Hoover DamWas wäre das Mekka des Glücksspiels ohne den etwa 50 km südöstlich gelegenen Hoover Dam, wo der Colorado River zum Lake Mead aufgestaut wird und wo nun unermüdlich und preiswert Strom für die Heerschar der Klimaanlagen, Lichtreklamen, Spielautomaten und Fahrstühle produziert wird.
Nicht aber Durst, Bewässerung oder Stromgewinnung waren Anlass zum Bau, sondern verheerende Flutkatastrophen am Unterlauf des Colorado.
Für den Bau des Damms hatte der Colorado über Jahre umgeleitet werden müssen, und zwar in zwei rechts und links in den Felsen gesprengte Leitungen, die heute noch als Überlaufrinnen dienen.
Bei mörderischen Temperaturen über vierzig Grad machten sich 1931 Tausende von Bauleuten an die Arbeit, den mit knapp 240 m Höhe größten Staudamm der westlichen Hemisphäre zu bauen.
Um den Fortgang der Arbeiten zu beschleunigen und die ungezählten Ladungen von Beton angesichts der Außentemperaturen abzukühlen, wurden in den Beton hinein Schläuche gelegt, die mit eiskaltem Wasser durchspült wurden und zum Ende einer jeden Bauphase mit flüssigem Beton vollgepumpt wurden. Nach nur vier Jahren konnte der Damm eingeweiht werden, der eine Spannweite von 379 Metern besitzt. Die Mauer ist an der Spitze mit nur 14 Metern wesentlich schmaler als am Grund mit 201 Metern. 2,5 Mio. m³ Beton wurden verbaut. Lake Mead hat bei vollständiger Füllung eine Küstenlänge von 885 km und bedeckt über 60000 ha.
Benannt nach dem 31. Präsidenten der USA, Herbert Hoover, stellt der Staudamm eines der Sieben modernen Weltwunder dar, eine Auszeichnung, die 1955 von der Amerikanischen Gesellschaft der Ingenieure verliehen wurde.
Über die Dammkrone führt die US-93, die Hauptverbindungsroute von Las Vegas nach Flagstaff. Die Staumauer markiert nicht nur die Grenze zwischen Nevada und Arizona, hier verläuft auch die Trennlinie zwischen zwei Zeitzonen: Die östliche Seite des Damms eilt der westlichen um eine volle Stunde voraus.
Über die im Damm verlaufenden Aufzüge können die gewaltigen Turbinenanlagen besichtigt werden. 17 Generatoren erbringen eine Kapazität von 1.920.000 kW.
Zur Zeit wird an einer alternativen Querung des Colorado gebaut, dem Hoover Dam Bypass. In Zukunft soll somit das Nadelöhr Hoover Dam umgangen werden und nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen für den Allgemeinverkehr gesperrt werden:
http://www.hooverdambypass.org/Lake MeadDer 175 km lange und bis zu 160 m tiefe Lake Mead wurde 1938, drei Jahre nach Fertigstellung des Damms, aufgestaut und ist heute als National Recreation Area ein beliebtes Ziel amerikanischer Touristen, die dort ein breites Wassersportangebot finden.
Zum Erholungsgebiet zählen auch noch der lange, schmale Lake Mojave und Teile der Wüste bis zur Grenze des Grand Canyon National Park.
Baden kann man besonders gut in Boulder Beach. An den Marinas von Calville Bay und Echo Bay lassen sich Boote mieten. Überdies gibt es zahlreiche Campingmöglichkeiten.