Videokamera - Abschied von Mini - DV?

[nypete]

Hallo,

bei der Viedeobearbeitung nervt mich mal wieder die lange 1:1 Überspielzeit der Bänder.

Heutige Camcorder arbeiten ja vielfach mit interner Festplatte.

Frage dazu, geht eine Datenübertragung mit heutigen Camcordern schneller und besser? Kann man diese ebenso gut bearbeiten? Was macht man vor Ort, wenn die Platte plötzlich voll ist?
Ergo, lohnt hier ein Umstieg und eine Neuinvestition.

nehme zur Zeit mit Sony DCR-TRV 19 E auf.

Danke für Euren Rat.

[Jack Black]

bei der Viedeobearbeitung nervt mich mal wieder die lange 1:1 Überspielzeit der Bänder.

Was ist denn "lang"? Nach welcher Dauer befindet sich welche Datenmenge auf der Festplatte?

Heutige Camcorder arbeiten ja vielfach mit interner Festplatte.

Frage dazu, geht eine Datenübertragung mit heutigen Camcordern schneller und besser?

"It depends". Es ist eben die Frage (s.o.) wie schnell die Datenübertragung aktuell ist? Ist DV-Band ein Bottleneck? Wenn ja, wird Festplatte schneller sein. Wenn aber der Übertragungsweg das Problem ist, wird es sich nicht verbessern, denn Firewire ist eine schnelle Schnittstelle. Ungefähr vergleichbar mit USB2.0. Es gibt zwar inzwischen auch USB3.0, aber wie oft im Leben, ist das schwächste Glied der Kette für die Gesamtperformance zuständig und das wäre spätestens die Festplatte im Rechner - die kann sowieso nicht schneller speichern als Firewire od. USB2.0 anliefern. Erst eine SSD wäre da schneller - aber die sind sehr teuer.

Kann man diese ebenso gut bearbeiten?

Wahrscheinlich NICHT. Denn die meisten Festplatten Camcorder speichern im Mpeg2 Codec (statt DV), das ist für den Rechner schwieriger zu verarbeiten und HighDefinition Camcorder speichern im AVCHD Format (h264 Codec), was erhebliche Anforderungen an die Hardware stellt. Nur allermodernste CPUs kommen damit zurecht (und selbst da ist es nicht so komfortabel wie bei DV)

Was macht man vor Ort, wenn die Platte plötzlich voll ist?

Sich ärgern...

Ergo, lohnt hier ein Umstieg und eine Neuinvestition.

Wenn nur die Übertragungsgeschwindigkeit das Problem ist und Du auch sonst kein Bedürfnis nach HighDefinition verspürst, würde ich sagen: Nein, lohnt nicht. Selbst wenn ein Festplatten-Camcorder schneller überträgt (was wir aber noch rausfinden müssen), ist das (für mich) kein Kriterium. Übertrage die Daten notfalls nachts, am nächsten Morgen sind sie ganz sicher auf der Platte.

[nypete]

Hi,

wie lange das braucht? Da ich den Camcorder auf den Play-Modus stellen muss und dann per firewire abrufe, braucht eine 60 min DV halt eine Stunde. Wenn ich nun 3 oder 4 Filme Rohmaterial habe, brauche die 3 - 4 Stunden, bevor ich das Material auf der Festplatte zum bearbeiten habe. Bei 25 bits / sec. habe ich für ein Band ca. 12 GB zum übertragen.

[Jack Black]

Bei 25 bits / sec. habe ich für ein Band ca. 12 GB zum übertragen.

Da stimmt etwas nicht - 25 bits/sec ist etwas sehr arg langsam.

Wie groß ist denn ein 60-Minuten Film im Original auf der Festplatte?

[nypete]

ca. 10 - 12 GB, 25 bits/sec. ist die Aufnahmegeschwindigkeit und ich denke, in der gibt der Camcorder die auch wieder.

[Wolfgang]

Hi Pete,

im letzten Urlaub habe ich auch Videoaufnahmen gemacht. Mit AVCHD kamen bei Full HD (1920x1080) und 50 Vollbilder pro Sekunde bei einer Stunde Aufnahme etwa 12 GB heraus. Das Übertragen von der SD Karte auf das Notebook hat max. 15 Minuten gedauert. Bei einem 4 wöchigen Urlaub kamen so etwa 140GB zusammen. Je nach Aufnahmeformat kann man sich den Speicherbedarf ganz grob ermitteln. Da Festplattenspeicher heute nur noch wenig Geld kostet, sollte man ausreichend mitnehmen. Hat das Notebook nur noch begrenzt freien Speicherplatz, hilft eine kleine (von den Abmessungen) externe Festplatte. 500GB Platten kosten doch nur etwa 50Euro und die sollten allemal ausreichen.

Ist eine Platte dennoch "plötzlich" voll. Kann man eventuell abends schon mal verkorkste Szenen löschen und sich so Platz schaffen. Oder man kauft sich vor Ort z.B. einen USB-Stick mit 16GB oder eine entsprechende SD-Karte und schon hat man wieder 1,5 Stunden Video (bei AVCHD) gespeichert.

[Jack Black]

So, ich habe mal eben im Wikipedia nachgeschaut. Ein DV-Stream hat ca. 28Mbit/s, entspricht ca. 3,5MB/s.

Übertragt man Daten direkt von Platte zu Platte, so erreicht man mit USB2.0 effektive Raten von 30MB/s - also acht mal so schnell. D.h. also, ein 60-Minuten Video wäre nach 8 Min. auf der Platte. Zusätzlich kommt noch der Vorteil, dass Mpeg2 Videos erheblich stärker gepackt sind, in der besten Qualität hat ein 60-Minuten Video nur 4GB Volumen, so dass sich nochmal die Übertragungsdauer drittelt, d.h. insgesamt ist ein 60-Minuten Video dann nach 3 Minuten auf der Festplatte.

Faktor 20 - das ist natürlich ein Wort.

Aber: die Entscheidung, ob sich eine Neuanschaffung allein aus diesem Grund lohnt, die kannst nur Du selbst treffen. Bessere Qualität wird es nicht haben (zumindest nicht, wenn es kein HighDefinition wird).

[nypete]

Hallo Wolfgang,

ja, das hilft mir schon weiter, also überspielen in einem Viertel der Zeit läßt sich hören.

Ich habe gedacht, bei einer Festplatte in der Kamera könnte man wie bei einem Laufwerk nur die Szenen abziehen, die man will. Bei der Mini DV muss ich ja alles umspielen und kann erst dann selektieren.

@ Black Jack. Danke. Aber eine Kamera im Mpeg2 Modus würde ich nie nehmen. Da sagen mit schon alle, dass da der Schnitt nicht funktioniert. Ist ja klar, wil da nur die Änderungen aufgezeichnet werden und nur seltener das ganze Bild. Die von Wolfgang angesprochene Datenmenge bei seiner Kamera käme mir schon entgegen - aber dann braucht man dazu wieder einen anderen Fernseher, um HD wiedergeben zu können......

[Wolfgang]

Ich habe gedacht, bei einer Festplatte in der Kamera könnte man wie bei einem Laufwerk nur die Szenen abziehen, die man will.

Richtig gedacht. Aber warum willst du eine Cam mit Festplatte. Ich habe eine Cam, die auf SD speichert. Kameras mit SD Slot sind deutlich günstiger. Außerdem was ist, wenn deine Festplatte den Geist aufgibt Dann sind alle Szenen zum Teufel, es sei denn, du hast jeden Abend auf ein Notebook gesichert. Also ich kann den Vorteil einer eingebauten Festplatte nicht erkennen. Ich hatte 3 SD Karten mit je 8GB dabei und konnte somit jeden Tag 3 x 40 Minuten filmen, was immer ausgereicht hat. Abends wurde dann auf Notebook und auf externe Platte gesichert.

[Jack Black]

@ Black Jack. Danke. Aber eine Kamera im Mpeg2 Modus würde ich nie nehmen. Da sagen mit schon alle, dass da der Schnitt nicht funktioniert. Ist ja klar, wil da nur die Änderungen aufgezeichnet werden und nur seltener das ganze Bild.

Ja, das ist eben ein Problem von Mpeg2, aber ...

Die von Wolfgang angesprochene Datenmenge bei seiner Kamera käme mir schon entgegen - aber dann braucht man dazu wieder einen anderen Fernseher, um HD wiedergeben zu können......

... bei HighDefinition (Mpeg4 h264) ist das noch um Welten(!) schlimmer, denn da wird um Faktoren mehr "Schindluder getrieben", um das Video zu komprimieren. Das wäre dann (nach Dieter Hüsch) "vom Regen über die Traufe direkt in die Scheiße" ...

[nypete]

Aber warum willst du eine Cam mit Festplatte.

Ich bin hier noch völlig in der Such- oder Erkundungsphase. Bisher habe ich aber Sony gehabt und hier meist 2 Camcorder gleichzeitig. Somit konnte der Basic - Bedarf,  Accus ( die ja bekanntlich sauteuer sind und nicht endlos halten ), Filmaterial =  MiniDV etc. gut coordiniert werden. Über das Angebot von Sony in dem Bereich bin ich noch gar nicht orientiert.

[Easy Going]

Hallo Peter,

der Umstieg auf HD erfordert eine neue Kamera (klar) ein HD TV (außer man guckt seine fertigen Filme nur am PC Monitor) und meist einen neu(er)en Rechner.

Ob man nun einen Camcorder mit Festplatte oder Karten (meiner hat beides) nutzt ist Geschmackssache.
Hat beides kleine Vor- und Nachteile.
Die Camcorder mit Platte sind in der Regel etwas teurer dafür muss man bei den Kartencamcordern mehr Karten kaufen.
Was Wolfgang gemacht hat (also im Urlaub auf Laptop sichern und dann die Daten auf der Karte löschen um wieder Filmkapazität zu haben) würde ich nicht machen. Wenn ich schon sichere wäre das mein Backup.

Es ist eine Frage der Kosten.
HD Camcorder 500-1000€
HD TV  500-600 €
Neuer PC für HD geeignet 500-700€
+ 100 € HD Schnitt-Software
+ Kleinigkeiten

Macht zusammen 1500-2400 €.
Wenn es Dir das wert ist und Du bereit bist Dich in eine neues Programm einzuarbeiten, mach es. Der Workflow ist wenn man ihn mal drauf hat meist sehr gut und das Bild belohnt für die Kosten und Mühen das neue Programm zu lernen.

Diese Punkte solltest Du als erstes für Dich entscheiden.

Die Übertragung des Filmmaterials wäre für mich nicht entscheidend - geht aber mit HD(AVCHD) meist schneller - siehe Posting von Wolfgang.
Hängt dann aber auch von der verwendeten Software ab und ob das Material umkodiert werden muss oder nicht.

[pxl]

Meine Sony Mini DV hab ich letzes Jahr bei e.Bay verkauft und hatte danach eigentlich keine besondere Lust mehr auf Video.
Hatte zwischendurch eine  Canon Legria, deren Videoformat unheimlich schlecht zu bearbeiten war.
Diese ganze Überspielerei und Nachbearbeitung dieses analogen Materials , wurde mir irgendwann zu aufwendig und zu nervig. 120Gb analoges Rohmaterial aus 7h Mini-DV-Bändern
Sogar ein i5-Rechner ging bei dieser Daten-Menge in die Knie, wenn man  2h in die Videoschnittsoftware geladen hatte..
 / neue Software mußte also her..  


Hab zwar eine Panasonic Lumix Digitalknipse mit brauchbarer Videofunktion, aber die Videos sind halt immer etwas wackelig.

Nun... angeregt durch den Ringtausch http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=51478.0 ,
wo man sieht was heutztage in HD möglich ist, hab ich mich seit einigen Wochen wieder mit dem Thema beschäftigt.

Unsere beiden Schweizer "Ringtauscher"   , filmen ja mit diesem Hightech Panasonic HDC S707-Camcorder.
Entsprechend super ist die Qualität. Interessant ist die Möglichkeit mit den Zeitrafferaufnahmen.
900€ wollte ich nun nicht ausgeben für eine Kamera und hab daher etwas im Internet recherchiert.

Ähnlich gut scheint die Samsung H300 zu sein. (Neu für ab 260€ @e.Bay)
Das Teil ist wirklich wunderbar handlich / auch für große Hände
3h Akkulaufzeit / aufladbar am Laptop über USB (Ladegrät kann man also zu Hause lassen)
Aufnahme auf SD-Karte (preiswerte Class2 genügt) /  
1 GB ca. 20Min Video in brauchbaren 720p (1080i wird nur sinnlos hochgerechnet)
laut Anzeige passen  auf eine 8Gb-Karte = 170 Minuten Video
Aufnahmeformat = mp4 / also auch unbearbeitet per USB-Stick an den meisten neuen Fernsehern/DVD-Playern abspielbar
Zeitraffer auch möglich  
Fotos in 4,9 Mpixel möglich.
Und! Man kann die Kamera direkt am PC anschließen, da sie eine simple "eingebaute Schnittsoftware" hat.
So kann man auch als Gelegenheitsnutzer und ohne einen teuren i7-Rechner zu besitzen,
ein HD-Video schneiden ..zumindest in den Grundfunktionen.

Ich versuch mein Glück mal mit dem H300 im nächsten Urlaub.
In 3 Wochen gehts los

[Wolfgang]

Was Wolfgang gemacht hat (also im Urlaub auf Laptop sichern und dann die Daten auf der Karte löschen um wieder Filmkapazität zu haben) würde ich nicht machen. Wenn ich schon sichere wäre das mein Backup.

Hi Horst,

ich sichere doch nicht nur 1-fach auf dem Notebook  Zusätzlich werden alle Videoclips auf eine externe Festplatte gesichert. Danach kann ich sorglos meine SD-Karten löschen und am nächsten Tag wieder bespielen.

Die SD Karten kommen bei mir nicht nur in der Cam zum Einsatz. Die passen auch in den Foto und ins Autoradio mit jeder Menge mp3 Musik.

[Easy Going]

Was Wolfgang gemacht hat (also im Urlaub auf Laptop sichern und dann die Daten auf der Karte löschen um wieder Filmkapazität zu haben) würde ich nicht machen. Wenn ich schon sichere wäre das mein Backup.

Hi Horst,

ich sichere doch nicht nur 1-fach auf dem Notebook  Zusätzlich werden alle Videoclips auf eine externe Festplatte gesichert. Danach kann ich sorglos meine SD-Karten löschen und am nächsten Tag wieder bespielen.

Hatte mich schon gewundert ... 
Aber dann kann man natürlich beruhigt löschen.
Achtung - möglichst den ganzen AVCHD Ordner sichern (also komplette Struktur) - manche Schnitt-Programme nehmen es sonst nicht an.