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Autor Thema: Maui: Little Beach am Sonntag  (Gelesen 2952 mal)

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hawaiian_sunshine

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Maui: Little Beach am Sonntag
« am: 13.08.2012, 22:27 Uhr »
Ich möchte heute über ein Erlebnis auf Maui berichten, das mich einen Blick auf die Schattenseiten von Hawaii hat werfen lassen. Ich hatte einen Sonntagvormittag am Big Beach verbracht, als mir ein Einheimischer den Tipp gab, mal zum Little Beach rüberzulaufen, da fände jeden Sonntag ein "special event" statt. Der Little Beach ist durch ein Kliff vom Big Beach getrennt, hier muss man ein bißchen klettern, ist aber halb so wild. Ich finde den Little Beach sogar schöner als den Big Beach. Er ist etwas geschützter als der Big Beach, die Brandung ist nicht so stark, und es gibt auch ein paar schattige Plätzchen. Normalerweise ist der Little Beach einer der ganz wenigen geduldeten "clothing optional"-Strände von Hawaii, sonntags trifft sich hier jedoch ein ganz besonderes Publikum. Eine Mischung aus Hippies, Nudisten, der einheimischen Jugend und ein paar Touristen kommt zusammen, um einen Tag der besonderen Art verbringen. Unzählige Leute versuchten, diverse Drogen an den Mann bzw. die Frau zu bringen, seien es selbstgebackene Hash Brownies, Pilze oder was auch immer. Ich denke es versteht sich von selbst, dass man hier in keinem Falle zugreifen sollte. Je weiter der Nachmittag fortschritt, desto skurrilere Leute kamen an den Strand. Schließlich begannen einige von ihnen, auf ihren Drums zu spielen. Mehrere Leute fingen an, dazu zu tanzen, einige bereits sichtlich vom Drogenkonsum benebelt. Bis hin zum Sonnenuntergang wurde die tanzende Menschenmenge immer größer, einige waren regelrecht in Trance. Seinen Höhepunkt erreichte der Tanz beim Sonnenuntergang, der frenetisch gefeiert wurde. In der rasch einsetzenden Dämmerung wurden nun einige Feuer angezündet, und es fand eine Darbietung von Feuerschluckern statt. Gegen 22 Uhr war die ganze Sache zuende. Die Menschenmasse löste sich dann sogar ziemlich zivilisiert auf. Die Feuerschlucker und einige der Drum-Spieler standen mit Fackeln am Kliff und leuchten den Weg aus, so dass sich bei der kleinen Kletterei im Dunkeln niemand verletzt hat.
Einen guten Eindruck bekommt man in diesen beiden Videos (die nicht von mir sind):





Ich selbst empfand es als sehr lehrreiche Erfahrung, ich habe mal einen kleinen Einblick darin bekommen, wie stark die Drogenproblematik auf Hawaii ausgeprägt ist.

LG
Denis

Angie

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Re: Maui: Little Beach am Sonntag
« Antwort #1 am: 13.08.2012, 23:07 Uhr »

Hallo Denis,


herzlichen Dank für das Aufgreifen dieses Themas. Hawai'i ist ein Paradies, aber Hawai'i hat auch eine große Schattenseite - die Drogen. Dass deswegen Beschaffungskriminalität betrieben wird, weiß vermutlich ziemlich jeder, der entweder hier im Forum oder auf meiner Website mitliest.

Vor vielen Jahren haben wir Ähnliches wie du am Little Beach in Pa'ia (ebenfalls Maui, für jene, die es nicht zuordnen können) erlebt, allerdings nicht am Strand, sondern in einem Garten, zu dem aber jeder Zutritt hatte. Wir sahen uns das Treiben von außen an. Wie auch in den von dir verlinkten Videos zu sehen, wurde auch in Pa'ia getanzt, mit Kleidung, ohne Kleidung, mit Gesang (jedoch ohne Instrumente) und es wurden eifrig Drogen verteilt. Letztere wurden uns, obwohl wir außerhalb des niedrig eingezäunten Gartens standen, angeboten, aber wir haben selbstverständlich abgelehnt.

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Wenn jemand in dem ach so schnuckeligen Nest Old Kahakuloa Village (Kahekili Hwy., Maui) "Gras" angeboten bekommt, sollte man auch wissen, was sich dahinter verbirgt... Lt. Polizeiaussage vom September 2007 lebt fast ganz Old Kahakuloa Village von Drogen und der dazu gehörigen Beschaffungskriminalität.

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Auf Kaua'i wohnt Glenn Kapahu, der 1. Cousin von Israel Kamakawiwo’ole, kurz IZ genannt. Ich denke, IZ' Musik kennt wahrscheinlich jeder Hawai'i-Reisende. Glenn lernten wir durch Zufall 2010 kennen. Damals war er bereits jahrelang der Chef der Guardian Angels auf Kaua'i und sein Ziel war, die Kids von zumindest Kaua'i von der Hauptdroge Ice wegzubringen.

Glenn startete tatsächlich dieses Programm. Es heißt „In DIS life to brother IZ – stop Ice in Paradise for the future of our keiki’s“ (“keiki” ist hawaiisch und heißt übersetzt “Kind”).

Glenn erklärte uns, dass “in DIS life” auch wirklich “in DIESEM Leben”, "in DIESER Generation” heißt und nicht irgendwann später. Sein Cousin IZ ist schon im anderen Leben…

2011 besuchten wir Glenn wieder.

Er erzählte, er werde sein „Stop ice age“-Projekt niederlegen und sich anderen humanitären Angelegenheiten widmen. Das Projekt bleibe jedoch erhalten, allerdings durfte der Projektname „In dis life“ nicht behalten werden und es wurde in „In dis life ohana“ umgetauft.

Auch dieses Jahr besuchten wir Glenn. Es sei ihm 2011 nicht leicht gefallen, sein Projekt niederzulegen, aber er hatte keine andere Möglichkeit, da er viel zu wenig Unterstützung bekam. Glenn wirkte sehr, sehr traurig, als er diese Worte sprach und hatte auch Tränen in den Augen.

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Noch etwas Anderes, diesmal von Ken, dem Besitzer von Interisland Helicopters auf Kaua'i. 2010 erzählte uns Kenn, dass er im Rahmen seiner jahrelangen Heliflüge ganz genau wusste, in welch schwer unzugängigem Gebiet Marihuana angebaut wird. Dies war jahrelang, besonders nach dem Hurrikan Iwa 1982, u. a. im Honopu Valley (Koke'e State Park) der Fall, da das Honopu Valley so zerstört war, dass auch der damals bestandene Trail nicht mehr gangbar war. Mit unermüdlichem Einsatz schaffte es Ken, dass der Marihuana Anbau im Honopu Valley gestoppt wurde und die dort Wohnenden das Valley verlassen mussten. Seither ist nur mehr "home grown Marihuana" erlaubt, also Marihuana Anbau "für den Hausgebrauch".


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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