Seit vor ein paar Jahren das Digitalzeitalter in der Fotografie eingesetzt hat, dürfte sich unser aller Fotografierverhalten deutlich verändert haben.
War es nicht früher noch so, dass man bewußter fotografiert hat? Hat man nicht eher mit den Bildern gehaushaltet, den die mitgenommenen Filme so hergaben?
Heute ist die Anzahl der Bilder doch nur noch durch den Speicherplatz "begrenzt" und da Speicherplatz (Speichermedien) doch auch immer billiger geworden sind, rücken auch hier die "Grenzen" weiter nach oben.
Was ich an mir selbst festgestellt habe:
Habe ich früher innerhalb von ca. 3 Wochen durchschnittlich 5-6 36er Filme verknippst, so sind es heute in der gleichen Zeit etwa 700 - 1000 Aufnahmen digital.
Natürlich kann man ja zwischendrin oder hinterher Bilder löschen. Klar. Aber es bleiben trotzdem sehr viele (zu viele?) Bilder übrig. Die wollen ja vielleicht auch irgendwann mal gesichtet und zusammengestellt werden.
Früher hat man vielleicht mal ein Fotoalbum mit zu Freunden und Bekannten genommen. Heute kann man die Bilder auf CD oder DVD brennen. Nur wem möchte man eine solche Fülle von privaten Fotos zur Ansicht antun. Das dürfte für viele Außenstehende dann doch irgendwann mal anstrengen bis langweilig werden. Es sei denn, man hätte es wirklich übers Herz gebracht, die Fülle von Fotomaterial auf ein "erträgliches Maß" einzudampfen. Nicht unbedingt ein leichtes Unterfangen. Was kann man Zeigen, was läßt man besser Weg?
Das ist aber nur der eine Aspekt.
Der andere Aspekt, der jedoch nicht unbedingt mit Digitalfotografie zusammenhängt, ist nach meiner Erfahrung der, dass man - trotz aller Bilder - hinterher doch manche Aufnahme irgendwie vermisst.
Ich meine Aufnahme von ganz "banalen" Dingen oder Szenen, an die man sich hinterher - mangels Bild - nur noch erinnern kann.
Werden nicht vorrangig (und auch verständlicherweise) ganz primär die "besonderen" Dinge geknipst? Landschaftliche Schönheiten, Sehenswürdigkeiten ... etc.?
Fehlen Euch nicht auch hinterher mal Aufnahmen, von denen man auf Anhieb gar nicht glauben mag, dass man sie hinterher gerne auch hätte. Vielleicht das Hotel, was nicht unbedingt eine Schönheit war ... oder sonstwas, was im ersten Moment nicht unbedingt zum Fotografieren einlädt (man aber trotzdem später immer wieder daran denkt)?
Mir geht´s öfters mal so. Dann frage ich mich natürlich, warum ich davon kein Foto habe. Ich hätte doch gekonnt. Speicherplatz gab´s doch wirklich genug.
Wie sieht das bei Euch aus? Geht´s Euch schon mal ähnlich?Kommenden Montag geht´s nach Florida. Bin mal gespannt, welches Foto mir hinterher wieder "fehlt".