Vorweg:
Von der Altergruppe her (50 plus) gehöre ich sicherlich nicht zur Kern-Zielgruppe derjenigen, die auf dem Mobile World Congress ausstellen. Dennoch interessiert mich neue Technik grundsätzlich.
Erstaunlich finde ich es, welcher Hype (in Blogs, Fachpresse, Internet) im Vorfeld einer solchen Messe erzeugt wird.
Welcher Hersteller wird wohl was bringen. Wie wird das Neue wohl aussehen und was wird es wohl leisten, was wird es kosten.
Als oberflächlicher Betrachter könnte man dann meinen, dass da etwas auf einen zukommt, was die Welt in der Tat aus den Angeln hebt.
Uns was kommt dann tatsächlich?
Beispielsweise diese sogenannten "Wearables", also Gadgets, die man beispielsweise - wie eine Armbanduhr - am Handgelenk tragen kann. Schön.
Jetzt kann man - wenn man möchte - mit seiner "Armbanduhr" telefonieren. Oder seine Herzfrequenz messen. Oder einfach nur damit rumspielen.
Natürlich bringen die meisten Hersteller auch Updates ihrer Smarthones mit auf die Messe.
So beispielsweise Samsung mit dem Galaxy S6 und S6 Edge.
Was wurde im Vorfeld nicht spekuliert, wie das S6 wohl werden würde und welche Features es aufweisen könnte. Als unbedarfter Beobachter mag man kaum glauben, welche und wieviele Gedanken man sich um derlei Gerätschaften machen kann. Insbesondere dann, wenn man dann hinter sieht, was tatsächlich dabei herausgekommen ist:
Wieder "nur" ein Smarpthone, dass vielleicht einen etwas schnelleren Prozessor bekommen hat, dessen Bildschirm vielleicht um 0,1 Zoll größer und ein "Ideechen" brillianter ausfällt und dessen Gehäuse jetzt aus Metall, statt aus Plastik ist. Die Form bleibt weitestgehend die gleiche (klar, ein dreieckiges Smarthone ist auch eher unwahrscheinlich).
Wenn ich mir - als zufriedener Galaxy S5-Nutzer - jetzt beispielsweise das S6 ansehe:
Welchen, wirklichen Nutzen hat der durchschnittliche Nutzer von den Abweichungen gegenüber dem Vorgänger? Wo gibt es einen realen Mehrwert?
Nun ja, ein ohnehin bereits schneller Prozessor wurde durch einen noch etwas schnelleren Prozessor ersetzt. So als wenn man ein vormals 500 PS starkes Auto durch den 530 PS starken Nachfolger ersetzt. Die "Vorteile" sind doch eher akademischer Natur.
Nun hat das S6 "endlich!" auch das Gehäuse aus Metall. Von der reinen Haptik sicher deutlich wertiger, keine Frage. Nur wird nicht jeder diese wertigere Haptik "nutzen" können, wenn der das Gerät - wie sonst auch - in ein Case packt, welches auch das Display schützt.
In der Folge des Metallgehäuses:
Gibt es keinen Akku, den man schnell und preiswert selbst wechseln kann, weil sich das Gehäuse nicht mehr öffnen läßt. Auch läßt sich das Gerät - wenn es sich mal aufgehangen haben sollte - durch Entnehmen des Akkus nicht mal kurz "stromlos" machen.
Auch gibt´s keinen Slot mehr für Speicherkarten. Preiswerte, flexible Speichererweiterungen fallen weg. Man muß sich schon beim Kauf für eine Speicherkapazität entscheiden und relativ viel Geld dafür ausgeben.
Wie auch anderweitig zu lessen war, scheint die ganz große Zeit der Smartphones bald vorbei zu sein. Natürlich wird es sie auch weiter geben. Nur deutlich mehr Nutzen, dessen man tatsächlich habhaft werden könnte, werden sie wohl eher nicht mehr bringen. Das scheint bereits jetzt weit ausgereizt.
Also ich werde mein S5 wohl noch eine ganze Weile behalten ...