Hallo zusammen,
draussen fällt nasser Schnee und ich sichte und bearbeite gerade Bilder vom Mai 2008. Da es keinen kompletten Bericht geben wird, möchte ich euch zumindest eines meiner (fotografischen) Highlights der Mai-Tour nicht vorenthalten. Ein Reisebericht ist es kaum, aber eine Foto-Love-Story irgendwie schon
@Mods: ggf. kann das ja in einen "Highlight" Bereich verschoben werden. Fände ich nicht unpassend...
White House?"White House" assoziert man zunächst mit George Dabbeljuh und Co. Aber das ist bald Geschichte. Was anschliessend dort passiert, interessiert zwar alle, aber wir wissen es nicht so genau. Darum soll es auch nicht gehen. Es gibt ein - zumindest landschaftlich - viel interessanteres White House, viel weiter im Westen und mit einem entscheidendem Vorteil: man kann sich dort völlig ungestört bewegen, alles fotografieren und trifft höchstwahrscheinlich keinen Präsidenten. Allenfalls ein paar Camper.
Wie kam es dazu?Im Mai 2008 war ich - mal wieder - rund um Page unterwegs. Mit einem Wave-Permit hat es - mal wieder - nicht geklappt. Und zu den Coyote Buttes South hab ich mich nicht getraut. Miese Stimmung also. Als ich dann unweit des Highway 89 an der Paria Ranger Station angehalten habe, um mich über die Strassenzustände zu den CBS zu informieren, fiel mein Blick mehr zufällig auf den ausgeschilderten White House Campground. Vielleicht gibts da ja wenigstens ein brauchbares Nachtlager. Aber auch diese Hoffnung wird schnell zerstört: die Rangerin erklärt mir, dass es dort nur wenige walk-in sites gibt. Nichts mit SUV-Camping. Trotzdem bin ich neugierig, ob es dort was zu sehen gibt. Und Zeit habe ich auch.
Wie kommen wir hin?Recht einfach. Das unerschöpfliche Internet weiss dazu dieses (und genau so funktioniert es auch): "
From Page, AZ, drive west on Highway 89 for 30 miles (48 kilometers). Look for the BLM Ranger Station sign on the left (south). The Paria Ranger Station is two hundred yards off Highway 89. The White House campground is two miles down a dirt road that begins at the Ranger Station. It is adjacent to the White House Trailhead." Eine Übersetzung dürfte sich erübrigen. Die Piste ist etwas rumpelig, mit einem SUV aber gar kein Problem und mit etwas Vorsicht auch mit einem PKW zu machen. Gehts auch mit dem RV? Gute Frage, ich habe keine Ahnung,möchte es aber mal nicht grundsätzlich ausschliessen. Zwei Meilen sind nicht so sehr viel. Kritisch - für alle Fahrzeuge - könnte es bei Nässe werden. Besser vorher mal in der Ranger Station fragen.
Der Parkplatz befindet sich ungefähr hier:
http://maps.google.com/maps?q=N37.080095,+W111.890338&hl=en&ie=UTF8&ll=37.091198,-111.89352&spn=0.05306,0.11158&z=14Was erwartet uns?Zunächst führt die Dirt Road auf einen kleinen Parkplatz. Dort stellen wir das Auto ab und schauen uns staunend um. Schon vom Parkplatz erspäht man so manche spektakuläre Gesteinsformation. Dicht um den Parkplatz gruppieren sich ca. zehn einfachst-Campingplätze, die sich fast unsichtbar in die Landschaft integrieren. Ein paar Zelte stehen herum, Leute habe ich keine gesehen. Nur wenige Meter vom Parkplatz tauchen wir ein in eine Wunderwelt aus Sandstein. Die Formen und Farben sind beeindruckend und immer wieder gibt es neues zu entdecken. Einen erkennbaren Trail oder gar eine Ausschilderung gibt es nicht. Man geht einfach los und lässt sich von der fremdartigen Sandsteinwelt einsaugen. Immer weiter entfernen wir uns vom Parkplatz, wir folgen herrlich bunten und geschwungenden Felswänden. Fotomotive ohne Ende. Alles nur bunter Sandstein, und doch sieht jede Ecke anders aus. Irgendwann stehen wir dann vor einem Gebilde, dass zweifellos der Namensgeber dieses Gebietes sein muss: White House. Ein unwirkliches Etwas aus weissem Sandstein, wie gegossen, fast künstlich schmiegt es sich an den roten Stein. Mit Fenstern und vor dem Haus ein grüner Baum. So müssen Wohnviertel auf anderen Planeten aussehen. Und auch die Nachbarschaft ist faszinierend. Man kann sich kaum sattsehen.
FazitWirklich viel habe ich vermutlich nicht erkunden können. Das hat aber auch sein Gutes: ich muss da wieder hin. Eine unglaublich tolle, extrem fotogene und vermutlich wenig bekannte Gegend, die zudem einfach zu erreichen ist. Wenns also mit der Wave mal wieder nicht geklappt hat: White House ist eine Alternative. Weniger bekannt, Permit-frei und sehr fotogen!
Zehn Bilder sagen mahr als 1000 Worte:
Viel Spass im White House wünscht
Lurvig