Zu den Bisti Badlands (oder auch Bisti Wilderness) gibt es im Netz einiges zu finden, man kann sich also vorab schon ganz gut informieren und viele nützliche Dinge lesen sowei sich auf vielen tollen Bildern einen ersten Überblick verschaffen. Wir haben eine relativ kurze Tour durch diese wunderbare Gegend gemacht, und diese möchte ich hier vorstellen.
Alle Bilder können durch anklicken vergrössert werden!
Die Bisti Badlands befinden sich in New Mexico, südlich von Farmington, östlich der Strasse 371. Bester Ausgangspunkt für einen Besuch ist Farmington (ausreichend bezahlbare Motesl und gute Infrastruktur). Vom Abzweig der Strasse 371 von der Strasse 64 in Framington sind es gut 65km (40m) bis zum in meiner Karte beschriebenen Parkplatz. Man benötigt für diese zunächst gut ausgebaute Strecke ca. 40 Minuten. Dabei sind die letzten 6,2km (4m) auf einer unbefestigten Piste zurückzulegen. Zuerst auf der Road 7295 nach Osten, dann nach ca. 3,3km (2m) nach Nordwesten auf die IR7000 abbiegen, beide Abbiegepunkte sind mit GPS-Koordinaten auf der Karte vermerkt. Der erste Teil der Dirt Road ist geschottert und auch bei Nässe noch gut befahrbar, kurz vor dem Parkplatz (wir sind jetzt schon auf der IR7000) wird es aber lehmig und bei Nässe muss man hier sehr vorsichtig sein! Bei gutem Wetter ist die Dirt Road auch problemlos mit einem PKW oder RV zu befahren.
Anfahrtsplan ab Farmington:
Der Parkplatz ist als solcher eigentlich nicht zu erkennen, man sieht aber das Schild "Bisti Wilderness" rechts des Weges und dahinter direkt einen Durchgang im Zaun. Gebühren oder Eintritt sind nicht zu zahlen, man findet dafür auch keiner touristische Infrastruktur vor.
Um zu den interessanten Stellen zu gelangen folgt man zunächst dem Wash, welcher nach einem Regen durchaus Wasser führt und ggf. kaum überquerbar ist. Man läuft dann etwas "eingesperrt" zwischen Wash und Zaun zunächst in östlicher Richtung. Die Gegend ist hier noch wenig spektakulär und erinnert - nicht zuletzt wegen des Zauns - eher an eine verlassene Grossbaustelle. Eine Nacht vor unserem Besuch hatte es ausgiebig geregnet, der Lehmboden war entsprechend aufgeweicht und extrem rutschig. Wir haben lange überlegt, ob wir den Fussmarsch dennoch wagen sollten und sind dann doch losgegangen, zumal das Wetter an diesem morgen wieder sehr gut aussah. Nach einem Regen oder bei irgendwie sonst nassem Boden ist unbedingt Vorsicht geboten!
Bis zu den ersten interessanten Formationen sind es ca. 2-3km in Ost/Nordost-Richtung. Wer ein GPS-Gerät dabei hat, findet die wichtigsten Koordinaten hier:
Zur grundsätzlichen Orientierung ohne GPS kann man erstmal dem Hauptwash folgen und sieht nach ca. einem km in östlicher Richtung zwei auffällige schwarze Hügel. Wenn man in diese Richtung marschiert kommt man fast zwangsläufig zum ersten Hoodoo-Feld, wo sich dutzende kleiner bizarrer Felsformationen finden, darunter zahlreiche "Steinpilze". Das ganze mit Worten zu beschreiben fällt schwer, die Landschaft ist absolut seltsam und kaum mit etwas anderem zu vergleichen. Der ausserirdische Eindruck verstärkt sich noch durch das fast vollständige Fehlen irgendwelcher Vegetation.
Nach weiteren ca. 1,5km in östlicher Richtung kommt man zu den "berühmten" Stein-Eiern (in diversen berichten als "cracked eggs" oder auch "egg factory" bezeichnet). Waren die ersten Hoodoo-Felder schon bemerkenswert, steht man nun vor etwas, was man zunächst kaum als natürliche Erscheinung begreifen will. Von Wind und Wetter wurden hier eigenartigste Steingebilde zurechtgeschliffen, die alle in die gleiche Richtung ausgerichtet sind. Auch hier fühlt man sich direkt auf einen anderen Planeten versetzt. Man kann ewig zwischen diesen "Eiern" und Pilzen herumlaufen und findet immer wieder neue Fotomotive.
Von den "Eiern" sind wir dann etwa einen Kilometer nach Nord/Nordwest gewandert. Hier stösst man wieder auf auffällige Fels- und Lehmformationen, die sich gut beklettern lassen (Vorsicht bei Nässe! Und bitte nur auf den Felsen klettern, die Lehmformationen sind sehr empfindlich!). Von oben hat man eine tolle Aussicht auf eine bunte Hügelkette im Norden und natürlich auch auf den Rest dieser wundersamen Landschaft. Hier befindet sich unter anderem auch das im Bild gezeigte "Window". An Fotomotiven mangelt es auch in diesem Bereich nicht. Jede Ecke dieser Landschaft sieht irgendwie anders aus.
Vom "Window" haben wir uns dann wieder Richtung Auto auf den Weg gemacht, zumal es langsam wirklich heiss wurde, der Boden zunehmend trocknete und ein immer stärkerer werdender Wind doch zunehmend Sand durch die Gegend geblasen hat. Der Regen am Vorabend erwies sich jetzt als Segen, denn wenn die Landschaft ausgetrocknet gewesen wäre, wären wir wohl die gut drei Kilometer zum Auto durch einen handfesten Sandsturm marschiert. Auch so war es schon eine sandige Angelegenheit. Dennoch gab es auch auf dem Rückweg immer wieder skurrile Stein- und Lehmgebilde zu bestaunen, so dass auch diese Strecke ein Genuss war.
Nach gut 3 Stunden und ca. neun Kilometern waren wir dann wieder am Auto. Mit Sand in den Taschen und Lehm an den Schuhen, aber absolut beeindruckt von dieser wunderbaren Gegend!
Zum Schluss noch ein paar praktische Tipps:
Absolute Vorsicht bei nassem Untergrund! Der Lehm ist enorm rutschig und man liegt schnell zwischen den schönen Steinen im Dreck
Ein GPS-Gerät ist hilfreich, um einige der beschriebenen Formationen zu finden, vor allem aber, um den Weg zurück zum Auto zu finden, wenn man planlos in der Gegend herumstreift und sich von den tollen Gebilden in immer wieder neue Richtungen leiten lässt. Wir hatten ein Garmin eTrex Legend mit den passenden MapSource MetroGuide Karten dabei (ein nicht outdoortaugliches PDA-Navi eignet sich hier kaum!). Die Wanderstrecke ist nicht zu unterschätzen, wir haben auf unseren ehr kurzen Runde schon gut neun Kilometer gemacht, man kommt schnell auf viel mehr! Ausreichend Wasser mitnehmen, es kann dort schon am Vormittag mächtig warm werden! Wenn man alleine unterwegs ist, ist es sicher nicht verkehrt, am Eingang eine Nachricht zu hinterlassen. Die Bistis sind keine Touristengegend und man ist im Grunde der einzige Mensch weit und breit dort. Bei einem bösen Sturz hat man dann ein echtes Problem.
Wie auch immer, die Bisti Badlands sind ein absolut lohnenswerter Abstecher, wenn man eine Landschaft sehen möchte, die man woanders kaum finden wird, einen kleinen Fussmarsch nicht scheut und vielleicht ohnehin in der Nähe von Farmington/NM ist.
Viel Spass dort! Und bitte Vorsicht mit den teilweise sehr empfindlichen Lehmgebilden!
Lurvig