Welche Kamera würdet ihr empfehlen?

[Trooy]

Hallo zusammen,

jetzt brauche ich mal eure Hilfe 

Mein kleiner Bruder will im Sommer für 2 Monate nach Amerika. Grundsätzlich hat er schon alles geplant nur ist er noch immer auf der Suche nach einer guten Kompaktkamera

Er ist, was fotografieren angeht ein Anfänger, weshalb er hat sich eine Sony hx20v zugelegt die ja auch sehr gut sein soll. Reicht die Kamera auch aus, um wirklich gute Bilder von den Städten zu machen? (Sehenswürdigkeiten, Skyline, etc.)
Ein Freund von ihm hat ihm die Sony Nex 6 empholen, da diese speziell bei den Skyline Bilder genial sein soll, und anscheinend auch nicht schwierig zu bedienen ist.

Lohnt es sich wirklich zu wechseln? Ist der Unterschied wirklich so deutlich?

Vielen Dank für eure Hilfe 

[Wolfgang]

Hi,

die beiden Kameras spielen nicht in der gleichen Liga und können so kaum miteinander verglichen werden. Während die Sony hx20v eine Kompaktkamera ist, zählt die Sony Nex 6 mit ihren Wechselobjektiven zu den "normalen" Kameras. Um den Brennweitenbereich der Sony hx20v zu erreichen, müsste man bei der Sony Nex 6 zwei Zoomobjektive haben. Damit liegen beide Kameras auch von den Kosten weit auseinander.

Da dein Bruder ein Anfänger in Bezug aufs Fotografieren ist, wäre ihm zur Kompaktkamera zu raten, die er sich ja schon gekauft hat. Tagsüber wird er sicherlich gute Fotos damit schießen können. Bei low light geraten fast alle Kompakten schnell an ihre Grenzen, aber bei wenig Licht macht man auch nur wenige Fotos.

[lurvig]

... aber bei wenig Licht macht man auch nur wenige Fotos.

aus der Not heraus. Weil man bemekt hat, dass die Bilder meist nur unscharfer Rauschmüll werden.
Mit der "richtigen" Kamera - die es pauschal gesagt aber eh nicht gibt - kriegt man aber auch tolle Fotos bei "wenig Licht" hin.

Ohne besagte Sony zu kennen behaupte ich mal, dass die für einen Einsteiger ok ist. Mit einem technisch besseren Gerät macht man nicht zwangsläufig bessere Bilder.Ganz im Gegenteil, oft ist man überfordert. Es wird immer wieder vergessen, dass der Fotograf das Bild macht, nicht die Kamera. Will man sich ernsthaft mit der Fotografie beschäftigen, ist eine "bessere" Kamera als Einstieg eine durchaus kluge Idee. Will man aber nur "draufdrücken" und perfekte Ergebnisse erwarten ist jede Ksmera die falsche Wahl. Das geht nämlich nicht!

Wie auch immer, richtig gewählte Kamera und das notwendige Verständnis für die Materie sind ein guter Einstieg. Lernen muss man eh. Will man das nicht ist die Kamera fast schon wieder egal. Auch 2014. Und das ist gut so

Ein Jeep Wrangler Rubicon macht aus einem Anfänger ohne Führerschein ja auch keinen offroad-Weltmeister. Es ist aber mitunter nicht ganz dumm, sich einen Suzuki Jimny zu kaufen, wenn man ernsthaft gewillt ist, offroad-fahren zu lernen. Die Maschine alleine machts nicht, der Fahrer ist immer noch wichtig. Das Equipment nur begrenzt. Zumindest am Anfang.

Lurvig

[McC]

Bei low light geraten fast alle Kompakten schnell an ihre Grenzen, aber bei wenig Licht macht man auch nur wenige Fotos.

Aufgenommen mit einer Kompakten und das Rauschen hält sich in Grenzen 

[Floridiana]

Eine kompakte Kamera ist imho in Staedten genau das richtige. Ich hab die gleiche Sony und sie macht prima Bilder. Sie kann leicht verstaut werden und ich laufe nicht wie ein typischer Tourist durch die Gegend. In Staedten mit Diebstahlsproblemen lassen wir sogar die 'grosse' Kamera im Hotel. Bei normalen Stadtfotos sieht man keinen Unterschied zur anderen Kamera mit dem besseren Zoom usw.

[Trooy]

Hallo zusammen 

vielen Dank für eure Antworten! Wenn sich solche Ergebnisse mit einer Kompaktkamera erreichen lassen, dann Respekt

@MacClaus: Was hast denn du für eine Kamera?

Wahrscheinlich habt ihr echt Recht, für den Anfang ist es wahrscheinlich nicht nötig umzusteigen. Wenn er sich später immer noch dafür interessiert kann er ja trotzdem eine Kamera für Fortgeschrittene zulegen. Der Punkt mit der Handlichkeit, vor allem in Städten, ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig da stimme ich dir zu Floridiana

Grüße

[McC]

Das Bild wurde mit einer Fuji X100S gemacht.

[Trooy]

Hallo Leute,

tja wo soll ich anfangen Von der Sony hx20v will er gar nichts mehr hören. Sein Freund muss ihm wohl wirklich den Kopf mit der Sony nex verdreht haben. So zumindest der Standpunkt gestern. Heute ruft unser Großvater an, der sich letztes Jahr im Sommer eine Sony Cybershot DSC-RX100 gekauft hat und meint, dass ihm das Teil zu kompliziert ist. Jetzt wollte er sie meinem Bruder für 150 Euro geben. Die Kamera ist praktisch neu, also besitzt er jetzt eine Kamera die normal um die 500 Euro kostet. Wahnsinn Denkt ihr er hat sich damit übernommen bzw. ist die Kamera für Anfänger überhaupt geeignet? Hier ist ein Testbericht: http://www.kompaktkamera-test.org/sony-dsc-rx100/

Beste Grüße,

Trooy

[DocHoliday]

Mit einer RX100 für 150 Euro kann man nichts falsch machen. Jede Kompakte ist auch für Anfänger geeignet. Wenn die Kamera mehr kann als der Fotograf, schadet das ja nicht

"The summary judgement for me is that the new Sony RX100 is hands-down the most appealing pocket-sized digital camera yet." (Michael Reichman, Luminous Landscape)

[Paranoia]

Auch die RX100 hat einen Automatikmodus Er muss ja nicht alle Möglichkeiten zur manuellen Einstellung ausprobieren.

Eine recht gute und hochwertige Kompakte. Der Zoombereich ist zwar etwas kleiner, aber dafür großer Sensor und hochwertiges Objektiv. Auf jeden Fall eine gute Kamera. Eine Userin aus einem anderem Forum (prof. Photografin) nutzt diese Kamera als Zweitkamera und hat hier mal eine Galerie mit Bilder, die mit dieser Kamera gemacht wurden, auf Ihrer Seite erstellt: http://www.reisebilder.net/sony-rx100-galerie-2013/

Para

[Merlin2408]

Das Bild wurde mit einer Fuji X100S gemacht.

Die Kompakte für Preisbewusste 

[Microbi]

Das Bild wurde mit einer Fuji X100S gemacht.

Die Kompakte für Preisbewusste 

Guter Witz! 

Mic

[lurvig]

Jetzt wollte er sie meinem Bruder für 150 Euro geben. Die Kamera ist praktisch neu,

so einen Großvater will ich auch!
Für 150€ und aus seriöser Herkunft kann man praktisch nichts(!) falsch machen mit der RX100.

und meint, dass ihm das Teil zu kompliziert ist.

ob das der potentielle neue Besitzer eventuell auch meinen wird, kann keiner wissen.
Bei der Sony gilt das, was bei allen anderen Kameras auch gilt: man muss sich zumindest rudimentär mit der Materie "Fotografie" beschäftigen, um zu guten Ergebnissen zu kommen. Gute Kamera und keine Ahnung führt bestenfalls zu gelegentlichen guten Zufalls-Treffern. Nicht aber zu halbwegs konstant guten Bildern.
Wer die Grundlagen verstanden hat kriegt auch mit einer einfachen Kamera gute Bilder hin (mal von der technischen Qualität und Extremsituationen abgesehen). Wer nur durchguckt und draufdrückt kriegt auch mit einem 10.000€-Boliden nicht viel zu stande.
Aber das will ja irgendwie immer keiner hören

Lurvig

[Microbi]

Bei den Beispielbildern dürfte man aber noch mit PS, oder LR nachgeholfen haben. Die Grundlage wird wohl dennoch gut gewesen sein.

Aber das will ja irgendwie immer keiner hören 

Doch wollen wir! Es ist für manche von uns, die Photographieren nicht als Hobby betrachten, gar nicht so einfach. Ich habe mit einer mechanischen Spiegelreflexkamera gelernt. Ich verstehe auch die Zusammenhänge zwischen Belichtungszeit, Blende und Lichtempfindlichkeit. Bei einer Digitalkamera ist dennoch einiges anders. Und Ratgeber gibt es wie Sand am Meer - meist voll mit überflüssigen Tipps für "besondere" Situationen.
Gibt es denn auch ein brauchbares Buch mit Schritt für Schritt Anleitungen, die das Grundsätzliche wirklich anschaulich erklären?

Ja, und dann sollte man noch ein Auge für gute Bilder haben. Und das kann man, wenn überhaupt, nur bedingt lernen 

Mic

[lurvig]

Ja, und dann sollte man noch ein Auge für gute Bilder haben. Und das kann man, wenn überhaupt, nur bedingt lernen 

doch, ich denke schon dass man das lernen kann.
Mir hat es enorm geholfen, einfach gute (ok, gut ist immer relativ) Bilder anzuschauen. Im laufe der Zeit sieht man dann, was ein gutes Bild (Motiv) ausmacht. Und das kann man selber versuchen anzuwenden.
Vielleicht ist es wie beim Musik-machen: ein "Grundtalent" braucht man, wenn da skomplett fehlt wird auch das lernen schwer. Hat man aber ein klein wenig davon, hat man auch eine gute Basis zum lernen.
Die technische Beherrschung der Kamera ist dann nochmal eine ganz andere Sache.

Lurvig