Pearl HarborBeschäftigt man sich mit einem Urlaub auf Hawaii, denkt man nicht nur an Traumstrände und die tolle Landschaft, es kommt einem auch früher oder später Pearl Harbor in den Sinn. Dieser, dem Namen nach, so schön klingende Hafen gehört entscheidend zur Geschichte des 2.Weltkrieges und ist weltbekannt. Jetzt bin ich nicht unbedingt der geschichtlich Hochinteressierte zum Thema 2.Weltkrieg, aber mein Schwiegervater. Der wollte natürlich Infos aus erster Hand und ganz abgeneigt war ich von einem Besuch auch nicht.
Das Visitor Center ist täglich von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet und als wir im Juli 2010 um 7.30 Uhr eintrafen war schon einiges an Touristen vor Ort. Zum eigentlichen Memorial gelangt man ausschließlich durch geführte Touren von 8 bis 15 Uhr. Kostenlose Tickets für diese Touren am jeweiligen Besuchertag erhält man im Visitor Center, wir hatten Glück das wir für die Tour gleich um 8 Uhr noch Karten für das erste Boot bekamen.
Seit dem 11. September 2001 ist es verboten, Handtaschen, Rucksäcke, Kamerataschen usw. mit an Bord zu nehmen. Diese Gegenstände kann man nebenan im U.S.S. Bowfin Memorial Park in Schließfächer verstauen.
Nach dem Visitor Center gingen wir am Ufer entlang und konnten auf Schautafeln viel über den Angriff auf Pearl Harbor erfahren. Gleichzeitig kann man über Voicerecorder (gibt es im Visitor Center) weitere Informationen in seiner Landessprache erhalten.
Am Ende vom Kai empfing uns eine Rangerin und erzählte einige Dinge über Pearl Harbor. Mit einem Boot wurden wir anschließend zur USS Arizona gefahren. Passenderweise war der Himmel grau mit Wolken verhangen und es regnete ab und an.
Der Bau des Memorials wurde 1961 mit öffentlichen Geldern und privaten Spenden vollendet und 1962 eingeweiht. Die Gedenkstätte besteht aus drei Hauptteilen: Der Eingang mit einem Versammlungsraum, einem Mitteltrakt für Gedenkfeiern und der sogenannten Schreinkammer, in der die Namen der auf der Arizona Gefallenen in Marmor eingraviert sind.
Gegen 8.10 Uhr am 7. Dezember 1941 explodierte die USS Arizona. Sie wurde von einer japanischen 1760 Pfund schweren, panzerbrechenden Bombe getroffen, welche das Deck durchschlug und das vordere Munitionsdepot entzündete. In weniger als 9 Minuten war sie mit 1177 Mann ihrer Besatzung gesunken.
Für mich war es schon ein wenig befremdlich hier genau genommen über einem Massengrab zu stehen. Irgendwie komisch. Man merkte auch den meisten anderen Besuchern an, dass sie irgendwie in sich gekehrt waren, alles ging sehr ruhig zu, keiner lachte. Was auffiel, unheimlich viele Japaner waren vor Ort und besichtigten das Memorial.
Nach einiger Zeit fuhren wir mit dem Boot zurück und gingen wieder in Richting Visitor Center. Neben dem Visitor Center schauten wir uns in einem kleinen Freilichtkino einen interessanten Film mit Originalaufnahmen an, auch hier waren die Touristen nach dessen Ende still.
Aus dem Rumpf der USS Arizona tritt heute noch immer Öl aus, mittlerweile seit fast 70 Jahren. Eine Legende besagt, dass dies solange passiert, wie es noch Überlebende der USS Arizona gibt. Wenn ich die Rangerin richtig verstanden habe, leben noch 17 Menschen.