Smokey, du sprichst mir aus der Seele. Das Eingangsposting hätte fast von mir sein können:
War es nicht früher noch so, dass man bewußter fotografiert hat? Hat man nicht eher mit den Bildern gehaushaltet, den die mitgenommenen Filme so hergaben?
Und wie. Damit die Filme auch ja bis zum Ende des Urlaubs reichen, hatte ich mir täglich eine gewisse Höchstgrenze vorgegeben, wie viele Fotos ich pro Tag schießen darf. 2001 ist mir das sogar sehr gut gelungen, sogar das Verhätnis Hoch-/Querformat habe ich da sehr gut eingehalten, so dass ich später das Fotoalbum optimal füllen konnte. Es war auch nicht schwer, wenn man sich 6-8 Bilder pro Tag erlaubte, nachzuhalten, ob man schon die erlaubten 3-4 Querfotos geschossen hat.
Was ich an mir selbst festgestellt habe:
Habe ich früher innerhalb von ca. 3 Wochen durchschnittlich 5-6 36er Filme verknippst, so sind es heute in der gleichen Zeit etwa 700 - 1000 Aufnahmen digital.
Ich wusste doch schon immer, dass ich zur Vielfotografie neige. Früher waren es etwa maximal 10 Fotos pro Tag, heute bin ich schon bei durchschnittlich 200 pro Tag angekommen.
Natürlich kann man ja zwischendrin oder hinterher Bilder löschen.
Mache ich auch, aber erst am PC, weil ich beim ersten Urlaub den Fehler gemacht habe und die Bilder schon im Urlaub gelöscht habe. Später am PC habe ich gemerkt, dass einige Fotos unscharf sind und ich womöglich die scharfen Pendants gelöscht habe.
Früher hat man vielleicht mal ein Fotoalbum mit zu Freunden und Bekannten genommen. Heute kann man die Bilder auf CD oder DVD brennen. Nur wem möchte man eine solche Fülle von privaten Fotos zur Ansicht antun. Das dürfte für viele Außenstehende dann doch irgendwann mal anstrengen bis langweilig werden.
Deshalb gestalte ich jetzt Fotobücher. Kann man ohne großen Aufwand mitnehmen und auch ohne PC ansehen und es befinden sich nur die allerwichtigsten Fotos drinnen, die evt. auch andere interessieren. So kann ich alle Erinnerungsfotos auf dem PC behalten und dennoch was vorzeigen, ohne die Leute übermäßig zu langweilien.
Zu teuer? Ich habe mal ausgerechnet, dass meine Fotobuch Variante billiger ist, als meine analogen Fotos früher. Da musste man ja auch Filme, Entwicklung, Nachbestellungen, Fotoalbum, Fotoecken einzeln bezahlen und länger gedauert hat es auch noch.
Fehlen Euch nicht auch hinterher mal Aufnahmen, von denen man auf Anhieb gar nicht glauben mag, dass man sie hinterher gerne auch hätte. Vielleicht das Hotel, was nicht unbedingt eine Schönheit war ... oder sonstwas, was im ersten Moment nicht unbedingt zum Fotografieren einlädt (man aber trotzdem später immer wieder daran denkt)?
Oh ja, die fehlen mir auch. Banale Dinge, die man z.B. als Hintergrund im Fotobuch verwenden kann: Himmel und ganz klein unten die Skyline einer Stadt, so dass man auf dem Himmel weitere Fotos platzieren kann, einfach eine Straße die ins nirgendwo führt usw.
Oder was ich auch oft vermisse: Schilder. Ortseingangsschilder, Wegweiser, Hotelschilder, Straßenschilder, Interstateschilder - um die Seiten im Fotobuch aufzulockern bzw. dass man nicht immer alles beschriften muss, sondern durch die gezeigten Schilder schon beschriftet wird.
Kommenden Montag geht´s nach Florida. Bin mal gespannt, welches Foto mir hinterher wieder "fehlt".
Geht mir ähnlich. Seit Monaten kenne ich schon dieses Problem von mir, die banalen Dinge zu vergessen und doch ändert sich irgendwie nichts. Mal sehen, ob ich übermorgen daran denke...