, rauszoomen, weiterschwenken, wieder was Interessantes entdeckt, reinzoomen usw. Das sieht nachher unglaublich leienhaft aus und ist schrecklich langweilig.

Lieber, wie Horst schon erwähnt hat, Momentaufnahmen. Hier mal drauf gehalten für 6-10 Sekunden, dort mal draufgehalten für 6-10 Sekunden. Nicht die Kamera sollte sich bewegen, sondern lieber etwas auf dem Bild.
Bäume im Wind, Personen, möglichst die Mitreisenden, Autos, usw.
Natürlich kann man in der Natur auch einige Aufnahmen ohne Personen einstreuen, denn nur Personen ist auch wieder nix. Es kommt immer auf ein gesundes Verhältnis an.

Und gerne auch mal ein Motiv in verschiedenen Ausführungen filmen. Zum Beispiel ein Aussichtspunkt: Ein kleiner Schwenk, aber danach noch mal die oben genannten 'Momentaufnahmen', sowohl heraus, als auch hineingezoomt. Man hat später dann eine bessere Auswahl beim Zusammenschneiden. Ab und an sind Schwenks gar nicht so verkehrt, aber weil sie zeitaufwendig sind, benutze ich sie jetzt meist nur nicht mit Überblendeffekten. So entfällt das von Horst angesprochene 'Stehenlassen' am Ende des Schwenks.

[Kirkesgaard]

Übung ist auch ein grosser Faktor.

Ähnlich wie beim Fotografieren. Mit der Erfahrung werden auch die Filme besser (zumindest bei den meisten). Du hast ja schon mal einen guten ersten Schritt indem du siehst was dir alles beim Erstlingswerk nicht gefallen hat. Damit kannst du darauf fokussieren die Sachen schon mal anzugehen.

sich ein script zu überlegen ist sicher nicht schlecht. was soll es werden, ein kompletter bericht, ein kurzer Trailer, ein Dokumentarfilm.

Auch lass dich inspirieren von profis (fernsehen schauen bis der arzt kommt).
Filler einstellungen (siehe zB Serien wie Friends, stromberg ... ). Also im Prinzip kurze segmente die den Übergang zwischen zwei Abschnitten bilden.
Tonuntermalung (welche Musik passt dazu, willst du nachvertonen?). Wenn du nachvertonst, schreibe auf was du sagen willst und suche dann den besten Sprecher in der Familie (kann auch abwechslungsreich sein, wenn die stimme wechselt).

Ich finde Menschen auch immer gut. WEnn du die auch noch dazu kriegst, was zu sagen, ist das sicher besser als reine bilder und es bringt mehr tiefe ins video. Allerdings sind die meisten eingebauten Mikrofone sehr knirschig. Also über ein externes nachdenken, falls deine Kamera den entsprechenden Schuh dazu hat.

Ich würde in Erwägung ziehen mehrere Versionen aufzunehmen. Eine 5-10min Version für Freunde die man behalten will und eine langversion für diejenigen die dabei waren und die die diversen Schwenks als Erinnerung interessant finden.

Ich erinnere mich immer wieder mit grausen an die Diaabende von früher, die älteren unter uns werden sich noch erinnern. WEnn vom letzten Alpenurlaub in epischer Breite erzählt wurde (an dieser Bank sassen wir damals 1954 auch, und da lief dann das Murmelt ... chrrrrr).

Ein fetziger Trailer vielleicht, der einen schnellen überblick zu dem Urlaub gibt, eventl für die Dauer eines Lieds? Wer dann Lust auf mehr hat, kann sich die 90 min Director's Cut Version des Urlaubs noch anschauen ... Für die beteiligten ist die lange Version dann auf jeden Fall auch interessant.

[Jamie26]

Ein fetziger Trailer vielleicht, der einen schnellen überblick zu dem Urlaub gibt, eventl für die Dauer eines Lieds? Wer dann Lust auf mehr hat, kann sich die 90 min Director's Cut Version des Urlaubs noch anschauen ... Für die beteiligten ist die lange Version dann auf jeden Fall auch interessant.

Coole Idee

Ich bin leider brutaler Anfänger, besitze auch selbst keine Kamera und muß mir für den Urlaub eine leihen. Der letzte Film wurde gemeinsam mit einer Freundin erstellt, die auch nicht viel besser filmen konnte als ich.
Ich werde mir Eure Tipps zu Herzen nehmen und hoffentlich einen einigermaßen guten Film zaubern! Danke nochmal