Angie hat ja schon recht ausführlich geschwärmt. Aber von ein paar eigenen Erfahrungen können wir auch berichten:
Oahu: Die Wanderung auf den Diamond Head möglichst früh beginnen. Einerseits ist dann die Zahl der Touristen noch nicht ganz so groß, andererseits ist der Aufstieg dann nicht ganz so schweißtreibend. Der Blick von oben entschädigt aber wirklich für die Strapazen.
Auch wenn es sehr kitschig wirkt, die (kostenlose) Kodak Huls Show ist unserer Meinung nach sehenswert. Und so ein paar Klischees muß man bei einem Hawaii-Urlaub ja auch bedienen.
Vom Aloha-Tower aus hat man einen schönen Blick über Downtown, die umliegenden Berge und bis hinüber nach Pearl Harbor. Der unter dem Turm liegende Marketplace ist morgens noch recht ruhig, nicht so überlaufen.
Zum ausgiebigen Shoppen bietet sich das Ala Moana Shopping Center an, da gibt es kaum etwas, was es nicht gibt. Für ein gutes Dinner empfehlen wir das Bubba Gump Shrimp Restaurant dort.
Wer unbedingt direkt am Waikiki Beach ein Hotel sucht, dafür aber nicht so viel Geld ausgeben will, dem sei das Sheraton Waikiki empfohlen. Im Manor Wing sind die Zimmer wesentlich günstiger, einziger Nachteil ist, daß sie keinen Seeblick haben.
Big Island: Der Kilauea Iki Trail mit anschließendem Abstecher in die Thurston Lava Tube hat uns sehr gut gefallen. Kaum ist man von der Hauptstraße weg, hat man auch einen großen Teil des Touristenrummels hinter sich gelassen. Der Weg geht erst an der Abbruchkante des Kraters entlang, dann durch einen dichten, grünen Wald und anschließend durch den Krater, wo es hier und da immer noch dampft.
Wer nach der vielen Lava und Asche dem Auge etwas Erholung gönnen will, findet in Hilo jede Menge Grün. Sehr schön für ein Picknick oder einfach nur zum Entspannen sind die Liliuokalani Gardens und auch die am Stadtrand liegenden Rainbow Falls sind sehenswert.
Eine gute Adresse für´s Dinner ist übrigens das Fiasco, der Name passt dabei überhaupt nicht
Kailua-Kona an der Westküste ist etwas touristischer, aber dennoch sehr schön. Eine Kneipe reiht sich hier an die andere, aber es ist nicht so, daß der Rummel hier unangenehm wäre. Unser Tipp für die Unterkunft ist hier das Royal Kona Resort, toller Komfort zu günstigen Preisen und ein unglaubliches All-you-can-eat-Seafood-Buffet. Warnen möchten wir dagegen vor dem Kona Seaside, von Seaside eigentlich keine Spur, auch sonst keine bevorzugte lage, Preis nicht unbedingt günstiger als das Royal Kona, dafür aber Kakerlakenbefall
Übrigens: Unbedingt probieren sollte man Kona-Kaffee, den es in allen möglichen Geschmacksrichtungen (unser Favorit: Chocolate-Macadamia) gibt. In der Royal Kona Koffee Factory & Museum in Kainaliu und in der Old Coffee Mill in Captain Cook kann man so viel gratis kosten, wie man will.
Wunderschön ist das Waipio Valley im Osten der Insel. Vom Lookout aus hat man bereits einen spektakulären Blick, wer den steilen Pfad ins Tal nicht scheut (bzw. den unausweichlichen Wiederaufstieg), kann unten einen fast menschenleeren schwarzen Strand mit paradiesischem Panorama genießen. In das Tal werden auch Jeeptouren angeboten (ab Infocenter unweit vom Lookout), aber dabei fehlt dann halt die Ruhe und Einsamkeit.
Ein ähnlich schönes Tal ist übrigens das Polololu Valley, im Nordwesten Big Islands.
Die Saddle Road ist übrigens zumindest einen Abstecher wert, auch wenn man bei der Inselerkundung vielleicht lieber den Highway über den Nordteil von Big Island nimmt. Irgendwie hat man den Eindruck, man kommt dort in eine andere Welt...
Maui: Neben Oahu wohl die meistbesuchte Insel. Absolutes Highlight für uns war auch der Sonnenaufgang auf dem Haleakala. Unbedingt früh genug losfahren, damit man noch im stockdunkeln auf dem Gipfel ankommt. Das Farbspiel des Himmels ist unglaublich und geht von schwarz über dunkles violett, rot orange und gelb so lange, bis die Sonne endlich durch die Wolkendecks stößt... Da man meist aus dem Hotel in Höhe des Meeresspiegels kommt und binnen kürzester Zeit auf 3000m Höhe fährt, ist der Blick in doppeltem Sinne atemberaubend. Dicke Jacke nicht vergessen, hat Angie schon erwähnt, es ist wesentlich schöner, wenn man den Sonnenaufgang im Freien abwarten kann als zusammengepfercht mit anderen vor Kälte zitternden Touris im Schutzraum, auch wenn der Fenster hat. Die meisten Besucher sind übrigens kurz nach dem Sonnenaufgang sofort wieder verschwunden. Viele rollen mit dem Mountainbike die Straße runter (unserer Meinung nicht die Erfüllung, man muß in der Gruppe fahren, darf nicht überholen und ist nur am Bremsen) und die Autofahrer wollen unbedingt vor den Mountainbikern starten, um nicht dahinter herzuckeln zu müssen. So hat man den Gipfel fast für sich alleine.
Zum Wandern bietet sich der Sliding Sands Trail an, den man mit dem Halemau'u Trail zu einer Runde verbinden kann. Allerdings liegt der Halemau'u Trailhead an der Straße auf 2436m Höhe, man muß sich da also abholen lassen oder die Straße wieder hochkraxeln.
Auch wenn man keine so lange Wanderung machen will, ein Stückchen vom Sliding Sands Trail sollte man schon erkunden, denken wir.
Anschließend kann man noch eine Fahrt durch das Upcountry machen, die Sunrise Protea Farm, die Kula Botanical Garden und Tedeschi Winery (die machen wirklich guten Wein da) sind lohnende Ziele.
Ein unbedingtes Muß ist auch die Road to Hana. Dabei ist der Weg das Ziel und man kann unzählige Abstecher unterwegs machen. Immer wieder gibt es Wasserfälle und kleine Orte mit hübschen kleinen Kirchen. In den legendenumwobenen Höhlen im Waianapanapa State Park kann man übrigens ein sehr erfrischendes Bad nehmen, allerdings wird man anschließend ziemlich von Mücken zerstochen
Dafür hat man den Pool fast für sich allein, in den Pools der Oheo Gulch (Seven Sacred Pools) dagegen wimmelt es nur so von Menschen. Zur Verbindung von Hana ins Upcountry können wir leider nichts sagen, da es bei unserer Abfahrt in Hana derart geschüttet hat, daß wir uns dieses ungeteerte Stück nicht getraut haben.
Auch die Straße um die Nordspitze Mauis herum wird von den Mietwagenfirmen nicht erlaubt, dabei ist (entgegen den Angaben in vielen Reiseführern) die Straße durchgängig geteert, wenn auch manchmal sehr schmal. Die schöne Landschaft weitab vom Massentourismus sind die Fahrt aber auf jeden Fall wert.
Die Iao Needle sieht zwar spektakulär aus, aber so einsam wie sie auf vielen Fotos scheint, steht sie leider nicht. Die Straße führt bis zu einem Parkplatz direkt davor. Die Wanderwege in der Umgebung liegen inzwischen alle auf Privatgelände und sind nicht mehr öffentlich zugängig. Aber die Kepaniwai Country Park & Heritage Gardens auf dem Weg ins Iao Valley lohnen einen Stop.
Sehr empfehlenswert ist auch eine Schnorcheltour zum Molokini Krater, auch wenn die Boote sehr groß sind und nicht selten bis zu zwanzig Boote zugleich vor der Insel liegen und entsprechend viele Leute im Wasser sind. Meist sind es dann doch noch mehr Fische als Menschen (wenn auch knapp).
Kauai: Angie hat ja schon eine ganze Menge Trails beschrieben, dem haben wir (zumindest aus eigenen Erfahrungen) nichts hinzuzufügen.
Aber ein paar kleine Tipps haben wir doch noch.
Die Fern Grotto an sich ist ja ganz nett, aber das große Touristenboot (mit ´autentisch hawaiianischem Kulturprogramm´) ist eher abschreckend. Wesentlich schöner ist es, sich ein Kajak zu mieten und selbst auf dem Wailua River zu paddeln. Die Möglichkeit gibt es beispielsweise im Komokila Hawaiian Village, die Zufahrt dahin zweigt direkt gegenüber vom Opaekaa Falls Lookout ab.
Für die Fahrt zur Nordküste (Endpunkt der Straße ist der Kee Beach, Ausgangspunkt des Kalalau Trail) sollte man sich etwas Zeit nehmen, denn es gibt einige schöne Punkte, wo sich ein Stop lohnt. Das Kilauea Lighthouse beispielsweise oder auch die Guava Kai Plantation in Kilauea (das Guaven-Eis ist lecker).
Richtig schön fanden wir auch das Hanalei Valley. In der Green Church in Hanalei kann man mit etwas Glück auch einem Gottesdienst in Hawaiianischer Sprache beiwohnen und der Beach Park ist ideal für eine Badepause oder ein Picknick.
Bei der Fahrt in Richtung Westen (zum Waimea Canyon und zum Koke´e State Park) kommt man kurz vor Hanapepe an der Kauai Coffee Factory vorbei. Hier kann man wieder kostenlos jede Menge verschiedener Kaffeesorten probieren. Sehr schön ist auch der Hanapepe Valley Lookout kurz dahinter, direkt am Highway gelegen. In Hanapepe selbst ist die Swinging Bridge sicher die größte Attraktion, eine kleine Hängebrücke für Fußgänger über den Hanapepe River.
Im Koke´e State Park kann man sicher Tage mit Wandern verbringen, so viele Trails gibt es da. Aber auch wer nicht wandern will oder nur wenig Zeit hat, findet hier eine Menge toller Fotospots. Absolutes Muß ist dabei das Kalalau Valley Lookout. Hier bietet sich ein toller Blick auf die Klippen der Na Pali Coast.
Und auch entlang der Waimea Canyon Road gibt es eine Reihe von Lookouts, vom wo man spektakuläre Ausblicke in den Waimea Canyon genießen kann. Beeindruckend dabei fanden wir vor allem, daß durch den ständigen Wechsel von Wolken und Sonne der Canyon immer wieder in anderen Farben erscheint.
So, jetz haben wir aber genug geschwärmt